Multikulti

Kann man hier vielleicht mal unterscheiden zwischen der Ausrottung, dem Verbot, dem deklarieren von unzivilisiert diverser Kulturen, der Unterdrückung, also purem Rassismus und dem miteinander leben mit/trotz verschiedenen Kulturen? Und zwar gemeinsam, ohne dass die eine unterdrückt oder verboten wird, damit die andere sich selbst erhöhen kann?

navi12.0 schrieb:Hierzu hätte ich gerne eine Arbeit von Historikern und Soziologen gelesen, die klar belegt, dass die Balkanproblematik auf kulturellen Differenzen gründet. Da bin ich mal gespannt, was du dazu findest.

Lol, was soll ich? Was denkst du denn wieso bosnische Serben in Srebrenica massenhaft Moslems getötet haben?

@navi12.0
okay, kann deine Argumente jetzt besser nachvollziehen.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:und dem miteinander leben mit/trotz verschiedenen Kulturen? Und zwar gemeinsam, ohne dass die eine unterdrückt oder verboten wird, damit die andere sich selbst erhöhen kann?

das ist der Idealfall. Aber läuft es in der Realität denn auch immer so, wo mehrere Kulturen aufeinander treffen?

Ist es nicht auch manchmal genau das hier?:

Tussinelda schrieb:Kann man hier vielleicht mal unterscheiden zwischen der Ausrottung, dem Verbot, dem deklarieren von unzivilisiert diverser Kulturen, der Unterdrückung, also purem Rassismus

Mit Rassismus und Diskriminierung gibts leider überall seitens Teilen in der Bevölkerung Probleme.

Der Idealzustand kann angestrebt werden, nur bin ich da sehr pessimistisch, dass dieser jemals erreicht werden kann, weil der Mensch ist wie er ist
Und je unterschiedlicher Kulturen auf engstem Raum zusammentreffen, desto problematischer schätze ich es ein, dass er erreicht werden kann.
Ein Zusammenleben sehe ich da sehr schwierig, eher ein Nebeneindander her leben. Fänd ich aber nicht gerade sehr erstrebenswert innerhalb einer Gesellschaft, welche zusammenhalten und nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen sollte, mMn

Optimist schrieb:Ist es nicht auch manchmal genau das hier?:

na wer wird denn unterdrückt, was wird verboten?

Optimist schrieb:Ein Zusammenleben sehe ich da sehr schwierig, eher ein Nebeneindander her leben.

wir leben längst zusammen.

Tussinelda schrieb:wir leben längst zusammen

Die Frage ist aber, wie.
Ist es überall ein wirkliches Zusammenleben oder gibts in manchen Städten nicht eine teilweise Ghettoisierung?

Unter wirklichem Zusammenleben stelle ich mir vor, dass Migranten nicht z.B. in einem einzigem Wohnblock untergebracht werden und dann ansonsten mit der übrigen Bevölkerung keinen Kontakt weiter haben und es dadurch zu Abschottung kommt.

Was die Gründe sind (oftmals in meinen Augen politische) sei jetzt mal dahin gestellt. Mir gings nur darum, dass ich deine Aussage "wir leben längst zusammen" zu pauschal finde.
Es ist halt nicht überall ein wirkliches Zusammenleben.
Und ich bin nach wie vor sehr skeptisch, dass dies auch flächendeckend und wirklich überall erreicht werden könnte.

Dafür müsste nämlich von manchen Seiten (nicht zuletzt auch politisch) die Bereitschaft vorhanden sein.

Tussinelda schrieb:na wer wird denn unterdrückt, was wird verboten?

Mir gings nicht nur um diese beiden Schlagworte, sondern hauptsächlich um Rassismus und Diskriminierung.
Möchtest du abstreiten, dass es das leider noch zur Genüge gibt - auch in D?
Und Diskriminierung ist in meinen Augen auch eine Form von Unterdrückung.
Verbieten würden auch gerne manche Kräfte in der Gesellschaft einiges, z.B. Kopftuch.
Also mal bitte das Große und Ganze betrachten und nicht nur an 2 Worten festmachen.

Optimist schrieb:Ghettoisierung

leben Reiche und Arme nebeneinander? oder miteinander?

Bishamon schrieb:leben Reiche und Arme nebeneinander? oder miteinander?

ja richtig, das sollte genau so wenig sein dass sich diesbezüglich seitens Reicher abgeschottet wird, ist aber leider so.

Mit diesem Deinem Einwand konntest du also nicht mein vorhergehendes Post entkräften.
Also versuche es bitte noch einmal ;)

Optimist schrieb:konntest du also nicht mein vorhergehendes Post entkräften.

stelle nur Fragen

Optimist schrieb:und es dadurch zu Abschottung kommt.

das heißt? keine Bekanntschaft/Freundschaft mit anderen?

Optimist schrieb:Unter wirklichem Zusammenleben stelle ich mir vor, dass Migranten nicht z.B. in einem einzigem Wohnblock untergebracht werden und dann ansonsten mit der übrigen Bevölkerung keinen Kontakt weiter haben und es dadurch zu Abschottung kommt.

Bishamon schrieb:das heißt? keine Bekanntschaft/Freundschaft mit anderen?

vereinzelt natürlich. Aber ist unter solchen Bedingungen sehr erschwert.
Es ist unter ungünstigen Bedingungen mMn eben leider nicht die Regel.

Und nun stelle ich auch dir eine rhetorische Frage ;) :
Gibt es in manchen Großstädten denn keine Stadtteile welche mehr oder weniger unter sich bleiben (wollen)?

Optimist schrieb:keine Stadtteile welche mehr oder weniger unter sich bleiben (wollen)?

in D? keine Ahnung, bin Alpinist.
weil sich Italiener im Italienerviertel an der Mulberry Street konzentrieren, bedeutet das nicht, dass sie sich abschotten.

navi12.0 schrieb:Von problemlos hat keiner was gesagt, und sich als Amerikaner zu sehen bedeutet doch genau das, dass man sich egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Abstammung man war, trotzdem dort die politischen Rahmenbedingungen vorfand, die man brauchte, um relativ gut leben zu können.

Nein es bedeutet eben sogar etwas mehr. Nicht einfach nur an die Gesetze halten.

Fedaykin schrieb:Nein es bedeutet eben sogar etwas mehr. Nicht einfach nur an die Gesetze halten.

Belege das mal anhand des Beispieles der USA.

Gibt es denn hier Menschen, die in multikulturell bevölkerten Gegenden oder Stadtvierteln leben? Hier auf dem Dorf kann man bei nur ein paar Menschen aus anderen Ländern oder Kontinenten nicht wirklich davon sprechen. Das funktioniert, weil die Leute integriert sind, von Fussball- bis Karnevalsverein oder Death Metal Band 😊
Aber welchen Mehrwert hat es, wenn man im grossen Stil ein völliges Durcheinander an Kulturen ohne gemeinsame Identität hätte? Ausser Essen....

Eya schrieb:Lol, was soll ich? Was denkst du denn wieso bosnische Serben in Srebrenica massenhaft Moslems getötet haben?

Es ist hier nicht von Bedeutung, was ich denke. Ich würde gerne wissen, was echte Kenner der Materie, also Soziologen, Historiker und Politologen dazu sagen. Deine Meinung dazu ist mir auch zu wenig.

abberline schrieb:gemeinsame Identität

und wie sieht die für einen Deutschen aus? was muss da unbedingt rein?

@Bishamon
Zumindest gehören Scharia und Co mal nicht dazu. Was hilft es, wenn x Kulturen zusammen leben, aber keinen gemeinsamen Wertekanon etc haben? Das halte ich nämlich für unabdingbar, wenn ein Zusammenleben im größeren Stil funktionieren soll. Und ich frage halt, welchen Mehrwert eine multikulturelle Gesellschaft hätte, ausser der Küche etc ?

abberline schrieb:gemeinsame Identität

Bishamon schrieb:und wie sieht die für einen Deutschen aus? was muss da unbedingt rein?

In D scheint es tatsächlich keine gemeinsame Identität zu geben.
Jedoch z.B. was die USA betrifft: was ich hier in den Threads mitbekam, sehen sich wohl die Meisten zumindest als Amerikaner und sind dies auch gerne. Und das - denke ich - ist schon mal verbindend.

Sehen sich in D Alle als Deutsche? (unabhängig jetzt mal vom Pass) Ich denke nicht.

abberline schrieb:Was hilft es, wenn x Kulturen zusammen leben, aber keinen gemeinsamen Wertekanon etc haben?

sehe ich genau so.

abberline schrieb:Zumindest gehören Scharia und Co mal nicht dazu.

Interessant, dass du die "deutsche Identität" nicht beschreiben kannst/willst.

abberline schrieb:Wertekanon

@Optimist
wie sieht der deutsche Wertekanon aus?

navi12.0 schrieb:Belege das mal anhand des Beispieles der USA.

https://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-56323072.html (Archiv-Version vom 12.04.2016)

Optimist schrieb:Sehen sich in D Alle als Deutsche? (unabhängig jetzt mal vom Pass) Ich denke nicht.

Das Denke ich eben auch nicht. und diese Identifikation mit dem "Land" wäre eben wichtig.

Feiern in den USA die Mexikaner den 4 July? Nehmen sie die Geschichte des Staates an?

@Bishamon
Das Problem ist, dass es in D häufig kein Gemeinsam gibt, weil viele Menschen zwar einen deutschen Pass haben, weil der praktisch ist, sie sehen sich aber nicht als Deutsche. Das ist in den USA zb wirklich anders.