Nandanael schrieb:Zuvor muss fuer ein Umdenken gesorgt werden.
Und wer soll bestimmen, in welche Richtung dieses Umdenken zu gehen hat? Das wäre doch auch wieder Vorschriften von oben.
sacredheart schrieb:Was mir ergänzend schon lange als Idee vorschwebt wäre eher ein internationales Komitee von Menschen (gerne auch erfahrene Politiker im Ruhestand - einen W. Schäuble in der Zukunft könnte ich mir da vorstellen) die es zu ihrer Aufgabe machen, langfristige Vorschläge zu erarbeiten, mit denen sich die Parlamente der Staaten beschäftigen müssen.
Bis auf den Zwang für die Parlamente (wer sollte das auch durchsetzen?) finde ich diese Idee gut. Noch besser fände ich Komitees, die nach den tatsächlichen, auch geografischen Gegebenheiten aufgeteilt sind:
So könnten sich Vertreter (die natürlich von derjenigen Materie wirklich Ahnung haben müssten) aus verschiedenen Wüsten- oder Regenwaldregionen zusammensetzen und über Vorschläge beraten, wie man, fernab von Strom und guter Infrastruktur, am besten mit den Bedingungen einer solchen Region (zum Beispiel extrem seltenen Regenfällen oder, trotz wuchender Vegetation, wenig fruchtbarem Böden) zurecht kommen kann, ohne die Umwelt zu belasten.
Oder bäuerliche Gemeinschaften aus dem Himalaja und den Anden könnten einander vielleicht Tipps zum Ackerbau geben, die, da beide Seiten sich seit Generationen mit den Gegebenheiten in einem Hochgebirge auskennen, hilfreicher sein könnten als die von westlichen Entwicklungshelfern, die aus einer klimatisch vollkommen anderen Region kommen.
Zum Beispiel hat ein Lehrer in Nigeria eine Art Kühlschrank erfunden, der Lebensmittel auch ohne Strom kühl und frisch hält - sofern die Umgebung heiß und trocken ist (in einem feuchten tropischen Regenwald würde dieser Kühlschrank nichts bringen). Solche einfachen Erfindungen könnten in vielen ähnlichen Regionen (nicht im Regenwald natürlich) vieler Leute Alltag erleichtern.
Regionen mit häufigen Waldbränden, wie Spanien oder Australien, könnten einander Tipps zur Vorbeugung oder Bekämpfung geben, da in beiden Regionen wohl ähnliche Voraussetzungen herrschen. Aber ich gehe davon aus, dass es hier eine solche Zusammenarbeit bereits gibt.
Was für das Leben auf dem Land gilt, gilt natürlich auch für die Stadt. Großstädte gibt es heute nahezu überall, und damit werden auch ihre Probleme wie Luftverschmutzung, Müll oder (wie gerade in Großbritannien gesehen) Sicherheitsprobleme durch das Zusammen-Wohnen vieler Menschen ähnlich sein. Auch hier könnten Beratschlagungen über Probleme, die nahezu jeden betreffen und Fragen wie, warum zum Beispiel Stadt X, die genauso viele Einwohner auf der gleichen Stadtfläche hat wie Stadt Y, Problem Z viel eleganter gelöst hat als Stadt Y, zu Verbesserungen der Lebensumstände von Millionen Menschen führen.
Gemeinsame Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen, in die sich jeder einbringen kann und darf, könnten vielleicht mehr zu einem besseren Verständnis füreinander beitragen als eine Weltpartei, die überall die gleichen politischen Ziele haben will, obwohl man eine Südseeinsel und einen Wüstenstaat schon aus geografischen Gründen nicht miteinander vergleichen kann. Denn die Kultur wird ja auch von den örtlichen Gegebenheiten bestimmt.