Ist die Angst vor einem Atomangriff berechtigt?
06.10.2022 um 06:56Fedaykin schrieb:Alle hierzulande drehen durch wenn das a Wort fälltGenau das durchdrehen ist ja gewollt. Er weiß, dass viele Leute eine irrationale Angst vor Atomwaffen haben. Auch durch den kalten Krieg, wo viel mehr Sprengköpfe existierten.
Er weiß, dass viele Leute sich beim Gedanken sofort in die Hosen scheißen und jeder Erpressung nachgeben werden - nur weil die Möglichkeit eines Einsatzes besteht.
Und genau das ist die Krux: heute droht er der Ukraine, morgen Polen, übermorgen und Deutschen - und wir sollen Russland machen lassen, weil er könnte ja…
Irgendwo ist mal Genug. Das ist wie bei Kindern - sie benötigten auch Grenzen. Lässt man sie machen, dann geht das nicht gut.
@Marieke
@borabora
@Regosch
@Gugelhupf
Das ist genau das, was Putin will: Ihr scheißt Euch so richtig in die Hosen, nur weil mal wieder irgendwo ein Bild von einer Einheit zu sehen ist, die gerade irgendwohin ausrückt. Ohne Kontext - Manöver? Drohung? Einfache Verlegung? Aber sofort - „Oh mein Gott wir müssen uns Putin ergeben!“
Nee, wir müssen nicht. Einen Scheiß müssen wir. Das Spiel, was Putin durchzieht, gab es bereits schon einmal:
Die Madman-Theorie (engl. madman theory; „Theorie vom Verrückten“) bezeichnet eine von US-Präsident Richard Nixon bewusst gewählte Taktik, in der Hoffnung, die schwierige Lage der USA im Vietnamkrieg zu beenden.Quelle: Wikipedia: Madman-Theorie
Die Regierung unter Nixon wollte die Welt davon überzeugen, dass der Präsident unzurechnungsfähig und zu irrationalen Handlungen imstande sei. Dies sollte bei den Staaten des Ostblocks die Furcht vor einem Angriff mit Atomwaffen schüren, deren Verwendung in einem konventionellen Krieg nicht mehr ausgeschlossen wurde, um sie somit zu einem Einlenken auf US-amerikanische Positionen zu bewegen.
Mit Kadyrow hat er praktisch noch eine Schippe oben drauf gelegt.
Und wir kennen den Ausgang der Aktion unter Nixon: der Vietnamkrieg ging für die USA verloren.
Auch so ein Beispiel, dass man eine überlegene Atommacht besiegen kann.
(Afghanistan ist auch so ein Beispiel.)
Und wusstet Ihr, dass im Vietnamkrieg die Sowjetunion auch fleißig mitgemischt hat?!
Am wirksamsten erwies sich die Flugabwehr, die Moskau für die Nordvietnamesen installierte. Weil es zunächst an einheimischem Bedienungspersonal fehlte, mußten sowjetische Spezialisten die Raketenbatterien selbst bedienen. Der Oberbefehlshaber der sowjetischen Militärberater, General a. D. Wladimir Abramow, behauptet heute, seine Soldaten hätten 1044 US-Flugzeuge über Nordvietnam abgeschossen.Quelle: https://www.spiegel.de/politik/moskau-schoss-im-vietnamkrieg-mit-a-591bef3e-0002-0001-0000-000013492275
Und haben die USA deswegen der Sowjetunion den Krieg erklärt? Oder Atombomben eingesetzt?
Russland will sich eigentlich immer „besser“ als die USA stellen und prangert in der Propaganda immer wieder die Abwürfe im 2. Weltkrieg an.
Allerdings auch ohne den Kontext zu sehen. (Und wir missachten bei den Bildern immer wieder die typische Architektur Japans zu dieser Zeit!)
Und hat sich jemand mal die Konsequenzen eines Einsatzes von Atomwaffen klar gemacht? Wir „im Westen“ können noch weiter konventionell eskalieren und der Rest der Welt wird sich von Russland abwenden. Selbst China wird dann offen den Bruch mit Russland kommunizieren.
Und WAS soll der Einsatz bringen? Russland kann diesen Krieg wohl konventionell nicht (mehr) gewinnen.
Der Krieg hat massive Mängel in der Führung und Material aufgedeckt.
Da stellt sich auch die Frage, ob Russland überhaupt zu einem erfolgreichen Einsatz auf ukrainischem Territorium in der Lage ist - zum Beispiel ist bei den Super-duper Hyperschallraketen vom Typ Kinschal bis jetzt eine Versagerquote von 25% beobachtet worden.