Wir brauchen besseren Verbraucherschutz
22.04.2022 um 19:13borabora schrieb:Die Mengenangaben wie z. B. Zucker oder Fett sind auf der Verpackung.Zumal ja nicht nur die reinen Mengenangaben vorhanden sind, sondern zusätzlich der Prozentsatz des empfohlenen Tagesbedarf dargestellt wird. Wer eine TK-Pizza kauft, kann auf der Rückseite lesen, dass diese Mahlzeit x Kalorien enthält und diese x Kalorien y % des Tagesbedarfs eines normalen Erwachsenen entsprechen.
Wer nur diese Angaben liest und beim Erstellen seines Speiseplans beherzigt, sollte in der Lage sei, sich so zu ernähren, dass die Hose auch in 5 oder 10 Jahren noch passt. Ausnahmen gelten natürlich wie immer für Menschen mit einer sich auf das Gewicht auswirkenden Erkrankung.
shionoro schrieb:Aber das ist faktisch nicht ausreichend, wie ich belegt habe. Darum fordern kinderärzte, diabetikerverbände usw. nachbesserung.Nachbesserungen in Form eines NutriScores kann man vornehmen, wenngleich dieser auf etlichen Lebensmitteln sowieso schon abgebildet ist. Wie stark der Einfluss auf das Konsumverhalten dann tatsächlich ist, wird man sehen. Ich vermute, es wird sich nur wenig verändern.
Es ist FAKTISCH nicht ausreichend. Es ist eine belegbar unzureichende Information.
Die Menschen sind heutzutage Bequemlichkeit gewohnt. Wie viele Menschen haben noch Lust, täglich frisch(!) zu kochen? Kaum jemand, weil das nämlich Zeit in Anspruch nimmt. Deswegen boomen Convenience-Produkte (convenience = Bequemlichkeit). TK-Pizzen, Dosensuppen, selbst Kasseler, Spaghetti Bolognese und Rouladen kann man von diversen Herstellen fix und fertig aus der Packung kaufen.
shionoro schrieb:Wenn du politisch so einen Nutri score einführst und das dann auch noch kommunizierst (z.b. im radio und im ÖR, damit es alles wissen), werden da natürlich viele Leute drauf achten und an Hand des Siegels Produkte vergleichen. Gerade die, denen es vorher zu lästig war, sich damit zu beschäftigen, jetzt aber auf einen Blick sehen können, dass ein produkt, das sie häufig gekauft haben, nur ein rating von D oder E hat und ein vergleichbares Produkt das Rating B.Seit einiger Zeit sind auf Fleischverpackungen Kennzeichnungen von 1 bis 4 abgebildet, wobei 1 für die schlechteste Tierhaltung und 4 für die beste Tierhaltung steht - selbstredend mit entsprechenden Preisunterschieden. Man sollte meinen, die Leute würden nun die 1er-Packungen reihenweise stehenlassen, oder? Komischerweise sind es aber in der Regel die teuren 3er- und 4er-Packungen, die im Regal übrigbleiben.