RosaBlock schrieb:Ich denke, dass man auch hier suggerieren will, dass die Umstände so komplex seien, dass man das Verhalten der Beamten nicht kritisieren kann. Es soll die Kritik am Verhalten der Polizist*innen aus dem Mittelpunkt rücken, indem man bei der Leser*in einen Denkprozess darüber startet, was denn diese Person gemacht haben könnte, dass sie so einen Umgang "verdient" hat.
Ist es nicht viel eher so, dass man sich so etwas herauspickt, um die Polizei zu kritisieren und damit die Aktionen, die voran gingen, zu relativieren?
Ich persönlich habe durchaus Verständnis dafür, dass einem Beamten in einer so aggressiven Situation auch mal die Pferde durch gehen und er dann einfach agiert, ohne sich über das Wohlbehalten des ach so friedlichen Demonstranten Gedanken zu machen.
Es ist davon auszugehen, dass er sich intern dafür verantworten muss, aber das wird er wohl kaum bedacht haben und wenn ich etwas zu sagen hätte, würde niemand jemals erfahren, in welcher Art er dafür vergattert wird, um nicht jenen, die Taten der Marodeure offensichtlich goutieren, auch noch Genugtuung zu verschaffen.
Diese Gewalttäter können froh sein, dass unsere Staatsgewalt so moderat vorgeht (und derart schlecht vorbereitet war).
Vor 50 Jahren war das noch anders und alte 68er, die übrigens wirklich Grund hatten, auf die Straße zu gehen, können ein Lied davon singen. Über das, was in Ländern wie England, Frankreich oder den USA geschehen wäre, kann man spekulieren, von Ländern wie Russland oder Türkei sollten wir lieber gar nicht erst anfangen...