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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

101 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bild, Kritik, Rufmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 11:20
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Aus den selben Gründen wie man eine Burka verteidigt. Pressefreiheit.
Pressefreiheit ist weder in dem einen, noch in dem anderen Fall der Grund warum man das jeweilige verteidigt.

Abgesehen davon, was haben Äußerungen von Usern in einem Forum mit der Pressefreiheit zu tun? Da geht es ja wohl eher um Meinungsfreiheit.
Aber auch die ist natürlich nicht der Grund.


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 11:26
[
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Pressefreiheit ist weder in dem einen, noch in dem anderen Fall der Grund warum man das jeweilige verteidigt.
Freiheit, war bei der Burka gemeint.

Und in beiden Fällen geht es ja angeblich um das Ertragen auch wenn man Methode und Inhalt ablehnt
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Abgesehen davon, was haben Äußerungen von Usern in einem Forum mit der Pressefreiheit zu tun? Da geht es ja wohl eher um Meinungsfreiheit.
Genau und man kann die Bild verteidigen weil man eben die Pressefreiheit und das Recht auf "Schund"etc akzeptiert.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Aber auch die ist natürlich nicht der Grund.
Du magst die Gründe benennen?


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 11:29
@Fedaykin

Es gibt beinahe unzählige berichte und sichtweisen über den machtfaktor und den gesellschaftlichen einfluß der Bild.

TV-dokus, verdeckte rechercheure oder doktorarbeiten befaßen sich seit jahrzehnten mit diesem phänomen.
Aber warum hat die Bildzeitung eigentlich so einen enormen Einfluss? Warum wird sie so häufig kritisiert und dennoch immer wieder gelesen und zitiert? Hier mal einige Thesen von mir, warum das so sein könnte :

1. Die Bildzeitung ist memetisch omnipräsent. Das steckt bereits im Wörtchen „Boulevard“. Sie Bild ist eine Straßenzeitung und liegt nicht verborgen als Abo getarnt im Briefkasten wie andere Tageszeitungen, sondern die Bild liegt genau da wo sich sehr viele Menschen bewegen und aufhalten, meist sogar deutlich sichtbarer als die Publikationen der Konkurrenz.

Diese Sichtbarkeit führt auch zu einer Art “Vorbeihuschjournalismus”. Man kann sich vielleicht gerade noch den kompletten Inhalten der Bildzeitung durch Nichtlesen entziehen, den Schlagzeilen auf der Titelseite aber wohl kaum. Egal ob beim Einkaufen oder an massentouristisch geprägten Urlaubsorten, die Bild hämmert die Meme ihrer Titelseite gnadenlos und unfilterbar in unsere Gehirne.

Wir lesen sie, assoziieren und bewerten sie sogleich, kurzum sie haben ihren Auftrag erfüllt und uns auf das jeweilige Thema aufmerksam gemacht und unser Bewertungssystem angeschoben, ob wir das nun wollten oder nicht.

4. Die Bildzeitung hat so etwas wie eine magische Aura. Weniger der Harry Potter Style, als viel mehr der, dessen Namen nicht genannt werden darf. Oder wie Boris Becker neulich auf Twitter daherpolterte: “(…) MAN legt sich niemals mit BILD an ,oder MAN gewinnt WIMBLEDON”
Die Bild hat das Image einer übermächtigen, ehrfurchterregenden bis angsteinflößenden Ikone. Eine Art Golem, den man für sich nutzen kann (positive Aufmerksamkeit und Reichweite) oder der sich wütend gegen seine “Feinde” in Form von Shithurricanes wendet.


6. Die Bildzeitung und ihre Meldungen haben einen enormen “Retweet-Wert”. Das heißt, selbst wenn man sich über die Bildzeitung echauffiert, empfiehlt man sie dann doch indirekt über Bande weiter. Das wiederum steigert die Wahrnehmung ihrer Omnipräsenz. Die Bildzeitung wird oft auch durch Kritik an ihr selbst wieder zum Thema. Sie bleibt somit immer im Gespräch und lebt von der aus Provokation genährten Gesamtaufmerksamkeit, was wiederum ihr Image als omnipräsente Meinungsmacher stetig befeuert.
https://blog.karlshochschule.de/2012/01/03/der-mediale-golem-6-thesen-zur-macht-der-bildzeitung/


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 11:38
Und doch liegt die Frage eher woanders...

Denn es geht auch hier um den Konsumenten. Oder Anders? Wenn die Bild so schreiben würde wie die Süddeutsche? Welche Medium würde die Lück füllen die die Menschen scheinbar so gerne aufnehmen?

Für ne Wissenschaftliche Arbeit oder These ist das oben aber sehr Blumig geschrieben..

Ach so ist auch nur ne Meinung.


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 11:39
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Du magst die Gründe benennen?
?

Ich soll jetzt meine eigenen Frage beantworten?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Genau und man kann die Bild verteidigen weil man eben die Pressefreiheit und das Recht auf "Schund"etc akzeptiert.
Also wenn du meinst, Lüge und Hetze gehören zur Presse- bzw. Meinungsfreiheit, dann unterscheiden sich unsere Ansichten über diese Freiheiten doch sehr.


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 11:53
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich soll jetzt meine eigenen Frage beantworten?
DU lehnst alle Gründe ab weswegen einer die Bildzeitung verteidigen sollte bzw ihre Existenz..
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Also wenn du meinst, Lüge und Hetze gehören zur Presse- bzw. Meinungsfreiheit, dann unterscheiden sich unsere Ansichten über diese Freiheiten doch sehr.
Nun du wirst den Vorwurf der Hetze juristisch belegen können?

Oder ist es Subjektive Hetze?


Lüge ist so eine Sache.....


Aber ja mein Freiheitsbegriff und dein Freiheitsbegriff unterscheiden sich durchaus.. zumindest im Bezug was Erlaubt sein sollte und was verboten gehört.


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 12:27
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nun du wirst den Vorwurf der Hetze juristisch belegen können?

Oder ist es Subjektive Hetze?


Lüge ist so eine Sache.....
Bei der Bild Zeitung muss ich dir noch was beweisen?


Aber wenn es dich interessiert, gibt es ausreichend Lektüre, dich einzulesen:


der-aufmacher-153939533

Also wenn ich dich richtig verstehe, hältst du die Bild Zeitung zwar für Schund, aber sie lügt nicht, und versucht auch nicht mit unredlichen Mitteln Stimmung zu machen.

Vielleicht habe ich meine Frage auch einfach falsch gestellt.
Vielleicht sollte sie besser lauten: "Warum sich viele gegenüber den Machenschaften der Bild blind stellen?"


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 12:37
Die Bildzeitung hat es bereits geschafft, durch ihre "Floridarolf"-Kampagne ein Sozialhilfegesetz zu ändern.


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 12:42
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Gibt es eigentlich Studien zu den Bildlesern und wie stark sie die Meinung der Bild übernehmen?
Es gibt dazu eine Erhebung und egal wie man diese aufdröselt, ob nach Geschlecht, Alter oder Parteizugehörigkeit, die Bild rangiert stets auf dem letzten Platz. Selbst hinter den soz. Medien. Allerdings ist es eine allgemeine Befragung und nicht explizit unter Bildlesern, was dem Ganzen die Aussagekraft nimmt.


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 13:15
@univerzal

Stimmt.

Die Bild hat durch eigenes treiben solch ein schlechtes image, das die abschnitte im wiki-Bild die das negative ansehen der Bild beschreiben beinahe schon endlos sind.
Inhalt und Stil

Die Bild bezeichnet sich selbst als überparteilich, gilt jedoch als CDU-nah.

Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Wenn nicht menschliche Belange an sich das Thema sind, werden abstrakte Ereignisse personifiziert und stark zugespitzt. Typisch ist unter anderem die direkte Ansprache des Lesers, zum Beispiel durch das gemeinschaftsbildende „wir“. So verkündete Bild 2005 die Wahl des aus Deutschland stammenden katholischen Kirchenoberhaupts Benedikt XVI. auf der Titelseite mit der Überschrift „Wir sind Papst!“

Innerhalb der Polizei- und Gerichtsberichterstattung werden die Leser durch das Erzeugen von Emotionen (z. B. Entsetzen, Abscheu) unmittelbar angesprochen. Schwerverbrecher werden z. B. „Bestie“ genannt; Verbrechen „abscheulich“. Der Deutsche Presserat urteilte 2005, dass so die „Bild“-Zeitung Angeklagte vor-verurteilten und gegen den Grundsatz In dubio pro reo verstößt. Wegen des Rechtes am eigenen Bild werden häufig einzelne Beteiligte auf Bildern durch Balken unkenntlich gemacht, andere Fotos mit denselben, erkennbaren Personen werden aber dennoch gedruckt.

Schlagwörter kommen unter anderem durch Komposition mit Bindestrich zustande, oft auch unter Verzicht auf Adjektive wie bei „Schamlos-Prinz“ statt „schamloser Prinz“. Dabei werden auch ungewöhnliche Kombinationen gebildet wie „Sonnenbrand-Hitze“, „Kostenlos-Parkplätze“, „Maulkorb-Urteil“ oder „Brutalo-Schläger“. Andere Schlagwörter sind Neologismen wie „Blitzeis“ oder „Ramba-Zamba“. Einige davon sind in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. Auf abgeleitete und flektierte Formen wird zugunsten von Schlagworteffekten verzichtet, wie bei „Krabbe doch Doping?“ statt „Krabbe doch gedopt?“ Durch den Einsatz von Superlativen werden Meldungen interessanter gestaltet; Beispiele sind „Hamburgs dümmster …“, „Berlins faulster …“, „Deutschlands verlogenster…“. Oft werden Personen mit einer Aktion oder einem Subjekt textlich verbunden, wie „Messeropa“, „Axtmann“ oder „Vergewaltigungsmädchen“, wobei dieser Stil häufig bei Artikeln auftaucht, die eine Fortsetzung darstellen.

Die Redaktion arbeitet außerdem häufig mit dem Mittel der Verballhornung von Namen bekannter Persönlichkeiten. So wurde die britische Sängerin Amy Winehouse in unterschiedlichen Zusammenhängen schon als „Amy Weinhouse“ und „Amy Müllhouse“ bezeichnet. In anderen Fällen vergibt Bild Spitznamen an Prominente (z. B. „Dr. Tod“ für den umstrittenen Hamburger Ex-Senator Roger Kusch sowie den Anatomen Gunther von Hagens). Schlagzeilen werden mit Emotionen verbunden, um beim Leser ein bestimmtes Gefühl hervorzurufen wie „Benzin-/Strom-/Preis-/Grand-Prix-Wut“, es wird in Großbuchstaben ein Gefühl von Entsetzen erzeugt wie bei „KREBS-ANGST wegen Handystrahlung“ oder Fragen gestellt wie „Muss unsere arme Erde sterben?“ oder „Sterben die Deutschen?“ Es werden reißerische Schlagzeilen wie „Komet rast auf die Erde zu!“ geschrieben, was im Artikel dann wieder relativiert wird.

Ein Schwerpunkt innerhalb der Bild-Zeitung ist der Sportteil, der im Vergleich zu anderen deutschen Tageszeitungen überdurchschnittlich umfangreich ist. So ist etwa ein Viertel der etwa 1000 fest angestellten Bild-Redakteure Sportreporter. Zu jeder Lokalredaktion gibt es auch eine davon unabhängige lokale Sportredaktion, die über Sportereignisse aus den Regionen berichtet. Über 50 % der Leser geben an, die Zeitung auch oder nur wegen des Sportteils zu kaufen. Überregional wird über die Fußball-Bundesliga berichtet.

Öffentliche Meinung und Kritik

ehemaliger Bild-Herausgeber Kai Diekmann 2009 auf der Generalversammlung der taz
Auf den ersten Blick enthält die Bild-Zeitung leichte Unterhaltung, Klatsch- und Skandalberichte. Sie vermittelt dabei eine Weltsicht, die dramatisiert sowie auf Sensation fixiert dargestellt wird. Gleichzeitig ist die Bild-Zeitung wegen ihrer als polemisch empfundenen Art, ihres Hangs zur Vereinfachung und ihrer Sensationslust häufig der Kritik ausgesetzt. Kritik am Blatt, die es seit den 1960er Jahren gibt, nahm die Bild-Zeitung bisher nicht zum Anlass, die Art ihrer Berichterstattung zu ändern.

Dem Blatt werden von Kritikern zahlreiche Eingriffe in die Privat- und Intimsphäre vorgeworfen, um so Personen mit diesen oft zweifelhaften Erkenntnissen zu Interviews zu drängen. Prominent ist das Beispiel Charlotte Roche, die ihr Privatleben erfolgreich gegenüber Bild vor Gericht verteidigte. In diesem wie in vielen Fällen wird das Privatleben selbst dann recherchiert, wenn die Betroffenen dies ausdrücklich nicht wünschen oder ihr Privatleben zu schützen versuchen. Dazu erklärte Springer-Chef Matthias Döpfner 2006: „Für die Bild-Zeitung gilt das Prinzip: Wer mit ihr im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen.“

Die Bild-Zeitung ist mit einem beträchtlichen Negativ-Image behaftet. Vielfach zitiert wurde Max Goldt, der die Bild als „Organ der Niedertracht“ bezeichnete. Es sei „falsch, sie zu lesen“. Bild-Mitarbeiter seien „gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein.“

Der ehemalige Bild-Herausgeber Kai Diekmann kokettiert mit dem Negativimage der Zeitung. So wurde er Mitglied der Verlagsgenossenschaft, die die Bild-kritische taz herausgibt, und sprach 2009 auf deren Generalversammlung. Außerdem unterhielt er mit dem NDR-Medienmagazin Zapp einen regelmäßigen Briefwechsel, in dem er „Sünden“ der Bild als Themen für die Sendung vorschlägt.

Ende September 2018 bezeichnete der ehemalige stellvertretende Bild-Chefredakteur und Chefredakteur der Bild am Sonntag Michael Spreng die Zeitung in einem Interview mit dem Tagesspiegel als „Vorfeldorganisation der AfD“. Bild versuche, „die Institutionen und Repräsentanten des Staats verächtlich zu machen“. Eine Gewalttat eines Flüchtlings gegen einen Deutschen werde „zur schreienden Schlagzeile“, wenn hingegen „ein Deutscher einen Syrer ersticht, wird dies mit ein paar Zeilen auf Seite 5 abgetan“.

Häufig gebe es Artikel „gegen die angeblich zu lasche Justiz, gegen den angeblich untätigen Staat und die angeblich unfähigen Politiker“. Damit „zersetz[e]“ das Blatt „systematisch den Respekt vor den Institutionen und Repräsentanten des Staates und delegitimier[e] die liberale deutsche Demokratie“ und betreibe dadurch „freiwillig oder unfreiwillig“ das Geschäft der AfD. Chefredakteur Julian Reichelt habe, so Spreng, offenbar „eine Truppe von selbsternannten Kriegern um sich geschart, die glauben, sie lägen im Schützengraben und müssten nicht nur die Kanzlerin, sondern auch den liberalen Rechtsstaat sturmreif schießen“.
Wikipedia: Bild (Zeitung)

Danach folgen im wiki-Bild noch die themen, "Presserat" "Verfehlungen gegen den Pressekodex", wo ebenfalls endlose journalistische fehltritte der Bild aufgelistet sind.


Und um dieses zitat noch einmal aus dem zitat herauszunehmen.
Die Bild-Zeitung ist mit einem beträchtlichen Negativ-Image behaftet. Vielfach zitiert wurde Max Goldt, der die Bild als „Organ der Niedertracht“ bezeichnete. Es sei „falsch, sie zu lesen“. Bild-Mitarbeiter seien „gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein.“
440px-Bundesarchiv B 145 Bild-F065701-00
Peter Boenisch; Bild chefredakteur von 1961 bis 1971

Das hatte ich auch damals bei menschen wie Peter Boenisch, dem man durchaus weltgewandtheit, selbstbewußtes, intelligentes und auch beeindruckendes auftreten attestieren konnte.

Nicht umsonst war er mit seiner markanten stimme auch zeitweise regierungssprecher.

Und trotzdem stellte sich mir innerlich auch immer wieder die frage,
solch ein mensch mit solchen referenzen gibt sich solch einer trash-observation/recherche bzw. boulevard-artigen wortwahl hin ?


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 13:39

"Die verlorene Ehre der Katharina Blum"



...ist ein deutscher film von 1974, nach einer erzählung von Heinrich Böll.
Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann ist eine 1974 erschienene Erzählung von Heinrich Böll. Ein Vorabdruck der Erzählung – mit Illustrationen des Berliner Grafikers Klaus Vogelgesang – erschien ab 29. Juli 1974 im Wochenmagazin Der Spiegel. Gegen die Veröffentlichung der Illustrationen ging der Springer-Verlag gerichtlich vor.

Die Erzählung beschreibt, wie eine bisher unbescholtene Frau wegen ihrer Freundschaft zu einem Straftäter Opfer der menschenverachtenden Berichterstattung der Boulevardpresse wird, besonders eines bestimmten Blattes, das nur „ZEITUNG“ genannt wird. Sie wird über einen längeren Zeitraum mehrfach in verschiedenen Varianten als eiskalte, berechnende „Terroristenbraut“ verunglimpft und damit vor ihrem gesamten Umfeld bloßgestellt. In der Folge erhält sie zudem eine Vielzahl von obszönen, hasserfüllten und beleidigenden anonymen Anrufen und Briefen. Nachdem als Folge der Ereignisse auch noch ihre bereits zuvor schwerkranke Mutter stirbt, tötet sie schließlich aus Wut und Verzweiflung den verantwortlichen Reporter.

In einer Vorbemerkung erläutert Böll:

„Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.“
Heinrich Böll sah sich seit seiner kritischen Stellungnahme „Will Ulrike Gnade oder freies Geleit?“, die 1972 im Magazin Der Spiegel erschien, selbst als Opfer einer Rufmord- und Hetzkampagne, die in ihm einen Sympathisanten des Terrorismus der Rote Armee Fraktion (RAF) erkennen wollte. Er reagierte mit „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ auf die Berichterstattung der BILD-Zeitung und auf die Gewaltdebatte der 1970er Jahre, prangerte mit seiner Erzählung den Sensationsjournalismus an und veranschaulichte die möglichen Folgen.

„Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen.“

– Heinrich Böll: Interview im Oktober 1974
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_verlorene_Ehre_der_Katharina_Blum





Und trotzdem gab es bis heute nicht ein einsehen der Bild an ihren methoden, außer es wurde von gerichtlicher seite auferlegt.
Öffentliche Meinung und Kritik

Kritik am Blatt, die es seit den 1960er Jahren gibt, nahm die Bild-Zeitung bisher nicht zum Anlass, die Art ihrer Berichterstattung zu ändern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bild_(Zeitung)

Munter macht die Bild weiter in ihrem stil...
Schlagwörter kommen unter anderem durch Komposition mit Bindestrich zustande, oft auch unter Verzicht auf Adjektive wie bei „Schamlos-Prinz“ statt „schamloser Prinz“. Dabei werden auch ungewöhnliche Kombinationen gebildet wie „Sonnenbrand-Hitze“, „Kostenlos-Parkplätze“, „Maulkorb-Urteil“ oder „Brutalo-Schläger“. Andere Schlagwörter sind Neologismen wie „Blitzeis“ oder „Ramba-Zamba“. Einige davon sind in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen.


Auf abgeleitete und flektierte Formen wird zugunsten von Schlagworteffekten verzichtet, wie bei „Krabbe doch Doping?“ statt „Krabbe doch gedopt?“ Durch den Einsatz von Superlativen werden Meldungen interessanter gestaltet; Beispiele sind „Hamburgs dümmster …“, „Berlins faulster …“, „Deutschlands verlogenster…“. Oft werden Personen mit einer Aktion oder einem Subjekt textlich verbunden, wie „Messeropa“, „Axtmann“ oder „Vergewaltigungsmädchen“, wobei dieser Stil häufig bei Artikeln auftaucht, die eine Fortsetzung darstellen.

Die Redaktion arbeitet außerdem häufig mit dem Mittel der Verballhornung von Namen bekannter Persönlichkeiten. So wurde die britische Sängerin Amy Winehouse in unterschiedlichen Zusammenhängen schon als „Amy Weinhouse“ und „Amy Müllhouse“ bezeichnet. In anderen Fällen vergibt Bild Spitznamen an Prominente (z. B. „Dr. Tod“ für den umstrittenen Hamburger Ex-Senator Roger Kusch sowie den Anatomen Gunther von Hagens).

Schlagzeilen werden mit Emotionen verbunden, um beim Leser ein bestimmtes Gefühl hervorzurufen wie „Benzin-/Strom-/Preis-/Grand-Prix-Wut“, es wird in Großbuchstaben ein Gefühl von Entsetzen erzeugt wie bei „KREBS-ANGST wegen Handystrahlung“ oder Fragen gestellt wie „Muss unsere arme Erde sterben?“ oder „Sterben die Deutschen?“ Es werden reißerische Schlagzeilen wie „Komet rast auf die Erde zu!“ geschrieben, was im Artikel dann wieder relativiert wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bild_(Zeitung)


...das es schon vor jahren selbst springer-interne mitarbeiter kritisierten.
09.05.2007

Streit bei Axel Springer

"WamS"-Kommentarchef attackiert "Bild"-Chefredakteur

Tumult im Springer Verlag: Der Kommentarchef der "Welt am Sonntag", Alan Posener, hat "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann heftig angegriffen.

In seinem Weblog geißelt Posener die "Bild"-Zeitung dafür, die "niedrigsten Instinkte" zu bedienen.

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/streit-bei-axel-springer-wams-kommentarchef-attackiert-bild-chefredakteur-a-482018.html


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13.09.2019 um 17:49
@aero
@Fedaykin
Jup, meinte vorhin aber das hier: https://www.zdf.de/zdfunternehmen/angebote-112.html

Zum Thema Springer und Wiki hab ich gestern was schönes verlinkt: https://bildblog.de/111102/verlagsleitung-bild-gruppe-huebscht-bild-am-sonntag-bei-wikipedia-auf/

Und da ich eh schon am rumverlinken bin, folgend der neueste Geniestreich: https://bildblog.de/114386/die-infos-liefert-bild-mistgabeln-muessen-selbst-besorgt-werden/


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13.09.2019 um 17:53
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Bei der Bild Zeitung muss ich dir noch was beweisen?


Aber wenn es dich interessiert, gibt es ausreichend Lektüre, dich einzulesen:
Wie gesagt Lüge ist so eine Definitonsache.. juristisch Pressetechnisch sowieso
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Also wenn ich dich richtig verstehe, hältst du die Bild Zeitung zwar für Schund, aber sie lügt nicht, und versucht auch nicht mit unredlichen Mitteln Stimmung zu machen.
Ich unterstelle der Bild keine Agenda aussser Absatzzahlen.

Kurzum sie bewegt sich nur am Rand dessen was alle Informationsmedien auszeichnet die subjektive Vermittlung der Meiung/Einstellung de Chefredaktuers. KAum einer ist völlig neutral

Ich glaube nur nicht das die Bild wirklich dermaßen die "Massen beeinflusst" oder wie einige Meinen die "Bibel" ist.
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Die Bildzeitung hat es bereits geschafft, durch ihre "Floridarolf"-Kampagne ein Sozialhilfegesetz zu ändern.
Ist das ein verdienst der Bild?
Zitat von univerzaluniverzal schrieb:Es gibt dazu eine Erhebung und egal wie man diese aufdröselt, ob nach Geschlecht, Alter oder Parteizugehörigkeit, die Bild rangiert stets auf dem letzten Platz. Selbst hinter den soz. Medien. Allerdings ist es eine allgemeine Befragung und nicht explizit unter Bildlesern, was dem Ganzen die Aussagekraft nimmt.
Deswegen habe ich ja mal gefragt ob die Bild wirklich so die "Meiung" "urteilskraft" ihrer Leser beeinflusst.


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13.09.2019 um 17:56
Deswegen habe ich ja mal gefragt ob die Bild wirklich so die "Meiung" "urteilskraft" ihrer Leser beeinflusst.
Wenn sie es darauf anlegt, sicherlich. Kampagnenjournalismus ist schließlich die Königsdisziplin im springerschen Kosmos.


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

13.09.2019 um 18:12
@Fedaykin
Obwohl das Urteil den Rechtsstreit somit nur am Rande betraf, erkannte die Redaktion der Bild hierin eine perfekte Schlagzeile und veröffentlichte wenig später einen Artikel mit dem Titel „Er lacht uns alle aus!“. In dem berichtete die Bild unter Auslassung der Hintergrundgeschichte vom „Sozialschnorrer“ namens „Florida-Rolf“, der von deutscher Sozialhilfe eine Wohnung in Miami Beach in unmittelbarer Strandnähe finanziere.[1]

Zahlreiche Journalisten reisten daraufhin zu dem angeblichen Sozialschnorrer, um ihn zu den Umständen zu befragen. Durch einige unbedarfte Äußerungen, etwa die Angabe, er sei aufgrund einer „Deutschland-Allergie“ nach Florida gezogen, schaffte es der Fall bis in die obersten Reihen der Politik. Die Bundessozialministerin Ulla Schmidt äußerte als Antwort auf den Bekanntwerden des Falls, „Sozialhilfe unter Palmen“ werde es in Zukunft nicht mehr geben, und brachte innerhalb weniger Tage eine Gesetzesänderung durch das sonst schwerfällige Gesetzgebungsverfahren, um einen Anspruch auf Zahlung von Sozialhilfe ins Ausland nur noch unter sehr engen Voraussetzungen zuzulassen.[1]
Nicht ganz, aber die Bildzeitung brachte den Prozess ins Rollen und hat Druck aufgebaut.


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13.09.2019 um 18:23
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Deswegen habe ich ja mal gefragt ob die Bild wirklich so die "Meiung" "urteilskraft" ihrer Leser beeinflusst.
@Fedaykin

Es sind aber doch einige links gepostet worden, die klar zeigen das die Bild auch als "meinungsmacher" angesehen wird und auch bekannt ist.
Schlagzeilen werden mit Emotionen verbunden, um beim Leser ein bestimmtes Gefühl hervorzurufen wie „Benzin-/Strom-/Preis-/Grand-Prix-Wut“, es wird in Großbuchstaben ein Gefühl von Entsetzen erzeugt wie bei „KREBS-ANGST wegen Handystrahlung“ oder Fragen gestellt wie „Muss unsere arme Erde sterben?“ oder „Sterben die Deutschen?“ Es werden reißerische Schlagzeilen wie „Komet rast auf die Erde zu!“ geschrieben, was im Artikel dann wieder relativiert wird.
Wikipedia: Bild_(Zeitung)
Und @Fedaykin, man muß sich auch vor augen halten, das die beispiele von personen die von der Bild verunglimpft wurden, sich nicht nur dagegen zu recht gewehrt haben weil es um ihr persönlichkeitsrecht ging,
sondern weil diese personen auch im licht der öffentlichkeit standen und stehen, und die Bild die meinung in der öffentlichkeit über diese "A,B und C-promis" mit einem einzigen abwertenden satz oder bericht, der nicht selten erlogen ist, in eine negative meinung/ansehen manipulieren kann.
Verstöße gegen den Pressekodex


1979 wurde die Bild-Zeitung zu 25.000 DM Entschädigung verurteilt, nachdem sie in ihrer Berichterstattung über den Mord an dem Chef der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, die Studentin Eleonore Poensgen unter anderem als „Terroristen-Mädchen“ diffamiert hatte, obwohl gegen sie strafrechtlich nichts vorlag. Allerdings wurde eine weitere Klage gegen den damaligen Chefredakteur Prinz abgewiesen und Poensgen musste drei Viertel der Prozesskosten tragen, was einen Großteil der Entschädigung ausmachte. Das Urteil erregte großes Aufsehen, weil der Fall große Ähnlichkeit mit der fiktiven Geschichte aus dem Roman Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Heinrich Böll aus dem Jahr 1974 hatte.

1998 erhängte sich der Schauspieler Raimund Harmstorf nach einem weitgehend unwahren Bericht der Bild. Die polizeichen Ermittlungen ergaben: „Es liegen Erkenntnisse dahingehend vor, dass ein Mitauslöser für den Selbstmord in der Medienberichterstattung des vergangenen Samstags zu sehen ist.“ Günter Wallraff kommentierte: „Den Schauspieler Raimund Harmstorf hat Bild auf dem Gewissen.“ Die Zeitung erklärte, der Artikel sei „zutreffend und presserechtlich zulässig“ gewesen.

1999 bezeichnete Bild Günter Wallraff als „Stasi-Spitzel“ und „inoffiziellen Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR“, woraufhin Wallraff Bild auf Unterlassung verklagte. In dem folgenden Prozess legte die Bild-Redaktion Stasi-Akten vor, die zwar offenlegten, dass Wallraff als inoffizieller Mitarbeiter der Stasi geführt wurde, jedoch ohne sein Wissen. Der Bundesgerichtshof entschied nach drei Jahren in letzter Instanz, dass Bild Wallraff nicht als „Stasi-Spitzel“ oder „IM“ bezeichnen darf. Seit 1999 hat Bild nicht über Günter Wallraff berichtet. Der Enthüllungsjournalist Wallraff hatte 1977 verdeckt als Redakteur bei der Bild gearbeitet, um über die Zustände der dortigen Berichterstattung zu berichten.

Im November 2000 berichtete Bild über die vermeintliche Ermordung eines kleinen Jungen im sächsischen Sebnitz durch Neonazis. Über einen Mann wurde in Bild unter Nennung des Namens berichtet, dass dieser „unter Mordverdacht verhaftet“ wurde. Fünf Tage nach dieser Schlagzeile wurde klar, dass der vermeintliche Täter unschuldig war. Bild entschuldigte sich nicht, allerdings durfte der Ort Sebnitz in verschiedenen Springer-Zeitungen kostenlose Anzeigen schalten.

Im Januar 2001 fragte Bild in einer Schlagzeile „Was machte Minister Trittin auf dieser Gewalt-Demo?“ Es wurde ein Foto von Jürgen Trittin auf einer Demonstration in Göttingen veröffentlicht. Bild druckte das Foto jedoch in Schwarz-Weiß, schlecht gerastert und an den Rändern stark abgeschnitten ab und macht mit einmontierten Hinweisen auf einen Bolzenschneider, der eigentlich ein Handschuh war, sowie auf einen Schlagstock, in Wirklichkeit ein Tau, aufmerksam. Chefredakteur Diekmann entschuldigte sich erst nach heftigen Diskussionen bei Trittin.

Im Jahr 2002 kam es zur „Bonusmeilen-Affäre“, bei der Bild zusammen mit dem Bund der Steuerzahler herausfand, dass einige Politiker mit ihren dienstlich angesammelten Bonusmeilen Privatreisen unternahmen. Dies führte unter anderem zu den Rücktritten von Gregor Gysi und Cem Özdemir. Es wurde kritisiert, dass Bild die Informationen Stück für Stück veröffentlichte und auffallend viele Politiker aus den Fraktionen von SPD und Grünen von der Berichterstattung betroffen waren.

Einem KNA-Bericht zufolge missachtete die Bild als einzige Zeitung die Sperrfrist über das Schreiben Über die Zusammenarbeit von Mann und Frau der katholischen Glaubenskongregation des Vatikans vom 31. Juli 2004.


Schauspielerin Sibel Kekilli warf auf der Bambi-Verleihung 2004 Bild eine „dreckige Hetzkampagne“ vor, und löste eine Debatte aus
Besonderes Aufsehen erregte 2004 ein Urteil des Berliner Kammergerichtes, das Bild die Verbreitung von Nacktfotos der Schauspielerin Sibel Kekilli untersagte. Kekilli war zur Berlinale mit dem Deutschen Filmpreis in Gold geehrt worden, die Begründung der Jury war ihre „Eindringliche Darstellung im Film Gegen die Wand“. Bild druckte daraufhin ein Foto aus einem ihrer früheren Pornofilme mit der Bildüberschrift „Eindringliche Darstellung“. In der Urteilsbegründung heißt es, Bild habe eine „Kampagne“ geführt, in der Kekilli „in höhnischer Weise herabgesetzt und verächtlich“ gemacht worden sei. Ein derartiger Eingriff in die Menschenwürde sei durch die Pressefreiheit nicht mehr gedeckt. Die Rüge des Presserates veröffentlichte Bild erst nach 15 Monaten auf Seite 4 in einem Vierzeiler.

Am 19. Mai 2007 bezeichnete das Blatt den Deutsch-Libanesen Khaled al-Masri unter der Schlagzeile „Warum lassen wir uns von so einem terrorisieren?“ als „Islamisten“, „durchgeknallten Schläger“, „Querulanten“, „Brandstifter“ und möglichen „Lügner“ sowie als „Irren“. Hierfür wurde Bild vom Deutschen Presserat aufgrund „Verletzung des Persönlichkeitsrechts“ gerügt, da al-Masri zu diesem Zeitpunkt noch für keine Straftat rechtskräftig verurteilt war und somit die Unschuldsvermutung galt. Als Antwort schrieb das Blatt im November „Irre! Presserat rügt Bild wegen dieses Brandstifters“. Der Geschäftsführer des Deutschen Presserates, Lutz Tillmanns, zeigte sich verblüfft, in welcher Form die Zeitung die öffentlich ausgesprochene Rüge dargestellt habe, zu der das Blatt nach Ziffer 16 des Pressekodex verpflichtet sei. Weiter schrieb die Zeitung: „Wir stehen zu unserer Darstellung. Wir werden unsere Berichterstattung nicht weichspülen – so wenig wie bei Hasspredigern, Nazis oder sonstigem durchgeknallten Gesindel“. Al-Masris Anwalt Manfred R. Gnjdic kündigte daraufhin Strafanzeige wegen Beleidigung und übler Nachrede an.

2008 erließ das Amtsgericht Osnabrück Strafbefehl gegen zwei Bild-Reporter, da diese im November 2007 im Rahmen aufdringlicher Reportage aus Sensationsgier einen Autofahrer im Straßenverkehr verfolgten, ausbremsten und ihn zum Anhalten nötigten, um unerlaubt Fotos von ihm zu schießen. Sie vermuteten hinter dem Autofahrer einen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu Sozialstunden verurteilten Mann, der seine Strafe in einem Kindergarten verbüßte.

Mitte des Jahres 2008 sorgte die Bild-Zeitung für einen Skandal im Vereinigten Königreich. Die Bild-Zeitung druckte einen Ratgeber, wie für deutsche Urlauber der Kontakt mit britischen Touristen zu vermeiden sei, und lehnte sich in der offenkundig rassistischen, verkürzten Berichterstattung an Stereotypen an, zum Beispiel mit der Anrede „Liebe Tommies“ in einem der Artikel oder mit einem Schaukasten, in dem der britische Tourist mit einem „knallroten Gesicht, wabbelig-weichem Bierbauch, kurzen, raspeligen Haaren“ beschrieben wurde. Dies fand in mehreren britischen Medien, unter anderem der BBC und der Independent Wiedergabe.

Am 11. Juni 2008 wurde der Axel-Springer-Verlag vom Landgericht München I zu Schadensersatz in Höhe von 50.000 Euro zuzüglich Arztkosten verurteilt, weil in unzulässiger und beleidigender Weise über die Ehefrau eines wegen Mordes Verhafteten in der Bild berichtet wurde.

Im Juni 2008 missbilligte der Presserat erneut Berichte der Bild. In einem Fall sei die gesamte Berichterstattung „unangemessen sensationell“ dargestellt gewesen, das Opfer wurde durch die Schreibweise „zum Objekt, zu einem bloßen Mittel herabgewürdigt“ worden und es sei über einen „körperlich oder seelisch leidenden Menschen in einer über das öffentliche Interesse und das Informationsinteresse der Leser hinausreichenden Art und Weise“ veröffentlicht worden. Der Presserat missbilligte die Verstöße gegen Ziffer 11 (Sensationsberichterstattung) des Pressekodex.

Des Weiteren missbilligte der Presserat das Interview im Fall von Marco Weiss und erkannte eine Verletzung von Richtlinie 13.3. (Straftaten Jugendlicher) sowie einen Verstoß gegen Ziffer 4 (Grenzen der Recherche) des Pressekodex. Eine Missbilligung durch den Presserat ist für die missbilligte Zeitung folgenlos.
Eine weitere textpassage zeigt deutlich wer nach meinung auch beschlagener leute für die ent-demokratisierung in unserer gesellschaft mit verantwortlich ist...:
Ende September 2018 bezeichnete der ehemalige stellvertretende Bild-Chefredakteur und Chefredakteur der Bild am Sonntag Michael Spreng die Zeitung in einem Interview mit dem Tagesspiegel als „Vorfeldorganisation der AfD“.

Bild versuche, „die Institutionen und Repräsentanten des Staats verächtlich zu machen“. Eine Gewalttat eines Flüchtlings gegen einen Deutschen werde „zur schreienden Schlagzeile“, wenn hingegen „ein Deutscher einen Syrer ersticht, wird dies mit ein paar Zeilen auf Seite 5 abgetan“.

Häufig gebe es Artikel „gegen die angeblich zu lasche Justiz, gegen den angeblich untätigen Staat und die angeblich unfähigen Politiker“. Damit „zersetz[e]“ das Blatt „systematisch den Respekt vor den Institutionen und Repräsentanten des Staates und delegitimier[e] die liberale deutsche Demokratie“ und betreibe dadurch „freiwillig oder unfreiwillig“ das Geschäft der AfD. Chefredakteur Julian Reichelt habe, so Spreng, offenbar „eine Truppe von selbsternannten Kriegern um sich geschart, die glauben, sie lägen im Schützengraben und müssten nicht nur die Kanzlerin, sondern auch den liberalen Rechtsstaat sturmreif schießen“.
Wikipedia: Bild (Zeitung)


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

20.09.2019 um 11:45
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb am 13.09.2019:Welche Medium würde die Lück füllen die die Menschen scheinbar so gerne aufnehmen?
Muss man diese Lücke denn füllen. Also fernab der Aussicht auf Marktlücke?


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

20.09.2019 um 14:50
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Muss man diese Lücke denn füllen. Also fernab der Aussicht auf Marktlücke?
Sie würde wohl gefüllt werden, wenn Menschen eh danach "Gieren"

Ist wie bei der Religion,


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

20.09.2019 um 15:08
Nicht die Zeitung hat zunächst Macht, sondern sie liefert das, was viele Menschen lesen wollen. Die Welt besteht nicht nur aus FAZ und TAZ Lesern, die meisten wollen ihre Regionalzeitung lesen plus ein wenig Skandal und Krawall in Kurzform.
Und das ist auch völlig ok.
Man sollte das Interesse an intellektuellerer Literatur oder Zeitungen nicht überschätzen, nur weil im eigenen Umfeld Heidegger, Adorno, Arendt und Benn analysiert werden. Da ist Herr Baader schon während seiner Tätigkeit in einer Fabrik gescheitert, als er den Arbeitern Klassenkampf erklären wollte und die keine Lust auf sowas hatten. Sartre hätte übrigens wohl den Kicker gelesen.
Ich bin heutzutage schon froh, wenn Menschen überhaupt lesen.


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Besitzt die Bildzeitung zuviel Macht?

20.09.2019 um 15:22
Zitat von abberlineabberline schrieb:Sartre hätte übrigens wohl den Kicker gelesen.
Als ich das letzte mal den Kicker gelesen habe, hat der sich noch deutlich von der Blöd Zeitung unterschieden.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich bin heutzutage schon froh, wenn Menschen überhaupt lesen.
Ach, wenn es dann doch nur die Blöd Zeitung oder ähnliches ist, ist das dann auch egal.

Aber der Bild geht es auch nicht um Unterhaltung vs Kultur (oder wie immer man das auch nennen möchte), sondern darum dass das Blatt lügt, hetzt und Stimmung macht.


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