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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

7.213 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Wahl, 2020 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 21:58
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das us-amerikanische Wahlvolk" gibt es nicht, also kann es auch nichts entscheiden.
Das amerikanische Wahlvolk vergibt so und so viel electoral Stimmen hier und da und hat damit entschieden.
Es geht dabei nicht um mehr stimmen wobei das natürlich noch das Sahnehäubchen ist und die Eindeutigkeit unterstreicht.
Das was jetzt abläuft ist nicht unbedingt Normalität und wenn alle anfangen zu spinnen ist das nicht hilfreich .


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 22:12
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:das natürlich noch das Sahnehäubchen ist und die Eindeutigkeit unterstreicht.
Interessant finde ich die Info, wie insgesamt abgestimmt wurde auch.
Aber wenn man sich das Wahlsystem anguckt, das einfach Wumpe.

Ob das Wahlrecht reformiert werden sollte? Ich bin da unentschieden.
Was diesen Punkt betrifft jedenfalls. Es gibt ja zahlreiche Hürden, die dringend beseitigt werden müssten.

In Zukunft wird sich die Bevölkerung noch viel stärker durchmischen und der Nachwuchs darf wählen. Ob das den Konservativen nun gefällt oder nicht.

In Bayern hat sich durch Zuzug und Generationenwechsel auch viel verändert.
Das wird in den Staaten, die in den USA klassisch republikanisch wählen, auch so kommen.
(Bis auf Alaska wahrscheinlich :)

Ich sehe allerdings nicht, dass die "konservativen" Staaten die Veränderung wollen. Für die Bürger dort wäre das wahrscheinlich wie Macht aus der Hand geben. So sehen sie "wo ihre Stimme hingegangen ist und was sie bewirkt".
Den POTUS gemeinsam mit Allen anderen wählen müssen, würde ihnen sicher nicht gefallen.
Also bleibt es beim Alten.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 22:41
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber wenn man sich das Wahlsystem anguckt, das einfach Wumpe.
Das ist relativ. Das könnte man vom Mehrheitswahlrecht in Großbritannien auch sagen. Aber unser Bundesverfassungsgericht sagt sogar, dass so ein Mehrheitswahlrecht in Deutschland nicht verfassungswidrig wäre.

Im Grunde ist das Wahlmännersystem auch eine Art Mehrheitswahlrecht auf Ebene der Staaten. Damit wird diese Ebene gegenüber dem Bund gestärkt. Die Swing-States haben dann besondere Vorteile, weil natürlich jede Partei versucht, dort die Mehrheit zu erringen. Jeder Staat könnte Swing-State werden, wenn es die Wähler wollten.

Zudem verleiht dieses System, das ja mal in diesem riesigen Land erfunden wurde, als es nur Postkutschen gab, eine erhebliche Stabilität. Das Wahlsystem ist nicht gerecht, aber es bringt gegenüber einer Direktwahl, bei der die bevölkerungsreichsten Staaten den Ausschlag geben, während sich um Arizona, Alaska oder Nebraska kein Aas mehr kümmern würde, einen Bedeutungsausgleich. Und mal angenommen, der Präsident würde vom Kongress gewählt, wie bei uns die Bundeskanzlerin, dann sähe die Situation noch einmal ganz anders aus.

Ich finde das System nicht gut, kann aber nachvollziehen, dass es keinen großen Änderungswillen gibt. Denn irgendwie profitiert jeder davon. Selbst die geringe Wahlbeteiligung ist ein Phänomen der letzten 70 Jahre.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 22:58
Aber unser Bundesverfassungsgericht sagt sogar, dass so ein Mehrheitswahlrecht in Deutschland nicht verfassungswidrig wäre.
Schon, aber nur wenn es das Kriterium der GLeichheit erfüllt.
Das Wahlsystem in den USA in den Wahlmännern ungleich auf die Anzahl der Wähler verteilt sind ist das nicht.

Aber unser Wahlgesetzt ist dennoch Verfassungswiedrig. Der Bundestag hat es bis dato nicht geschaft das Negative-Stimgewicht zu eliminieren.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:02
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das wird in den Staaten, die in den USA klassisch republikanisch wählen, auch so kommen.
(Bis auf Alaska wahrscheinlich :)
Da absehbar Alaska das neue Florida werden wird, Klimawandel sei Dank, wird sich dort wohl wirklich nichts ändern. Gruselig.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:07
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Da absehbar Alaska das neue Florida werden wird, Klimawandel sei Dank, wird sich dort wohl wirklich nichts ändern. Gruselig.
Darum will Trump auch Grönland von den Dänen kaufen ;)
Wikipedia: Der Schuss am Kilimandscharo


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:16
Zitat von monstramonstra schrieb:Ich finde das System nicht gut,
@monstra
Dazu kommt ja auch noch, dass in ziemlich vielen Staaten die Wahlleute von ihrem Wahlauftrag abweichen können.

Hier hat neulich jemand gepostet, dass die Wahlleute, die Hillary damals ihre Stimme nicht gegeben haben, eine Strafe zahlen mussten.
(Ich hab darüber nichts gefunden, aber einen sehr interessanten Artikel über die Wahl durch die Wahlleute 2016.
Zwei Republikanische Wahlmänner haben Trump nicht gewählt und vier haben Clinton nicht gewählt.
Trumps Gegner hatten ...die vage Hoffnung ..., unter den Republikanern könnten sich ausreichend Abtrünnige finden. Für Trump votierten aber 304 Wahlleute - deutlich mehr als nötig, aber zwei weniger als es dem Ergebnis des 8. November entsprochen hätte. Für die Demokratin Hillary Clinton votierten 224 Wahlleute, das sind vier weniger als ihrem ursprünglichen Ergebnis gemäß.

Die Abweichler stimmten für Ohios Gouverneur John Kasich (1), den Libertären Ron Paul (1), Ex-Außenminister Colin Powell (3) und Faith Spotted Eagle (1), eine Sioux und Umweltaktivistin.
...
Abweichungen wie diese sind im „Electoral College“, dem Gremium der Wahlleute, äußerst selten. Seit vielen Jahrzehnten ist im Schnitt nicht mehr als ein Wahlmann vom ursprünglichen Ergebnis abgewichen. Sechs Abweichler gab es zuletzt 1808.
Auch das spiegelt noch einmal die große Unzufriedenheit, die es 2016 in den USA mit beiden Kandidaten gab.

Die meisten Wahlleute sind von den Gesetzen der Bundesstaaten und vom Regelwerk ihrer Partei in unterschiedlicher Strenge dem Wahlergebnis verpflichtet.
Quelle: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.wahlgremium-usa-wahlmaenner-stimmen-gegen-clinton-und-fuer-trump.343bf10b-4dbf-4b44-9377-ba6daa5ea2fa.html


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:17
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:@monstra
Dazu kommt ja auch noch, dass in ziemlich vielen Staaten die Wahlleute von ihrem Wahlauftrag abweichen können.
Achja, das verstößt gegen den Grundsatz der Unmittelbarkeit im Deutschen Grundgesetz.
Unmittelbares Wahlrecht: Die Wählerinnen und Wähler wählen die Ab geordneten unmittelbar, also direkt, ohne Zwischenschaltung von Delegierten oder Wahlmännern wie etwa bei den Präsidentschaftswahlen in den USA.



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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:18
Zitat von monstramonstra schrieb:Zudem verleiht dieses System, das ja mal in diesem riesigen Land erfunden wurde, als es nur Postkutschen gab, eine erhebliche Stabilität. Das Wahlsystem ist nicht gerecht, aber es bringt gegenüber einer Direktwahl, bei der die bevölkerungsreichsten Staaten den Ausschlag geben, während sich um Arizona, Alaska oder Nebraska kein Aas mehr kümmern würde, einen Bedeutungsausgleich.
Da ist er wieder, dieser Unsinn von den angeblich bevorteilten bevökerungsreichen Staaten. Dabei sind diese Staaten ja nur bevorteilt, weil es das "winner takes it all"-Prinzip gibt. Nur so werden ja die 55 Wahlmännerstimmen von Kalifornien auf eine Partei vereinigt, obwohl es dort auch eine Menge Wähler der anderen Partei gibt, möglicherweise sogar mehr als diese Partei in den Staaten zwischen Idaho und Oklahoma zusammen hat. Eine Menge Leute, die das Gefühl haben müssen, ihre Stimme wäre absolut bedeutungslos. Unbefriedigend und einer Demokratie unwürdig.

Würde man in Kalifornien (und sonstwo) jeden Wahlkreis seinen eigenen unabhängigen Wahlmann wählen lassen, dann wäre zumindest dieses Ungleichgewicht beseitigt.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:20
Zitat von monstramonstra schrieb:Zudem verleiht dieses System, das ja mal in diesem riesigen Land erfunden wurde, als es nur Postkutschen gab, eine erhebliche Stabilität. Das Wahlsystem ist nicht gerecht, aber es bringt gegenüber einer Direktwahl, bei der die bevölkerungsreichsten Staaten den Ausschlag geben, während sich um Arizona, Alaska oder Nebraska kein Aas mehr kümmern würde, einen Bedeutungsausgleich.
Na, im aktuellen Wahlsystem besitzen Bundesstaaten wie Wyoming, Alaska, North Dakota ebenfalls keine herausragende Bedeutung, was natürlich darin begründet ist, dass sich dort Fuchs und Hase gute Nacht sagen (= wenige Menschen dort leben) und die Zahl der Wahlmänner entsprechend gering ist.

Mit einer Politik speziell für diese Bundesstaaten würde man also so oder so keine Wahlen gewinnen.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:21
Zitat von QuironQuiron schrieb:Da ist er wieder, dieser Unsinn von den bevorteilten bevökerungsreichen Staaten. Dabei sind diese Staaten ja nur bevorteilt, weil es das "winner takes it all"-Prinzip gibt.
Aber das wäre doch Gerecht.
Es ist aber so das die Stimmen von Bürgern in bevölkerungsreichen Staaten weniger wert sind (Weniger Wahlmänner pro soundsoviel Bürgern) wie der Bürger in kleiner Staaten.

Es geht doch bei einer Wahl darum was die Bürger wollen und nicht was die Regierungen der Staaten wollen.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:22
Mich würde als Wähler sehr stören, wenn ich meine Stimme abgegeben habe, eine Mehrheit tatsächlich auch mit mir für ein Kandidaten gestimmt hat und unter den delegierten Wahlleuten sind einige, die anders abstimmen.

Aber die Wahlpraxis scheint in den USA so unfair zu sein, dass da zunächst ganz viele andere Dinge in Angriff genommen werden müssten.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:24
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Mich würde als Wähler sehr stören, wenn ich meine Stimme abgegeben habe, eine Mehrheit tatsächlich auch mit mir für ein Kandidaten gestimmt hat und unter den delegierten Wahlleuten sind einige, die anders abstimmen.

Aber die Wahlpraxis scheint in den USA so unfair zu sein, dass da zunächst ganz viele andere Dinge in Angriff genommen werden müssten.
Mich auch. Allerdings ist die Zahl der Abweichler in aller Regel null und wenn nicht, dann im niedrigen einstelligen Bereich.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:25
Zitat von subgeniussubgenius schrieb:Es ist aber so das die Stimmen von Bürgern in bevölkerungsreichen Staaten weniger wert sind (Weniger Wahlmänner pro soundsoviel Bürgern) wie der Bürger in kleiner Staaten.
Das liegt aber daran, dass jedem Staat zwei Wahlmänner mehr zugestanden werden, als es der Anzahl ihrer Wahlkreise entspricht. Wyoming hat so drei Wahlmänner statt einem, Kalifornien aber nur 55 anstatt 53. Auch mit dieser Praxis müsste Schluss gemacht werden.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:28
Zitat von QuironQuiron schrieb:Das liegt aber daran, dass jedem Staat zwei Wahlmänner mehr zugestanden wird, als es der Anzahl ihrer Wahlkreise entspricht. Wyoming hat so drei Wahlmänner statt einem, Kalifornien aber nur 55 anstatt 53. Auch mit dieser Praxis müsste Schluss gemacht werden.
Richtig.
Das einzig Richtige nach deutschen Rechtsempfinden wäre wenn die Wahl des Presidenten direkt von der Anzahl der abgegeben Stimmen abhängt.

Jede Stimme ist gleich und es werden keine Wahlmänner gebraucht.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:37
Vorab eine Frage: Ist die Zahl der Wahlmänner direkt proportional zur Bevölkerungszahl?

Oder ist es - wie bei uns die Stimmen im Bundesrat - ein System, da kleine Länder bevorzugt und große benachteiligt (Bremen 3, NRW oder Bayern 6 Stimmen).
Zitat von subgeniussubgenius schrieb:Aber unser Wahlgesetzt ist dennoch Verfassungswiedrig. Der Bundestag hat es bis dato nicht geschaft das Negative-Stimgewicht zu eliminieren.
Das derzeit geltende nicht. Aber mit ihm bläst sich der Bundestag auf wie ein niederbayerischer Germknödel. Ansonsten hat sich das BVerfG mit dem Negativ-Stimmengleichgewicht so hoffnungslos in die Mathematik verwuzzt, dass es einen mutigen Gesetzgeber und ein mutiges BVerfG bräuchte, da wieder raus zu kommen (z.B. zum Zustand vor 1994).
Zitat von subgeniussubgenius schrieb:Achja, das verstößt gegen den Grundsatz der Unmittelbarkeit im Deutschen Grundgesetz.
Nicht zwingend. Es werden ja die Wahlmänner gewählt, was rein pragmatische Gründe hatte (Postkutsche, über die Rockies usw.). Unmittelbare Wahl bedeutet bei uns jedenfalls Unmittelbarkeit der Stimme zwischen Wähler und Gewählten, also bei BT-Wahl Abgeordnetenkandidat (1. Stimme) und Landesliste einer Partei mit ihrer Reihung (2. Stimme).
Zitat von QuironQuiron schrieb:Da ist er wieder, dieser Unsinn von den angeblich bevorteilten bevökerungsreichen Staaten.
Ich habe sicher keinen Unsinn erzählt. Ansonsten siehe oben meine Eingangsfrage sowie Beispiel Bundesrat. Ansonsten sei noch daran erinnert, dass jeder Bundesstaat zwei Senatoren entsenden darf, egal wie groß oder klein er ist. Gerecht ist das auch nicht, oder? Oder doch (föderatives Element)?
Zitat von subgeniussubgenius schrieb:Das einzig Richtige nach deutschen Rechtsempfinden wäre wenn die Wahl des Presidenten direkt von der Anzahl der abgegeben Stimmen abhängt.
Nachdem unser Bundeskanzler von den MdBs gewählt wird und unser Bundespräsident durch die Bundesversammlung, wäre ich mit deutschem Rechtsempfinden vorsichtig. Wir haben kein Präsidialsystem, insofern nicht einfach vergleichbar. Von Frankreich und vielen anderen Ländern mit Direktwahl des Präsidenten ausgehend: Ja.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:46
Zitat von monstramonstra schrieb:Vorab eine Frage: Ist die Zahl der Wahlmänner direkt proportional zur Bevölkerungszahl?

Oder ist es - wie bei uns die Stimmen im Bundesrat - ein System, da kleine Länder bevorzugt und große benachteiligt (Bremen 3, NRW oder Bayern 6 Stimmen).
Ja, das ist ähnlich wie bei de Bundesrat, kleine Staaten haben einen Welpenschutz
Zitat von monstramonstra schrieb:Nicht zwingend. Es werden ja die Wahlmänner gewählt, was rein pragmatische Gründe hatte (Postkutsche, über die Rockies usw.).
Hab ich auch mal geglaubt, aber das ist ein Deal der mit dem Bürgerkrieg verflochten ist.
Auch damals hätte man ein koreckt ausgewähltes Ergebniss weiterleiten können. Wahlmänner sind nicht erforderlich nur ein Postreiter der Ergebnisse weiterleitet und einige Leute die Zahlen addieren können.
Es ist aufjedenfall nicht Unmittelbar wie es in Deutschland erforderlich ist.
Zitat von monstramonstra schrieb:Nachdem unser Bundeskanzler von den MdBs gewählt wird und unser Bundespräsident durch die Bundesversammlung, wäre ich mit deutschem Rechtsempfinden vorsichtig. Wir haben kein Präsidialsystem, insofern nicht einfach vergleichbar. Von Frankreich und vielen anderen Ländern mit Direktwahl des Präsidenten ausgehend: Ja.
Wir wählen Abgeordnete des Bundestages, keine Einweg-Wahlmänner.
Der Bundestag kann Jederzeit den/die KanzlerIn neuwählen. (Bisher einmal passiert) Unser Kanzler ist die gewählte Regierung unseres Bundestages nicht vergleichbar mit den US oder Französichen Präsidenten.

Unseren Bundespräsi könnten wir natürlich Direktwählen, aber weil das zuviel Aufwand für eine so wenig machtvolle Position ist, stört das auch keinen.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:51
Zitat von subgeniussubgenius schrieb:Hab ich auch mal geglaubt, aber das ist ein Deal der mit dem Bürgerkrieg verflochten ist.
Interessant. Ja, da gab es schon Telegraph.

Um die Stimmen der Schwarzen in den Südstaaten zu "neutralisieren"? Das wäre jedenfalls ein typischer US-amerikanischer Grund. Präsident Grant (1869-79) machte viele solcher Zugeständnisse, um die Einheit der USA wieder herzustellen. Oder gibt es andere Gründe?


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:53
Zitat von monstramonstra schrieb:Um die Stimmen der Schwarzen in den Südstaaten zu "neutralisieren"?
Zeitweise (vor dem Bürgerrieg) haben Sklaven als 2/3 Bürger gegolten, nur wählen durften Sie nicht.
Zitat von monstramonstra schrieb:Oder gibt es andere Gründe?
Vieleicht, aber es wird so erzählt.


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Präsidentschaftswahl in den USA 2020

24.11.2020 um 23:55
Zitat von monstramonstra schrieb:Ich habe sicher keinen Unsinn erzählt.
Doch, zumindest halte ich es für Unsinn, denn du hast von einem Bedeutungsausgleich für Alaska und Nebraska gesprochen, der einfach nicht existiert. Für Die beiden Staaten interessiert sich imemr noch kein Aas. Ändern würde sich das nur, wenn du dem einen Wahlbezir, aus dem Alaska besteht, unabhängige Wahlkreise von ähnlciher Größe in Kalifornien gegenüberstellst. Dann gibt es die Unterscheidung zwischen bevölkerungsreichen udn bevölkerungsarmen Staaten einfach nicht mehr. Dann gibt es nur noch die Unterscheidung zwischen urbanen und ländlichen Wahlkreisen.
Zitat von monstramonstra schrieb:Ansonsten sei noch daran erinnert, dass jeder Bundesstaat zwei Senatoren entsenden darf, egal wie groß oder klein er ist. Gerecht ist das auch nicht, oder?
Habe ich auch nie behauptet, im Gegenteil.
Zitat von monstramonstra schrieb:Oder doch (föderatives Element)?
Das föderative Element kommt dadurch zum tragen, dass jeder Staat einen Gouverneur und Bundesstaatenparlamente hat, die in vielen Fragen selbst entscheiden, was für sie vor Ort gut ist. Bei der Präsidentenwahl hat das aber nichts verloren, denn es kann nunmal nur einen einzigen Präsidenten für das ganze Land geben, und da sollte nunmal das grundlegende demokratische Prinzip ein Mensch eine Stimme entscheiden.


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