Deutsche Leitmedien - Neutralität

Tussinelda schrieb:hat jetzt was genau mit dem Thema zu tun? Immer noch nicht verstanden, dass es um Machtpositionen, um Einfluss geht?

Für mich schaut es auf dem Foto nach Wasserleitungen aus, ich denke da sollten schon paar PoC und Frauen mitentscheiden wie die verlegt werden. Wenn das die weißen Männer falsch machen, gibt es kein Wasser!

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Bauli schrieb:Wenn man die SZ liest, keimt der Gedanke auf, dass es nur eine Klientelzeitung ist. Man bekommt den Eindruck, dass speziell München eine Stadt der Autogegner:innen, Veganer:innen, Tierschützer:innen ( zumeist militant) und Theater/Konzertbesucher(innen) ist und jetzt auch grünen Impfgegner:innen ein Podest bietet.

Du hast die (militanten) Feministinnen vergessen. ;-) Aber ja, exakt so ging es mir auch. Indes - es nützt nichts, sich darüber aufzuregen. Die einzig effektive Handhabe, die man als Kunde und Rezipient vorfindet, ist die strikte Verweigerung der Unterstützung und ebenso die Verweigerung, diese Art Berichterstattung noch mit Aufmerksamkeit zu bedenken. Seit ich aufhörte mich aufzuregen und stattdessen eruierte, wo ich mich nach meinem Gusto informieren kann (und dem entsprechend dort mein Geld investiere), lebe ich wesentlich besser damit. Im Grunde sehe ich es rückblickend sogar positiv, weil mich das Ganze motivierte, meine Medienkompetenz deutlich zu verbessern.

LG Mina

Haben wir neuerdings wieder gleichgeschaltete Zeitungen? Oder ist das nur der feuchte Traum des zunehmend rechtsextremen Folks? Kauf dir halt den Deutschlandkurier oder nen Stürmer oder wie das zur Zeit heißt.

Wo steht eigentlich, dass irgendein privatwirtschaftliches Unternehmen dazu verpflichtet ist, streng neutral zu berichten? Und wer entscheidet, was nun wirklich neutral ist?

Genau diejenigen die immer Neutralität und Meinungsfreiheit von anderen fordern, sind ja nicht im geringsten dazu bereit, dies selbst zu gewähren. Zeigt sich in manchen Kommentaren hier auch vortrefflich.

Seht es endlich ein ihr rechts-braun-versifften Einheitsbreiherbeiwünscher, ihr seid es, die Meinungsfreiheit, Vielfalt und Neutralität nicht nur mit Füßen treten, sondern gleich in den Boden stampfen wollen und dafür keine Mittel scheut!

Tussinelda schrieb:Ein Foto von der Münchner Sicherheitskonferenz sorgt derzeit für Kritik im Netz. Es zeigt mächtige „alte, weiße Männer“ bei einem Treffen – keine Frau oder People of Color ist dabei.

München – Auf dem Foto, das gerade viral geht, sind die Wirtschaftsspitzen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz bei einem Mittagessen im Bayerischen Hof zu sehen. An dem CEO-Lunch der Münchner Sicherheitskonferenz nahmen dem Foto zufolge etwa dreißig Personen teil. Das Auffällige: Nur Männer sind zu sehen. Keine einzige Frau oder Person of Color sitzt mit am Tisch. Michael Bröcker, Chefredakteur von The Pioneer, schoss das Foto und postete es anschließend auf der Social-Media-Plattform Twitter. Dort sorgte es für viele Reaktionen und Kommentare, die die mangelnde Gleichstellung und Diversität kritisieren.

Ich finde das ist ein sehr gutes Beispiel für nicht neutrale Berichterstattung wenn man schon im zweiten Satz den politischen Kampfbegriff der "alten, weißen Männer" in die redaktionseigene Darstellung übernimmt und damit nicht mehr neutral berichtet.

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behind_eyes schrieb:Ich finde das ist ein sehr gutes Beispiel für nicht neutrale Berichterstattung wenn man schon im zweiten Satz den politischen Kampfbegriff der "alten, weißen Männer" in die redaktionseigene Darstellung übernimmt und damit nicht mehr neutral berichtet.

Ich denke, die Redaktion richtet sich nach Publikum (ergo: nicht neutral) und das kann sich eben auch verändern. Es ist wohl in Analogie dazu zu sehen, dass eine Partei auf einmal beginnt, Politik gegen die eigenen Wähler zu machen (Beispiel: "Wer hat uns verraten - Sozialdemokraten!"). Der laufen dann die Wähler davon und die Zusammensetzung ändert sich. Bei Zeitungen sind es dann eben die Stammleser, die abwandern und es findet sich ein neues Publikum. Es ist ja alles im Fluss. Warum ich Dich zitiere, ist eigentlich, weil Du mir mit diesem Hinweis gerade klar gemacht hast, was ich diesbezüglich (des Bildes) nicht wirklich in Worte hätte fassen können. Nämlich: Ideologisches Framing. Ich habe dagegen einen natürlichen Widerwillen - in jedem Medium.

LG Mina

geisterfrei schrieb:Wo steht eigentlich, dass irgendein privatwirtschaftliches Unternehmen dazu verpflichtet ist, streng neutral zu berichten?

Nirgends, weil:

geisterfrei schrieb:wer entscheidet, was nun wirklich neutral ist?

Das hier, ist aber unzweifelhaft als nicht neutral zu bewerten:

geisterfrei schrieb:Seht es endlich ein ihr rechts-braun-versifften Einheitsbreiherbeiwünscher, ihr seid es, die Meinungsfreiheit, Vielfalt und Neutralität nicht nur mit Füßen treten, sondern gleich in den Boden stampfen wollen und dafür keine Mittel scheut!

MarinaG. schrieb:Ich denke, die Redaktion richtet sich nach Publikum (ergo: nicht neutral) und das kann sich eben auch verändern. Es ist wohl in Analogie dazu zu sehen, dass eine Partei auf einmal beginnt, Politik gegen die eigenen Wähler zu machen (Beispiel: "Wer hat uns verraten - Sozialdemokraten!"). Der laufen dann die Wähler davon und die Zusammensetzung ändert sich. Bei Zeitungen sind es dann eben die Stammleser, die abwandern und es findet sich ein neues Publikum. Es ist ja alles im Fluss. Warum ich Dich zitiere, ist eigentlich, weil Du mir mit diesem Hinweis gerade klar gemacht hast, was ich diesbezüglich (des Bildes) nicht wirklich in Worte hätte fassen können. Nämlich: Ideologisches Framing. Ich habe dagegen einen natürlichen Widerwillen - in jedem Medium.

Genau, hier hilft nur Medienkompetenz und mit dieser steht und fällt die next generation.
Wir hatten es im Querdenkerthread nebenan - Medienkompetenz ist derzeit imo das Wichtigste Element um trotz nicht neutraler Berichterstattung nicht manipuliert zu werden.

behind_eyes schrieb:Ich finde das ist ein sehr gutes Beispiel für nicht neutrale Berichterstattung wenn man schon im zweiten Satz den politischen Kampfbegriff der "alten, weißen Männer" in die redaktionseigene Darstellung übernimmt und damit nicht mehr neutral berichtet.

und ich finde, dann hast Du den Artikel wohl falsch aufgefasst. Denn es geht ja um die Kritik an dem Foto

Ein Foto von der Münchner Sicherheitskonferenz sorgt derzeit für Kritik im Netz.

Quelle: s.o.

Tussinelda schrieb:und ich finde, dann hast Du den Artikel wohl falsch aufgefasst. Denn es geht ja um die Kritik an dem Foto

Was nicht mehr neutrale Berichterstattung ist, sondern Meinung. Der zweite Satz mit der reflexhaften Übernahme des politischen Kampfbegriffes zeigt das noch deutlicher.

Das ist eine sachliche und neutrale Feststellung.

@behind_eyes
nein, ist es eben nicht, der Ausdruck wurde a) in Anführungszeichen gesetzt und b) geht es eben um die Kritik die das Bild auslöste.
Mit entsprechenden eingefügten Kommentaren.

Tussinelda schrieb:nein, ist es eben nicht, der Ausdruck wurde a) in Anführungszeichen gesetzt und b) geht es eben um die Kritik die das Bild auslöste.
Mit entsprechenden eingefügten Kommentaren

Also ich sehe da die explizite Verwendung, durch Anführungszeichen gekennzeichnet, eines politischen Kampfbegriffes als eigene Wertung des Fotos.

Im zweiten Teil des Artikels, der Hauptteil, wird neutral über die Herkunft berichtet und warum dieses Foto für Aufsehen gesorgt hat, völlig wertfrei.

Man wird also gleich zu Anfang auf der Gefühlsebene abgeholt um danach auf der Sachebene die Gefühlsebene zu stärken.
Das ist das, was man der BILD immer vorwirft, die gibt sich aber weniger Mühe das zu kaschieren.

behind_eyes schrieb:Das hier, ist aber unzweifelhaft als nicht neutral zu bewerten:

Auch ich bin nicht zur Neutralität verpflichtet, deshalb habe ich mir erlaubt, meine Meinung darüber zu äußern, wo solche Forderungen herkommen, die die Äußerungen freier Medien diffamieren.

Zudem geht der Link mit dem Satz von den "weißen alten Männern" zur Frankfurter Rundschau, nicht zur SZ, wo es nämlich nicht so steht.
https://www.sueddeutsche.de/politik/muenchner-sicherheitskonferenz-scholz-ukraine-1.5531537 bitte bisserl runter rollen.

Da ist also bewusst ein bei rechtslastigen Meinungsäußerungen gern genutztes verfälschendes Stilmittel bemüht worden, um völlig parteiisch einen negativen Eindruck zu erzeugen.
Ein Schelm ...

geisterfrei schrieb:Auch ich bin nicht zur Neutralität verpflichtet, deshalb habe ich mir erlaubt, meine Meinung darüber zu äußern, wo solche Forderungen herkommen, die die Äußerungen freier Medien diffamieren.

Und diffamiert gleich selber:

geisterfrei schrieb:rechts-braun-versifften

geisterfrei schrieb:Da ist also bewusst ein bei rechtslastigen Meinungsäußerungen gern genutztes verfälschendes Stilmittel bemüht worden, um völlig parteiisch einen negativen Eindruck zu erzeugen.

So ist es.
Ob es verfälschend ist oder nicht, ist aber nachrangig. Neutral ist es halt nicht.

@behind_eyes
Ja es ist von der Frankfurter Rundschau nicht neutral, die Süddeutsche hat nichts wertendes geschrieben, auch wenn das hier so dargestellt wird!
Hast du dir meinen Link überhaupt angesehen? Oder soll ich dir den Satz reinkopieren.

Ein Foto der Chefs von Wirtschaftsunternehmen bei einem Mittagessen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am Freitag hat im Netz für Aufsehen gesorgt. Zu sehen ist ein großer gedeckter U-förmiger Tisch, an dem etwa 30 Männer mittleren Alters bei einem Business-Lunch zusammensitzen - unter ihnen keine einzige Frau.

Warum bist du selbst so wenig neutral, wo du das doch von anderen forderst? Genau dieses Verhalten hab ich kritisiert, ist das echt so schwer zu verstehen?

Medienkompetenz ist wahrlich eine Herausforderung, nicht nur für kommende Generationen!

geisterfrei schrieb:Ja es ist von der Frankfurter Rundschau nicht neutral, die Süddeutsche hat nichts wertendes geschrieben, auch wenn das hier so dargestellt wird!

ähm, es wurde der FR link eingestellt, das Thema SZ war ein ganz anderes. Du vermischst da gerade was, was hier eigentlich unabhängig voneinander diskutiert wurde.

geisterfrei schrieb:Ja es ist von der Frankfurter Rundschau nicht neutral, die Süddeutsche hat nichts wertendes geschrieben, auch wenn das hier so dargestellt wird!
Hast du dir meinen Link überhaupt angesehen? Oder soll ich dir den Satz reinkopieren.
Ein Foto der Chefs von Wirtschaftsunternehmen bei einem Mittagessen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am Freitag hat im Netz für Aufsehen gesorgt. Zu sehen ist ein großer gedeckter U-förmiger Tisch, an dem etwa 30 Männer mittleren Alters bei einem Business-Lunch zusammensitzen - unter ihnen keine einzige Frau.
Warum bist du selbst so wenig neutral, wo du das doch von anderen forderst? Genau dieses Verhalten hab ich kritisiert, ist das echt so schwer zu verstehen?

Ich habe den zitierten Text bewertet.
Auf den Nebenkriegsschauplatz wer hier welche Zeitung verwechselt hab ich mich garnicht eingelassen. Das ist auch garnicht Thema und hat mit dem Thema neutrale Berichterstattung nichts zu tun und da bin ich auch raus.

Dein Zitat hier oben halte ich für neutrale Berichterstattung.

@Tussinelda
Ja, du hast Recht, ich hab das gut vermischt.

@behind_eyes

Warum erwartet man eigentlich, dass eine Zeitung stets neutral sein muss?

Wem würde das etwas bringen und warum wird dies ganz besonders von gewissen Leuten und Interessensgruppen (um es wertfrei zu formulieren) gefordert, wiewohl diese und deren Verlautbarungen von Neutralität weiter entfernt sind als der Rand unseres Sonnensystems?

geisterfrei schrieb:Warum erwartet man eigentlich, dass eine Zeitung stets neutral sein muss?

Um nicht die Bürger in ihren Ideologien zu bestärken und immer Neue hervorzubringen, die schädlich für die Volkswirtschaft sind.

@Bauli
Schon mal was von Pressefreiheit gehört? Die in Deutschland mittlerweile wieder schrumpft, weil Journalisten und Pressehäuser teils massiv bedroht und angegriffen werden.

Und welche "Ideologien" wollen die Rechtsextremen mit dieser Gleichschaltung beschränken?
Doch nur solche, denen sie keine Argumente schon gar keine Fakten entgegenzusetzen haben. Und gleichzeitig wollen sie selbst ihre volksschädliche Ideologie mit aller Macht zu eigener Bereicherung und der ihrer Förderer (nicht der Wähler oder Anhänger) verbreiten. Niemand sonst stellt solch abstruse Thesen auf.

Schau mal so ca. 100 Jahre zurück!