kuno7 schrieb:Nö, du hattest beispielsweise geschrieben:
Was heißt denn da nö? .. das sind doch nicht die Ursachen der Inflation, sondern die Optionen, die einer Volkswirtschaft hier bleiben.
Bitte richtig lesen, und das Gelesene richtig einordenen.
kuno7 schrieb:Wenn die Nachfrage nach Strom sinkt, senkt das die Nachfrage nach Erdgas so gut wie gar nich, denn Erdgas wird nur zu einem sehr kleinen Teil verstromt, andererseits bestimmt der Erdgaspreis meist komplett den Börsenstrompreis, wegen Merit Order System.
Nun hat Deutschland aber zB. vom Mai bis August fast 40TWh weniger Gas verbraucht als im Schnitt der Jahre davor, was mehr is, als in diesem Zeitraum überhaupt an Gas verstromt wurde, dennoch hat sich der Gaspreis im gleichen Zeitraum mehr als verdreifacht.
Langfristig mag der Zusammenhang von Angebot und Nachfrage etwas näher zusammenrücken, aber auf die offizielle Inflationsrate, um die es hier ja geht, hat das dann keinen nennenswerten Einfluss mehr.
Ehrlich, ich hab keine Ahnung, wie du von dem, was ich schrieb, auf das kommst, und dir dann auch die Konklusion erlaubst, dass das keinen Einfluß auf die Inflation hätte.
Es ist doch vollkommen unstrittig, dass die Inflation durch die Verknappung auf der Angebostsseite befeuert wird, also muss hier klar auch die Nachfrage irgendwie abnehmen (oder halt das Angebot wieder steigen - was aber physikalisch limitiert ist), damit wieder das Gleichgewicht stimmt. Nur mit einem halbwegs stabilen Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage bleiben die Preise stabil.
Die Zentralbank kann das Angebot nicht anheben, aber die Nachfrage ausbremsen. Genau das wird gemacht, und das reguliert die Preisteigerung nach unten. Durch die Runter-Regulierung der Nachfrageseite, indem man die Kredite verteuert, und sich so Konsumenten nicht unbedingt alles gleich leisten wollen, weil es ihnen auf Dauer zu tuer würde.
kuno7 schrieb:Daher bleibe ich dabei, deine Optionen sind zu kurz gedacht.
Ändert halt nix an den Gegebenheiten.
kuno7 schrieb:In deiner Auslegung wäre das so, allerdings betrachtet es außer dir vermutlich niemand so. Wenn wir von hoher Inflation reden, dann is die offizielle Inflationsrate gemeint, also aktuell die gut 10%. Wenn die Preise bis nächstes Jahr weiter steigen, sagen wir um 1%, dann is die Inflationsrate tatsächlich von 10% auf 1% gesunken, trotz steigender Preise.
Was? Das ist der Grundmechanismus der Inflation. Man kann es im Grundsatz gar nicht anders betrachten.
Wie gesagt, das alles steht immer in Relation zu Angebot und Nachfrage, und ist niemals sinnvoll, wenn man es absolut ausdrücken will, so wie du es gerade offenbar versuchst.
Fällt das Angebot, und bleibt die Nachfrage gleich, steigen die Preise. Steigen die Preise, fällt die Nachfrage, .. dann steigen auch gemeinhin die Lohnforderungen mit, und damit geht auch die Nachfrage wieder hoch. Geht die Nachfrage hoch, steigen auch wieder die Preise. usw.. Das ist der Kreislauf der Inflation. Ganz einfach, und ganz Grob, um die Mechanik klar zu beschreiben.
Wenn die Preise nun bis nächstes Jahr wieder um zB 1% steigen, wie du schreibst, dann kommt es ganz drauf an, welchen Zeitraum man hier betrachtet, und wie sich die ganzen anderen Parameter dazu verhalten. Also wie sieht der Warenkorb in der Zeitspanne aus, in welchem genauen Zeitabschnitt wurde das bestimmt, wie sieht das Verhältnis zur letzten Bewertung aus, wie sehen die Einkommensverhältnisse im Durchschnitt aus.. all diese Faktoren haben einen direkten Einfluss auf die Kennzahl, die man dann in zB "1% Jahresinflation" subsumieren kann.