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Multikulti

2.146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Multikulti ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Multikulti

28.02.2020 um 20:34
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Welches rationale Argument gibt es dafür, dass man Kopftücher oder Tattoos aus dem Staatsdienst verbannt?
Um die Neutralität zu wahren.

Bei einer Verkäuferin wäre es etwas anderes, sie kann tragen, was sie möchte, sofern die Arbeitsvorschriften nichts Bestimmtes vorsehen.

(Mehr kann ich zum Thema nicht sagen)


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Multikulti

28.02.2020 um 20:37
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum sollten sie das annehmen, nur weil die Person ein kopftuch trägt?
Ja genau deshalb. Genauso wie bei anderen deutlichen religiösen Zeichen. Jeder darf glauben was er will, aber jeder soll glauben können dürfen, dass die Person die gerade urteilt, sich nicht von religiösen Gefühlen leiten lässt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das Kopftuch ändert ja nichts an der Geisteshaltung. Nach der Logik dürfte kein religiöser Mensch im Staatsdienst arbeiten, müsste ich ja immer annehmen, dass er Gott für wichtiger als den Staatsdienst hält. Da ist doch dann nicht der Unterschied, ob es sichtbar ist oder nicht.
Es geht nicht darum ob das Kopftuch etwas ändert. Es geht einzig und allein darum, was man als Polizei oder Richter vermittelt. Da geht es darum, dass der Angeklagte oder die Person die gerade kontrolliert wird, ein neutrales Bild erwarten darf.

Weder soll ein Muslim denken, dass der Polizist ihn mit dem fetten Kreuz um den Hals anders behandelt, noch soll ein Jude befürchten müssen, dass die Kopftuchpolizistin, ihn anders behandelt.

Völlig egal wie insgeheim wirklich gehandelt wird.


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Multikulti

28.02.2020 um 20:40
@borabora
Zitat von boraboraborabora schrieb:Um die Neutralität zu wahren.Bei einer Verkäuferin wäre es etwas anderes, sie kann tragen, was sie möchte, sofern die Arbeitsvorschriften nichts Bestim
Nochmal: Inwiefern hat es irgendeinen relevanten effekt auf die neutralität eines staatsbediensteten, wenn du seine Religion nicht sehen kannst, sie aber da ist?
Warum soll einer weniger neutral sein, wenn er z.b. als Lehrer eine Kreuzkette trägt als wenn er diese ablegt, wenn er nunmal Christ ist?

Ich sehe nicht, dass durch Äußerlichkeiten die Neutralität in irgendeiner Form unterlaufen wird. Neutral ist ein Staatsbediensteter oder nicht. Ob er sichtbar einer Religion angehört ist da nicht ausschlaggebend. Ausschlaggebend wäre, wenn er entspreche religiöse Botschaften verbreitet. Das Kopftuch ist aber keine religiöse Botschaft, genausowenig wie ein Kreuz oder eine Kippa das ist.

Sofern da kein rationales, praktisches Argument gegen spricht (z.b. sicherheitsargumente, wie das auch bei bestimmten Frisuren der fall ist), sehe ich keinen trifftigen, rationalen Grund, dass man Muslimas von solchen Diensten ausschließt.
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Ja genau deshalb. Genauso wie bei anderen deutlichen religiösen Zeichen. Jeder darf glauben was er will, aber jeder soll glauben können dürfen, dass die Person die gerade urteilt, sich nicht von religiösen Gefühlen leiten lässt.
Aber warum sollte ich glauben, eine Muslima urteilt neutraler über mich, wenn sie kein Kopftuch trägt? Was ändert das an ihrer Geisteshaltung?
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Es geht nicht darum ob das Kopftuch etwas ändert. Es geht einzig und allein darum, was man als Polizei oder Richter vermittelt. Da geht es darum, dass der Angeklagte oder die Person die gerade kontrolliert wird, ein neutrales Bild erwarten darf.Weder soll ein Muslim denken, dass der Polizist ihn mit dem fetten Kreuz um den Hals anders behandelt, noch soll ein Jude befürchten müssen, dass die Kopftuchpolizistin, ihn anders behandelt.Völlig egal wie insgeheim wirklich gehandelt wird.
Doch natürlich geht es darum, was der reale effekt ist. Was du denkst, was das vermittelt, ist ja erstmal deine Interpretation. Da könnte ich auch sagen, ich finde nicht ok, wenn Polizisten eine glatze haben, weil ich das nicht rechtsextremen assoziiere.

Das Problem ist doch die Interpretation, dass du denkst, es sei vollkommen gerechtfertigt zu glauben, dass ein Christ einen Muslim schlechter behandle oder umgekehrt. Es ist nicht gerechtfertigt, das zu glauben, und wir sollten danach auch keine POlitik machen.

Im Gegenteil könnten Staatsbedienstete mit Kopftuch diesen Glauben zerstreuen, wenn sie neutral und vernünftig arbeiten.


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Multikulti

28.02.2020 um 20:48
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber warum sollte ich glauben, eine Muslima urteilt neutraler über mich, wenn sie kein Kopftuch trägt? Was ändert das an ihrer Geisteshaltung?
1. Woher willst du dann wissen, dass sie Muslima ist?
2. Natürlich darf ich davon ausgehen, dass ein Mensch der seine Religion nach außen trägt, diese ernster nimmt als jemand, der das nicht tut. Dass dann Religiosität ab einem gewissen Level auch das Verhalten anderen gegenüber beeinflusst, ist hinlänglich dokumentiert


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Multikulti

28.02.2020 um 20:50
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum soll einer weniger neutral sein, wenn er z.b. als Lehrer eine Kreuzkette trägt als wenn er diese ablegt, wenn er nunmal Christ ist?
Nochmal... Die rechtsprechende Person, Richter, muss Neutralität ausstrahlen.
Sonst käme der Verdacht auf, die muslimische Richterin hätte milder geurteilt, wäre weit unter Strafmass geblieben, weil es sich um einen türkischen Migranten gehandelt hat.

Um dem aus dem Weg zu gehen, muss ein Richter(in) äußerlich neutral sein.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Sofern da kein rationales, praktisches Argument gegen spricht (z.b. sicherheitsargumente, wie das auch bei bestimmten Frisuren der fall ist), sehe ich keinen trifftigen, rationalen Grund, dass man Muslimas von solchen Diensten ausschließt.
Sie schließen sich selbst von Dienst und mehr aus, wenn sie Kopftuch oder Vollverschleierung nicht bereit sind, zumindest für ihren Dienst, abzulegen.

Es können nicht sämtliche Vorschriften zugunsten Kopftuch oder Vollverschleierung geändert werden.
Sicherheitsvorschriften haben auch Vorrang.


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Multikulti

28.02.2020 um 21:47
Zitat von insidemaninsideman schrieb:1. Woher willst du dann wissen, dass sie Muslima ist?2. Natürlich darf ich davon ausgehen, dass ein Mensch der seine Religion nach außen trägt, diese ernster nimmt als jemand, der das nicht tut. Dass dann Religiosität ab einem gewissen Level auch das Verhalten anderen gegenüber beeinflusst, ist hinlänglich dokumentiert
Wenn das dokumentiert ist, dann dürfte kein religiöser Mensch am Staatsdienst teilnehmen, inklusive Christen und Juden. Die wären dann ja wirklich nicht neutral, wenn wir uns darauf verlassen.

Und nein, davon ausgehen, dass einer dich anders behandelt, weil er ein Kopftuch trägt, das solltest du nicht.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Nochmal... Die rechtsprechende Person, Richter, muss Neutralität ausstrahlen.Sonst käme der Verdacht auf, die muslimische Richterin hätte milder geurteilt, wäre weit unter Strafmass geblieben, weil es sich um einen türkischen Migranten gehandelt hat.Um dem aus dem Weg zu gehen, muss ein Richter(in) äußerlich neutral sein.
Nochmal, warum sollte dieser Verdacht aufkommen? Wenn dieser Verdacht gerechtfertigt ist, darf kein religiöser Mensch in den Staatsdienst. Wenn er es nicht ist, dann muss man dem Verdacht auch nicht Vorschub leisten.

Nach dieser Logik müsste es ja auch verpöhnt sein, einen türken einen türken verurteilen zu lassen. Wenn man immer davon ausgeht, dass da sippenwirtschaft herrscht. Darüber sollten wir uns ja aber eigentlich schon erhoben haben.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Sie schließen sich selbst von Dienst und mehr aus, wenn sie Kopftuch oder Vollverschleierung nicht bereit sind, zumindest für ihren Dienst, abzulegen.Es können nicht sämtliche Vorschriften zugunsten Kopftuch oder Vollverschleierung geändert werden.Sicherheitsvorschriften haben auch Vorrang.
Ne, das machen schon wir, wenn wir es ihnen verbieten. Es geht ja auch nicht um sämtliche Vorschriften. Es geht um eine Vorschrift, über deren SInn und Unsinn man sich unterhalten kann. Ein wirklich rationales argument außerhalb von Symbolpolitik habe ich noch nicht dafür gehört, dass da ein Staatsdiener weniger neutral wäre oder man davon ausgehen müsste, dass er es ist, nur weil er ein Kopftuch trägt.


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Multikulti

28.02.2020 um 21:56
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nochmal, warum sollte dieser Verdacht aufkommen? Wenn dieser Verdacht gerechtfertigt ist, darf kein religiöser Mensch in den Staatsdienst. Wenn er es nicht ist, dann muss man dem Verdacht auch nicht Vorschub leisten.
Ach komm, ist doch bei der Rassismus Debatte nicht viel anders.
Zwei Wohnungssuchende, der eine schwarz, der andere nicht.
Wenn nun der Zuschlag der Weiße bekommt, schwingt der Verdacht mit, der Schwarze hätte die Wohnung oder Arbeit nicht bekommen, weil er schwarz ist.

Ob der Rassismusverdacht immer gerechtfertigt ist?
Obwohl es hierbei schlicht auch nur um Sympathie gehen kann.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nach dieser Logik müsste es ja auch verpöhnt sein, einen türken einen türken verurteilen zu lassen. Wenn man immer davon ausgeht, dass da sippenwirtschaft herrscht.
Ja, könnte durchaus aufkommen. Um dem u. anderem aus dem Weg zu gehen, werden auch neutrale Schiedsrichter bei Länderspielen eingesetzt, obwohl man ihnen nicht ansieht, ob sie neutral sind oder nicht.


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28.02.2020 um 22:11
Lt Verfassungsgericht darf zumindest eine Referandarin auf der Richterbank kein Kopftuch tragen, da kam kürzlich was in der Tagesschau. Die Klage der Dame wurde angewiesen.


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28.02.2020 um 23:23
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ach komm, ist doch bei der Rassismus Debatte nicht viel anders.Zwei Wohnungssuchende, der eine schwarz, der andere nicht.Wenn nun der Zuschlag der Weiße bekommt, schwingt der Verdacht mit, der Schwarze hätte die Wohnung oder Arbeit nicht bekommen, weil er schwarz ist. Ob der Rassismusverdacht immer gerechtfertigt ist? Obwohl es hierbei schlicht auch nur um Sympathie gehen kann.
Das sind zwei sehr unterschiedliche Sachen. Wir wissen, dass es auf dem Wohnungsmarkt benachteiligung von Schwarzen gibt. Dazu gibt es Studien, das deckt sich durchaus auch mit den Erfahrungen.

Aber du würdest ja denke ich nicht sagen, dass ein Muslim oder Christ kein Lehrer oder Polizist sein darf. Jedoch steht der ja, wenn das KOpftuch schon anrüchig ist, automatisch qua Religion schon unter Verdacht, dass er bestimmt parteiisch ist.
Dann dürfte es aber eben auch keine überhaupt sichtbaren Richter oder so mehr geben.

Könnte ja dann ein Türke nicht über einen Türken (oder sonstwen) urteilen.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ja, könnte durchaus aufkommen. Um dem u. anderem aus dem Weg zu gehen, werden auch neutrale Schiedsrichter bei Länderspielen eingesetzt.
Und dürfen türkische Richter nicht über Türken urteilen?
Sollte man davon ausgehen, dass ein deutscher Polizist Türken benachteiligt.

Solchen Fantasien sollte man gar keinen Vorschub leisten. Sicherlich kann man aus ihnen nicht folgern, dass man wegen einem Kopftuch unter verdacht stehen sollte, nicht neutral zu sein, nur weil manche Menschen das so interpretieren würden.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Lt Verfassungsgericht darf zumindest eine Referandarin auf der Richterbank kein Kopftuch tragen, da kam kürzlich was in der Tagesschau. Die Klage der Dame wurde angewiesen.
Nicht ganz. Man darf es ihr verbieten, es wurde nicht festgestellt, dass das grundsätzlich verboten ist. Edit: Ich glaube du hast recht, habe es nochmal nachgeguckt.


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28.02.2020 um 23:31
Zitat von kofikofi schrieb:Multikulti in Deutschland ist im Wesentlichen doch das Zusammenleben von Deutschen (ohne Migrationshintergrund) und Muslimen (aus allen möglichen Herkünften), oder spielen andere mittlerweile eine größere Rolle?
hast du dafür einen Beleg? oder verbreitest du hier "gefühlte Wahrheiten"?
Die Behauptung, die du da aufstellst, hat mMn keinen statistischen Hintergrund.
Die islamische Religion wird überhaupt nicht statistisch erfasst.
Man kann also nur schauen:
woher kommen die Menschen?


mir Fallen bei Multi-Kulti auch Polen, Italiener, Russen, Russlanddeutsche, Rumäniendeutsche, EU-Bürger und Afrikaner ein.
Die meisten der 20,8 Millionen Personen mit Migrationshintergrund stammten im Jahr 2018 aus der Türkei (13,3 Prozent), gefolgt von Polen (10,8 Prozent), Russland (6,6 Prozent), Rumänien und Italien (4,6 bzw. 4,2 Prozent). Kasachstan und Syrien sind mit Anteilen von 6,0 bzw. 3,9 Prozent die wichtigsten nicht-europäischen Herkunftsländer (immer bezogen auf das eigene Geburtsland bzw. das Geburtsland der Eltern).

Im Mikrozensus 2018 gaben rund 2,6 Millionen Personen an, als Aussiedler- bzw. Spätaussiedler nach Deutschland gekommen zu sein. Die meisten (Spät-)Aussiedler kommen aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (2018: 1,6 Mio.) – darunter vor allem aus Kasachstan (733.000) und aus Russland (654.000). Daneben sind Polen (732.000) und Rumänien (224.000) wichtige Herkunftsländer.
https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61646/migrationshintergrund-i


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Multikulti

28.02.2020 um 23:56
Zitat von boraboraborabora schrieb:Und dann höre ich schon, wenn diese Damen bespuckt werden, wäre es nur wegen dem Kopftuch.
Man würde dann mißachten, das auch Polizisten ohne Kopftuch angegriffen werden.
wie bitte kommt man auf so etwas? Das hätte ich gerne mal erklärt. In England geht das auch ohne das, was Du hier meinst als "Gefahr" zu sehen. Und "nur" wegen dem Kopftuch ist auch schon wieder eine Verharmlosung.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Die Damen könnten es für den Beruf ebensogut ablegen.
ja, könnten sie, aber warum sollten sie müssen?
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich finde, bestimmte Berufsgruppen sollten Neutralität ausstrahlen, Richter beispielsweise, Polizeibeamte..
und ich finde, alle Berufsgruppen, insbesondere die genannten, sollten die Bevöljerung wiederspiegeln.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Religiöse Zugehörigkeit oder sexuelle Gesinnung muss u. sollte beruflich nicht sichtbar sein u. geht auch keinem etwas an.
Kann von mir aus privat anders gehandhabt werden, aber im Beruf absolut deplaziert, jedenfalls bei bestimmten Berufsgruppen.
ja, es geht niemanden etwas an, aber deshalb muss es weder unsichtbar sein (wie anmaßend) aber immerhin bist Du so nett, dass man wenigstens im eigenen Privatleben sein kann, wer man ist. Soll ich jetzt Danke sagen?
Zitat von boraboraborabora schrieb:Warum sollte der Gesellschaft ein schlechtes Gewissen auferlegt werden, wenn man das (oder einige) im Amt für inakzeptabel hält?
Der Gewissenskonflikt beträfe dann also nicht nur die Muslimas.
welches schlechte Gewissen denn? Das es scheisse ist in einem Land, wo Religionsfreiheit herrscht, wo Menschenrechte gelten, diese einzuschränken und somit eben nicht Teilhabe zu ermöglichen?
Zitat von boraboraborabora schrieb:Der Gewissenskonflikt beträfe dann also nicht nur die Muslimas.
doch, denn das andere ist keiner.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Kann man das nicht auf der Schiene akzeptieren, das Glaubenssymbole oder andere Symbole in Ausübung beruflicher Tätigkeit nichts zu suchen haben?
ja kann man und das gilt dann für alle Glaubenssymbole, beim Kruzifix angefangen.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ach komm, ist doch bei der Rassismus Debatte nicht viel anders.
Zwei Wohnungssuchende, der eine schwarz, der andere nicht.
Wenn nun der Zuschlag der Weiße bekommt, schwingt der Verdacht mit, der Schwarze hätte die Wohnung oder Arbeit nicht bekommen, weil er schwarz ist.
ja, weil das eine durchaus öfter vorkommende Realität ist. Überraschung......
Zitat von boraboraborabora schrieb:Nochmal... Die rechtsprechende Person, Richter, muss Neutralität ausstrahlen.
Sonst käme der Verdacht auf, die muslimische Richterin hätte milder geurteilt, wäre weit unter Strafmass geblieben, weil es sich um einen türkischen Migranten gehandelt hat.
wieso wäre dies denn so? Und wenn ein deutscher Christ ohne Migrationshintergrund vor einem deutschen Christ der Richter ist, auch ohne Migrationshintergrund, da haste den Verdacht nicht? Macht das Kopftuch einen parteiisch?
Zitat von boraboraborabora schrieb:Sie schließen sich selbst von Dienst und mehr aus, wenn sie Kopftuch oder Vollverschleierung nicht bereit sind, zumindest für ihren Dienst, abzulegen.

Es können nicht sämtliche Vorschriften zugunsten Kopftuch oder Vollverschleierung geändert werden.
Sicherheitsvorschriften haben auch Vorrang.
ja, Sicherheitsvorschriften sind auch etwas anderes als ein schlichtes Verbot ohne Sicherheitsaspekt.


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Multikulti

29.02.2020 um 00:03
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wie bitte kommt man auf so etwas? Das hätte ich gerne mal erklärt. In England geht das auch ohne das, was Du hier meinst als "Gefahr" zu sehen. Und "nur" wegen dem Kopftuch ist auch schon wieder eine Verharmlosung.
Beispiel Wohnungs- oder Jobvergabe.
Da wird dann vermutet, er hätte den Job nicht bekommen, weil er Migrant ist oder Schwarzer, also ein rassistisches Motiv vermutet.

Scheint Alltag zu sein für Polizisten, das sie beleidigt werden. Wenn er jetzt Schwarzer wäre, würde mit Sicherheit ein rassistisches Motiv vermutet.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:a, könnten sie, aber warum sollten sie müssen?
Weil es z. B. die Vorschrift so vorsehen würde?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das es scheisse ist in einem Land, wo Religionsfreiheit herrscht, wo Menschenrechte gelten, diese einzuschränken und somit eben nicht Teilhabe zu ermöglichen?
Auf Arbeit hat die Religion nichts zu suchen.
Das ist Privatangelegenheit u. hat mit Einschränkung gar nichts zu tun.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Sicherheitsvorschriften sind auch etwas anderes als ein schlichtes Verbot ohne Sicherheitsaspekt.
Im Sinne der Neutralität u. das Relegion privat ist, hat es auch ohne Sicherheitsaspekt am Arbeitsplatz null zu suchen.


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Multikulti

29.02.2020 um 00:10
@borabora

Aber alle deine Einwände sind letztendlich immer nur 'weil man das nicht so macht'.
Ich sehe immer noch nicht das rationale Argument dahinter.

Vorschriften kann man ändern, dass jemand kein religiöses Symbol tragen dürfen soll ist ja erstmal nur eine Regel, die man ebenfalls ändern kann.

WAs wirklich relevant ist, ist das Neutralitätsgebot des Staates. Dass das aber durch eine Oberflächlichkeit verletzt wird, das steht zur Diskussion. Ich sehe nicht, dass eine Lehrerin mit Kopftuch irgendwie zwangsläufig weniger neutral ist als eine muslimische Lehrerin ohne Kopftuch. Ich sehe auch nicht, warum man davon ausgehen sollte.

Wenn wir danach gehen, dann müssten wir ja auch annehmen, Männer sind nicht neutral gegenüber Frauen, Türken nicht gegenüber Kurden usw., und dann entsprechendes Hickhack veranstalten, um da möglichst zu verfremden. Aber das wäre ja vollkommen absurd.

Warum dann gerade beim Kopftuch? Im Endeffekt benachteiligt diese Regelung einfach nur gläubige Frauen. Die sind genau so viel oder wenig neutral wie muslimisch gläubige Männer, tragen aber das Kopftuch und werden daher von solchen Positionen ausgeschlossen.


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Multikulti

29.02.2020 um 00:12
Zitat von boraboraborabora schrieb:Beispiel Wohnungs- oder Jobvergabe.
Da wird dann vermutet, er hätte den Job nicht bekommen, weil er Migrant ist oder Schwarzer, also ein rassistisches Motiv vermutet.
es ging ums Anspucken, wenn eine Polizistin ein Kopftuch trüge, nicht um Wohnungssuche.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Scheint Alltag zu sein für Polizisten, das sie beleidigt werden.
ja, weil sie Polizisten sind. Aber Du meinst ja, dann würde missachtet werden, dass auch Polizisten ohne Kopftuch angegriffen würden, wie kommst Du darauf? Es ist doch Alltag für Polizisten, beleidigt zu werden, wie Du schreibst, also warum sollte dann das Eine schwerer wiegen, als das andere? Vielleicht weil es dann nicht dem Polizisten an sich, sondern nur dem, mit diesem Glauben gilt?
Zitat von boraboraborabora schrieb:Auf Arbeit hat die Religion nichts zu suchen.
warum? Es hängen Kreuze in Büros und Ämtern, Menschen tragen Kreuze oder Davidsterne......sie tragen Eheringe (voll privat, hat da null zu suchen), stellen Bilder von ihren Kindern/Haustieren auf.......geht alles NICHT. Privates hat da nix zu suchen.


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Multikulti

29.02.2020 um 00:34
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es ging ums Anspucken, wenn eine Polizistin ein Kopftuch trüge,
Ja, dann würde vermutet oder behauptet, weil sie ein Kopftuch trägt.
Was aber nichts mit Kopftuchtragen zu tun haben muss, denn es soll einige Leute geben, die mit den Beamten respektlos umgehen, ungeachtet vom evtl. Kopftuch.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:also warum sollte dann das Eine schwerer wiegen, als das andere? Vielleicht weil es dann nicht dem Polizisten an sich, sondern nur dem, mit diesem Glauben gilt?
Es geht nicht um das Schwerer wiegen, da hast Du mich missverstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt.

Um dem aus dem Weg zu gehen, die Polizistin würde bespuckt werden, weil sie ein Kopftuch trägt.
Der Vorwurf würde entfallen, wenn die Polizistinnen alle neutral gekleidet sind.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es hängen Kreuze in Büros und Ämtern, Menschen tragen Kreuze oder Davidsterne......sie tragen Eheringe (voll privat, hat da null zu suchen), stellen Bilder von ihren Kindern/Haustieren auf.......geht alles NICHT. Privates hat da nix zu suchen.
Im nahen Krankenhaus hier, seit ewig von Nonnen geführt, hängen auch Kreuze. Darin muss man sich nicht behandeln lassen, gibt genug andere Krankenhäuser.

Auf Ämtern habe ich keine Symbole gesehen.

Manchen Leuten wird es egal sein, ob sie von einem verheirateten Richter verurteilt werden, von einem verh. Polizisten vernommen, bei etwaiger Religionszugehörigkeit sieht es halt teilweise anders aus.

Ehe u. Neutralität (Religion) sind zwei Paar Schuh.

Was ich noch zur Privatsache sagen wollte, werden teilweise von Arbeitgebern Gebetsräume zur Verfügung gestellt, was die Gläubigen natürlich in Anspruch nehmen können, Zugeständnisse sind meist möglich, aber in Ausübung ihres Dienstes, je nach dem, dann wieder bitte neutral.


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Multikulti

29.02.2020 um 01:05
Ich sah neulich so eine Sendung über den australischen Zoll, da hat ein Sikh selbstverständlich seinen Turban tragen dürfen - glaubt ihr ernsthaft deswegen macht er seinen Job schlechter?


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Multikulti

29.02.2020 um 03:14
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und ich finde, alle Berufsgruppen, insbesondere die genannten, sollten die Bevöljerung wiederspiegeln.
Säkularisierung. Dir beliebt es dann eher in den Iran zu ziehen oder die USA.
Im öffentlichen Dienst und Staatsbedienstete haben absolut neutral zu sein und dies wird auch durch die Kleidung repräsentiert.
Wikipedia: Trennung zwischen Staat und religiösen Institutionen

Schlimm genug dass 2020 das Finanzamt noch für die Kirche als Steuereintreiber fungiert.


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Multikulti

29.02.2020 um 03:29
Zitat von boraboraborabora schrieb:Auf Ämtern habe ich keine Symbole gesehen
Zurecht. Dort hat kein Kreuz etwas verloren. Es kann ggf ein Bild des amtierenden Staatspräsidenten dort hängen, ggf. auch ein Kandinsky. Privates ist auf der Arbeit verboten ist Quatsch und Unfug. Ein Ring am Finger hat absolut keine Bedeutung und kann klar und bedenkenlos öffentlich getragen werden.


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Multikulti

29.02.2020 um 03:50
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Säkularisierung. Dir beliebt es dann eher in den Iran zu ziehen oder die USA. Im öffentlichen Dienst und Staatsbedienstete haben absolut neutral zu sein und dies wird auch durch die Kleidung repräsentiert.
Auch an dich die Frage: mit welcher rationalen Begründung HAT das so zu sein?
Inwiefern wird da Neutralität untergraben, nur wegen einer Oberflächlichkeit?


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Multikulti

29.02.2020 um 10:36
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das es scheisse ist in einem Land, wo Religionsfreiheit herrscht, wo Menschenrechte gelten, diese einzuschränken und somit eben nicht Teilhabe zu ermöglichen?
Menschenrechte und Religionsfreiheit sind gerade ein Argument für die weltanschauliche Neutralität, da Religionsfreiheit eben auch negative Religionsfreiheit bedeutet und es somit eigentlich ein Grundrecht darstellen sollte, sich nicht von staatlichen Institutionen mit Religion belästigen lassen zu müssen.

Ob jemand berufsmäßig im Staatsdienst tätig wird, ist zudem eine freie Entscheidung, den Kontakt mit staatlichen Institutionen kann der Bürger hingegen nicht frei wählen.

Da wirkt es schon ein wenig merkwürdig, bei religiöser Symbolik im Staatsdienst "Religionsfreiheit" zu rufen, während einem die Religionsfreiheit und die Einschränkung selbiger bei allen anderen Menschen offenbar komplett egal ist.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Auch an dich die Frage: mit welcher rationalen Begründung HAT das so zu sein?
Negative Religionsfreiheit
Das gesellschaftliche Konfliktpotenzial (auch wenn du das nicht einsehen willst)
Und natürlich, dass es völlig selbstverständlich von allen anderen Menschen 8h am Tag verlangt wird (meist sogar in privatem Arbeitsverhältnis) davon Abstand zu nehmen, anderen mit dem eigenen politischen Weltbild im Gesicht herumzuwedeln.
Deshalb tragen Richter auch keine Ritterhelme oder IloveVagina-Shirts...da bekäme man augenblicklich den Vogel gezeigt, wenn man so eine Diskussion vom Zaun brechen würde.

Da ausschließlich für Leute eine Aussnahme zu machen, die ihren Quark mit "Gott" begründen, ist absurd.


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