wuec schrieb am 14.12.2018:Wäre "freier Nv", der aus Steuern o.ä Einnahmen umverteilt wird, sinnvoll?
Eher so etwas wie "unmittelbar kostenlos". Du würdest sicherlich auch Schule in Deutschland als kostenlos bezeichnen, obwohl sie das natürlich nicht ist. Aber für den unmittelbaren Nutzer wäre es das.
@Realo Die Frage ist, was ein kostenloser ÖPNV bewirkt. In einem wohlhabenden Mikrostaat herrschen u.U. andere Interessen, als in "normalen" Staaten. Dort möchte man den Verkehr draußen haben und lässt sich das was kosten. Die Einnahmen dafür kommen halt woanders her.
Wie wäre es denn hier (und ich bin ein Fan eines guten und billigen ÖPNV):
Es gibt diejenigen, die den ÖPNV unter den jetzigen Konditionen nutzen. Die würden sich sicher freuen, wenn sie weniger bezahlen, aber am Fahrverhalten würde sich eher nichts ändern.
Dann gibt es diejenigen, die sich den ÖPNV grundsätzlich leisten könnten, aber ihn zu unkomfortabel finden. Einige würde sicherlich damit fahren, wenn es unmittelbar kostenlos wäre, aber die meisten wohl eher nicht.
Bleiben diejenigen, die sich den ÖPNV nicht leisten können. Von denen bekommen aber vermutlich die allermeisten schon jetzt Zuschüsse, ggf. sogar bis zu 100%.
Es bleiben also im Grunde diejenigen, die sich sagen: "Ich würde ja fahren, wenn es nichts kosten würde". Bleibt die Frage, ob das allzu viele sind. Ggf. würde hier schon eine geringere Subventionierung als 100% das selbe Ergebnis bringen.
In meinen Augen wäre es weit sinnvoller, den ÖPNV auch außerhalb von Ballungszentren einigermaßen komfortabel nutzbar zu machen. Wenig Verspätungen und einigermaßen geringe Zeitintervalle würden schon eine Menge bringen. Viele Pendler wohnen so, dass sie nur mit dem Auto in einer einigermaßen vernünftig zur Arbeit kommen, das kostet aber auch Geld. Würden die Öffentlichen hier eine nutzbare Alternative bieten, wären die Ticketpreise sicherlich das kleinste Problem.