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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

88 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Wirtschaft, Menschheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 17:53
Dies ist die Überschrift eines Artikels aus der Stuttgarter Zeitung. Es wird ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Drogeriekette DM, Götz Werner geführt. Und das was er sagt, hat mir persönlich zu denken gegeben. Es ist zwar relativ lang, aber dafür interessant:

Herr Werner, wie wichtig ist Ihnen die Schaffung neuer Arbeitsplätze?

Überhaupt nicht wichtig. Sonst wäre ich ja ein schlechter Unternehmer. Als solcher habe ich meine Aufgaben zu erfüllen.

Wäre es nicht Ihre vornehmste Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen?

Ich muss wirklich sagen, dass ich dieses Gerede von der Schaffung neuer Arbeitsplätze langsam nicht mehr hören kann. Warum wird dem so wenig widersprochen? Die Wirtschaft hat nicht die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen. Im Gegenteil. Die Aufgabe der Wirtschaft ist es, die Menschen von der Arbeit zu befreien. Und das ist uns in den letzten 50 Jahren ja auch grandios gelungen.

Sie finden Arbeitslosigkeit grandios?

Moment. Noch keine Generation in Deutschland musste jemals so wenig arbeiten und hatte gleichzeitig einen solchen Lebensstandard wie wir heute. Als ich ins Gymnasium ging, hatten zwei Kinder in der Klasse einen Fernseher und bei zwei Kindern in der Klasse hatten die Eltern ein Auto. Bei meinen Kindern heute gibt es wahrscheinlich zwei Elternhäuser, die keine zwei Autos haben. Und vielleicht zwei Elternhäuser, die keine zwei Fernseher haben.

Aber der Wohlstand kommt doch von Arbeit, nicht von Arbeitslosigkeit. Wie schaffen wir es, dass wieder mehr Arbeitsplätze entstehen?

Das ist nicht die Frage, die sich ein Unternehmer stellt. Kein Unternehmer überlegt sich morgens, wenn er in den Laden kommt: Wie kann ich heute möglichst viele Menschen beschäftigen? Allein die Vorstellung ist schon absurd. Die Frage lautet umgekehrt: Wie kann ich mit einem möglichst geringen Aufwand an Zeit und Ressourcen möglichst viel für meine Kunden erreichen? Wie kann ich den Laden besser organisieren? Und besser organisieren heißt immer, Arbeit einzusparen. Das ist ein absolutes unternehmerisches Prinzip.

Aber Herr Werner. Sie haben bei DM in den letzten Jahren doch selbst tausende von Arbeitsplätzen geschaffen.

Ja schon. Aber unser Unternehmen ist deswegen erfolgreich, weil es produktiver ist als andere. Weil es produktiver ist, wächst es. Weil es wächst, schafft es Arbeitsplätze. Aber die gehen zu Lasten der Arbeitsplätze bei den Unternehmen, die weniger produktiv sind. Volkswirtschaftlich gesehen führt Erfolg bei gesättigten Märkten immer zum Abbau von Arbeitsplätzen.

Sie halten fünf Millionen Arbeitslose also für einen Beweis der Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft?

Zumindest ist es ein Ausdruck der Produktivitätsentwicklung. Und eine Produktivitätsentwicklung ist immer ein Fortschritt. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter 1959 einen VW-Käfer bestellt hat. Da betrug die Lieferzeit 13 Monate. Können Sie sich das heute noch vorstellen?

Kaum.

Sehen Sie. Und Anfang der 70er Jahre warb die Post mit dem Motto: Fasse dich kurz. Der Grund war, dass ständig die Leitungen belegt waren und die Leute sich die Finger wund wählten. Stellen Sie sich mal vor, die Telekom oder Vodafone würden heute mit solchen Werbesprüchen kommen. Das ist gar nicht denkbar.

Sie wollen sagen, dass es uns heute besser geht als früher.

Wir leben quasi in paradiesischen Zuständen. Denn wir sind heute in der Lage, weit mehr zu produzieren, als wir sinnvoll verbrauchen können. Ein Beispiel: Wäre die Wiedervereinigung 20 Jahre früher gekommen, hätte es in Deutschland riesige Mangelerscheinungen gegeben. 1970 war die Wirtschaft noch nicht so weit, mal eben 17 Millionen Menschen mitzuversorgen. 1990 funktionierte das doch erstaunlich glatt. Niemand im Westen musste einen Mangel erleben.

Dafür sind heute im Osten 20 Prozent der Menschen arbeitslos.

Ja, schlimm genug. Aber diese ganze Diskussion um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit führt ins Nichts. Und jeder, der etwas von Wirtschaft versteht, weiß doch eines: Die Zeit der Massenarbeit ist vorbei. Ich war gerade in Island. Doch hat mir ein Fischer erzählt, dass die Isländer heute dank Fabrikschiffen mit einem Viertel der Arbeiter vier mal so viel Fisch produzieren wie vor 30 Jahren. Verstehen Sie? 75 Prozent der Leute werden einfach nicht mehr gebraucht. Solche Beispiele gibt es überall. Unsere Fähigkeit, Dinge zu produzieren, übersteigt unseren Bedarf, Dinge zu konsumieren. Das ist eine ganz einfache Tatsache, und keine Arbeitsmarktreform kann daran etwas ändern.

Trotzdem fordern Politiker, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften ständig bessere Rahmenbedingungen, damit mehr Arbeitsplätze entstehen können.

Ich weiß. Aber wir müssen uns doch fragen: Was ist eigentlich die Aufgabe der Wirtschaft? Es gibt zwei Aufgaben. Die erste: Sie muss die Menschen mit Gütern und Dienstleistungen versorgen. Und nie in der Geschichte hat die Wirtschaft diese Aufgabe so gut erfüllt wie heute. Wir sehen doch den totalen Überfluss. Obwohl die meisten Fabriken längst nicht ausgelastet sind, wird alles produziert, was man sich wünschen kann.

Produziert schon. Aber die Leute haben nicht genug Geld, es zu kaufen.

Aha! Jetzt kommen wir zur zweiten Aufgabe: Die Wirtschaft muss die Güter nicht nur produzieren. Sie muss die Menschen auch mit ausreichend Geld ausstatten, um zu konsumieren.

Ausstatten? Für Geld muss man arbeiten.

Ja, ja. Und wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, nicht wahr? Dieses Denken sitzt immer noch tief in den Köpfen. Aber damit kommen wir heute nicht mehr weiter.

Also wollen Sie das Geld einfach verteilen? Das ist doch naiv.

Meinen Sie? Lassen Sie mich bitte auf folgendes Phänomen hinweisen: Warum gehen in Deutschland Baufirmen zu Grunde, obwohl es im Straßenbau dringenden Bedarf gibt und wir die Leistung erbringen könnten?

Weil der Staat kein Geld hat, die Firmen zu bezahlen.

Ja. Aber dieser Irrtum kommt zu Stande, weil alles immer durch den Geldschleier gesehen wird. Der Lebensstandard einer Gesellschaft hängt doch davon ab, wie viele Güter sie produzieren kann. Nicht davon, wie viele sie finanzieren kann.

Nicht?

Nein. Nehmen Sie die frühere DDR. Dort gab es Geld im Überfluss, aber man konnte sich nur sehr wenig kaufen. Also was ist wichtiger: Das Geld? Oder die Güter?

Was also schlagen Sie vor? Die Maschinen arbeiten, und der Staat verteilt das Geld, damit die Bürger konsumieren können?

So ähnlich. Wir brauchen das bedingungslose Bürgergeld. Eine Lebensrente für jeden Bürger. Selbstverständlich können solche Veränderungen nur schrittweise über einen längeren Zeitraum eingeführt werden.

Wie hoch soll dieses Bürgergeld denn sein?

Hoch genug, um die Grundbedürfnisse zu decken. 1300 bis 1500 Euro.

Schöne Idee. Und wie wird das finanziert? Sagen Sie jetzt bitte nicht, wir brauchen mehr Steuern.

Keine Angst. Ich bin dafür, alle Steuern abzuschaffen. Bis auf eine: die Mehrwertsteuer.

Und wie hoch soll die dann sein?

Das könnten bis zu 48 Prozent sein.

Sie machen Witze.

Nein. Zählen Sie doch mal alle Steuern und Sozialleistungen zusammen. Da haben wir doch schon eine Staatsquote von rund 48 Prozent. Wenn die nur noch über die Mehrwertsteuer zu finanzieren wäre, hätte das riesige Vorteile.

Welche denn?

Die Mehrwertsteuer ist die einzige Steuer, die den Wertschöpfungsvorgang nicht behindert, nicht bremst, nicht verzerrt. Das heißt: die ganze Produktion wird steuerfrei gehalten und es kann unbehindert investiert werden.

Also noch mehr Entlastung für die Unternehmen und noch mehr Belastung für die Verbraucher?

Nein. Einfach mehr Klarheit und mehr Fairness. Ich weiß, dass Politiker unterschiedlichster Couleur fordern: Wir müssen die Reichen besteuern, die Unternehmen müssen wir besteuern und damit den kleinen Mann entlasten. Das ist eigentlich eine Lüge. Warum? Weil Unternehmer und Unternehmen faktisch keine Steuern bezahlen.

Da werden Ihnen einige Unternehmerkollegen widersprechen.

Jammern gehört zum Handwerk. Aber jeder Unternehmer weiß, was man mit Steuern macht: Man muss sie einkalkulieren. Alle Steuern, die die Unternehmen zahlen, fließen in die Preise für die Produkte ein. Letzten Endes zahlt immer der Verbraucher.

Was wäre also der Vorteil, alle Steuern in der Mehrwertsteuer zusammenzufassen?

Na, der ganze gewaltige Verwaltungsapparat des Staates würde zusammenschnurren. Denken Sie mal daran, wie viele Beamte ihre Zeit damit verschwenden, die Steuern zu erheben, auszurechnen und zu überprüfen. Das wäre alles überflüssig.

Welche anderen Vorteile hätte Ihr Plan?

Dass die Importe endlich mal richtig besteuert werden. Die billigen Textilien aus China oder Rumänien kommen doch nur so billig hier an, weil sie nur mit einer Mehrwertsteuer von 16 Prozent belastet sind. In jedem Produkt stecken Infrastrukturkosten. Aber die Infrastruktur in Deutschland ist natürlich teurer als die in China. Anders herum würden die deutschen Exporte extrem attraktiv, weil sie von Steuern völlig unbelastet wären. Außerdem würden die Arbeitskosten extrem sinken, weil ja das Bürgergeld auf die Einkommen angerechnet würde.

Wie soll das funktionieren?

Nehmen wir an, eine Krankenschwester verdient 2500 Euro. Nach Abzug des Bürgergeldes von 1300 Euro müsste das Krankenhaus ihr noch 1200 Euro bezahlen. Sie hätte danach gleich viel, aber ihre Arbeitsleistung wäre für das Krankenhaus viel leichter zu finanzieren. Das Bürgergeld würde die arbeitsintensiven Güter und Dienstleistungen entlasten und dadurch den Arbeitsmarkt enorm beleben. Insgesamt würden die Preise dadurch gleich bleiben, denn der Staat müsste ja das zu zahlende Bürgergeld über die Mehrwertsteuer wieder refinanzieren.

Aber wer wird denn in Zukunft noch arbeiten, wenn er für 1500 Euro auch zu Hause bleiben kann?

Sie unterschätzen den immateriellen Wert der Arbeit. Viele Menschen haben sehr viel Spaß an ihrer Aufgabe. Denken Sie auch an alle sozialen Berufe und die ganze Kulturarbeit. Da gibt es einen riesigen Bedarf in der Gesellschaft, der endlich finanzierbar wäre.

Und die langweiligen, die unangenehmen Jobs?

Die müssten dann eben höher entlohnt werden, wenn wir sie benötigen. Natürlich wird es dann zukünftig Berufe und auch Unternehmen geben, denen es schwer fallen wird, Menschen zu finden. Warum? Weil ja die Menschen dann nicht mehr arbeiten werden, weil sie müssen, sondern weil sie in ihrer Arbeit eine Sinnerfüllung erleben. Und auch, weil es ihnen Spaß macht.

Herr Werner, alle sprechen von der Krise. Wer Ihnen zuhört, könnte denken, es geht Deutschland ausgezeichnet.

Das stimmt ja auch. Unser Land hat noch nie so viel Wohlstand produziert wie heute. Wir haben nur Schwierigkeiten, den Wohlstand zu verteilen. Das sind wir einfach nicht gewohnt.

Also keine Krise?

Jedenfalls keine Wirtschaftskrise. Die Frage, die mich wirklich umtreibt, ist eine andere. Wir steuern auf eine Gesellschaft zu, in der die Arbeit verschwindet. Und die Frage ist nur, was die Menschen dann alle mit ihrer Zeit anfangen. Das ist eine Kulturfrage. Das Problem, das wir haben, liegt nicht auf dem Arbeitsmarkt sondern eigentlich in der Kultur. Leider ist dieses Thema im Bewusstsein der Gesellschaft kaum vorhanden. Aber genau hier müssen wir ansetzen.

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Denkt ihr, dass er recht hat? Oder ob seine Gedanken von der Steuer und dem "Bürgergeld" überhaubt bei uns möglich sind? Manchmal sind mir auch solche Gedanken durch den Kopf gegangen. Wenn ers einfach nicht mehr möglich ist, Arbeitsplätze zu schaffen. Da kann keine Partei etwas machen.


Ich bin ein Atheist von Gottes Gnaden.



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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 18:22
Es ist doch klar, dass die Arbeitslosigkeit nicht mit der schwächelnden Wirtschaft zusammenhängt. Die Produktivität steigt, ein einzelner Mitarbeiter arbeitet effektiver, weniger leute werden gebraucht. Soweit ist es logisch und auch vorteilhaft.
Das Problem ist eben nur, dass die benötigte Arbeitskraft auf zu wenig Menschen verteilt ist. Wenige Leute arbeiten viel. Wäre es nicht günstiger, wenn jeder ein bisschen weniger arbeitet, je nachdem wie weit die Wirtschaft voranschreitet? Zumindest würde sich die Güterverteilung besser und vorallem gerechter regeln lassen.

Liebe leben.


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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 19:00
Das hört sich sehr vernünftig an.



"Spam am laufenden Band"

"Hebe nicht mehr den Arm gegen sie! Unzählbar sind sie, und es ist nicht dein Los, Fliegenwedel zu sein."



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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 19:03
Nun wenn jeder nur noch halb soviel arbeitet bekommt er natürlich auch nur die Hälfte des Geldes, der AG muss für 2 AN die Lohnnebenkosten bezahlen und kann nach dem ersten Monat seine Bude schliessen - tolle Idee!

;)



Das Hirn ist zum Denken da. Bitte mach mir doch einen Psi Ball Geraldo! *bettel*


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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 19:11
Das ist schon ein vernünftiges Gedankenspiel, ist aber innerhalb der EU utopie.

Der hat ´n Buch von Bakunin gelesen und sich nich mehr erholt

mfg deadpoet


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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 19:20
Ich hab das Interview im Radio gehört, Und ich muß ihm in vielen Punkten zustimmen, Besteuerung, LKW Maut, alles geht letzendlich auf den Endkomsumenten zurück. Sein System alles über die Mehrwertsteuer zu kalkulieren hat schon einenVorteil, weil die Steuer erst beim Komsum ansetzt, und das ist vielleicht am gerechtetesten, Ich zweifle nur ob wirklich viele so Moralisch sind und trotz des Bürgergeldes arbeiten gehne würden, Auf alle Fälle stellt es eine interessante Erweiterung der Marktwirtschaft da, denn Die Wirtschaft hatte schon immer die Aufgabe Genügend waren bereitzustellen und nicht primär arbeitsplätze zu schaffen, das hat man in der DDR Gesehen wie man Arbeitsplätze schafft, ohne wirklich produktiv zu sein



Die Hölle zu meiner Linken - Das Paradies zu meiner Rechten- und hinter mir der TOD

aus der orange Katholischen Bibel



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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 19:22
@johnholmes

Vllt hast du es nicht begriffen. Im Prinzip nehmen die Arbeitslosen den Werkstätigen ein Teil ihrer Arbeit ab, so dass man am Ende auf die selbe Produktivität kommt. Ergo gibt es keine Arbeitslosen mehr, es werden Gelder frei, die einst als Hartz4 ausgezahlt wurden und woanders effektiver eingesetzt werden können.

Leider ist das alles in unserer Gesellschaft wohl nicht umsetzbar, weil die Bemühungen im elenden Kampf um Macht und Geld verpuffen.

Liebe leben.


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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 19:28
Sogar die Arbeitslosen kämpfen um Macht und Geld, Was du vorschlägt ist kontroproduktiv, lies noch mal den ganzen Tread durch,
DIe IG Metall wollte auch mal die 25 Stunden woche bei vollen Lohnausgleich



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gezma ehemaliges Mitglied

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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 19:57
Wirklich sehr interessante Theorie.
Der grösste Teil würde sich zwar auf ihrem Bürgergeld ausruhen. Aber das Gute ist dann, das der Arbeiter IMMER mehr Geld zur Verfügung haben wird als die "Arbeitslosen". Ich würde auf jeden Fall weiter arbeiten um mir ordentlich was leisten zu können. Denn wer viel Geld verdient, kauft auch viel, wer viel kauft, unterstützt die 48% Mehrwertsteuer und die Waren werden vielleicht nicht sehr viel teurer sein als heute, da sie nie versteuert wurden, ihr wisst doch wie billig alles z.B. in Polen ist. Und wer wenig Geld hat, unterstützt den Staat trotzdem genau so viel wie jeder andere auch, nämlich mit 48%.
Für sowas wäre sicher eine grosse Revolution von Deutschland nötig, glaube ich. Aber wir würden dann wieder als "Land der Denker" vor der Welt stehen und viele würden unserem Beispiel folgen. Vielleicht gibt es schon bald eine Partei die dieses Konzept in ihr Wahlprogramm aufnimmt, ich glaub ich würde die dann wählen.
Allerdings bezweifel auch wieder dass diese Theorie in der Praxis funktionieren wird, es klingt für mich einfach zu gut und paradiesisch, ich bin gespannt ob jemand einen wirklich gutes Argument gegen diese Theorie findet.


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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 19:58
Das Interview habe ich leider nicht gehört.

Klingt sehr revolutionär, ist es aber eigentlich nicht. Die Forderung nach einem Bürgergeld, gibt es in der soziologischen Forschung schon seit Anfang der 90er, weil man da auch endgültig realisiert hat was Rationalisierung bedeuten wird.

Es kommt alles bei der alten Frage an: "Was passiert, wenn der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht?"

Schön das diese Frage es wohl so langsam schafft aus der Wissenschaft in die Gesellschaft zu kommen. Allerdings wirds auch endlich mal Zeit, den der Problemdruck wird nicht weniger werden. Und das deutliche Indiz das unsere Binennachfrage mit unserer Krise zutun haben muß, sollte auch endlich jedem ins Bewußtsein kommen.


"Es ist Unsinn, sich in Fragen der Wahrheit darauf zu berufen, dass man etwas glauben müsse - denn etwas wird nicht dadurch wahr, dass man daran glaubt."
Konfuzius




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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 20:16
der bundestag wurde soeben aufgelöst.

zitat shadow: "Kreis: 288 Beiträge (288 Spam)"
zitat gurkenhannes: "Ich hab dich ein bisschen beobachtet und glaub jetzt, dass ich kaum selten jemanden entdeckt hab, der soviel unsinn von sich gibt..."
zitat lesslow:" hehehe ^^ kreis wird dir schonsagen,dass das ein fake ist ^^"
zitat derpate:"ya die alte PESSIMISTIN... nicht böse gemeint MY KREISELCHEN..."



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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 20:36
Grandioses Interview!

Demut besteht nicht darin, dass wir uns für Minderwertig halten, sondern darin, dass wir vom Gefühl unserer eigenen Wichtigkeit frei sind. Dies ist ein Zustand der natürlichen Einfachheit, der Einklang mit unserer wahren Natur ist und uns erlaubt, die Frische des gegenwärtigen Augenblicks zu schmecken.


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Hansi ehemaliges Mitglied

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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 20:43
Interessantes Interview.
Ich fürchte nur, der Teufel steckt im Detail.
Zum einen glaube ich nicht, dass uns die Arbeit ausgeht.
(Es gibt ebensoviel Arbeit, wie es unerfüllte Wünsche gibt)
Zum anderen stört mich daran, dass man die armen Länder mit ihren Produkten aussperrt.

"Die Zukunft war früher auch besser" (Karl Valentin)


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 20:59
"Was also schlagen Sie vor? Die Maschinen arbeiten, und der Staat verteilt das Geld, damit die Bürger konsumieren können?

So ähnlich. Wir brauchen das bedingungslose Bürgergeld. Eine Lebensrente für jeden Bürger. Selbstverständlich können solche Veränderungen nur schrittweise über einen längeren Zeitraum eingeführt werden.

Wie hoch soll dieses Bürgergeld denn sein?

Hoch genug, um die Grundbedürfnisse zu decken. 1300 bis 1500 Euro. "

Lustig, die PDS fordert 1400 Euro Mindestlohn. Ist ein Arbeitgeber sozialer eingestellt, als "die Sozialisten"? -> http://sozialisten.de/politik/themen/index.htm

Gruß



Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO



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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 21:41
Hallo@ all!

Ich sags ja " auf dem Weg zur Freizeitgesellschaft". In irgend einen Thread wurde das schonmal ins detail besprochen. Aufgrund einer Studie der größten Unternehmen der Welt, die besagt, das nur 20% der Weltbewölkerung reichen um für sich selbst und den anderen 80% den Wohlstand zu halten ohne das irgendwelche mangel erscheinungen an irgendwelchen Gütern auftreten.

Ist schon echt ernüchternd wenn man sowas lesen muß.


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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 21:52
Die meisten "armen Länder" wären froh wenn sie "für sich" produzieren könnten, lieber hansi. und nicht für billigexport.

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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 22:06
Am Anfang des Interviews habe ich gedacht: .........was für´n Arsch..... aber man soll ja nie vorschnell urteilen.... und hinterher habe ich mir nach kompletten Interview gedacht: Oha, nicht schlecht der Gedanke...

Aaaaaaaaber....... Bürgergeld hin oder her... 1300-1500 Euronen sind mit Sicherheit ausreichend für 1 Person, zum heutigen Zeitpunkt. Aber einiges bleibt noch neben dem Konsum, den es zu bezahlen gilt: Miete, Versicherungen, Energie- und Wasserversorgung,... wer sagt denn, das dort nicht richtig zugelangt wird, das man plötzlich für 50 qm Wohnfläche erst einmal 800,- Euro + Nebenkosten berappen muss? Dazu noch horrende Strompreise.... Dann sind 1500 Euro auch nicht mehr viel wert. Also hier gäbe es mit Sicherhiet bei Einführung von Bürgergeld den Politischen Auftrag, Nepp zu unterbinden. Per Gesetz. Ausserdem, wie sieht es bei Unterhaltspflichten aus? Sind die dann ausgenommen? Wer bekommt Bürgergeld...auch Kinder (statt Kindergeld erhöhtes Bürgergeld ab einem gewissen Alter)....

Tolle Idee.....aber mit Sicherheit keine leichte Durchführung. Ausserdem würde hier wohl die Tendenz zur 2 Klassen Gesellschaft richtig deutlich. Konsumenten und Arbeiter. Ob man nach 1 Jahr permanenten konsumierens noch glücklich ist, ich weis es nicht.

Alle Steuern über die Mehrwertsteuer zu erheben, das macht eher Sinn. Aber das ist eine Materie, da können hier User wie Coelus, geraldo und hansi eher etwas mit anfangen.

Wenn die Weisheit mit dem Alter kommt, steckt die Menschheit noch in den Kinderschuhen
Schau dem Schicksal ins Gesicht, nicht auf die Schuhspitzen.
Vor Inbetriebnahme des Mundwerks: Gehirn einschalten.



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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 22:16
Was sind denn bitte 1500€ wert, wenn ich für jedes Produkt 48% Mehrwertsteuer bezahlen muss?


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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 22:16
Und noch etwas.....bei Einführung von einem Bürgergeld.....müssten wir aber gleichzeitig die Grenzen dichtmachen.........sonst ziehen wir alle arbeitsunlustigen Menschen der Welt an...

Wenn die Weisheit mit dem Alter kommt, steckt die Menschheit noch in den Kinderschuhen
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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 22:28
Ich bin für ein anderes, einfacheres Prinzip. Wie auch immer man es nennen mag.

Unternehmen gehören den Arbeitern "Angestellten" zu gleichen Teilen. Kein Lohnunterschied, Verantwortung übernehmen ist gefragt, Engagement spielt in die eigene Tasche -> Motivation ist gegeben

Arbeit ist ein Menschenrecht, es gibt also keine Arbeitslosen. Alle können bezahlt werden, da es keine superverdienenden Topmanager gibt, und da alle arbeiten, muss der einzelne weniger Arbeiten.

UND man könnte zusätzlich Öl sparen oder ökologische Landwirtschaft mit weniger Maschinen und mehr Handarbeit betreiben. (Ich bin sicher viele Computersitzer träumen ab und zu vom gemeinsamen Unkrautjäten an der frischen Luft, ein Liedchen auf den Lippen im Chor...

Erwirtschaftet ein Unternehmen Überschüsse, werden diese in Sozial/Umweltprojekte investiert.



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Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit

21.07.2005 um 22:31
Das funktioniert nur unter totaler Isolation, mit unserem Engegment in der EU geht das eh nicht.
Ich frag mich wem er da einen Bären aufbinden will.

Er bringt solche Statements, um sich vor weiteren lästigen Fragen der Arbeitnehmerschaft zu drücken, und macht aus seiner Humankapitalpolitik
eine Menschenfreundliche. Sein Argument - ich kann doch sowieso nichts machen, und schiebt damit alle Verantwortung auf den Staat.

mfg Deadpoet


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