Wurstsaten schrieb:Omikron an sich ist weniger Virulent als die bisherigen Varianten, aber um einen Faktor 3 infektiöser, deshalb wird es durch die schiere Anzahl der Fälle auch zu mehr schweren Verläufen bei Kindern kommen.
Solche Verlautbarungen halte ich für schwierig...
Kinder-Mediziner Jörg Dötsch kommt nun zu einem anderen Urteil. Der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln sagte am Donnerstag in der "Aktuellen Stunde": "Wir wissen glücklicherweise, dass die anfängliche Sorge, Omikron könnte bei den Kindern schwerer verlaufen, nicht stimmt. Die südafrikanischen Daten wurden erneut ausgewertet und haben gezeigt, dass keine wesentlich schwereren Verläufe gegenüber der Delta-Variante auftreten."
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-omikron-kinder-gefaehrlichkeit-100.htmlÄndert aber nichts an der Tatsache, dass die Verläufe bei der Delta-Variante und bei Omikron nach derzeitigen wissenschaftlichen Stand nun mal nicht ernster oder gefährlicher sind als die Urform... Die Ansteckungen scheinen von Variante zu Variante zuzunehmen, was natürlich gefährlich ist, die Mortalität nimmt ab, die Verbreitung in der Lunge auch. Man muss den Ball diesbezüglich schön flach halten, ich für meinen Teil reagiere empfindlich auf Panikmeldungen, da sie ein Klima der Angst schaffen.
Auch bei der Frau aus Schweinfurt würde ich persönlich erstmal abwarten. Erstmal gilt, dass sich für mich nicht die Frage stellt, ob man Kinder mit auf Demos nimmt, welche gefährlich werden können. Einfach da Kinder noch nicht das nötige Bewusstsein haben, um Gefahren richtig einschätzen zu können, auch weil ich Kinder nicht groß beeinflussen will, bis sie selbst Entscheidungen treffen können. Ich lehne das daher ab. Auf der anderen Seite denke ich mir, warum sollten zB alleinziehende Mütter nicht öffentlich ihre Meinung kundtun. Gibt ja auch viele Versammlungen dieser Art, die nicht eskalieren. Es ist durchaus auch noch möglich, dass die betreffende Frau (als Passantin) nicht weiter beteiligt werden wollte und versuchte den Ort des Geschehens mit den Kindern fluchtartig zu verlassen. Eine Polizeikette zu durchbrechen hat sich ihr eventuell nicht sofort erschlossen, da sie panisch agierte.
In diesem Zusammenhang sehe ich die reflexhafte Forderung ihr das Sorgerecht (!) zu entziehen, ohne genauestens über den Sachverhalt informiert zu sein, ebenso problematisch. Ich würde es begrüßen, wenn aufkommenden Panik, auch oft verursacht durch Meldungen der Presse, ein wenig ruhiger, sachlicher verarbeitet werden könnten.