Österreichische Innenpolitik (Sammelthread)

@Redox
Über Antifa können wir streiten, aber bei jedem Thema wo es um Rechtsextremen oder Rechtsradikale geht gleich auf Antifa zu zeigen oder eben auf Linke allgemein, das ist ne Frechheit. Und auf diese "Ausländer sind Schmarotzer" und ähnlichen Scheiß habe ich als Migrant auch kein Bock. Und dieses "die sollen gefälligst alle in der Öffentlichkeir alle deutsch reden" ist auch zum Kotzen. Dieselben Dummköpfe beherrschen nichtmal die eigene Grammatik, was wollen sie von mir? Sie können sich im eigenem Land nicht integrieren, bellen aber am Lautesten über Ausländer und Linke und Sonstige.

Udo Landbauer wird nicht Landesrat und ist von allen politischen Funktionen zurückgetreten.

Na geht doch, warum nicht gleich.

gardner schrieb:Udo Landbauer wird nicht Landesrat und ist von allen politischen Funktionen zurückgetreten.

Endlich! Bin mal auf die Reaktionen der FPÖ-Anhänger und Wähler gespannt. Wahrscheinlich erfindet man wieder ne Verschwörungstheorie die von "Rotfaschisten" ausgeht.

Venom schrieb:Über Antifa können wir streiten, aber bei jedem Thema wo es um Rechtsextremen oder Rechtsradikale geht gleich auf Antifa zu zeigen oder eben auf Linke allgemein, das ist ne Frechheit.

Man muss eben die richtigen Faschisten beim Namen nennen, und da bewegt sich nun mal die Antifa qualitativ in einer ganz anderen Höhe und Qualität.

Venom schrieb:Und auf diese "Ausländer sind Schmarotzer" und ähnlichen Scheiß habe ich als Migrant auch kein Bock.

Nein... also Schmarotzer haben wir genug eigene Landsleute im Staat herumlungern. Fakt ist aber das gewisse Kulturen auch gewisse Probleme mit sich bringen... nicht alle... aber statistisch immer noch nachweisbar.

Venom schrieb:Und dieses "die sollen gefälligst alle in der Öffentlichkeir alle deutsch reden" ist auch zum Kotzen.

Das würde wohl das sprachliche Können bei einigen verbessern. Bei uns ist es leider so, dass oft selbst die 3te Generation die hier schon lebt noch immer nicht anständig die Landssprache beherrscht. Immer in seiner Muttersprache zu reden kann den Lernerfolg sehr kritisch beeinflussen und eine sprachliche Parallelgesellschaft zeugen. Aber soll jeder tun wie er glaubt und meint. Die Fähigkeit mich mit dem Großteil der Gesellschaft sinnig zu unterhalten, scheint den meisten nicht so wichtig sein.

Venom schrieb:Dieselben Dummköpfe beherrschen nichtmal die eigene Grammatik, was wollen sie von mir?

Man kann sich auch gut verständigen, ohne die Grammatik perfekt zu beherrschen. Das wäre dann wohl nur mehr das i-Pünktchen auf dem umfangreichen Wort "Integration". 😉

Venom schrieb:Endlich! Bin mal auf die Reaktionen der FPÖ-Anhänger und Wähler gespannt. Wahrscheinlich erfindet man wieder ne Verschwörungstheorie die von "Rotfaschisten" ausgeht.

Neee... du verwechselt FPÖ-Anhänger gerade mit Realitätsverweigerer.

Fakt ist, in dieser Burschenschaft ist etwas absolut haltloses passiert. Ob Landbauer nun tatsächlich davon wusste oder nicht, wird nur er selbst wissen. Kein Gericht wird das ermitteln können. Fakt ist auch, dass Herr Landbauer trotz dieser Vorwürfe ein relativ gutes Ergebnis einfuhr. Fakt ist, dass auch von ihm in seinem Umfeld besonders gute Ergebnise eingefahren wurden.

Ich persönlich kenne ihn nicht. Habe auch davor nicht soviel von ihn mitbekommen. Ob ich es gut finde das er geht? Irgendwo schon... denn entwede erst ist schuldig, dann ist dies sowieso die einzig richtige Entscheidung, oder er ist "unschuldig" dann muss er sich wohl bis an seinem politischen Karriereende diese Sache vorwerfen lassen. In beiden Fällen also die beste Lösung.

Ich finde es ja diesmal einfach nur göttlich, dass hierbei auch 2 weitere SPÖ Funktionäre mitinvolviert sind. Ansonsten schüttelt ja erwähnte immer mit dem Kopf und meint "immer diese braune FPÖ".

Redox schrieb:Man muss eben die richtigen Faschisten beim Namen nennen, und da bewegt sich nun mal die Antifa qualitativ in einer ganz anderen Höhe und Qualität.

Je nach Gruppe sind sie zum Teil wie Rechtsextreme und auch wie Rechtsradikale. Das stimmt.
Stalinisten zum Beispiel.

Redox schrieb:Fakt ist aber das gewisse Kulturen auch gewisse Probleme mit sich bringen... nicht alle... aber statistisch immer noch nachweisbar.

Muslime sind da meistens eine Zielscheibe. Klar gibts auch da Problematische. Dagegen sollte der Staat auch was tun. Ich habe aber nicht vor jeden Muslim verdächtig anzugucken ob er evtl ne Bombenjacke anhat oder so.

Redox schrieb:Das würde wohl das sprachliche Können bei einigen verbessern. Bei uns ist es leider so, dass oft selbst die 3te Generation die hier schon lebt noch immer nicht anständig die Landssprache beherrscht

Klar, aber ich bin in Wien seit 11 Jahren bzw seit meinem 10. Lebensjahr und trotzdem kann ich besser deutsch als so mancher Össi. Ich muss also laut einigen Leuten komplett alles was mit meiner Heimat zu tun hat wo ich aufgewachsen bin aufgeben weil irgendeiner deswegen beleidigt ist.

Redox schrieb:Immer in seiner Muttersprache zu reden kann den Lernerfolg sehr kritisch beeinflussen und eine sprachliche Parallelgesellschaft zeugen

Gibt welche die das machen, keine Frage. Aber allgemein deswegen alle in so einem Topf reinzuwerfen? Damit sind die ganzen Pseudopatrioten doch selber mitverantwortlich für Bildungen der Parallelgesellschaften.

Redox schrieb:Man kann sich auch gut verständigen, ohne die Grammatik perfekt zu beherrschen. Das wäre dann wohl nur mehr das i-Pünktchen auf dem umfangreichen Wort "Integration". 😉

Darum geht es mir nicht. Ich meine halt diese Heuchlerei der Leute die anderen vorwerfen kein deutsch zu können, sich nicht zu integrieren usw. aber selber mehr grammatische Fehler machen als ich mit meinen 11-12 Jahren. Verstehst du was ich meine?

Venom schrieb:Muslime sind da meistens eine Zielscheibe. Klar gibts auch da Problematische. Dagegen sollte der Staat auch was tun. Ich habe aber nicht vor jeden Muslim verdächtig anzugucken ob er evtl ne Bombenjacke anhat oder so.

Ich glaube das hat keiner. Die Angst der "Unterwanderung" oder bald ein fremder in der eigenen Stadt sein... davor fürchten sich wohl die meisten Wiener.

Venom schrieb:Klar, aber ich bin in Wien seit 11 Jahren bzw seit meinem 10. Lebensjahr und trotzdem kann ich besser deutsch als so mancher Össi. Ich muss also laut einigen Leuten komplett alles was mit meiner Heimat zu tun hat wo ich aufgewachsen bin aufgeben weil irgendeiner deswegen beleidigt ist.

Warum solltest du das tun? Nimm soviel Kultur aus deinem Mutterland mit, wie du nur kannst. Deine kulturelle Freiheit hört erst da auf, wo du eine andere damit einschränken würdest.

Venom schrieb:Gobt welche die das machen, keine Frage. Aber allgemein deswegen alle in so einem Topf reinzuwerfen? Damit sind die ganzen Pseudopatrioten doch selber mitverantwortlich für Bildungen der Parallelgesellschaften.

Mit diesem "Topfdenken" sollte allgemein mal schluss sein. Nicht jeder Ausländer verteufelt unsere Sprache, unser Handeln und unsere Art zu Leben, und nicht jeder FPÖ-Wähler schwimmt auf der braunen Suppe daher und will nichts anderes lieber tun, als alles fremde in ne Schublade zu stecken.

Die Schuldfrage bestehender oder entstehender Parallelgesellschaften sind wohl eher auf den Staat zurückzuführen. Weder auf die von dir genannten "Pseudopatrioten", noch die neu eingegliederten Migranten.

Nur wenn man als Staat alle Neulinge in ein und den selben Bezirk steckt, darf man sich nicht wundern wenn dort sowas wie ein kleiner eigener Staat entsteht. Wenn ich mal auswandern muss und ich komme in eine Stadt wo ebenfalls 80% Österreicher leben, ja warum zum Geier sollte ich dann energisch noch die Landessprache lernen? Ich kann dort bei meinesgleichen arbeiten, einkaufen, Unternehmungen machen. Kein Bedarf an Integration.

Redox schrieb: Wenn ich mal auswandern muss und ich komme in eine Stadt wo ebenfalls 80% Österreicher leben, ja warum zum Geier sollte ich dann energisch noch die Landessprache lernen? Ich kann dort bei meinesgleichen arbeiten, einkaufen, Unternehmungen machen. Kein Bedarf an Integration.

Da fällt mir der aus Prag stammende jüdische Wiener Literat Anton Kuh ein, der vor ca. 90 Jahren schrieb, als er nach Berlin zog:

Lieber in Berlin unter Wienern als in Wien unter Kremsern.

Leider musste er fünf Jahre später davonlaufen.

In Österreich ist gerade wieder eine Menge los:

https://www.puls4.com/pro-und-contra/videos/ganze-folgen/Ganze-Folgen/Nazi-Lieder-in-Burschenschaften-Schauen-wir-Rechtsextremen-zu-lange-zu-599754

Es wird aber auch klar (und zu Recht) gesagt, dass die Altnazis nicht nur bei der FPÖ waren.

Redox schrieb: Ob Landbauer nun tatsächlich davon wusste oder nicht, wird nur er selbst wissen.

ich fand es interessant, dass zu beginn immer als argument dagegen angeführt wurde, landbauer war zu der zeit als das buch erschien/neuaufgelegt wurde erst 11 jahre alt!

Momjul schrieb:Es wird aber auch klar (und zu Recht) gesagt, dass die Altnazis nicht nur bei der FPÖ waren.

Das ist bekannt.

osttimor schrieb:ich fand es interessant, dass zu beginn immer als argument dagegen angeführt wurde, landbauer war zu der zeit als das buch erschien/neuaufgelegt wurde erst 11 jahre alt

Deshalb ermittelt das BKA ja nach dem Alter der Schwärzungen.

Bekannt vielleicht. Aber es wird in öffentlichen Diskussionen immer weggedrückt.

Gerade die Roten wollen sich ständig als Antifaschisten profilieren, um sich in ein moralischeres Licht zu rücken.

Ich kenne das besonders noch aus den Zeiten der deutschen Teilung:
- die SED veranstalte ein riesiges Antifa-Zinnober, aber das "Fa" waren immer die anderen
- die 68er sprachen von der "restaurativen Adenauer-Epoche" mit vielen reaktivierten Altnazis,
ohne klar zu thematisieren, dass die alte BRD territorial nicht deckungsgleich mit dem Großdeutschen Reich war

Wann hat eine Beate Klarsfeld je mal einen Altnazi aus der SPD oder SED geohrfeigt?

Das mit den Nazis in der SPÖ ist historisch gewachsen und zwar durch die Gewerkschafter. Wobei Nazi das total falsche Wort ist, ich nenne es Stammesdenken oder Fremdenfeindlichkeit. In der Gewerkschaft war es stets ein Anliegen, den Zuzug, damals aus Tschechien und Jugoslawien einzuschränken. Schlicht weil das die Löhne gedrückt hätte und den Unternehmen mehr Macht gebracht hätte. Mit 'Internationaler Solidarität' hatte das wenig zu tun. Man sang es zwar mit für die 'Wiener', und damit meinte man die Vorläufer der als abgehoben empfundenen Wiener Schickeria, aber intern wusste man sehr genau wie man die eigenen Leute zufrieden stellt.
Die Gewerkschaften wurden Anfang der 90iger durch die Globalisierung massiv geschwächt, danach gabs noch den Todesstoß mit dem BAWAG Skandal.
Das 'rechte Element', ironischerweise die Gewerkschaften, wurde innerhalb der SPÖ marginalisiert. Diese Nische hat dann Jörg Haider besetzt, weil der Gewerkschaft die Deutungshoheit über die Arbeiterschaft entzogen wurde. Übrig bleibt viel SJW, wenig Realpolitik.

Möchte noch was hinzufügen: Sobald der 'Banater', 'Ziegelböhm' oder 'Jugo' bei der Gewerkschaft war, war er ein akzeptierter Genosse. (Wirklich gemocht hat man sie nicht, aber wenn sie noch gut Fußballspielen konnten, wie damals die Tschechen oder Polen, waren sie aufgenommen. Mehr oder weniger)
Das ist kein gesichertes Wissen, aber ich bin aufgewachsen in einem richtig roten Dorf, das inzwischen ziemlich blau ist.
Mein Fussballtrainer hieß Wewanschitzky und er war ein Fußballphilosoph der sich mit Pep Guardiola prächtig verstanden hätte. Da werd ich glatt nostalgisch.

@staples
War das nicht eher der BSA, die bei den Roten die Nazis so wunderbar nach oben transportiert hat?

@gardner

auch, ja

Früher war die Macht in Österreich ja scharf zwischen Rot und Schwarz aufgeteilt.

Aber da die Roten durch Lager und Exil viel Führungspersonal verloren hatten und nicht alle der exilierten österreichischen Juden zurückkehren wollten oder sollten, griff die Sozialdemokratie (Sozialisten) auch auf braunes Personal zurück.

Vizekanzler HC Strache greift den schärfsten Journalisten Österreich mit einer "Satire" an.

https://derstandard.at/2000074159501/ORF-Anchor-Armin-Wolf-klagt-Strache-wegen-Vorwurf-der-Luege

Armin Wolf ist bekannt dafür, unangenehme Fragen zu stellen, mehrfach hat er HC Strache schlecht aussehen lassen. Die Rache scheint auf dem Fuß zu folgen, denn die FPÖ ist nun an der Macht. Angriff auf unangenehme Journalisten ala Ungarn und Russland. Wolf wird klagen.

staples schrieb:Armin Wolf ist bekannt dafür, unangenehme Fragen zu stellen, mehrfach hat er HC Strache schlecht aussehen lassen. Die Rache scheint auf dem Fuß zu folgen, denn die FPÖ ist nun an der Macht. Angriff auf unangenehme Journalisten ala Ungarn und Russland. Wolf wird klagen.

Mit Wolf trifft es zwar den Falschen (der ist wirklich ein guter Journalist)- prinzipiell schadet es aber nicht auf den ORF dreinzudreschen. Wenn es wie Wolf mal einen Falschen trifft, dann ist es für mich ein Kollateralschaden. Bin gespannt wie diese Geschichte ausgeht und noch mehr gespannt bin ich auf den Volksentscheid in der Schweiz Anfang März.