Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

Groucho schrieb:Das glaube ich jedenfalls Wagenknecht eher als Trump

Da bin ich aber eher sehr vorsichtig. Ich halte SW für eine waschechte, überzeugte Kommunistin (meine persönliche Meinung), die das durch ihre Rhetorik ganz gut verbergen kann.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Ich halte SW für eine waschechte, überzeugte Kommunistin

Ja, kann gut sein.
Und das ist schlecht für Arbeiter (in der Theorie) und gut für Eliten?

Ich will hier auf keinen Fall die Wagenknecht verteidigen, aber dass sie eher Gutes für Arbeitnehmer bewirkt und bewirken will, als Trump scheint mir evident.

@Groucho
Was sie derzeit sagt und was sie wirklich will muss nicht unbedingt übereinstimmen. Man muss wohl abwarten bis eine Partei gegründet ist und dann das Parteiprogramm anschauen.

OscarRomeo schrieb:Das ist jetzt überspitzt formuliert aber ihr wisst was ich meine.

Ja, damit hast du auch wieder Recht. Trump schafft es "hemdsärmlig" rüberzukommen.

Groucho schrieb:Das glaube ich jedenfalls Wagenknecht eher als Trump.

Wäre bei mir eine Wahl, was die Glaubwürdigkeit angeht, zwischen Pest und Cholera. Über Trump brauchen wir ja gar nicht diskutieren, ist klar. Aber auch der Wagenknecht nehme ich nix ab. Lasse mich aber gerne von ihr eines besseren belehren.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Man muss wohl abwarten bis eine Partei gegründet ist und dann das Parteiprogramm anschauen.

@vollstrecker
Parteigrogramme sind schwammig.
Daraus wirst du nur Absichtserklärungen erfahren.

Ausserdem geht es ja weniger um das erklärte Gute (Frieden und Wohlstand für Alle usw.),
sondern mehr um die Befürchtung, dass die Partei unsere Gesellschaft weiter spalten wird.

Die Frage ist ja auch was das eigentliche Ziel des BSW sein soll. Denn wenn es um Regierungsarbeit geht glaube ich nicht dass sie es schaffen werden Teil einer Koalition zu sein, denn wer wird mit ihnen regieren wollen? Und in der Opposition muss man auch sehen was sie machen werden, ob sie wirklich Oppositionsarbeit leisten wollen mit dem ganzen bürokratischen/politischen Prozedere oder eigentlich nur im Parlament hocken und nichts tun und dafür bezahlt werden.

OscarRomeo schrieb:Die Frage ist ja auch was das eigentliche Ziel des BSW sein soll

Die Sahra muss sich von den Parteikollegen keine Kritik mehr anhören und kann sich endlich mit Leuten umgeben, die alles von ihr abnicken.
Dazu natürlich die extra mediale Aufmerksamkeit für Sahra durch die Gründung und dadurch die Möglichkeit, Deutschland das zu geben, was Deutschland braucht.
Noch mehr Sahra Wagenknecht in den Medien.

@Anfimia

Das ist auch der Eindruck den ich von ihr habe. Also sie taucht gerne in Talkshows auf und schreibt Bücher, aber sie ist auch noch Bundestagsabgeordnete. Da weiß ich nicht ob sie da viel und gut arbeitet, also an Gesetzesinitiativen, parlamentarischen Ausschüssen etc. teilnimmt oder lieber polemisiert. Musk oder Trump sind da ähnlich, sie stehen auch im Scheinwerfer der Medien, aber gute Verwalter/Manager sind sie nicht wirklich.

Und mich würde es auch interessieren wie sie privat so drauf ist, also angenommen ein Freund würde ihr jetzt sagen dass er/sie eine ganz andere Meinung zu Thema X hat als SW, ob Letztere da dann den Kontakt abbrechen würde oder hier tolerant ist.

OscarRomeo schrieb:Die Frage ist ja auch was das eigentliche Ziel des BSW sein soll.

Ich mir nicht mal so sicher, ob die Mitstreiter von Frau Wagenknecht überhaupt wissen, was das eigentliche Ziel von SW ist.
Jedenfalls muss das nicht unbedingt deckungsgleich sein. Diejenigen, die auf echte Politik hoffen, werden womöglich noch bitter enttäuscht sein.
Ich würde sagen, Frau Wagenknecht ist vor allem auch Geschäftsfrau.

In der Taz wurde von Wagenknecht ein Vorgeschmack auf das Wahlprogramm veröffentlicht:
https://taz.de/Buendnis-Sahra-Wagenknecht/!5964139/

Zz-Jones schrieb:In der Taz wurde von Wagenknecht ein Vorgeschmack auf das Wahlprogramm veröffentlicht:

Da steht aber nichts drin, was sie nicht schon gesagt hätte!

Gysi sagte im Interview mit dem „Spiegel“, er habe schon vor Jahren vorausgesehen, dass Wagenknecht eine Gefahr für die Linke werden könnte. Sie habe polarisiert. „Die einen waren begeistert und fanden sie absolut fantastisch, die anderen wollten sie so schnell wie möglich loswerden. Mir war klar, dass eine Abspaltung droht, sollte sich Wagenknecht irgendwann von der Partei entfremden“, sagte Gysi.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article248199420/Gysi-ueber-Wagenknecht-Ich-hatte-sie-schon-fast-so-weit-dass-sie-bleibt.html
Wagenknecht redet viel und lässt das Wichtigste weg.
Gysi hats gut erfasst.

eckhart schrieb:Zz-Jones schrieb:
In der Taz wurde von Wagenknecht ein Vorgeschmack auf das Wahlprogramm veröffentlicht:

Da steht aber nichts drin, was sie nicht schon gesagt hätte!

Ich erwarte da aber ehrlich gesagt auch nichts Neues.
"Bestenfalls" veröffentlicht Frau Wagenknecht noch ein weiteres Buch. Mit "Mein Programm" ließen sich sicherlich noch ein paar Taler machen und immer dann, wenn einer einem dumm kommen will, kann man ganz locker auf's Buch verweisen.
Pflichtlektüre sozusagen.

eckhart schrieb:Wagenknecht redet viel und lässt das Wichtigste weg.
Gysi hats gut erfasst.

Das erste Mal seit langer Zeit.
Sonst redet der nämlich auch immer nur Müll - teilweise den selben Unsinn wie die Zarenknecht.

Geyer schrieb:Sonst redet der nämlich auch immer nur Müll - teilweise den selben Unsinn wie die Zarenknecht.

Gysi ist aber mehr Vermittler als Spalter. Der sieht das lange nicht so verbissen wie die Zarenknecht.

Zz-Jones schrieb:In der Taz wurde von Wagenknecht ein Vorgeschmack auf das Wahlprogramm veröffentlicht:
https://taz.de/Buendnis-Sahra-Wagenknecht/!5964139/

Also wenn man sich auf den innenpolitischen Teil fokussiert passt alles. Aber wenn es um die Außenpolitik geht, dann wird es problematisch. Denn Russlands Krieg in der Ukraine hat deutlich gemacht wie wichtig es ist dass ein Staat sich wehren kann. Hätten die Ukrainer so gedacht wie SW hätten die Russen das Land in einer Woche eingenommen und die Bevölkerung dort versklavt und genozidiert und vergewaltigt. Es hat schon seinen Grund warum Länder wie Finnland, Estland oder Polen aufrüsten. Und außerdem, eine starke Waffenexportindustrie sichert auch Arbeitsplätze.

eckhart schrieb:https://www.welt.de/politik/deutschland/article248199420/Gysi-ueber-Wagenknecht-Ich-hatte-sie-schon-fast-so-weit-dass-sie-bleibt.html
Wagenknecht redet viel und lässt das Wichtigste weg.
Gysi hats gut erfasst.

Wobei es gut zu wissen wäre ob Wagenknecht früher auch so eigenbrötlerisch gehandelt hat oder immer in der Lage Kompromisse zu schließen mit anderen Meinungen in der Partei. Denn wenn sie schon immer so war glaube ich nicht dass ein gemeinsames Positionspapier viel gebracht hätte, früher oder später wäre sie ohnehin ausgeschert.

OscarRomeo schrieb:Denn Russlands Krieg in der Ukraine hat deutlich gemacht wie wichtig es ist dass ein Staat sich wehren kann.

Wahrscheinlich wünscht sich ein Teil von ihr insgeheim, dass hier die Russen einmaschieren und sie ins Kanzleramt setzen.
Auch wenn sie natürlich noch nicht ganz so geistig abgestürzt wie ihr Ex oder Schröder ist.

@Geyer
Wobei hier ihr Opportunismus nicht stark genug ausgeprägt ist wenn sie auf ein verlierendes Pferd wie Russland setzt. Denn das Land ist wirklich nicht beeindruckend, weder politisch noch wirtschaftlich noch militärisch. Das wäre so wie wenn ich jetzt mein Vermögen darauf setzen würde dass Augsburg die jetzige BuLi-Saison gewinnt (no front an die Fans). Also ich verstehe ihre Logik nicht.

OscarRomeo schrieb:Also ich verstehe ihre Logik nicht.

Ihre Logik sind Wählerstimmen, ganz einfach. Sie klingt da

Doch statt einer „Fortschritts­koalition“ kam mit der „Zeitenwende“ ein Rückfall in die Epoche des Wettrüstens und der Konfrontationspolitik.

Quelle: https://taz.de/Buendnis-Sahra-Wagenknecht/!5964139/

so wie Lars Klingbeil noch 2019. Jan Behrends (der selbst SPD-Mitglied ist) schrieb zu der Zeit über den "Rückfall in den National-Pazifismus", mit den entsprechend zitierten Stimmen, klingen genau gleich, lies den Beitrag ruhig durch:

Quelle: https://www.salonkolumnisten.com/rueckfall-in-den-national-pazifismus/

Ergo: es gibt da immer noch genug Wählerstimmen abzugrasen.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Ich halte SW für eine waschechte, überzeugte Kommunistin (meine persönliche Meinung), die das durch ihre Rhetorik ganz gut verbergen kann.

Wagenknecht ist eine überzeugte Stalinistin! Mit Kommunismus hat Ihre Rhetorik nichts zu tun, vielmehr eher etwas wie rote Diktatoren aus dem Osten.