cesare schrieb:Aber ich denke mir, wie das zusammenhängt. Offensichtlich waren die jungen Leute vom Frankfurter Opernplatz nicht weiß, sondern solche die eben genau von solch rechter Gewalt betroffen sind.
Dann treffen die in aufgeheizter Stimmung auf jene Staatsgewalt, die wegen konspirativer, rechter Netzwerke wiederholt in den Medien ist.
Ich sage nicht, dass diese Schlussfolgerung richtig ist, aber ich kann das nachvollziehen, dass da die Polizei nicht als "Freund und Helfer" wahrgenommen wird.
Mich bestürzen solche Randale allerdings auch. Tatsächlich scheinen die mir aber nicht organisiert und geplant, sondern spontan.
Sorry, aber das ist linke Polit-Apologie, die im Nachhinein versucht, die Gewalt zu rationalisieren oder heroisieren.
Erst hieß es, es hätten sich Jugendliche während einer Drogenkontrolle "solidarisiert" (d.h. eine Ordnungsmaßnahme angegriffen, Strafvereitelung betrieben) und jetzt soll es sich um ein irgendwie politisches Handeln handeln, wegen NSU und Walter Lübke und so weiter.
Sorry, aber das geht vollkommen an der Realität vorbei.
Vor 15, 10 Jahren hieß es noch, das diese Schicht Probleme mit der Polizei hätte, weil dort nur "Biodeutsche" arbeiten würden, keine Vorbilder und so, heute kriegt Komissar Murat genau so auf's Maul wie Martin oder Silke.
Die hauen sich mit der Polizei schlicht und ergreifend, weil sie es können, weil "Bullen Scheiße" sind und weil man sich dabei cool vorkommt. Da wird nicht Zuhause der Spiegel studiert und Illner geschaut, und sich dann sorgsam überlegt "Oho, diese Gesellschaft verschafft meiner soziologischen Gruppe abstrakte Nachteile, zünden wir besser mal den McDonalds an".
Deswegen bringt auch das ganze Streetworker-, Jugendzentrum und "Erziehungsstrafen"-Wesen nur in Ausnahmefällen was: die Sozialplaner versuchen immer noch, mit umständlichen Denkmodellen und psychologisierenden Ansätzen Verhalten zu erklären und zu beeinflussen, das weitgehend konzeptfrei und affektgesteuert ist.