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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

361 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Deutschland, Krieg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

28.11.2022 um 19:06
@eitelfritz

Solch eine europäische Lösung wird es in 100 Jahren nicht geben.
Ich sehe da Ehrlich gesagt schwarz!

Nach der Scholz-Rede im Februar, wollte man marktverfügbare Systeme beschaffen.
Verfügbar, ist der Leopard 2A7+.

Warum, wurde kein Auftrag erteilt?
Das Heer wollte seit Sommer 2022 die Anzahl der Artilleriebataillone verdoppeln.

Warum gab es keine Bestellung neuer PZH 2000, nach dem die Ukraine 100 PZH 2000 bestellt hat?

Seit Jahren weiss man, das die Bw bei der Munition grossen Nachholbedarf hat.
Warum, gab es noch keine Bestellung?
Warum gibt es erst jetzt einen Munitions-Gipfel, am Montag?

Man wusste, das die Luftverteidigung miserabel ausgestattet war...
Warum, soll jetzt erst, Iris-T SLM bestellt werden?!

Ich sehe bei "europäischen" Lösungen schwarz.

Man könnte eher sich bei Systemen anpassen, absprechen das man Annähernd, die gleichen Systeme bestellt.

Warum, soll man 15 Jahre warten bis FCAS fliegt oder KNDs Panzer rollen werden und damit 2 Panzrdivisionen ausgestattet werden?
Bis 2030, könnte unter normalen Umständen 300 KPz Leo 2 gebaut sein.
Die Leo 2, verkauft man dann und oder lagert sie ein oder man baut sie um.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

29.11.2022 um 06:29
@tomkyle
Am besten finde ich das man (Politiker des Bundestages / im speziellen habe ich es von Klingbeil gehört) sich wundert dass die deutsche Rüstungsindustrie noch keine Kapazitäten hochgezogen hat, obwohl noch keine Bestellungen eingegangen sind.

Bei den zuverlässigen und großen Bestellungen der letzten 2 Jahrzehnte natürlich wirklich komisch :palm:

Da muss wohl mal jemand zur Nachhilfe :Y:


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

29.11.2022 um 07:28
Zitat von GeisonikGeisonik schrieb:Am besten finde ich das man (Politiker des Bundestages / im speziellen habe ich es von Klingbeil gehört) sich wundert dass die deutsche Rüstungsindustrie noch keine Kapazitäten hochgezogen hat, obwohl noch keine Bestellungen eingegangen sind.
Das war im Bericht aus Berlin. Oder Absurdistan.

Da kam Kritik aus der Ampel selbst und Klingbeil fiel nichts Besseres ein, als den Schwarzen Peter der Rüstungsindustrie zuzuschieben.
SPD-Chef Lars Klingbeil betonte im Bericht aus Berlin, dass jetzt mit Tempo daran gearbeitet werden müsse, mehr Munition zu beschaffen und die Bundeswehr besser auszurüsten. Man habe hier eine "hohe Verantwortung", dass die Soldaten auf ihren Einsätzen besser ausgerüstet seien.

In den vergangenen Wochen sei bereits mehr Munition produziert worden, doch diese sei eins zu eins in die Ukraine gegangen, so Klingbeil weiter. Es müsse nachbestellt werden. Eigentlich habe er erwartet, dass die Rüstungsindustrie mit Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar und der Rede von Kanzler Olaf Scholz bereits ihre Kapazitäten ausbaue und nicht erst darauf warte, was die Politik tue.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/klingbeil-bab-103.html

Also m. a. W. sagte er, er hätte eigentlich erwartet, dass die Industrie in Vorlage geht (gegangen wäre), ohne dass eine Bestellung eingeht. Da spricht der Wirtschaftsprofi.

Den Munitionsgipfel hätte man schon im Frühjahr machen können. Oder im Sommer, als das die sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen forderte.

Nun heißt es also im November - nachdem Berichte über leere Lager öffentlich wurden - der Kanzler macht es zur Chefsache.

Dass im Kanzleramt immer nur was auf Druck passiert, scheint überhaupt ein Muster zu sein.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

29.11.2022 um 19:03
Ich, hätte ja schon längst mal eine Reise durch alle aktiven Munitionsdepots gemacht.
Desweiteren hätte ich eine Liste erarbeitet, von einstigen Munitionsdepots, die noch in Bundeshand sind, aber nicht genutzt werden bzw abgetragen wurden.
Das Gelände, dem Bund gehört.

Nach dieser fulminanten, wahrlich historischen Rede, hätte ich den Wehretat auf 58 Milliarden erhöht, wie auch bei der letzten Haushaltsberatung.
Dazu, kämen 8 Milliarden vom Sondervermögen.

Im Sommer, hätte ich dann 200-300 PZH 200 bestellt, nach dem die Ukrainer 100 bestellt hätten.
Zeitgleich, wäre die Zahl der GTK Boxer auf 1.200 erhöht worden. Auftrag an Rheinmetall.

Munitionsgipfel, wäre bis Sommer, erledigt gewesen. Wie Fellatix schrieb.

Ich hätte auch längst wieder eine Heeresflugabwehrtruppe zum/ ab 01.01.2023, in Wiederaufbau.
Zudem, wäre zum 01.01.2023, wieder ein Führungsstab der Streitkräfte, im Aufbau.
Das Ministerium, würde entschlackt.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

30.11.2022 um 00:26
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Im Sommer, hätte ich dann 200-300 PZH 200 bestellt,
Und wer soll die bedienen?
Weißt du, wie viele stellen gerade nicht besetzt sind?


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

30.11.2022 um 11:15
@ tomkyle:

Kleine Korrektur!
In den vier Artilleriebataillonen sind auf dem Papier jeweils 24 PzH2000. Macht 96 in der aktiven Truppe. Plus eine Handvoll an der Artillerieschule Idar-Oberstein zur Ausbildung. Plus eine Handvoll an der Technischen Schule Landsysteme in Aachen zur Ausbildung. Plus ein, zwei an der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen zur Erprobung von Munition. Und ggf. eine Handvoll zur Fahrschulausbildung der Fahrer an den Bw-Fahrschulen, ohne Waffenanlage!

Und glaube ja nicht dass alle immer 100% einsatzbereit sind.
Bei den ArtBtl dürften es ca. 60% sein. Und von den 96 aktiven PzH2000 auf dem Papier hat man 12 an die Ukraine abgegeben.

Und der Ausspruch ,,Soldaten sind Mörder!“ ist meines Wissens ein sehr alter Ausspruch von Tucholsky. Gegen den wurde von Soldaten(?) geklagt. Vom BVerfG allerdings als noch zulässige Meinungsäußerung anerkannt.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

30.11.2022 um 17:44
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Und wer soll die bedienen?
Eben.
Seit Jahren verharrt man bei 180 000.
Und besser wirds auch meiner Meinung nach nicht.
Warum soll man auch zum Bund gehen?.
Oder gar bleiben.
Da fließen auch meine eigenen Erfahrungen ein.
Die Armee selber hat doch selber null Plan für was sie überhaupt steht.
Von den Leuten die da zt. in verantwortlichen Positionen rumrennen ganz zu schweigen.
Zitat von RaimundHRaimundH schrieb:Und der Ausspruch ,,Soldaten sind Mörder!“ ist meines Wissens ein sehr alter Ausspruch von Tucholsky. Gegen den wurde von Soldaten(?) geklagt. Vom BVerfG allerdings als noch zulässige Meinungsäußerung anerkannt.
Und diese Art der Zersetzung, in vielfältiger Form, zerstört dann noch jeden einigermaßen vorhandenen Patriotismus.
Und der ist unabdingbar wenn man ein Land verteidigen will.
Die Soldaten sollen schließlich im Zweifel für das selbe sterben.
Da brauchts ein gesundes Mindeset des 'warums'.
Ansonsten bleibt man eine leere Uniform.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

01.12.2022 um 17:55
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Eben.
Seit Jahren verharrt man bei 180 000.
Und besser wirds auch meiner Meinung nach nicht.
Warum soll man auch zum Bund gehen?.
Oder gar bleiben.
Da fließen auch meine eigenen Erfahrungen ein.
Die Armee selber hat doch selber null Plan für was sie überhaupt steht.
Von den Leuten die da zt. in verantwortlichen Positionen rumrennen ganz zu schweigen.
Zuerst kontextuelle Einordnung: Ich bin kein Soldat und anderweitig im öD beschäftigt aber hatte seit jeher ein Interesse an militärischen Themen und überlege irgendwann noch zur Reserve zu gehen. Ich mag manche Erfahrungen nicht selbst getätigt haben aber kriege auch auf Social Media in gewissen "miltwitter-Kreisen" usw. mit, was auch in der Truppe aus deren Sicht abgeht bzw. welche Missstände vorzuherrschen scheinen. Kurzum, keine reine Meinungsbildung und Kommentierung aus dem luftleeren Raum.

---

Zum Zitat: Ich kann bei der Kernbotschaft nur zustimmen. Man kriegt von außen den Eindruck als wisse die Politik und militärische Führung nicht wo man wann und wie resolut hin will und diesen Hickhack spürt man auf mehreren Ebenen. Es gibt viele gute motivierte Leute aber man nutzt all das Potential nicht weil man sich selbst im Weg steht bzw. nichts damit anzufangen weiß wie in anderen westlichen Ländern und Demokratien.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Und diese Art der Zersetzung, in vielfältiger Form, zerstört dann noch jeden einigermaßen vorhandenen Patriotismus.
Und der ist unabdingbar wenn man ein Land verteidigen will.
Die Soldaten sollen schließlich im Zweifel für das selbe sterben.
Da brauchts ein gesundes Mindeset des 'warums'.
Ansonsten bleibt man eine leere Uniform.
Korrekt. Bis zum Krieg hat man das immer wieder gespürt, wie feindlich bis desinteressiert Teile der Gesellschaft waren. Ich nenne das eine gewisse Form der naiven Wohlstandsverwahrlosung.

Ich bin im "Inforaum" relativ aktiv im Russland-Ukraine-Krieg auf Seiten der Ukraine involviert und auch bei der "NAFO" aktiv. Es ist ein ganz anderes Mindset in den ukr. Streitkräften - vom Ukrainer bis hin zum ausländischen Unterstützer der mitkämpft, in welcher Einheit auch immer bzw. International Legion.

"Slava Ukraini!" als Schlachtruf - völlig selbstverständlich und hier undenkbar. Nein, bitte nicht wörtlich Übersetzen mit "Heil Deutschland" oder so. Ich verstehe schon geschichtsbezogene Hemmnisse und Prägungen. Es geht mir aber nicht um die Worte "Slava Ukraini" und so weiter an sich, sondern was sie ausdrücken. Den Pathos dahinter. Die Einstellung. Die Selbstverständlichkeit dahinter.

Alle wollen Demokraten sein, alle sagen "Nie wieder" hier in DE und das ist erst mal gut. Aber zu "Nie wieder" gehört eine wehrhafte Demokratie. Konsens soweit? Gut. Aber zu einer wehrhaften Demokratie gehört nicht nur Schutz nach innen gegen extremistisch-terroristische Elemente sondern auch Schutz nach Außen gegen feindliche ausländische Aggressoren und Staaten die unser System unterminieren bzw. wegwischen wollen. Nur das kann Konsequenz im Sinne eines "Nie wieder" bedeuten.

Was heißt das also? Unsere Streitkräfte sind zum Schutz wesentlicher Bestandteil wehrhafter Demokratie, wie ich finde.
Die Folge kann also nur sein, dass man sie resolut unterstützt bzw. zumindest eine "gesunde Einstellung" ihnen gegenüber haben sollte. Das heißt nicht dass man Missstände und Kritik nicht thematisieren sollte. Aber eine allgemein ablehnende pauschalisierte Haltung halte ich für kontraproduktiv.

Wenn man aber teils so zersetzende Narrative wie in DE pflegt(e), muss man sich nicht wundern.

"Wasch mich aber mach mich nicht nass" funktioniert im worst case nicht; die Ukrainer würden mit dem Mindset schon längst unter russischer Herrschaft leben bzw. Säuberungen durchmachen, hätten sie ihr Militär nicht modernisiert, ausländische Hilfe angenommen und es 'gewagt', den Kampf zu suchen statt sich kollektiv zu ergeben.

Wir müssen dringende Lehren aus dem Krieg ziehen und aus der naiven deutschen (Wohlstands-)Blase rauskommen. NATO hin oder her wir müssen auch im Militärbündnis ein robuster(er) verlässlicher Partner werden und da eben Geld und resolute Entscheidungen in die Hand nehmen.

Wir müssen gesunden (Verfassungs-)Patriotismus - NICHT Nationalismus - erlauben und pflegen. Wer gibt sich sonst noch halbwegs als 'Idealist' hin für solche Jobs?

- Jemand, der selbst ein wenig Idealist ist


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

01.12.2022 um 22:22
Zitat von WardenWarden schrieb:Wir müssen gesunden (Verfassungs-)Patriotismus - NICHT Nationalismus - erlauben und pflegen. Wer gibt sich sonst noch halbwegs als 'Idealist' hin für solche Jobs?

- Jemand, der selbst ein wenig Idealist ist
Derzeit hauptsächlich "Typen, die das Arbeitsamt schickt"

Die Bundeswehr war ne Zeitlang sehr attraktiv, weil sie ziemlich gut gezahlt hat, die Chance auf einen Auslandseinsatz recht gering war und man sich nicht zwingend totgemacht hat.

Mittlerweile hat sich das etwas geändert...


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

01.12.2022 um 22:43
Zitat von WardenWarden schrieb:Korrekt. Bis zum Krieg hat man das immer wieder gespürt, wie feindlich bis desinteressiert Teile der Gesellschaft waren. Ich nenne das eine gewisse Form der naiven Wohlstandsverwahrlosung.
Mit Wohlstand hat das mMn wenig zu tun. Eher mit einem gestörten staatlichen und gesellschaftlichen Selbstverständnis Deutschlands, welches von der Politik zudem stark befeuert wird.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

01.12.2022 um 22:50
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Derzeit hauptsächlich "Typen, die das Arbeitsamt schickt"

Die Bundeswehr war ne Zeitlang sehr attraktiv, weil sie ziemlich gut gezahlt hat, die Chance auf einen Auslandseinsatz recht gering war und man sich nicht zwingend totgemacht hat.

Mittlerweile hat sich das etwas geändert...
Was ich als Fehler ansehe, Bundeswehr sollte für Landesverteidigung stehen. Die ganzen Auslandseinsätze sind nur bedingt notwendig gewesen, Afghanistan eine riesige Verschwendung, auch sollte man den Soldaten die Freiheit geben zu entscheiden ob sie nur für die Landesverteidigung eingesetzt werden möchten.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

01.12.2022 um 23:10
Zitat von tomkyletomkyle schrieb am 28.11.2022:Solch eine europäische Lösung wird es in 100 Jahren nicht geben.
Ich sehe da Ehrlich gesagt schwarz!
Ich sehe das nicht so Schwarz.. allerdings auch nicht sofort als 100% Lösung.

Wenn ich mir z.B. die Kooperation der Armeen der Niederlande und Deutschland anschaue dann denke ich das dieses Model ausbaufähig ist.
Deutschland wäre in der Lage richtig dick Material auszurollen.. wir haben aber eher nicht die Mannstärke dafür.
Andererseits gibt es EU und Nato Nationen die Soldaten mit veralteten Material asugestattet sind weil sie sich nichts besseres Leisten können.

Das sind Zustände den muss Abhilfe geleistet werden und hier sind dann tatsächlich Staaten wie Frankreich und Deutschland in der Pflicht die Führung und finanziellen Mittel zustellen um eine europäische Armee aufzustellen-- bzw. neben den nationalen Armeen der EU zubetreiben.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

02.12.2022 um 07:11
Zitat von subgeniussubgenius schrieb:Das sind Zustände den muss Abhilfe geleistet werden und hier sind dann tatsächlich Staaten wie Frankreich und Deutschland in der Pflicht die Führung und finanziellen Mittel zustellen um eine europäische Armee aufzustellen-- bzw. neben den nationalen Armeen der EU zubetreiben.
Das klingt alles ganz toll, aber in Wirklichkeit sind es souveräne Staaten die dann eben auch Regierungen wie die in Ungarn haben.
Man müsste als Europa erstmal wirklich geeint sein, wenigstens in den Grundprinzipien.

Aber eine deutlich stärkere Zusammenarbeit zwischen z.B. Polen, Deutschland, Frankreich, Spanien, UK wäre ja ein Anfang.
Der deutsch-französische Flugzeugträger der mal durch die Medien getrieben wurde wäre zum Beispiel auch ein Zeichen nach außen, auch wenn das von Anfang an natürlich nicht wirklich in Frage kam. Aber solche Dinge zeigen auch Feinden nach außen das wirklich zusammen für die Souveränität eingestanden wird.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

02.12.2022 um 08:01
Zitat von WardenWarden schrieb:Man kriegt von außen den Eindruck als wisse die Politik und militärische Führung nicht wo man wann und wie resolut hin will und diesen Hickhack spürt man auf mehreren Ebenen.
Meiner Meinung nach noch schlimmer: Man hat garkeinen Willen dazu.
Zitat von WardenWarden schrieb:Es gibt viele gute motivierte Leute aber man nutzt all das Potential nicht weil man sich selbst im Weg steht bzw. nichts damit anzufangen weiß wie in anderen westlichen Ländern und Demokratien.
Finde ich auch.
Und ich meine damit nicht Leute wie 'Hihihi ich geh jetzt mal zur Armee weil Motiviert hihihi' sondern Menschen wie 'Geil. Ich will mich abbücken lassen und für das Land draufgehen'.
Die braucht man für sowas.
Die haben beim Bund aber keine Chance.
Nichtmal weil sie nicht genommen werden.
Überwiegend haben die einfach recht bald die Schnauze voll.
Im übrigen funktioniert zumindest dies, in anderen westlichen Ländern, besser finde ich.
Zitat von WardenWarden schrieb:Unsere Streitkräfte sind zum Schutz wesentlicher Bestandteil wehrhafter Demokratie, wie ich finde.
Und das ist auch ein Kernproblem.
Wir sind nicht wehrhaft.
Nichtmal im Ansatz.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Derzeit hauptsächlich "Typen, die das Arbeitsamt schickt"
Entschuldige.
Das ist einfach nur Unsinn.
Ich schreibe ja wirklich nicht positiv von dem Laden.
Aber solche Leute findet man dort, von Ausnahmen abgesehen, nicht.
Ganz im Gegenteil.

Es fehlt eher an der grundsätzlichen Eignung.
Aber da sind nicht die Leute schuld.
Das liegt daran wie sich der Bund verkauft.
'Toller inklusiver und familienfreundlicher Arbeitgeber'.
Vom Leben im Dreck, dem Geballere und der zwingend vorhanden sein müssenden Bereitschaft zum draufgehen und zur körperlichen Fitness hört man wenig bis garnix.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Mit Wohlstand hat das mMn wenig zu tun. Eher mit einem gestörten staatlichen und gesellschaftlichen Selbstverständnis Deutschlands, welches von der Politik zudem stark befeuert wird.
Ich finde aus beiden.
Der Wohlstand führt zu merkwürdigen und überhumanen Weltsichten, das andere zum Ausfall jeglicher potentieller Kampfkraft.
Zitat von tarentaren schrieb:Was ich als Fehler ansehe, Bundeswehr sollte für Landesverteidigung stehen. Die ganzen Auslandseinsätze sind nur bedingt notwendig gewesen, Afghanistan eine riesige Verschwendung, auch sollte man den Soldaten die Freiheit geben zu entscheiden ob sie nur für die Landesverteidigung eingesetzt werden möchten.
Ne.
Wir sind eine wirtschaftliche Großmacht.
Und zumindest jetzt noch eine der führenden Nationen dieser Erde.
Die Fähigkeit zur militärischen Machtprojektion gehört da dazu und wir sind es auch unserem westlichen 'Lager' schuldig.
Zitat von subgeniussubgenius schrieb:Ich sehe das nicht so Schwarz.. allerdings auch nicht sofort als 100% Lösung.

Wenn ich mir z.B. die Kooperation der Armeen der Niederlande und Deutschland anschaue dann denke ich das dieses Model ausbaufähig ist.
Deutschland wäre in der Lage richtig dick Material auszurollen.. wir haben aber eher nicht die Mannstärke dafür.
Andererseits gibt es EU und Nato Nationen die Soldaten mit veralteten Material asugestattet sind weil sie sich nichts besseres Leisten können.

Das sind Zustände den muss Abhilfe geleistet werden und hier sind dann tatsächlich Staaten wie Frankreich und Deutschland in der Pflicht die Führung und finanziellen Mittel zustellen um eine europäische Armee aufzustellen-- bzw. neben den nationalen Armeen der EU zubetreiben.
Wir haben nicht mal funktionierende nationale Armeen.
Was will man da mit sowas.
Eine neue KuK gemeinsame Armee erschaffen die nichts draufhaben wird weil von zwischenstaatlichen Konflikten gelähmt.
Träumerei.

Frankreich und Deutschland, sowie alle anderen 'Leistungsträger', sollen zuerst aufrüsten.
Und dann, wen das läuft, Druck auf die ganzen Runterfresser ausüben dass die das im Rahmen ihrer Möglichkeiten das gleiche tun.
Es kann doch nicht sein dass es genug Mitglieder der Nato gibt die Landesverteidigung, wenn man ehrlich ist, nichtmal mehr versuchen.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

02.12.2022 um 11:40
@Warden
Beinahe volle Zustimmung.

Eine Ergänzung zum Zustand der Bundeswehr: Die Bjndeswehr ist sogar nicht mal mehr Ansatzweise "verteidigungsfähig"!!

Das Liegt nicht am Willen der Soldaten oder an deren Ausbildungsstand.


@Tripane

Das Arbeitsamt/ Jobcenter schickt Arbeitslose?!

Halte ich eher für ein unredlichew Gerücht.

Bei den Vertragsaussichten und der Bezahlung von Soldaten/ innen, sollte der Wehrdienst eigentlich attraktiver sein als der Bezug von ALG I oder II.

Dennoch, hat die Bw ein Rekrutierungsproblem aufgrund einer nicht Wertschätzung innerhalb der politisch Verantwortlichen, gerade in der Zeit Frau Merkels Zeit der Kanzlerschaft.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

02.12.2022 um 12:30
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Das Arbeitsamt/ Jobcenter schickt Arbeitslose?!

Halte ich eher für ein unredlichew Gerücht.
Warum sollte es nicht? Bei der Bundeswehr gibt es nach wie vor auch ca. 50.000 zivile Angestellte, Auszubildende usw., vom Koch über alle möglichen technischen Berufe bis hin zu Management- und Verwaltungsberufen. Bundeswehr ist nicht nur ''Soldat''.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

02.12.2022 um 12:32
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Dennoch, hat die Bw ein Rekrutierungsproblem aufgrund einer nicht Wertschätzung innerhalb der politisch Verantwortlichen, gerade in der Zeit Frau Merkels Zeit der Kanzlerschaft.
Wertschätzung.
Dieses Wort hört man immer wieder.
Die Bundeswehr wird zumindest in Sonntagsreden umworben.
Die Bezahlung ist recht normal und ab einer gewissen Qualifikationsstufe unterdurchschnittlich.
Die Mehrheit der Bevölkerung ist jetzt auch kein Gegner.
Denen ist es halt egal.
Einziger Aussetzer für mich persönlich war v.d.L's handeln in der Zeit von Franco A. und co.
Das war schon hart lächerlich und ein Dolchstoß.
Das hochpushen generell von angeblichen rechten Netzwerken auch.
Aber das wars auch schon.
Ich sehe das nicht sonderlich dramatisch.

Es gibt da zwei größere Probleme.
Das katastrophale Bild in der Öffentlichkeit über den Zustand der BW.
Wer will bitte einem Haufen beitreten der es, ich sage bewusst 'angeblich', nicht mal Winterwäsche besorgen kann und dessen Gewehre um die Ecke ballern.
Und dann gibts noch das generelle Problem in verwöhnt-verwahrlosten Wohlstandsgesellschaften.
Warum sollte der 0815 Menschy überhaupt zu einer Armee gehen?.
Trotz der Friede-Freude-Eierkuchen ÖA der BW assoziieren die meisten, zumindest die die nicht hinterm Mond leben-sich blenden lassen, doch noch die BW mit einer Armee.
Und Armeedienst ist nicht bequem.
Oder sollte es zumindest nicht sein.
Da kann man seine Brötchen schon bequemer verdienen.
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Das Liegt nicht am Willen der Soldaten oder an deren Ausbildungsstand.
Doch.
Auch bei dem habe ich viel negatives gesehen.
Nicht nur 'aussen' trägt da eine Schuld.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

02.12.2022 um 15:07
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Entschuldige.
Das ist einfach nur Unsinn.
Ich schreibe ja wirklich nicht positiv von dem Laden.
Aber solche Leute findet man dort, von Ausnahmen abgesehen, nicht.
Ganz im Gegenteil.
Oh entschuldige, dass ich mir da als seit 2000 aktiver Soldat ein Urteil erlaube. Vermutlich habe ich da zu wenig Einblick in die Materie.

Wir sind ein hochspezialisierter Verband, seit 2003 durchgehend in fast allen Einsätzen der BW vertreten.
Wir bekommen Langzeitarbeitslose als Wiedereinsteller und diverse Leute, die vom Amt zum Einstellungstest geschickt werden.
Seit die Wehrpflicht ausgesetzt ist, nimmt die Qualität des Personals ab.
Mittlerweile werden Leute als SaZ 12 in der Uffzlaufbahn eingestellt, die man damals nicht Mal als FWDLer weiterverpflichtet hätte.

Vom beruflichen Selbstverständnis will ich gar nicht erst reden, bei vielen fehlt auch der Andpruch an sich selbst...

Tut mir leid, aber das ist kein Unsinn...


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

02.12.2022 um 16:12
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Das Arbeitsamt/ Jobcenter schickt Arbeitslose?!

Halte ich eher für ein unredlichew Gerücht.
Erklär mal, warum du dein Gechreibsel auf meinen Beitrag beziehst? Ich sehe 0 (null) Zusammenhang.


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100 Mrd. € Sondervermögen für Bundeswehr: Ja oder Nein?

02.12.2022 um 16:43
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Oh entschuldige, dass ich mir da als seit 2000 aktiver Soldat ein Urteil erlaube. Vermutlich habe ich da zu wenig Einblick in die Materie.
Mir gehts da auch ähnlich.
Halt nicht solange aber doch einige Jahre.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Wir sind ein hochspezialisierter Verband, seit 2003 durchgehend in fast allen Einsätzen der BW vertreten.
Durchaus auch.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Wir bekommen Langzeitarbeitslose als Wiedereinsteller und diverse Leute, die vom Amt zum Einstellungstest geschickt werden.
Kann ich nicht bestätigen.
In keinster weise.
Der überwiegende Ersatz kommt aus einem normalen zivilen Umfeld.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Seit die Wehrpflicht ausgesetzt ist, nimmt die Qualität des Personals ab.
Mittlerweile werden Leute als SaZ 12 in der Uffzlaufbahn eingestellt, die man damals nicht Mal als FWDLer weiterverpflichtet hätte.
Da stimme ich allerdings zu.
Es wird da über viel hinwegsehen und die Anforderungen massiv gesenkt.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Vom beruflichen Selbstverständnis will ich gar nicht erst reden, bei vielen fehlt auch der Andpruch an sich selbst...
Auch da stimme ich zu.
Wobei ich da aber nicht die Schuld bei den Leuten sehe.
Das ist überwiegend hausgemacht.


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