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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

451 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Internet, Medien, Propaganda ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 22:27
@bgeoweh
Nach dem eigenen Anspruch müssen sie halt auch in Zukunft gemessen werden. Das ist doch keine Frage.
Sie haben hier auch versagt, aber erklären halt meiner Meinung nach gut und nachvollziehbar auch die Problematik.

Muss man auch in Relation sehen. Sie haben ja nun nicht nur ein Skandal tatsächlich aufgedeckt und den einen oder anderen netten Artikel geschrieben.

Aber langsam wird mir das zu viel Werbung. :'D


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 22:28
@lawine

Was absolut unter den Tisch fällt ist, dass jener Fichtner, der den vernichtenden Artikel über Relotius abgefeuert hat, lange Jahre dessen Ressortleiter, also auch ein Glied in der Sicherungskette, war. Eventuell ist der triefende Pathos also sowas wie eine Familienkrankheit.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 22:30
Zitat von lawinelawine schrieb:In das gleiche Horn stieß Ijoma Mangold, Literaturchef der „Zeit“, der Fichtner via Twitter attestierte, seine Rekonstruktion „in genau dem Ton“ geschrieben zu haben, „den Relotius so hemmungslos bedient hat“.
Das finde ich tatsächlich auch etwas störend. Es ist aber letztlich "nur" eine Stilfrage.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 22:35
Zitat von vincentvincent schrieb:Aber langsam wird mir das zu viel Werbung. :'D
Ob gute oder schlechte Werbung
ob im Gespräch oder im Gerede
Hauptsache der Name taucht immer wieder auf und wird kontrovers diskutiert.

Eine bessere Werbung gibt es eigentlich nicht.
Der ärmste Wurm ist der, der immer sauber seine Arbeit macht und in Gesprächen niemals auftaucht.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 22:37
Die neue "Spiegel Affäre" hat aber nichts mit "Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)" zu tun.

Ein Federhalter-Ausrutsch der "Lügenpresse" halt.
Wie sagte es Jesus damals: "Wer Laut ist, der poste den ersten Tweed."
Oder so ähnlich.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 22:54
Zitat von DeteDete schrieb:Die neue "Spiegel Affäre" hat aber nichts mit "Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)" zu tun.
Vielleicht nicht, aber sie ist symptomatisch für eine mittlerweile salonfähige Art des Schreibens in Pippi-Langstrumpf-Manier, die durchaus diskussionswürdig ist.

Der Leser hat das Recht, zu erfahren, ob das, was ich ihm schriftstellerisch serviere, ausgedacht, ausgeschmückt oder vielleicht doch die reine Wahrheit ist (wenn es die gibt, und selbst da hat man als Autor gefälligst zu sagen, wenn man sich nicht sicher ist, ob es diese gibt).
Und die Spiegel-Affäre bezieht sich ja mittlerweile nicht nur auf Relotius, sondern auch auf die Antwort Fichtners darauf.

Sich hinter Worthülsen verstecken ist nicht.

Habe heute einen mMn guten Artikel dazu gelesen, der es treffender nicht ausdrücken könnte:

Die Karriere des Reporters Claas Relotius wurde von einer Form von Journalismus ermöglicht, vielleicht sogar gemacht, die Fiktionen und Fakten miteinander vermischt und die Rolle des Erzählers über die des Rechercheurs stellt. Eine Form des Journalismus, die sich mit Reporterpreisen selbst feiert, die politische Aktivisten wie Michael Moore mit Dokumentarfilmern verwechselt und die es für eine besondere Leistung hält, den Nachrichtenkern von Enthüllungen wie den „Panama-Papers“ unter Abertausenden von schön formulierten Sätzen zu vergraben. Fühlen, was sein könnte – statt sagen, was ist.
https://www.salonkolumnisten.com/fuehlen-was-sein-koennte/


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 23:26
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Vielleicht nicht, aber sie ist symptomatisch für eine mittlerweile salonfähige Art des Schreibens in Pippi-Langstrumpf-Manier, die durchaus diskussionswürdig ist.
Ob da jetzt dieser Fall eine allgemeine "Ich mach mir die Welt" Agenda beweist?
Ich glaube nicht. Sonst wäre dieser Fauxpas nicht so medial aufbereitet worden.

Oder?


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 23:33
Zitat von DeteDete schrieb:Ob da jetzt dieser Fall eine allgemeine "Ich mach mir die Welt" Agenda beweist?
Ich glaube nicht. Sonst wäre dieser Fauxpas nicht so medial aufbereitet worden.

Oder?
Der Fall ist extrem, find ich auch.
Vielleicht geht es auch weniger darum, sich die Welt so zu machen/zu schreiben, wie man das will, sondern eher darum, das darzustellen, was sich gut verkauft.
Und wenn eine Story halt substantiell nicht so irre was hermacht, dann schreibt man sie halt so, dass sie das tut.
Der Druck, möglichst interessant abzuliefern, wird immer größer.

Eigentlich eine logische Konsequenz, nach Doku-Soaps und den ganzen Schrott ... je blöder/skandalöser, desto besser verkauft sich eine Story.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 23:35
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Fühlen, was sein könnte – statt sagen, was ist.
Die Karriere des Reporters Claas Relotius wurde von einer Form von Journalismus ermöglicht, vielleicht sogar gemacht, die Fiktionen und Fakten miteinander vermischt und die Rolle des Erzählers über die des Rechercheurs stellt.

Fiktion hat in einer Recherche nix zu suchen.
da sind wir uns hoffentl einig.
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Und wenn eine Story halt substantiell nicht so irre was hermacht, dann schreibt man sie halt so, dass sie das tut.
sehe ich anders. Ein Interview mit einer HolocoustÜberlebenden "gibt viel her" und es verbietet sich aus Respekt!, dem Interview keine eigenen Worte hinzuzüfügen.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 23:39
@lawine
Naja, das ist ja genau das, was ich meine ;)

Der Leser hat ein Recht darauf, wenn der Autor in seiner Überschrift z. B. titelt "die Hintergründe zur xy-Affäre", dass dann auch wirklich die Hintergründe erläutert werden und nicht bloßes Geschwurbel, gespickt mit Andeutungen und Vermutungen.

Maßstab aller Reportagen/Recherchen dieser Welt sollte Kisch sein und bleiben, der "moderne" Journalismus ist Millionen Lichtjahre davon entfernt, manchmal.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 23:49
Zitat von RealoRealo schrieb:Der ärmste Wurm ist der, der immer sauber seine Arbeit macht und in Gesprächen niemals auftaucht.
Ist auch alles eine Frage des Geldes. Guter Journalismus kostet viel Geld, für gute, sauber recherchierte Geschichten braucht man viel Recherchezeit und viel Erfahrung.
Gleichzeitig zahlen die Verlage immer weniger wegen der finanziellen Krise des Journalismus. Das verführt zu Betrug.
Seit dem Aufstieg des Gratis-Journalismus im Internet, befinden sich Tageszeitungen in einer Krise

„Jetzt funktioniert das Werbesystem aber nicht mehr – weil Google dazugekommen ist“, so Schmiese. Die Werbung sei dann zunehmend nicht über die Verlage, sondern über Google geschaltet worden: „Google verdient mit an der Werbung, auch auf den Webseiten der Zeitungen.“ Mit seiner zielgruppenspezifischen Werbung habe Google die Werbekunden für sich gewonnen.

Journalismus kostet, das müssten die Leser nun wieder begreifen.
https://www.deutschlandfunk.de/krise-der-tageszeitungen-drei-groschen-journalismus.2907.de.html?dram:article_id=422073


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:00
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Vielleicht geht es auch weniger darum, sich die Welt so zu machen/zu schreiben, wie man das will, sondern eher darum, das darzustellen, was sich gut verkauft.
Genau das war sein Problem. Er meinte, um so erfolgreicher er wurde, um so spektakulärer musste er werden.
Genau das ist unser Problem. Erfolg kann nur mit mehr Erfolg überboten werden. Ein Gesellschaftsproblem, das mal völlig fern ab jeder Flüchtlinge ist. Ein Luxusproblem, ich glaube, zu essen hatte er immer genug.

Aber letztlich ist das doch eine Chimäre, fast schon Fakenews im Internetzeitalter [sic].
Es gibt also tatsächlich einen, sagen wir mal korrupten Journalisten in Deutschland.

wtf


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:04
Zitat von vincentvincent schrieb:... Wie soll man das alles prüfen? Die Kosten, alles auch nur einmal zusätzlich prüfen zu lassen wären immens. Geschweige denn weiter Male, weil man auch dem Prüfer nicht vollends vertrauen muss. ...
Die Frage wäre eher, was denn überhaupt geprüft wird. Wenn ein Journalist schreiben kann, das im Kino jahrelang derselbe Film läuft und der Ortsvorsteher Jungfrau ist (und noch nie am Meer war), dann muss der Prüfer doch schon ziemlich naiv sein, um das alles zu glauben. Natürlich steht unter dem Ortsschild das Fremde nicht willkommen sind, die Hauptstraße ist elendig lang, obwohl das ja trotzdem ein Kaff ist, und die Wahlergebnisse sind eindeutiger als in manchen Diktaturen. Viel Kontrolle kann da nicht vorhanden sein, wenn das alles einfach mal so geglaubt wird, auch nicht viel kritischer Abstand zwischen Prüfer und Schreiber.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:06
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:auch nicht viel kritischer Abstand zwischen Prüfer und Schreiber
An ungeraden Tagen faken die einen und die anderen winken es durch, an geraden Tagen umgekehrt. Sonntags isst man Kuchen.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:17
Ich sehe keine Verbindung zwischen einem "irren fehlgeleiteten Journalisten" und dem Rest der Zunft.
Echt nicht!
Und schon gar nicht zu "Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)"!
Es ist eine nette Erholungspause für die wirklich Fakenews-treibenden, mehr nicht.

Danke Annegret Kramp-Karrenbauer!!!eins!elf


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:19
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:An ungeraden Tagen faken die einen und die anderen winken es durch, an geraden Tagen umgekehrt. Sonntags isst man Kuchen.
Das ist der Wunsch der Lügner, dass man glaubt, dass alle Lügen. :)


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:21
Zitat von parabolparabol schrieb:Gleichzeitig zahlen die Verlage immer weniger wegen der finanziellen Krise des Journalismus. Das verführt zu Betrug.
Das mit dem "Die Leute müssen wieder begreifen..." wird nicht funktionieren. Das wird den Journalismus genausowenig retten wie den Einzelhandel. Die Leute sollten lieber anfangen zu begreifen, dass "dieses Internet" kein kurzlebiger Trend, sondern eine Institution ist, die die ökonomischen Vertriebswege und damit auch die Gesellschaft tiefgreifend und dauerhaft verändert. Nachrichten als Information über das Weltgeschehen haben keinen Wert mehr. Geld lässt sich besser mit dem verdienen, was man in diesem Zusammenhang unter dem berechtigterweise nichtsagenden Begriff "Content" fasst. Das ist die endgültig warenförmig gewordene Information, für die ein objektiver Gebrauchswert keine Rolle mehr spielt. Zersetzt das die Grundlagen der Demokratie? Selbstverständlich. War das vorauszusehen? Allerdings, doch dafür müsste man die Annahme in Betracht ziehen, dass der Preis des Kapitalismus weitaus höher ist, als der auf dem Warenschild ausgewiesene Geldbetrag.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:22
Zitat von paranomalparanomal schrieb:warenförmig
Zitat von paranomalparanomal schrieb:objektiver Gebrauchswert
Zitat von paranomalparanomal schrieb: Kapitalismus
So isses. Nur der Bodensatz aus Kalle Marxens Mottenkiste wird uns retten, sonst werden wir alle störben.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:30
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:So isses. Nur der Bodensatz aus Kalle Marxens Mottenkiste wird uns retten, sonst werden wir alle störben.
Du kannst dich ja weiterhin der Analyseebene verweigern und so tun als gäbe es keinen strukturellen Wandel. Wird aber nix helfen. Zudem beziehe ich mich selbst hier mehr auf die "Theorie der Halbbildung" in der genau das Szenario was wir heute haben bereits beschrieben wurde. Das die Grundlage dafür nicht die neoklassische bürgerliche Ökonomie sei kann ist klar. Da beschäftigt man sich ja lieber weiterhin mit Preisbildung und Transaktionskosten statt mit den grundlegenden Bewegungsgesetzen.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

21.12.2018 um 00:30
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Das mit dem "Die Leute müssen wieder begreifen..."
Das hat so was von Imperativ. Waren "Die Leute" nicht genau dagegen?

@bgeoweh

Einzelne Wörter aus einem Kontext zu nehmen ist billig, hat aber auch keine Wirkung. :)
Ein Satz, sollte einen intellektuell nicht überfordern. Siehe oben. ;)


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