Warden
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Kriegsreparationen, die Deutschland zu zahlen hat
06.06.2021 um 10:46Cachalot schrieb:Es ist richtig das der Völkermord anerkannt und „entschädigt“ wird bzw. eine Entschädigung vereinbart wurde. Egal was andere Nationen in der Richtung machen.Ja, kurzum stimme ich da im Kern zu.
Das Ganze hat mit der Höhe der Forderung von Seiten der Herero und Nama den Bereich der Ernsthaftigkeit verlassen.
Und ja, auch „Hilfen“ die nicht im Zusammenhang mit dem Völkermord stehen sollten in die Diskussion mit einfließen. Es hilft den heutigen Generationen und damit eben auch den Nachfahren.
sacredheart schrieb:Und ich wiederhole gerne die Frage, die mich wirklich interessiert bei allen die glauben nach 115 Jahren ständen wir da in einer Schuld:Ich fühle mich mal halb angesprochen bzw. ergänze: Ich gehe von keiner Schuld aus, finde es aber valide da überdurchschnittlich zu investieren. Das Konzept der "Erbschuld" im Sinne der Haftbarkeit erkenne ich nicht, das kennt das Recht auch nicht soweit ich weiß. Und meines Wissens nach nach lag das vor etwaigen völkerrechtlichen Verpflichtungen die dahingehend greifen könnten.
Wenn demnach kein internat./völkerrechtlicher Rechtsanspruch besteht und ferner jeder der hier heute lebt auch nichts damit zutun hatte, Staat, Land, Leute, so ergibt sich ja klarerweise eine gewisse Freiwilligkeit, Symbolik, ein moralischer Aspekt vielleicht. Nicht viel mehr (oder es fällt mir gerade nicht ein).
Ergo, unter den Rahmenbedingungen subsumiere ich keine "Schuld" auf den heutigen Staat bzw. die Leute. Persönlich finde ich es aber ehrbar, historisches Unrecht wo es nachweisbar ist anzuerkennen und zudem unter moralischen Gesichtspunkten und im Sinne einer "kollektiven Aussöhnung" (was @Gerlind abstrakt ansprach) zu helfen. Gerade unter dem Aspekt, wenn man z.B. das osm. Reich für den Genozid an den Armeniern kritisiert und dann sieht wie der nachfolgende Staat das immer noch abstreitet (was wir ja nicht tun), oder wie beispielsweise China die Sache mit dem Massaker am Platz des himmlischen Friedens (am 04. war Jahrestag) abtut.
Das zeigt quasi eine gewisse "Reife" und "Verantwortung". Es darf halt nur nicht in "Phantasiebeträge" abdriften die nicht realistisch in kurzer Zeit zu leisten sind. Der Haushalt ist endlich und wir haben gerade wieder eine besondere Belastung durch die Pandemie, wenn es nicht mal gerade riesige Rettungszahlungen für Banken oder Euroländer sind. Das Geld wächst nicht auf Bäumen, der Haushalt ist trotz laxer Neuverschuldungsregelungen nicht unendlich und andere Ressorts und Bereiche können immer noch mehr Geld vertragen.
Das müsste zumindest also jeder der (ob hier im Forum oder darüber hinaus) sich für signifikant höhere Milliardenbeiträge einsetzt bedenken. Viel kann höchstens über einen längeren Zeitraum geleistet werden. Aber auch eine Deckelung der dedizierten Summe halte ich für geboten. Ob das was bisher zur Debatte stand genug ist oder mehr sein kann, lasse ich offen. Ab XXX Milliarden sträube ich mich aber so langsam.
sacredheart schrieb:Entscheidend ist ja.dass von Herwro Vertretern individuelle Reparationen erwartet werden in insgesamt bis zu 3stelliger Milliardenhöhe.Das wird ja schlecht gehen, siehe beispielhaft das Teilzitat aus der Kolumne in meinem vorherigen Post eine Seite zuvor.
Dann sollen sie einfach Beweise vorlegen nach denen zweifelsfrei individueller Schaden entstanden ist der nach den im jeweiligen Jahr gültigen Gesetzen der Jahrhundertwende zu entschädigen wäre.