@tabledViele Fragen auf einmal!
Deine Klagen über Hungerlöhne in vielen Teilen der Welt kann ich zwar verstehen, bei der Beseitigung der Ursachen allerdings werden wir verschiedener Meinung sein.
Die Ursachen liegen in der geringen Nachfrage nach Arbeit.
Ein klassisches Beispiel ist Süd -und Mittelamerika.
Selbstversorgung war das Schlagwort mit dem man diese Länder seit dem 2.Weltkrieg vom Weltmarkt abschottete. Eine ausgeprägte Privilegienwirtschaft mit einer abgeschotteten Klasse von Gutsbesitzern existierte neben einem Überschuss an ungebildeten Landarbeitern. Man häufte Gewinne an, die jedoch von der kleinen Elite nicht investiert wurde, denn man brauchte keine arbeitssparenden Maschinen.
Eine Bodenreform die Schluss gemacht hätte mit den feudalen Verhältnissen wurde mangels demokratischer Strukturen verhindert.
Die wenigen Industriebetriebe wurden durch Zölle und Importverbote geschützt, woraufhin die Binnenmarktpreise erheblich über den Weltmarktpreisen lagen -die Kaufkraft der eh schon armen Landbevölkerung reichte kaum mehr zum überleben.
Die Konsumenten waren gezwungen exorbitante Preise zu bezahlen, während die Großindustriellen hinter den Zollmauern immer reicher wurden.
In den 60er Jahren kostete ein Auto in Chile dreimal soviel wie auf dem Weltmarkt.
Die Schuld an der Misere machte man natürlich in den USA aus.
(Hierin unterscheiden sich die Anhänger der Dependencia-Theorie nicht von den Attac-Wirrköpfen)
Die letzte Rettung suchte man mit Krediten in den 70er Jahren, die zu einer Schulden -und Finanzkrise ungeahnten Ausmaßes führte, zu einer Hyperinflation die die Menschen ihrer letzten Ersparnisse beraubte.
Die Völker Lateinamerikas (und nicht nur sie) bezahlen noch heute die Zeche für Privilegienwirtschaft und Protektionismus!
"Die Zukunft war früher auch besser" (Karl Valentin)