Umfrage zur DDR

andi75 schrieb:Ach, wie schön war's in der DDR

Meine Kinder wissen Bescheid.

Das hat vielleicht mit den Lehrern, viel mehr aber mit den Eltern zu tun. Sie fühlen sich vom Westen getäuscht und sehnen sich deshalb nach der "guten alten Zeit". Das tun Westdeutsche aber auch. Hier handelt es sich nicht um ein Ostphänomen.

Der gemeine DDR-Bürger hatte in der Gruppe zu funktionieren. Als Individuum wurde er nicht gebraucht. Die Kunst ist es, individuell zu sein, ohne arrogant zu wirken. Wer das schafft, ist beim "Ost-Bürger" angesehen. Wer aber ständig Vorhaltungen macht, ist ein "Besser-Wessi". DDR-Bürger waren viel teamfähiger als Westler, da sie nichts anderes kannten. Jetzt wird ihnen das als Nachteil ausgelegt. So kann das nicht sein. Nicht jeder Mensch schafft eine 180° Wende. Leider bleibt die Menschlichkeit auf der Strecke und es heißt nur:"Du bist nicht lernfähig, also selber schuld". Damit fühlen sich viele vom Westen verraten und so kommt dann das spezielle und verklärte DDR-Bild zustande. Ein pauschaliertes Abqualifizieren verstärkt das noch. Das ist etwas, was du noch lernen musst. Weil du im Westen geboren bist, hast du nicht automatisch recht.

Was ist besser zu ertragen? Wenig haben zu können, das aber mit einer gewissen Garantie oder Vieles vor der Nase zu haben aber nicht gewiß sein können, was man davon überhaupt erreichen kann. Als "Wessi" stell ich mir auch gerade einen Übergang zwischen diesen Extremen schwer vor. Lg die Fee

Wenn aber alles so schön war, stellt sich doch die Frage warum es 89 Demonstrationen gab und Leute aus der DDR in versucht haben über die Grenze zu kommen?

Ein 5 tausendstes mal erklär ich euch jetz nich, dass ich schon etliche Male betont hab, dasses Vorteile und Nachteile in beiden Systemen gab und gibt.

Wenn ihr es nicht kapiert oder mir wider besseren Wissens vorhaltet, dann is das eure Sache aber faselt nicht so einen Schwachsinn.

Fällt euch nix Besseres ein? Trotzdem verarscht uns der Westen nach Strich und Faden und daran kann auch eure Polemik, dass wir jetz Bananen haben, nix ändern.

Sowas Flachgeistiges.

la_fee_verte schrieb:Was ist besser zu ertragen? Wenig haben zu können, das aber mit einer gewissen Garantie oder Vieles vor der Nase zu haben aber nicht gewiß sein können, was man davon überhaupt erreichen kann. Als "Wessi" stell ich mir auch gerade einen Übergang zwischen diesen Extremen schwer vor. Lg die Fee

Dieser Übergang ist für viele verdammt schwer. Und diese Leute jammern oder verklären den Osten. Im Gegenzug kapieren viele Westler die Lage nicht und hacken auf diesen Ostlern rum. Dann gibt es die Gruppe der "Ossis", die die Wende geschafft haben und die Gruppe der "Wessis", die den Osten akzeptieren. Das sind diejenigen, die die Vereinigung tatsächlich geschafft haben. Dazu scheinst du, liebe Fee, auch zu gehören.

@ topic


Ich habe/ musste/ durfte beide "Systeme" durchlebt. Kurz vot der "Wende" bin ich (Gott sei Dank ;)) nach NRW ausgereist und bin dort aufgewachsen! 8)

Jetzt bin ich durch bessere Möglichkeiten im Beruf (und ein Schicksal, das es nicht gut mit mir meint! :D) wieder in Sachsen gelandet, allerdings ohne, dass das mit meinen hiesigen Wurzeln zutun hat!

Durch meinen Beruf begegnen mir im Alltag ohnehin 95% "Wessis"! 8)


So ist das "hier" :D :D ->

Mundstuhl - Peggy und Sandy

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P.S.: "Klischees" sind doch was wunderbares! 8) 8) 8)

I.) Was Fällt ihnen als erstes zur DDR ein?
>> schöne kindheit, sowjetunion bruderstaat, ostblock, gerburtsland

II.) Verbinden sie eher positives oder negatives mit der DDR?
positives ... war wohl zu jung um die negativen seiten zu "entdecken" bzw zu verstehen ... wende war als ich 8 jahre alt war

III.) Haben ihnen speziell Bananen gefehlt?
hä? das ja die klischeehafteste frage ... na klar ... hab ganzen tag vor der mauer rumgelungert und gewartet das wessis mir welche rüber schmeissen ...

IV.) Wie oft kamen sie mit der Reisefreiheit in Konflikt?
nie ... ostsee und schwarze meer, kuba und mecklenburger seenplatte ect waren auch schön

V.) Sahen sie die Stasi als Bedrohung?
nein

was mich am meisten interessiert woher dieses "Ossi" und "Wessi" kommt schließlich ist es doch egal inwelchem Teil von Deutschland man groß geworden ist. Ich als Wessi wohne jetzt zum Beispiel im tiefsten ehemaligen "Osten" in Berlin Hohenschönhausen. Und viele meiner Freunde sind wie man allgemein sagt "Ossis". Ich bin gespannt wieviele generationen es noch brauchen wird bis die Mauer in den Köpfen vieler endlich fallen wird. Und man dieses "Ossi" und "Wessi" endlich begraben kann.

Dreamliner schrieb:was mich am meisten interessiert woher dieses "Ossi" und "Wessi" kommt schließlich ist es doch egal inwelchem Teil von Deutschland man groß geworden ist.

Woher das kommt? Von der Teilung. Das ist doch eindeutig und das wird noch geschätzte 22 Jahre so sein. Die Teilung dauerte 40 Jahre, das Zusammenwachsen wird die gleiche Zeit benötigen. Ein Teil der Bevölkerung hat das bereits geschafft, knapp die Hälfte der Zeit ist ja auch rum. Die restlichen mit der Mauer im Kopf brauchen noch ein bisschen Zeit oder müssen "wegsterben".

Einige Westler überbieten sich hier wieder einmal geradezu an Unverstand ...
Wir Westler sollten wcenigstens soviel Verstand haben zu erkennen, dass wir weitgehend keinerlei Beziehung zur DDR haben, weder durch direkte Erfahrung noch durch die Bidnung an Verwandte und Nachbarn, welche in der DDR gelebt haben und sich noch gut erinnern können und selbst noch in gewisser Weise die DDR- Mentalität haben.


"""Was die Kinder- und Jugendbetreuung betrifft, wäre ich eher zurückhaltend. Die war in der DDR sehr zweckgebunden um weniger elterliche und mehr ideologisch staatlich geprägte Hinwendung zu generieren"""


Das trifft sicher zu, aber ich bezweifle, dass es im vereinigten Deutschland im Kern anders ist, auch wenn das Freiheitsintervall etwas größer ist, damit man dessen Grenzen nicht so leicht wahrnimmt ...


Zur Umwelt:
Natürlich verschuldete die DDR- Industrie schlimme Umweltschäden.

Auf der anderen Seite wurden in allen Ostblockstaaten große Naturschutzgebiete ausgewiesen, in welchen anders als im Westen so gut wie nichts getan wurde.

Das ist heute die vorherrschende Nationalparkideologie der EU - wie so vieles, was an Ideen aus dem Ostblock übernommen wurde/wird, natürlich mit neuem Copyright ...

Anders als im Westen herrschte im Osten nicht die Ideologie vor, dass unbedingt jeder Meter Natur kultiviert werden muss und dass ländliche Regionen unbedingt städtischen Mustern angepasst werden müssen, ohne den traditionellen Marktplatz, mit schnurgerader Strasse, an deren Seiten neu gebaut wird, ohne Seele ...

Dieser Tatsache haben wir es zu verdanken, dass es in allen ehemaligen Ostblockländern noch weitgehend unberührte Landschaften und ursprüngliche Dorflandschaften gibt.
Heute versucht man im Westen auch wieder, das Dorfleben attraktiver zu gestalten.
Die Idee der Dorferneuerung und der zugrundeligende Kollektivgedanke dürfte den Mitbürgern aus dem Osten gut bekannt sein ...

Abgesehen davon wissen wir heute nicht, ob nicht auch in der DDR stärkere Umweltstandarts eingeführt worden wären, wenn sie noch länger bestanden hätte. Im Westen wurden bis in die 80er Jahre auf ähnliche Weise stehende Gewässer zum Umkippen gebracht, Flüsse schwer verschmutzt, der Boden mit Chemikalien vergiftet ... usw.

Zur Verantwortung: Gemeinsame Verantwortung vs. individuelle Verantwortung. Der Ideal- Zustand ist da, wo sich die beiden Extreme in der Mitte treffen.

Die großen sozialen Probleme im Osten heute - u.a. das angesprochene Beispiel der Kindstötungen oder das Nazi- Phänomen - sind weniger Nachwehen des Ostsystems als die Folgen der radikalen Umstrukturierung eines Systems, welches die Menschen 40 Jahre lang prägte!

Warum wollten soviele DDR- ler in den Westen und bereuen es heute?

Ganz einfach: GIER

Diese Gier ist es, welche den weltweiten Kapitalismus so erfolgreich macht. Erst wird den Gesellschaften die Basis des Miteinanders genommen, auf Individualismus; Karriere und Geld getrimmt, dann merken es viele - aber da ist es schon zu spät.

Die Krake ist unersättlich, sie breitet überall ihre Netze aus, sie macht weder vor dem Ostblock halt noch vor dem nahen Osten, China, noch vor Timbuktu ...

"sie macht weder vor dem Ostblock halt noch vor dem nahen Osten, China, noch vor Timbuktu ..."

und alle machen sofort mit, wenn sie das spiel geschnallt haben

buddel

Buddel@

Wie wahr wie wahr

Die Krake schmiert ihre Netze mit duftenden Ölen ...

Es heißt "der" Krake.

Der Krake baut auch keine Netze. Das macht die Spinne.
Bio 6, setzen!

@al-chidr

"Ganz einfach: GIER

Diese Gier ist es, welche den weltweiten Kapitalismus so erfolgreich macht. Erst wird den Gesellschaften die Basis des Miteinanders genommen, auf Individualismus; Karriere und Geld getrimmt, dann merken es viele - aber da ist es schon zu spät."

Genau das sage ich schon 999 mal. Und wenn sich das nicht ändert, wird der Mensch gerechterweise daran zu Grunde gehen......

Stimmt ja, Geld und Karriere spielten in der DDR sel. bekanntlich keine Rolle.

Doors@

Das spielt ebenso wie "Geltungssucht" und "Statusbewusstsein" in jeder Gesellschaft eine Rolle

Aber nirgends wird Egoismus und Geltungssucht mehr zusätzlich gefördert anstatt eingeschränkt als in der liberal- kapitalistischen Welt

Ja, der böse Liberalismus. Da möcht' man schon einen anständigen autoritären Staat wie hierzulande bis 1945, oder?
Mehr uniformierten Gemeinsinn: Du bist nichts, Dein Volk ist alles.
Na, dann mal fix rein in die NPD!

Doors@

Globetrotterei schützt vor Torheit nicht - nech wahr ?

Von "autoritärem Staat" hat kein Mensch etwas gesagt. Abgesehen davon ist unser Staatssystem auch autoritär

Autoritär sieht auch grundsätzlich wie D bis 45 aus, weils grad für dein Geschwätz so passt. Und "Liberalismus" ist das herrlichste überhaupt. Jeder kann machen was er will soweit er kann, auf die anderen sei dabei Geschissen.

Und, andere autoritäre Staats-Vorschläge?
Polpotismus?
Modell Nord-Korea?

Aber bitte keinen Egoismus. Mehr Gemeinsinn, wie es uns schon Adenauer mit der "Aktion Gemeinsinn" verkaufen wollte. Oder Wilhelm II: Ich kenne keine Parteien mehr. G.W.Bush's Amerika ist da auch nicht schlecht: One nation under God. Damit mir hier ja nicht jeder macht, was er will, sondern das, was der Führer will. Ludwig Erhards "formierte Gesellschaft" böte sich noch an. Der hatte auch was gegen Liberalismus.
Bis zur Auslöschung des Individuums als Störfaktor in einem "perfekten Staat" ist der Weg nicht weit.

Was eigentlich schwebt den Herrschaften denn genau als Gegenentwurf vor, damit nicht jeder macht was er will.