HardclaN schrieb:Dass die Sozialdemokraten in Schweden ihren Fall einigermaßen abfedern konnten, liegt sicher auch an der längst vollzogenen Wende der von ihnen geführten Regierung in der Migrationspolitik. Sie ist im Wahlkampf mit dem Versprechen angetreten, die Flüchtlingszahlen zu reduzieren, Familiennachzug zu stoppen und Asylzentren zur schnelleren Abschiebung abgelehnter Asylbewerber einzurichten.
Ja, und das ist gut so. Aber ich und viele andere wagen es nicht, auf sie zu verlassen. Unter den Sozialdemokraten gibt es nämlich - wie unter allen anderen parlamentarischen Parteien mit Ausnahme der Schwedischen Demokraten - einen zuwanderungsfreundlichen Falang. Und man weiß nie, was in der Partei passieren werden, nachdem sie an die Macht gekommen ist... Und dann werden vielleicht die Grenzen wieder weit offen stehen. Ich werde es nicht wagen, in absehbarer Zeit für etwas anderes als die Schwedischen Demokraten zu stimmen.
HardclaN schrieb:Jedem dürfte klar sein, dass die SAP damit in Deutschland längst als rechte Partei verschrien wäre. SAP und die deutsche SPD sind zwei verschiedene Paar Schuhe, das hat den Abschwung der schwedischen Sozialdemokraten etwas aufgefangen. Wird in den (bundes-)deutschen Medien m.E. nicht thematisiert, obwohl wichtig.
Des Weiteren sind die schwedischen Gewerkschaften konservativer. Sie sind gegen die schnelle Arbeitsaufnahme von Wirtschaftsmigranten und Scheinflüchtlingen. Man will den Arbeitgebern keine stärkere Verhandlungsmacht bei den Tarifkämpfen zugestehen, das Lohnniveau hoch halten und einen Niedriglohnbereich verhindern.
Ja, das ist richtig. Aber auch, dass es in der Regel die LO-Mitglieder sind, die in den Zuwanderungsgebieten ("Million-Programme") wohnen müssen, und mit allen Nachteilen leben müssen. Es ist einfacher, für die multikulturelle Gesellschaft zu schwärmen, wenn man selbst in einer ruhigen, idyllischen, rein weißen Villengegend wohnt...
borchert schrieb:Eine Wende in der Migrationspolitik gibt es aber nicht. Die Sozialdemokraten wollten nur den Eindruck machen. In den kommenden etwa 4 Jahren werden 300.000 neue Migranten erwartet, inklusive Familiennachzug. Der ehemalige sozialdemokratische Ministerpräsident meint, die Zahlen seien "alarmierend":
Ja, aber "nur" 150 000 (über einen Zeitraum von drei Jahren) werden erwartet bleiben zu dürfen. (Natürlich sind das auch zu viele...)
Den totala siffran över personer som förväntas beviljas asyl eller anhöriga till asylsökande som förväntas få uppehållstillstånd under perioden uppskattas av Migrationsverket till 150 000."den totala siffran" = die Gesamtfigur