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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

165 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Grundversorgung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

14.12.2018 um 11:27
Zitat von RealoRealo schrieb: gerechnet auf den Monat 11,40 Euro.
Moment - was ist dann kostenlos?
*und wenn die Passagierzahlen steigen, steigen die kostenlosen Kosten.


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

14.12.2018 um 11:41
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Moment - was ist dann kostenlos?
Hab ich irgendwo behauptet, dass 11,40 € /Monat = kostenlos wäre? ??


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

14.12.2018 um 11:43
Zitat von RealoRealo schrieb:Hab ich irgendwo behauptet, dass 11,40 € /Monat = kostenlos wäre? ??
Ja, gähn...wo war das...ach hier:
Zitat von RealoRealo schrieb:Wir sollten uns da nicht lumpen lassen. Was Luxemburg kann, können wir auch, wenn wir nur wollen.



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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

14.12.2018 um 11:45
da kommt das Wort kostenlos auch nicht vor. Gebührenfrei ist nicht identisch mit kostenlos, sondern quasi wie bei einer Versicherung werden die Gesamtkosten auf die Gesamtbevölkerung in Form von Steuer-Anteil abgewälzt, aber der Teil 11,40 pro Monat ist nicht zu groß, um es nicht einzuführen, wenn man die Vorteile für Verkehrsfluss (Zeitersparnis = Geldersparnis) und Umwelt (unsere Nachkommen) in die Bilanz einbezieht.


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

14.12.2018 um 11:46
Zitat von RealoRealo schrieb:Also: 820 Mio. Einnahmen / 6 Mio. Einwohner (Metropolregion, die das Verkehrsnetz abdeckt) = ca. 136 € pro Person, gerechnet auf den Monat 11,40 Euro. Das ist verkraftbar, wenn dadurch der Verkehr insgesamt entzerrt wird und man beliebige Strecken nicht mehr laufen muss, sondern sich fahren lassen kann.
Du darfst aber nicht vergessen, dass sich unter diesen 6 Millionen Einwohnern auch Kinder, Schüler, Studenten, Arbeitslose und Rentner befinden.
Alleine in München gingen 2015/2016 125.600 Kinder zur Schule, dazu kamen noch 119.954 Studenten.
https://www.muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/muenchen-in-zahlen.html

Der MVV ist ja nicht nur München - meinst Du, es gäbe keinen Disput warum Münchener für das Umland mit zahlen sollen bzw. das Umland mag nicht immer nach München.
Auf der anderen Seite weckt ein monatlicher Obolus auch Forderungen. Zum Beispiel würde ich viel lieber mit dem Bus fahren - aber bei mir fährt kaum ein ÖPNV. Morgens und Abends der Schulbus, ein paar Alibi-Ruftaxis und das nur von Mo-Fr.! Als Schichtarbeiter hab ich die Arschkarte. Dafür soll man dann 11,40€/Monat zahlen? Nee...
(Beispiel!)


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

14.12.2018 um 11:47
Zitat von RealoRealo schrieb:da kommt das Wort kostenlos auch nicht vor.
Bist jetzt schwer vom Begriff??
Beitrag von Realo (Seite 7)
Zitat von RealoRealo schrieb:Und jetzt lese ich, dass Luxemburg eines dieser Ziel in 13 Monaten erreicht haben wird. Chapeau!

Ab 2020
Luxemburg macht Bahn- und Busfahren kostenlos



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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

14.12.2018 um 11:48
Ersetze kostenlos durch gebührenfrei. EOM (ich kann nix für das Zitat)


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14.12.2018 um 11:58
Zitat von RealoRealo schrieb:sondern quasi wie bei einer Versicherung werden die Gesamtkosten auf die Gesamtbevölkerung in Form von Steuer-Anteil abgewälzt
*es sind nicht alle Steuerzahler ;) soll ich das noch einmal erklären?


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

14.12.2018 um 12:07
Es sind auch nicht alle Krankenversicherten Versicherungszahler.

Langsam wird es mir wieder zu dumm.


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 10:14
Zitat von schtabeaschtabea schrieb am 07.12.2018:Ich plädiere ich für eine lebenslange Grundversorgung für die ärmsten 1,5 Milliarden Menschen dieser Welt.
Die Grundversorgung beträgt 50 Euro pro Monat und wird erst an Erwachsene ab 18 Jahren ausbezahlt.
Finanziert wird sie von den reichsten 1,5 Milliarden Menschen dieser Welt durch Steuergelder.
Einfach nur .... NEIN ...!!!


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 10:45
Zitat von wuecwuec schrieb am 14.12.2018:Wäre "freier Nv", der aus Steuern o.ä Einnahmen umverteilt wird, sinnvoll?
Eher so etwas wie "unmittelbar kostenlos". Du würdest sicherlich auch Schule in Deutschland als kostenlos bezeichnen, obwohl sie das natürlich nicht ist. Aber für den unmittelbaren Nutzer wäre es das.

@Realo
Die Frage ist, was ein kostenloser ÖPNV bewirkt. In einem wohlhabenden Mikrostaat herrschen u.U. andere Interessen, als in "normalen" Staaten. Dort möchte man den Verkehr draußen haben und lässt sich das was kosten. Die Einnahmen dafür kommen halt woanders her.

Wie wäre es denn hier (und ich bin ein Fan eines guten und billigen ÖPNV):
Es gibt diejenigen, die den ÖPNV unter den jetzigen Konditionen nutzen. Die würden sich sicher freuen, wenn sie weniger bezahlen, aber am Fahrverhalten würde sich eher nichts ändern.
Dann gibt es diejenigen, die sich den ÖPNV grundsätzlich leisten könnten, aber ihn zu unkomfortabel finden. Einige würde sicherlich damit fahren, wenn es unmittelbar kostenlos wäre, aber die meisten wohl eher nicht.
Bleiben diejenigen, die sich den ÖPNV nicht leisten können. Von denen bekommen aber vermutlich die allermeisten schon jetzt Zuschüsse, ggf. sogar bis zu 100%.

Es bleiben also im Grunde diejenigen, die sich sagen: "Ich würde ja fahren, wenn es nichts kosten würde". Bleibt die Frage, ob das allzu viele sind. Ggf. würde hier schon eine geringere Subventionierung als 100% das selbe Ergebnis bringen.

In meinen Augen wäre es weit sinnvoller, den ÖPNV auch außerhalb von Ballungszentren einigermaßen komfortabel nutzbar zu machen. Wenig Verspätungen und einigermaßen geringe Zeitintervalle würden schon eine Menge bringen. Viele Pendler wohnen so, dass sie nur mit dem Auto in einer einigermaßen vernünftig zur Arbeit kommen, das kostet aber auch Geld. Würden die Öffentlichen hier eine nutzbare Alternative bieten, wären die Ticketpreise sicherlich das kleinste Problem.


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 11:53
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Bleiben diejenigen, die sich den ÖPNV nicht leisten können. Von denen bekommen aber vermutlich die allermeisten schon jetzt Zuschüsse, ggf. sogar bis zu 100%.
Nein, bei H4 / Sozialhilfe gibts dafür überhaupt keine Zuschüsse. der H4-Anteil für ÖPNV beträgt pro Monat irgendwas um 13 € den Dreh, d.h. du kannst da 2x im Monat zum Einkaufen fahren und wieder zurück. Die meisten kaufen aber 3-4 x pro Woche ein. Man muss also praktisch "nur laufen", im Sommer aufs Fahrrad umsteigen, sofern man eins hat... Ermäßigte Karten kriegst du nur als Behinderter, freie Fahrt nur als Schwerbehinderter.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: Viele Pendler wohnen so, dass sie nur mit dem Auto in einer einigermaßen vernünftig zur Arbeit kommen, das kostet aber auch Geld. Würden die Öffentlichen hier eine nutzbare Alternative bieten, wären die Ticketpreise sicherlich das kleinste Problem.
Ich würde mir auch ein "Ticket" für alle Möglichkeiten kaufen; man könnte das sogar in 3 Stufen einteilen: Diejenigen, die täglich durchs Land fahren müssen, teils auch längere Strecken (z.B. Vertreter), diejenigen, die häufig in der Region zu tun haben (Regionalticket), und diejenigen, die den Stadtverkehr täglich nutzen (Stadtticket), entsprechend preislich abgestuft.

Das Problem mit der Infrastruktur ist aber, dass sich viele Verbindungen, die einst vom Zug abgedeckt waren, wegen zu geringer Auslastung nicht rentieren und daher eingestellt wurden. Ab und zu verkehren noch Busse, aber viel zu selten, nachts überhaupt nicht. Da also eine zumutbare Verkehrsverbindung "auf dem Land" aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht mehr gewährleistet werden kann, müsste diese Aufgabe eigentlich (wieder) der Staat übernehmen. In vielen Bereichen (z.B. Telekommunikation, Post- und Paketzusteller) hat sich die Privatisierung gelohnt, in anderen Bereichen ist sie in die Hose gegangen, dies trifft insbesondere Bahn und ÖPNV. Auf der anderen Seite sind Energielieferanten, die einst auch staatlich waren, preislich kaum noch zumutbar. Hier tut auch der Staat zu wenig, immer mehr Bürger können nicht mal mehr ihre Stromrechnung bezahlen und werden zumindest vorübergehend vom Netz abgeschnitzten. Sowas sollte es in einem so reichen Land wie bei uns nicht geben dürfen.

Es wurde also mMn im Verlauf der "Globalisierung" zu viel dereguliert. Kein Wunder, wen nes daher immer schwieriger wird, mit H4 über den Monat zu kommen. Meiner Meinung nach ist man bei uns unter 1300 € im Monat (incl. Wohnen) tatsächlich arm mit allen Begleiterscheinungen, und das umfasst dann nicht mehr nur die Empfänger von Sozialleistungen, sondern auch den Niedriglohnsektor, besonders krass in den teuren Ballungsgebieten.


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 12:07
Zitat von RealoRealo schrieb:Nein, bei H4 / Sozialhilfe gibts dafür überhaupt keine Zuschüsse.
OK, das weiß ich nicht. Ich hatte vermutet, dass es da Zuschüsse gibt, wenn man auf eine solche Verbindung angewiesen ist.
Zitat von RealoRealo schrieb:Die meisten kaufen aber 3-4 x pro Woche ein.
Was aber vermeidbar wäre. Letztlich ist es immer eine Frage von Komfort zu Kosten.
Zitat von RealoRealo schrieb:Das Problem mit der Infrastruktur ist aber, dass sich viele Verbindungen, die einst vom Zug abgedeckt waren, wegen zu geringer Auslastung nicht rentieren und daher eingestellt wurden.
Weil sie zu teuer waren? Das ist ja die Frage.
Würden deutlich mehr Menschen unter sonst gleichen Rahmenbedingungen mit den Öffentlichen fahren, würden diese wenig oder nichts kosten? Das Problem hier ist doch eher, dass der komfortable Individualverkehr viel zu billig ist. Natürlich nutzen das die Menschen. Wer warten schon gerne auf den Bus und ist doppelt so lange unterwegs, wenn es bezahlbar ist, es nicht tun zu müssen.
Zitat von RealoRealo schrieb:Sowas sollte es in einem so reichen Land wie bei uns nicht geben dürfen.
Dann müsste eine Art Sockelverbrauch durch Steuern subventioniert werden. Denn dass Energie teuer sein sollte - zumindest eben so teuer, dass dadurch auch die echten Kosten gedeckt werden, finde ich schon. Es muss sich lohnen, seinen Gerätepark zu reduzieren und das teurere aber effizientere Gerät zu kaufen.


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 12:17
Man kann als ALGII- und Sozialhilfeempfänger ein spezielles Bus- und Bahnticket bekommen.
Das nennt sich Sozialticket.


Wikipedia: Sozialticket
Ein Sozialticket ist ein im Preis ermäßigter Einzel- oder Zeitfahrausweis zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch sozial bedürftige Menschen (z. B. Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld oder Sozialhilfe). Der Fahrschein ist meist nicht übertragbar.

Überwiegend erhalten die regionalen oder überregionalen Verkehrsunternehmen hierfür einen Zuschuss von den betreffenden Städten, Landkreisen und/oder Bundesländern.
Das Ticket gibt es in den meisten großen Städten, leider nicht flächendeckend:
Das Sozialticket ist eine freiwillige Leistung, die nicht von jeder Stadt bzw. Gemeinde angeboten werden muss. Aus Geldmangel wird es deshalb vielerorts abgelehnt.
https://www.hartz4hilfthartz4.de/sozialticket/


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 12:19
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Was aber vermeidbar wäre. Letztlich ist es immer eine Frage von Komfort zu Kosten.
Ich glaube kaum, dass man allein schon vom Gewicht her 2x im Monat all das tragen kann, was man zum Leben bzw. Essen pro Monat braucht; da kommen leicht 50 Kilo raus pro "Fuhre", das kann kein Mensch transportieren. Außerdem halten sich Brötchen, Brot, Milch, Fleisch etc. nicht einen halben Monat lang. versuch mal 13 Tage altes Brot zu essen, da beißt du dir aber die Zähne aus. Hinzu kommt, dass Leute, die am Stadtrand leben, auch einen Anspruch haben sich mehrmals in der Woche in der Stadt aufzuhalten ("soziokulturelles Minimum"). All das ist für "Hartzler" nicht drin. Das Einkommen sollte so bemessen sein, dass man sich nicht unzumutbar, auch in der Bewegungsfreiheit, einschränken muss. Denn das ist Armut, wie sie allgemein definiert wird.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Würden deutlich mehr Menschen unter sonst gleichen Rahmenbedingungen mit den Öffentlichen fahren, würden diese wenig oder nichts kosten? Das Problem hier ist doch eher, dass der komfortable Individualverkehr viel zu billig ist.
Kann man drüber streiten. Auf jeden Fall gehört es zu einem sich selbst so nennenden Wohlfahrtsstaat oder Sozialstaat, dass man auch als Landbewohner in der Stadt abends in die Disco gehen kann, also muss es eine Verkehrsverbindung geben, die nicht um 21 oder 22 h abends bereits eingestellt wird. Als Möglichkeit fallen mir Sammeltaxis ein, d.h. der Staat bzw. die Kommune schließt mit den Taxiunternehmen Verträge ab, dass der Fahrgast ab der zeit, wo keine Busse mehr fahren, zum gleichen Preis mit dem Sammeltaxi gefahren werden kann; er müsste dann den Taxiunternehmen die entsprechende Differenz zum normalen Taxipreis erstatten.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Dann müsste eine Art Sockelverbrauch durch Steuern subventioniert werden.
So ist es.
Zitat von LepusLepus schrieb:Sozialticket.
Gibts leider nur in einigen Städten. Hier in Mannheim ist das unbekannt.


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 12:24
Zitat von RealoRealo schrieb:Gibts leider nur in einigen Städten. Hier in Mannheim ist das unbekannt.
Sagte ich ja.

In Mannheim gibt es das in Zusammenhang mit dem Sozialpass, siehe: der Wikilink, den ich oben gepostet hatte.


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17.12.2018 um 12:41
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich glaube kaum, dass man allein schon vom Gewicht her 2x im Monat all das tragen kann, was man zum Leben bzw. Essen pro Monat braucht
Na ja, 2x im Monat sicher nicht, aber 3-4 Mal pro Woche doch auch nicht.
Zitat von RealoRealo schrieb:Das Einkommen sollte so bemessen sein, dass man sich nicht unzumutbar, auch in der Bewegungsfreiheit, einschränken muss.
Tja, da sind wir dann bei der Definition von "unzumutbar".
Zitat von RealoRealo schrieb:Auf jeden Fall gehört es zu einem sich selbst so nennenden Wohlfahrtsstaat oder Sozialstaat, dass man auch als Landbewohner in der Stadt abends in die Disco gehen kann
Besteht ein solcher Anspruch? Da sind wir wieder bei der Frage, was zu den "Grundbedürfnissen" gehört.
Zitat von RealoRealo schrieb:Als Möglichkeit fallen mir Sammeltaxis ein, d.h. der Staat bzw. die Kommune schließt mit den Taxiunternehmen Verträge ab
Oder es schließen sich ein paar Discogänger zusammen und teilen sich diese Kosten.
Na klar ist es toll, zum Tanzen zu gehen oder ins Kino oder in die Kneipe. Aber ist das etwas, das die Gesellschaft bezahlen muss?
Diejenigen, die auf dem Land wohnen, bezahlen weniger fürs wohnen und sind eher in der Natur, dafür ist die Infrastruktur schlechter. Es ist ja nicht so, dass keine ärmeren Menschen in Städten leben, die denn zu Fuß oder mit den Öffentlichen zu den reichhaltigeren Freizeitangeboten kommen.
Ich würde vorbehaltlos zustimmen, wenn es darum geht, dass im Ort kein Bäcker mehr existiert und man dafür fahren muss. Aber eine Disco als Pflicht des Staates?


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 12:51
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Besteht ein solcher Anspruch? Da sind wir wieder bei der Frage, was zu den "Grundbedürfnissen" gehört.
Die Sozialgerichte haben den Begriff des soziokulturellen Existenzminimums geprägt. Er umfasst den materiellen Bedarf, der unerlässlich ist, um bei sparsamem Wirtschaften am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. ... Kritiker bemängeln, dass infolge von sachlich nicht gerechtfertigten Abschlägen das (real erforderliche) soziokulturelle Existenzminimum erheblich unterschritten werde
Wikipedia: Existenzminimum

Am gesellschaftlichen Leben teilhaben bedeutet auch, zwar nicht regelmäßig, aber doch etwas häufiger als einmal pro Monat abends in die Disco oder in die Kneipe gehen zu können, um überhaupt jemanden kennen lernen zu können. Oder sollen die armen Hartzler alle Singles bleiben? ^^
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Oder es schließen sich ein paar Discogänger zusammen und teilen sich diese Kosten.
Sammeltaxi bedeutet, dass jeder den ÖPNV-Tarif zahlt. Wenn sich also 4 Leute zusammenschließen, erhält das Taxiunternehmen 4x so viel Geld, als wenn nur einer fährt, während sich bei normalen Taxifahrten der Preis über die zurückgelegte Strecke errechnet. In einem Fall von 4 Passagieren wäre evtl. eine Taxifahrt zum Normaltarif sogar günstiger, bezogen auf den einzelnen Passagier.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Na klar ist es toll, zum Tanzen zu gehen oder ins Kino oder in die Kneipe. Aber ist das etwas, das die Gesellschaft bezahlen muss?
Der Steuerzahler. Wäre H4 / Sozialhilfe auch nur 100 € höher - in Frankreich wurde das gerade von Macron zugestanden -, gäbe es nicht diese permanenten Geldprobleme bei den Sozialleistungsempfängern.


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Lebenslange Grundversorgung für die Ärmsten dieser Welt

17.12.2018 um 13:00
Zitat von RealoRealo schrieb:Am gesellschaftlichen Leben teilhaben bedeutet auch, zwar nicht regelmäßig, aber doch etwas häufiger als einmal pro Monat abends in die Disco oder in die Kneipe gehen zu können, um überhaupt jemanden kennen lernen zu können. Oder sollen die armen Hartzler alle Singles bleiben?
Trifft man sich nur in Discos? Gibt es im dörflichen Umfeld keine Möglichkeit, paarungswillige und -fähige Partner zu finden?
Ich finde das gerade ziemlich konstruiert.

Natürlich bedeutet das Existenzminimum nicht nur Wasser und Brot und das Übernachten in einer Sammelunterkunft.
Aber es bedeutet nicht das Recht, an allen möglichen Aktivitäten teilhaben zu können, die käuflich erwerbbar sind.
Da ist ein Discobesuch, ein schönes Essen, ein Besuch im Freizeitpark eben nur selten drin. Dafür trifft man sich im Verein oder bei sonstigen sozialen Tätigkeiten oder Gelegenheiten.
Wo liegt denn die Grenze?
Zitat von RealoRealo schrieb:Sammeltaxi bedeutet, dass jeder den ÖPNV-Tarif zahlt. Wenn sich also 4 Leute zusammenschließen, erhält das Taxiunternehmen 4x so viel Geld
Das Taxi bekommt 4x so viel Geld, wenn 4 Leute fahren? Also ich zahle immer das selbe, egal, ob ich alleine fahre oder mit meiner Familie oder Freunden.
Zitat von RealoRealo schrieb:Wäre H4 / Sozialhilfe auch nur 100 € höher - in Frankreich wurde das gerade von Macron zugestanden -, gäbe es nicht diese permanenten Geldprobleme bei den Sozialleistungsempfängern.
Das ist ein Trugschluss. Die Probleme gäbe es weiterhin. Sie gibt es so lange, wie es signifikante Unterschiede im verfügbaren Vermögen der Menschen gibt.


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17.12.2018 um 13:10
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Trifft man sich nur in Discos? Gibt es im dörflichen Umfeld keine Möglichkeit, paarungswillige und -fähige Partner zu finden?
Ich finde das gerade ziemlich konstruiert.
Ich glaube im Dorf kennt jeder jeden und die Möglichkeiten sind da schon immer ausgereizt. Man will vielleicht jemanden von jenseits des Dorfschüsselrands kennenlernen, weil man im Dorf selbst nix "Brauchbares" gefunden hat. In den ursprünglichen afrikanischen Gesellschaften musste sogar von außerorts eingeheiratet werden, um Inzucht zu vermeiden.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber es bedeutet nicht das Recht, an allen möglichen Aktivitäten teilhaben zu können, die käuflich erwerbbar sind.
Und eben weil die Menschen verschiedene Vorstellungen vom soziokulturellen Minimum haben, wird bei uns grundsätzlich und immer nach unten "gerundet" und in Frankreich eher nach oben. Daher waren auch schon vor der +100 € Zusage die Sozialleistungen höher als bei uns, obwohl sich der Staat das dort viel weniger leisten kann als unserer. Sprich: Wir sind vergleichsweise unsozial.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das Taxi bekommt 4x so viel Geld, wenn 4 Leute fahren? Also ich zahle immer das selbe
Ich sprach von Sammeltaxi.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das ist ein Trugschluss. Die Probleme gäbe es weiterhin
Falsch. Es richtet sich nach den faktischen Lebenshaltungskosten und nicht nach den unterschiedlichen Einkommens- und Vermögensverhältnissen.

Ich breche das jetzt hier mal ab, weil
* alles gesagt ist
* wir eh auf keinen Nenner kommen
* es in diesem Thread eigentlich um die Ärmsten in der Welt und nicht in Deutschland geht, also OT ist.


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