SvenLE schrieb:Neonazis mit Respekt behandeln? Warum? Beruht ja schliesslich nicht auf Gegenseitigkeit!
Naja, fairerweise glaube ich als Ex-Wähler und mittl. eher Kritiker nicht, dass man selbst heute nach Flügekeskapaden immer noch bzw. mittlerweile zwingend jeden als Neonazi bzw. die Gesamtmenge der Personen in der Partei oder deren Wähler als solche betiteln kann. Das Spektrum ist da sicherlich diverser, als eine blaue NPD zu sein. Ja, es gibt auch Überschneidungen in diesen Bereich, klar.
Aber dann gibt es auch "Wutbürger" und Leute die mit der bisherigen Politik aus ihrer Sicht nicht mehr in der Form zufrieden sind, dass sie sich dann für eine Oppositionspartei entscheiden, bzw. die AfD, weil sie sich halt Besserung erhoffen - ohne, dass sie gleich "den Führer" wiederhaben wollen oder jeden / bestimmte Ausländer ad-hoc ablehnen.
Andererseits muss ich dir in einigen Punkten ggü Freki wiederum Recht geben. Ein Grundrespekt im politischen Wirken ggü. anderen Parteien sollte vorhanden sein, auch wenn sich gerade die Oppositionsparteien untereinander bzw. ggü der AfD gerne "ankeifen" weil man sich Spinnefeind ist (Links/Grün ggü. AfD). Aber ist irgendwo festgeschrieben, dass man sich "mögen" muss? Politischer Betrieb ist oft eben Konkurrenz, man hat andere Ansichten oder sieht die Politik die andere anpeilen als schädlich/gefährlich an. Dass man sich dann nicht "liebt" ist absehbar. Dass soll manche Aktionen nicht rechtfertigen, aber an darf sinngemäß auch keine Liebesbriefe erwarten!
Mein Fazit ist am Ende:
SvenLE schrieb:Jede Partei kann doch andere Parteien ablehnen. Wenn man mit der AfD nicht zusammenarbeiten will, dann ist das so.
Der AfD muss man als gewählte Partei im Rechtsstaat gemäß Verfassung (Art 21) und entsprechender näher regelnder Gesetze erlauben am politischen Betrieb teilzuhaben:
(1) 1Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.[...]
https://dejure.org/gesetze/GG/21.htmlDamit hört es dann aber was Zuneigung oder Ablehnung anderer Parteien angeht schon auf. Missbilligende Äußerungen aus politischer Rolle heraus scheinen nachvollziehbar im argumentativen Diskurs, auch wenn nicht jedes Argument oder der Ton subjektiv für gut befunden wird.
Mal ganz davon ab und eher feststellend: Wenn man das wie weiter oben in Posts geschrieben für die AfD möchte sollte man bei ihr den gleichen Maßstab anwenden. Wenn aber parallel ein harsches politisches Klima seitens vieler AfD-Politiker beklagt wird, die aber selbst mit grenzwertigen Kampfbegriffen usw. um sich werfen, muss man sich nicht wundern.
Im Lande wie im politischen Betrieb würde sie sicherlich trotz kontroverser Politikansätze in manchen Bereichen ernster genommen werden, wenn sie nicht oft billig argumentieren würde.