Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?
21.11.2021 um 16:31Fedaykin schrieb:Die Schweiz lebt von einer sonderrolle bei gleichzeitig nicht vitalen Gegebenheiten für den Rest der Welt.Da hast du mich offensichtlich falsch verstanden. Die Schweiz ist hier nur ein Beispiel für einen eigenständigen, nicht blockgebundenen Staat. Ich habe ausdrücklich nicht davon gesprochen, dass alle Länder unbedingt genau wie die Schweiz werden müssen.
1.21Gigawatt schrieb:Die EU existiert letztendlich auch deswegen, weil kein Europäischer Staat allein groß und Mächtig genug ist um weltpolitisch auf sich gestellt eine relevante Rolle zu spielen.Das ist ein imperialistisches Narrativ. Muss ein Staat unbedingt groß und mächtig sein? Die Welt beherrschen?
1.21Gigawatt schrieb:Ohne die EU versinkt Europa in der Bedeutungslosigkeit.Nein, definitiv nicht.
1.21Gigawatt schrieb:Das wird man an Großbritannien jetzt gut sehenAbwarten, bislang ist das jedenfalls nicht ersichtlich.
1.21Gigawatt schrieb:China hat bereits damit angefangen britische Interessen zu ignorieren (siehe: Hong Kong) einfach nur deswegen, weil die Briten keine Möglichkeit mehr haben etwas dagegen zu tun, weil sie in den letzten Jahren so viel Macht eingebüßt haben.China ignoriert bekanntermaßen nicht nur britische Interessen.
Großbritannien hat aufgrund der damaligen China-Euphorie den Fehler gemacht, seine Kolonie der VRC in den Rachen zu schmeißen mit der Begründung eines Vertrages aus grauer Vorzeit mit dem inzwischen untergegangenen Kaiserreich. Hätte es keine Annäherung zwischen China und dem Westen gegeben damals, wäre das auch nicht geschehen. Damals hat man sogar noch angenommen, China würde "hongkongisiert" werden, aus heutiger Sicht absurd. Wäre Großbritannien verantwortungsvoll mit Hongkong umgegangen, hätte es den Staat wie seine anderen Ex-Kolonien einfach in die Unabhängigkeit entlassen müssen. 1997 hat es seine Kontrolle darüber an China abgegeben, da muss sich China auch nicht weiter um britische Interessen scheren, sofern die überhaupt diesbezüglich bestehen. Leidtragende des Ganzen ist die Bevölkerung Hongkongs, die nie jemals gefragt wurde, weil Imperien über sie bestimmen und das einfach untereinander ausmachen.
Laura_Maelle schrieb:deshalb gibt es auch Konflikte mit Chinas Nachbarstaaten.Die VR China betreibt gewissermaßen eine imperiale Politik alter Schule, so wie es die westlichen Länder vor über hundert Jahren noch taten. Meine Insel, mein Meer, meine Rohstoffe, andere müssen weichen. Expansion ist das Ziel, Kontrolle wichtig, Verantwortung Fehlanzeige. Wozu das zwangsläufig führt, musste der Westen einst schmerzhaft erfahren. Unter der Vorherrschaft der USA wurde dem eine Ideologie des Geldverdienens und der Marktmacht entgegengesetzt, der allerdings China womöglich auch aufgrund eigener mentalitätsbedingter Vorbelastungen in gleicher Weise verfallen ist. Diese Ideologie fällt uns nun auch wieder auf die Füße, da spielt es wohl kaum eine Rolle, ob nun Amerika oder China den großen Maxen macht.