@paranomal Wenn Du aber ein 'zu kurz gesprungen' in der Politik kritisieren möchtest, bin ich zum Teil auch bei Dir.
Deutschland braucht Pflegekräfte. Jede zurechnungsfähige Regierung würde nun versuchen, die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte dahingehend zu verbessern, dass sich mehr Leute für diesen Beruf dauerhaft entscheiden können und wollen.
Das würde echte Arbeit bedeuten, man müsste ggf Geld in die Hand nehmen. Oh, je.
Stattdessen klappert der Gesundheitsminister Schwellenländer ab, um dort schon fertiges Pflegepersonal abzuschöpfen und aufgrund eines im Vergleich zu Schwellenländern hohen Lohnniveaus hierherzulocken. Das stört mich jetzt nicht wegen der Einwanderung. Aber damit schädigen wir die Länder, die in Ausbildung investiert hatten und Flickschustern unser Problem, statt eine dauerhaft tragfähige Lösung anzustreben.
Endgültig wedelt der Schwanz mit dem Hund, wenn - wie es gegenwärtig ist - der Ärztemangel durch Rumänen und Bulgaren im Wesentlichen aufgefangen wird. Da nehmen die ärmsten Länder Europas Geld in die Hand und finanzieren eine teure Ausbildung und wir schöpfen das dann ab. Das ist eigentlich nur peinlich.
Passt aber dazu, dass unsere Regierung ebenfalls osteruopäische Länder das Problem 'Balkanroute' lösen lässt, wohl wissend, dass die Leute nicht in Serbien sind, weil sie dahin wollen. Belehrungen geben wir den Ländern dann aber schon auf den Weg und kritisieren sie dafür, unsere Arbeit gemacht zu haben.
Das ist moralisch nur ne Handbreit davon weg, dem Bettler auf der Straße Münzen aus dem Becher zu klauen.
Und da wäre der Platz für eine SPD, die eine glaubwürdige Reform für Pflegeberufe auf den Tisch knallen sollte, tut sie aber nicht. Stattdessen: Das Schweigen der Lämmer.
Rudi Carell hätte gesagt: Das wäre ihr Stammklientel gewesen.