Migranten-Karawane an der US-Grenze gestoppt - wie geht es weiter?
30.11.2018 um 23:28Findet ihr das die USA noch eine Weltmacht ist?
Realo schrieb:Und was der Hinterhof Lateinamerika für die USA ist, ist für uns (EU) der Hinterhof Afrika: Frankreich Westafrika, England Ostafrika, der Rest der EU: Afrika generell.Komischerweise scheinst du zu übersehen das china, da momentan mehr an Macht und reinmisch spielchen in afrika betreibt als die EU
CaptainAllmy schrieb:Afrika dient der EU nicht zur industriellen Produktion.Sondern als Absatzmarkt für zweitklassige Agrarprodukte (früher hat man die Tomaten und Hähnchenschenkel, die man nicht mehr verkaufen konnte, da überproduziert, noch vernichtet, heute verkauft man sie an Afrika) und Auto- und Elektroschrott, eigentlich noch schlimmer.
Sybilla schrieb:es ist immer schwer mit ideologisierten zu diskutierenJa, deshalb verzichte ich auch meistens darauf.
Sybilla schrieb:wer nicht englisch spricht und weder lesen noch schreiben kann, wird auch in der USA, falls er in den USA Asyl erhält, nicht das finden was er sich erhofft.In Kalifornien wird zu 60% Spanisch gesprochen. Und genau in den Bundesstaat geht die überwiegende Mehrzahl der Migranten. Schon in wenigen Jahrzehnten werden die "weißen" Amerikaner in der Minderheit sein und am Ende wird sich evtl. Spanisch als Amtssprache durchsetzen, weil die "Latinos" mehr Kinder produzieren als die Wasps.
Gurkenman schrieb:Findet ihr das die USA noch eine Weltmacht ist?Ja warum nicht? Seit 3 Jahrzehnten (und wohl noch für zwei weitere ) sogar die einzige, bevor dann China mit ins Spiel kommt.
Mech schrieb:Komischerweise scheinst du zu übersehen das china, da momentan mehr an Macht und reinmisch spielchen in afrika betreibt als die EUJa, aber die nehmen den Europäern nicht deren Märkte weg, die sie schon besitzen, sondern eher das, was noch "frei" ist. Und vor allem zahlen (investieren) sie mehr in Afrika als dies Europa tut, das Afrika fast ausschließlich als Absatzmarkt betrachtet und nicht rare Erden importiert, sondern Ananas, Kaffee und Bananen.
Sybilla schrieb:Das genannte Beispiel ist auch auf einzelne in der "Migranten-Karawane" zutreffend, wer nicht englisch spricht und weder lesen noch schreiben kann, wird auch in der USA, falls er in den USA Asyl erhält, nicht das finden was er sich erhofft. Das sind Fakten die keine Ideologie widerlegen kann.aber die Realität. In den USA leben Millionen, die kein Englisch sprechen, oder kaum. Es gibt auch viele Analphabeten. Das hindert nicht daran, einen schlecht bezahlten Job zu bekommen und es einem somit schon diesbezüglich besser geht als da, wo man herkam. Und die Hoffnung ist eben, einen besser bezahlten Job zu bekommen, sich ein Leben aufzubauen, da man in den USA diese Möglichkeit zumindest theoretisch hat.
Gurkenman schrieb:Findet ihr das die USA noch eine Weltmacht ist?Warum nicht sie erfüllt alle notwendigen Kriterien die in der Definition genannt werden.
Sybilla schrieb: es ist immer schwer mit ideologisierten zu diskutieren, ideologisierte glauben immer dass sie im Recht sind und alle anderen exotische Meinungen vertreten. So nach dem Motto "Ein Geisterfahrer, nein hunderte"Proplematischer sehe ich da öfters große Differenzen bzgl Geschichte und Fakten.
cejar schrieb:Bei "the conversation" und "medium" habe ich auch geprüft, wie seriös das ganze ist, ich habe keine politische Agenda hinter den Seiten gefunden.Na, sowas...
cejar schrieb:Ein kurzer historischer Abriss des Einflusses der USA auf Honduras:Das ist nicht ein historischer Abriss des Einflusses der USA auf Honduras sondern die Anti-Imp-Geschichte des Einflusses der USA auf Honduras. Das sieht man daran, dass überall Jahrzehnte ausgelassen wurden und man eigentlich nur Dinge erwähnt, die die USA in irgendeiner Form dämonisieren....und alles, was ich erwähnt habe keinerlei Erwähnung findet, nicht im Entferntesten.
Fierna schrieb:Und jetzt sag mir mal bitte, was man hätte machen sollen, damit das Land zu dem Paradies wird, was es ohne "den Westen" unzweifelhaft wäre?Wissen wir immer noch nicht.
cejar schrieb:Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts haben sich die die amerikanischen Fruchtfirmen (unter anderem Dole & Chiquita, bzw deren Vorgänger Vaccaro Bros und United Fruit) in den mittelamerikanischen Ländern niedergelassen, haben durch Bestechungen und andere Einflussnahme (u.a. 1911 auch durch Beteiligung bei einem Putsch gegen den amtierenden Präsidenten) bis 1914 400000 Hektar des besten Ackerlandes gesichert - der vom Putsch proftierende Präsident hat natürlich auch gleich noch Steuererleichterungen als Bonus gewährt.Für das mit dem Bestechen und Einflussnahme hätte ich zunächst einmal gerne eine Quelle.
Liberal President Marco Aurelio Soto (1876-1883) saw instating the Agrarian Law of 1877 as a way to make Honduras more appealing to international companies looking to invest capital into a promising host export-driven economy. The Agrarian Law would grant international, multinational companies leniency in tax regulations along with other financial incentives.[36]Wikipedia: United Fruit Company
1911: American entrepreneur Samuel Zemurray partners with the deposed Honduran President Manuel Bonilla and U.S. General Lee Christmas to launch a coup against President Miguel Dávila. After seizing several northern Honduran ports, Bonilla wins the Honduran 1911 presidential election.https://medium.com/s/story/timeline-us-intervention-central-america-a9bea9ebc148
An uprising in 1911 against Dávila interrupted efforts to deal with the debt problem.[13] The United States Marines landed, which forced both sides to meet on a US warship.[13] The revolutionaries, headed by former president Manuel Bonilla,[13] and the government agreed to a cease-fire and the installation of a provisional president who would be selected by the United States mediator, Thomas Dawson.[13] Dawson selected Francisco Bertrand, who promised to hold early, free elections,[13] and Dávila resigned.[13]Wikipedia: History of Honduras#Honduras in the twentieth century
The 1912 elections were won by Manuel Bonilla,[13] but he died after just over a year in office.[13] Bertrand, who had been his vice president, returned to the presidency and in 1916 won election for a term that lasted until 1920.[13]
Acquiring the first railroad concession from liberal President Miguel R. Davila in 1910Wikipedia: United Fruit Company
cejar schrieb:Deutlich wurde in allen Quellen, das erst US-Amerikanische Firmen - später aber auch US-amerikanische Regierungen zu jeder Zeit Einfluss auf die Machthaber und das Militär Honduras hatten. Die Regierungen spätestens seit den militärischen Eingriffen 1907/1911 zur Wahrung Ihrer InteressenJa, 1911 haben wir ja gerade besprochen. Was ist denn 1907 passiert?
By 1907 the United States looked with considerable disfavor on the role Zelaya of Nicaragua was playing in regional affairs. When the Nicaraguan army entered Honduras in 1907 to overthrow Bonilla, the United States government, believing that Zelaya wanted to dominate the entire region, landed marines at Puerto Cortés to protect the North American bananas trade. Other United States naval units prevented a Nicaraguan attack on Bonilla's last position at Amapala in the Golfo de Fonseca. After negotiations conducted by the United States naval commander, Manuel Bonilla sought refuge on the USS Chicago, and the fighting came to an end.[10]Wikipedia: History of Honduras (1838–1932)
The United States chargé d'affaires in Tegucigalpa took an active role in arranging a final peace settlement, with which Zelaya was less than happy. The settlement provided for the installation of a compromise regime, headed by General Miguel Dávila, in Tegucigalpa. Dávila was a liberal but was distrusted by Zelaya, who made a secret arrangement with El Salvador to oust him from office. This plan failed to reach fruition, but the United States, alarmed by the threat of renewed conflict in Central America, called the five Central American presidents to a conference in Washington in November.[10]
The opening session of the Central American Peace Conference, 1907.
The Central American Peace Conference of 1907 made a major effort to reduce the level of conflict within the region. A Honduran proposal to reestablish the political union of the Central American states failed to achieve acceptance, but several other measures were adopted. The five presidents signed the General Treaty of Peace and Amity of 1907 pledging themselves to establish the permanent Central American Court of Justice, which would resolve future disputes. The treaty also committed the five countries to restrict the activities of exiles from neighboring states and provided the basis for legal extraditions. Of special interest was a United States-sponsored clause that provided for the permanent neutrality of Honduras in any future Central American conflicts.[10]
Fierna schrieb:Wenn Nicaragua oder El Salavador dann dagegen von außen rumputscht, interessiert das den westlichen Antiimperialisten dann einen Dreck.Es gibt eben guten und schlechten "Imperialismus". Der des "Westens" ist grundsätzlich schlecht, auch wenn gar nichts dergleichen passiert ist....der von anderen Ländern ist grundsätzlich gut.
In 1919, it became obvious that Francisco Bertrand would refuse to allow an open election to choose his successor.[21] This course of action was opposed by the United States and had little popular support in Honduras.[21] The local military commander and governor of Tegucigalpa, General Rafael López Gutiérrez, took the lead in organizing PLH opposition to Bertrand.[21] López Gutiérrez also solicited support from the liberal government of Guatemala and even from the conservative regime in Nicaragua.[21] Bertrand, in turn, sought support from El Salvador.[21]Wikipedia: History of Honduras
Determined to avoid an international conflict, the United States government, after some hesitation, offered to meditate the dispute, hinting to the Honduran president that if he refused the offer, open intervention might follow.[21] Bertrand promptly resigned and left the country.[21] The United States ambassador helped install an interim government headed by Francisco Bográn, who promised to hold free elections.
cejar schrieb:in der Folge wurden sowohl die Machtstrukturen des Militärs ausgeweitet als auch der Zugang zu Waffen im Allgemeinen erleichtert. Das Militär ging nicht zimperlich mit der Bevölerung um, politische Repressionen waren an der Tagesordnug, willkürliche illegale Verhaftungen und das Beseitigen von Dissidenten keine Seltenheit.Hier wäre dann vermutlich die Stelle, wo die USA doch wieder hätte eingreifen sollen? Was dann angeprangert werden könnte? Oder wie?
cejar schrieb:Während der Reagan-Amtszeit wurde der weltweite Kaffeehandel dereguliert - was einen starken wirtschaftlichen Einfluss auf Honduras hatte - auch diese Periode nutzen internationale Firmen um sich immer mehr Land und Einfluss zu sichern, traditionelle Landwirtschaft wurde immer schwerer - weil einfach kein Boden mehr für die einheimische Bevölkerung vorhanden war.Spitze...jetzt ist natürlich der übergeordnete Grund, der sich gar nicht explizit auf Honduras bezieht, eig das Schlimme und die Konzerne interessieren plötzlich gar nicht mehr :D...also zumindest solange der übergeordnete Grund die USA ist. Ansonsten sind die Konzerne die Schlimmen...also jedenfalls, wenn es US-Konzerne sind.
cejar schrieb:nachtrag - und hier habe ich noch nicht einmal über die verheerenden Auswirkungen des Hurricanes "Mitch" gesprochenMeinst du, wir können auch den noch irgendwie der USA anhängen?
Realo schrieb:Das Problem ist, dass die USA in Gestalt der CIA seit dem 2. Weltkrieg in Lateinamerika und anderswo praktisch nur antikommunistische Putsche unterstützt und/oder inszeniert haben,Das war der kalte Krieg und das tat die Sowjetunion genauso vice versa. Dennoch kommt von den besagten Leuten komischerweise kein Mensch auf den Gedanken, das Elend der halben Welt auf die Sowjetunion zurückzuführen, weil die überall Rebellen, Putsche, Parteien, Autokraten, Diktatoren finanziert bzw unterstüzt haben, um irgendwelche Satellitenstaaten zu installieren.
Realo schrieb:Viele - aber nicht alle - Linke machen es sich dann zu einfach, von diesem bad image aus die Zeit vor dem 2. Weltkrieg antiamerikanisch umzuinterpretieren bzw. verzichten darauf, sich da überhaupt näher einzulesen.Das stimmt und dieser monokausale Unsinn ist für jeden sinnvollen Diskurs eig schon die Beerdigung. Du brauchst die Leute eig gar nicht fragen, weil du sowieso schon weißt, was sie sagen werden...vollkommen unabhängig von jeder Historie.
Fierna schrieb:Das stimmt und dieser monokausale Unsinn ist für jeden sinnvollen Diskurs eig schon die Beerdigung. Du brauchst die Leute eig gar nicht fragen, weil du sowieso schon weißt, was sie sagen werden...vollkommen unabhängig von jeder Historie.Und genau da hast Du wohl leider auch Recht. Ich bin alle paar Wochen in Mexico und die in der Regel extrem patriotischen Mexicaner kennen alle die Geschichte ihrer Niños Héroes und deren heldenhaftem Kampf gegen die amerikanischen Invasoren - sie könnten also alle ihre Probleme gerne noch ein paar Jahre länger auf die USA zurückführen. Nur tun sie das nicht. Ich habe gerade unter meinen eher links denkenden Freunden dort selten so pauschale und unsinnige Verurteilungen gehört, wie man sie jenseits des Atlantiks wohlfeil findet.
Das kann man sich alles schon Confirmation bias-mäßig zurechtinterpretieren und es wird nicht anderes akzeptiert.
Für Deutschland führe ich das auch auf ganz andere Dinge zurück, weil es einfach nur die Fortführung von bester deutscher, antiwestlicher "Kultur" darstellt, nur gehört das nicht in diesen Thread.
Venom schrieb:Man kann aber im Grunde gar nicht leugnen, dass die Amerikaner irgendwie fast nur Scheiße gebaut haben in den ganzen militärischen Eingriffen und sogar Unterstützungen von faschistischen Diktatoren etc.Zu wenige Differenziert, zu sehr Pauschalisiert.. genau das Problem wurde bei der Betrachtung genannt.
Venom schrieb:Da bin ich froh aus einem Land zu stammen wessen sozialistischer Staatschef Tito Jugoslawien einen dritten Weg gezeigt und zu dem geführt hat :DNicht wirklich, auch hier werde ich dir deine Relativierung von Tito und Diktatoren nicht kommentarlos durchgehen lassen.
Fedaykin schrieb:Zu wenige Differenziert, zu sehr PauschalisiertNa wer hat wohl die ganzen Faschisten in Lateinamerika unterstützt und zwar nicht nur passiv?
Fedaykin schrieb:Nicht wirklich, auch hier werde ich dir deine Relativierung von Tito und Diktatoren nicht kommentarlos durchgehen lassen.Was nicht wirklich? Du willst mir sagen wie ich zu fühlen habe oder wie ich fühle bezüglich Tito und SFRJ? :X
Venom schrieb:Na wer hat wohl die ganzen Faschisten in Lateinamerika unterstützt und zwar nicht nur passiv?Nenn uns doch mal ne Liste.
Venom schrieb:Was nicht wirklich? Du willst mir sagen wie ich zu fühlen habe oder wie ich fühle bezüglich Tito und SFRJ? :XNein ich sorge nur dafür das du deine Gefühle nicht als historische Fakten verkaufst.
Fedaykin schrieb:Nenn uns doch mal ne Liste.Paraguay? Chile? Argentinien? El Salvador? Nicaragua? Bolivien? Guatemala?
Fedaykin schrieb:Nein ich sorge nur dafür das du deine Gefühle nicht als historische Fakten verkaufst.Lol, es ist ein Fakt, dass Jugoslawien einen dritten Weg gegangen ist, Blockfreie Staaten. Kennst du?
Venom schrieb:Paraguay? Chile? Argentinien? El Salvador? Nicaragua? Bolivien? Guatemala?Wie erwähnt drösel das mal auf, wer was wann getan hat...
Und dann noch die ganzen Sachen mit Kuba, Panama, Dominikanische Republik, usw.
Venom schrieb:Lol, es ist ein Fakt, dass Jugoslawien einen dritten Weg gegangen ist, Blockfreie Staaten. Kennst du?Ja kenn ich, aber das ändert nix das auch der dritte Weg bzwl die Diktatur ein Unrechtsstaat war.