cejar schrieb:sehe aber in Deinem Beitrag wenig, was meine Meinung, das die USA als Land oft in Honduras eingegriffen haben und US-Konzernen eine Mitschuld an der Armut der Beteiligten haben komplett zerstreut.
Dazu ist der ja auch gar nicht da.
Die Konzerne haben da teils vollkommen katastrophal agiert, das stelle ich überhaupt nicht in Frage. Nur haben die auch die Infrastruktur geschaffen und - auch wenn man sich hier auf das Niveau einer Spekulation begibt - darf durchaus bezweifelt werden, ob Honduras das alleine auf die Beine gestellt hätte.
Die waren nämlich vorher schon arm und es gibt in der Weltgeschichte durchaus Beispiele für Länder, die ihre "Rohstoffe" verstaatlichten und anschließend brach die gesamte Produktion zusammen, weil man weder Infrastruktur noch Know-How besaß, als die "westlichen" Konzerne verschwanden.
Vllt säßen die noch heute in ihren Silberminen und würden versuchen, da irgendeinen Ertrag zu erwirtschaften und ein paar lokale Bauern würden Obst exportieren und es wären dennoch alle arm und man müsste auswandern.
Aber wie gesagt: Spekulation.
Wenn du das differnzierter sehen möchtest, dann fühl dich an der Stelle einfach nicht angesprochen, aber diese monokausale Erklärung, dass im Zweifel die USA oder "der Westen" an allem Übel der Welt schuld ist, nerven nur noch.
Es geht auch gar nicht darum, das einfach um 180º zu verdrehen und zu sagen "Nein, die Einheimischen sind schuld" sondern darum, mal die Ambivalenz zu sehen und zu differenzieren.
Man ist doch auch bereit für "westliche" Politiker anzunehmen, dass das alles korrupte Lobbyisten sind und das soll jetzt in Honduras anders sein? Ist es natürlich nicht.
Die Voraussetzungen sind nur ganz andere, weil es ein vielfaches an Macht birgt, wenn ein Land vollkommen von einem einzigen Wirtschaftszweig abhängig ist...was jetzt auch an sich nicht ganz so klug ist.
Natürlich können die Leute teils nichts dafür und hatten keine Wahl...an anderer Stelle aber schon.
Wenn man annimmt der "Edle Wilde" sei eher so die ehrliche Haut und da muss schon die böse USA kommen, um dem das Lügen beizubringen, ist das auch nichts weiter als ein rassistisches Konzept.
Das mag in manchen Kreisen als besonders reflektiert und humanistisch gelten, ist aber neben dem erwähnten inhärenten Rassismus eher simplifizierend und dumm.
Und in erster Linie ist nunmal die aktuelle Regierung für die von ihnen Regierten verantwortlich und dafür darf sie auch nicht aus der Verantwortung genommen werden.
Und Kritik ist in vielen Fällen durchaus angebracht - ganz allgemein gesagt.
cejar schrieb:Nur noch ein paar Kleinigkeiten um zu zeigen das auch Du selektiv aus Wikipedia zitierst. In dem von Dir zitierten Abschnitt wird immer wieder darauf hingewiesen, daß die US Truppen meist auf Bitten der involviert Konzerne eingegriffen haben (in der Zeit zwischen 1900 und 1920) und die Eingriffe und Regelungen dazu dienten, die Geschäfte der Konzerne zu schützen.
Ich habe doch zitiert, dass die ihren "Banana Trade" schützten.
Ich würde auch gar nicht auf die Idee kommen, da irgendwo den reinen Altruismus zu unterstellen, das wäre vollkommen...Banane.
Nur muss man eben auch mal anerkennen, dass die USA durchaus versucht hat, den Leuten dort Mittel in die Hand zu geben und die Region nicht im Chaos versinken zu lassen und man nicht einfach sagen kann "Die haben da nur Mist gemacht".
Haben sie nicht.