@boraboraborabora schrieb:Um die Neutralität zu wahren.Bei einer Verkäuferin wäre es etwas anderes, sie kann tragen, was sie möchte, sofern die Arbeitsvorschriften nichts Bestim
Nochmal: Inwiefern hat es irgendeinen relevanten effekt auf die neutralität eines staatsbediensteten, wenn du seine Religion nicht sehen kannst, sie aber da ist?
Warum soll einer weniger neutral sein, wenn er z.b. als Lehrer eine Kreuzkette trägt als wenn er diese ablegt, wenn er nunmal Christ ist?
Ich sehe nicht, dass durch Äußerlichkeiten die Neutralität in irgendeiner Form unterlaufen wird. Neutral ist ein Staatsbediensteter oder nicht. Ob er sichtbar einer Religion angehört ist da nicht ausschlaggebend. Ausschlaggebend wäre, wenn er entspreche religiöse Botschaften verbreitet. Das Kopftuch ist aber keine religiöse Botschaft, genausowenig wie ein Kreuz oder eine Kippa das ist.
Sofern da kein rationales, praktisches Argument gegen spricht (z.b. sicherheitsargumente, wie das auch bei bestimmten Frisuren der fall ist), sehe ich keinen trifftigen, rationalen Grund, dass man Muslimas von solchen Diensten ausschließt.
insideman schrieb:Ja genau deshalb. Genauso wie bei anderen deutlichen religiösen Zeichen. Jeder darf glauben was er will, aber jeder soll glauben können dürfen, dass die Person die gerade urteilt, sich nicht von religiösen Gefühlen leiten lässt.
Aber warum sollte ich glauben, eine Muslima urteilt neutraler über mich, wenn sie kein Kopftuch trägt? Was ändert das an ihrer Geisteshaltung?
insideman schrieb:Es geht nicht darum ob das Kopftuch etwas ändert. Es geht einzig und allein darum, was man als Polizei oder Richter vermittelt. Da geht es darum, dass der Angeklagte oder die Person die gerade kontrolliert wird, ein neutrales Bild erwarten darf.Weder soll ein Muslim denken, dass der Polizist ihn mit dem fetten Kreuz um den Hals anders behandelt, noch soll ein Jude befürchten müssen, dass die Kopftuchpolizistin, ihn anders behandelt.Völlig egal wie insgeheim wirklich gehandelt wird.
Doch natürlich geht es darum, was der reale effekt ist. Was du denkst, was das vermittelt, ist ja erstmal deine Interpretation. Da könnte ich auch sagen, ich finde nicht ok, wenn Polizisten eine glatze haben, weil ich das nicht rechtsextremen assoziiere.
Das Problem ist doch die Interpretation, dass du denkst, es sei vollkommen gerechtfertigt zu glauben, dass ein Christ einen Muslim schlechter behandle oder umgekehrt. Es ist nicht gerechtfertigt, das zu glauben, und wir sollten danach auch keine POlitik machen.
Im Gegenteil könnten Staatsbedienstete mit Kopftuch diesen Glauben zerstreuen, wenn sie neutral und vernünftig arbeiten.