Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Politischer Islam (Islamismus)

405 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Westen, Islamismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Politischer Islam (Islamismus)

07.12.2016 um 11:41
Ob Sunni oder Shia, kein Muslim kann den Staat Israel akzeptieren, das ist nicht gehen Juden sondern gegen den Staat, das Leute den Hang zu antisemutisnus haben ist leider wahr und zieht sich durch die ganze Weltgeschichte, willkommen waren sie selten


melden

Politischer Islam (Islamismus)

07.12.2016 um 11:47
@Materia
Nun, das ist wohl nicht richtig. Nicht nur haben muslimische Staaten wie Jordanien, Ägypten und die Türkei Frieden mit Israel und erkennen den Staat an, auch viele Muslime als Einzelpersonen haben kein Problem damit. Es leben sogar eine nicht geringe Zahl muslimischer Staatsbürger in Israel.

Richtiger ist, dass bestimmte Kräfte es gerne so darstellen, dass ein Muslim Israel nicht anerkennen darf. Und das hat sehr viel mit Antisemitismus zu tun.


melden
Realo Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Politischer Islam (Islamismus)

07.12.2016 um 13:53
Als die Engländer nach dem 2. Weltkrieg ankündigten, endlich Indien die volle Souveränität zuzusprechen und sich aus dem Subkontinent zurückzuziehen, bestanden die Muslime auf einen eigenen Staat, da sie nicht mit den Hindus in einer als eine Nation zusammenleben könnten und von diesen nciht beherrscht werden wollten. Am Ende bekamen sie dann ihren Doppelstaat West- und Ostpakistan.

Interessant die Begründung der Muslimsprecher für den Wunsch nach Separation:
Zitat von lawinelawine schrieb:Text
...the theory said that the concept of nation in the East was different from that in the West. In the East, religion was "a complete social order which affects all the activities in life" and "where the allegiance of people is divided on the basis of religion, the idea of territorial nationalism has never succeeded."[24][25]
It asserted that "a Muslim of one country has far more sympathies with a Muslim living in another country than with a non-Muslim living in the same country."[24] Therefore, "the conception of Indian Muslims as a nation may not be ethnically correct, but socially it is correct.
Und etwas ausführlicher:
In Muhammad Ali Jinnah's All India Muslim League presidential address delivered in Lahore, on March 22, 1940, he explained:
It is extremely difficult to appreciate why our Hindu friends fail to understand the real nature of Islam and Hinduism. They are not religions in the strict sense of the word, but are, in fact, different and distinct social orders, and it is a dream that the Hindus and Muslims can ever evolve a common nationality, and this misconception of one Indian nation has troubles and will lead India to destruction if we fail to revise our notions in time. The Hindus and Muslims belong to two different religious philosophies, social customs, litterateurs. They neither intermarry nor interdine together and, indeed, they belong to two different civilizations which are based mainly on conflicting ideas and conceptions. Their aspect on life and of life are different. It is quite clear that Hindus and Mussalmans derive their inspiration from different sources of history. They have different epics, different heroes, and different episodes. Very often the hero of one is a foe of the other and, likewise, their victories and defeats overlap. To yoke together two such nations under a single state, one as a numerical minority and the other as a majority, must lead to growing discontent and final destruction of any fabric that may be so built for the government of such a state.

In 1944, Jinnah said:

We maintain and hold that Muslims and Hindus are two major nations by any definition or test of a nation. We are a nation of hundred million and what is more, we are a nation with our own distinctive culture and civilization, language and literature, art and architecture, names and nomenclature, sense of values and proportions, legal laws and moral codes, customs and calendar, history and tradition, and aptitude and ambitions. In short, we have our own outlook on life and of life.

In an interview with the British journalist Beverley Nichols, he said in 1943:

Islam is not only a religious doctrine but also a realistic code of conduct in terms of every day and everything important in life: our history, our laws and our jurisprudence. In all these things, our outlook is not only fundamentally different but also opposed to Hindus. There is nothing in life that links us together. Our names, clothes, food, festivals, and rituals, all are different. Our economic life, our educational ideas, treatment of women, attitude towards animals, and humanitarian considerations, all are very different.
Wikipedia: Two-nation theory

Mit anderen Worten: Anders als in allen anderen Religionen wird das Leben der muslimischen Gemeinde völlig und komplett von der Religion und ihren Bräuchen gesteuert.

Daraus ergibt sich für mich die Frage, ob der Islam überhaupt reformierbar ist.

Wenn man den Gedanken radikal zuspitzt, kann man auch zu dem Schluss kommen, dass die Muslime mit den Mitgliedern keiner anderen Religion auf Dauer unter einem Dach, also in einem Staat, leben können.

Seit der Teilung Indiens sind aber 70 Jahre vergangen und die Muslime leben auch in nichtmuslimischen Ländern. Das taten sie in Indien aber auch schon seit über 1000 Jahren. Es erscheiont aber so, dass sie, wenn man ihnen die freie Wahl ließe und keine finanziellen Gründe dagegen sprächen, sie am liebsten alle in einem einzigen Staat ohne Nichtmuslime leben würden.

"Muslime eines Staates haben viel mehr Sympathien gegenüber Muslimen in einem anderen Staat als gegenüber Nichtmuslimen in ihrem eigenen." (A Muslim of one country has far more sympathies with a Muslim living in another country than with a non-Muslim living in the same country.)

Genau das ist es aus meiner Sicht, worin sich der Islam von allen anderen Religionen unterscheidet, owohl er doch der jüdischen und christlichen Religion inhaltlich wie auch historisch wesentlich näher steht als allen anderen Religionen gegenüber. Ist es tatsächlich so, dass Christen und sagen wir mal Hindus besser in einem Staat miteinander zurecht kommen als Christen und Muslime?

Wenn das so ist, dann frag ich mich, wie die Schwierigkeiten des miteinander Zusammenlebens jemals zufriedenstellend für beide Seiten gelöst werden können.


melden

Politischer Islam (Islamismus)

07.12.2016 um 14:03
@Realo
Das ist, was ernsthafte Religionswissenschaftler schon seit Jahrzehnten immer wieder sagen, was aber in den letzten Jahren immer überhört worden ist. Dabei ist die Realität nicht nur in Pakistan und Indien jederzeit nachprüfbar: Islam ist mehr als eine Religion, es ist eine Gesellschaftsordnung, die auch die staatliche Ordnung umfasst. Die Trennung von "Staat und Kirche," wie sie im Europa der Aufklärung propagiert wurde, ist dem Islam komplett fremd.

Und in der Tat, Judentum und Christentum sind da etwas anders. Die Tendenz ist im alttestamentlichen Judentum auch vorhanden, aber schon in der Zeit der "Könige" Israels beginnt eine De-Fakto Trennung. Das Christentum dagegen, wohl auch gerade aus seiner Geschichte heraus, ist die erste un-politische Religion, da sie eine kosmopolitische Religionsgemeinschaft betraf, die unter einer nicht-christlichen Regierung entstand, und es 300 Jahre dauerte, bis zum ersten Mal eine Regierung "christlich" war.

Deshalb haben die "moslemischen Staaten" auch bis heute dieses Loyalitätsproblem: ihre eigenen Bürger sehen sich tatsächlich meist zuerst als Moslem, erst dann viel später als Ägypter etc. Wenn, dann gibt es noch eine Stammesloyalität, aber die Nation rangiert im Stellenwert recht weit unten - wenn sie nicht, wie in Pakistan und Iran, als "islamische" Nation in der Abgrenzung zu den Nachbarn definiert wird.

Fast alle Versuche, Nationalismus und Islam zu vereinen, sind sonst schiefgegangen, z.B. der Panarabismus, Nassers Vorstellungen, aber auch Ghaddafis "dritter Weg"

Das Problem zu lösen wird eine der Hauptaufgaben der moslemischen Welt im 21. Jahrhundert werden.


1x zitiertmelden
Realo Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Politischer Islam (Islamismus)

07.12.2016 um 14:21
Auf der anderen Seite muss man sehen, dass die Türkei vor 90 Jahren einen ziemlich erfolgreichen Schritt in den Laizismus machte und das ging ja auch fast 80 Jahree lang gut - das Militär war sogar dafür zuständig dafür zu sorgen, dass dieser Laizismus erhalten blieb, vielleicht war das der große Fehler -, in denen man sie kaum von einem anderen Staat unterscheiden konnte, in dem eine Trennung von Staat und Kirche herrscht. Auch Iran ging anfangs diesen Weg, bis die Amis eingriffen und dafür sorgten, dass eine ihnen unliebsame Regierung gestürzt wurde und sie stattdessen den Schah auf den Pfauenthron hievten, was natürlich nicht gut gehen konnte, da dessen "Westernisierung" zu viel des Guten war und die Muslime sich fremd im eigenen Land vorkamen. Das konnte auf Dauer nicht gut gehen und erzeugte eine ebenso krasse Gegenreaktion, wie sie 1979 dann erfolgreich durchgeführt wurde.

Bei der Türkei blicke ich nicht durch, warum Erdogan jetzt wieder eine Rolle rückwärts versucht hin zu einem Islam, wie man ihn zumindest in der Türkei in dieser Form nach 80 Jahren Laiszismus überwunden gehabt zu glauben schien.


1x zitiertmelden

Politischer Islam (Islamismus)

07.12.2016 um 14:51
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Bei der Türkei blicke ich nicht durch, warum Erdogan jetzt wieder eine Rolle rückwärts versucht hin zu einem Islam, wie man ihn zumindest in der Türkei in dieser Form nach 80 Jahren Laiszismus überwunden gehabt zu glauben schien.
Naja, ohne jetzt zu wissen ob Erdogan wirklich so gläubig ist, ist die Verbindung von Nationalismus und Glauben immer eine Möglichkeit, gerade in Ländern wo die Religion eine wichtige Rolle spielt.
Ich seh es als erfolgreichen Ansatz für einen Populismus.
Im Westen wäre dies natürlich nicht möglich.


melden

Politischer Islam (Islamismus)

08.12.2016 um 08:57
@Realo

Ich denke, bei Erdogan kommen zwei Dinge zusammen: er stammt aus einer Bewegung, der AKP, die ja bewusst diesen laizistischen Trend umkehren will. Er hat also, das denke ich, kann man ihm unterstellen, wirklich eine Überzeugung: er meint, eine islamische Gesellschaftsordnung ohne Laizismus ist die bessere.

Bei ihm kommt aber m.M.n. sicherlich noch dazu, dass er sehr gerne sein Ego pflegt. Das anti-laizistische Sentiment in der Gesellschaft hat ihn nach oben getragen, ganz nach oben, in den Präsidentenpalast. Das reicht ihm aber noch nicht: er möchte gerne Sultan sein.

Das ist aber kein Widerspruch. Das osmanische Sultanat beruhte ja gerade auf der Scharia, die politische Gewalt war religiös begründet und als Patrimoniat ausgeübt.

Für ihn also ganz konsequent: Die Herrschaftsordnung in der Türkei soll wieder ein religiöses Fundament bekommen, was sie dann mit dem Grundsatz des Islam wieder in Einklang bringt, der dar-al-islam ist wiederhergestellt, und der benevolente Sultan regiert die Gläubigen gemäss den religiösen Richtlinien gut und gerecht.

Interessant ist sicherlich, dass nach so vielen Jahren geübter Laizität offensichtlich viele Türken diese Vorstellung teilen. Aber wenn man ehrlich ist, ist das nicht so ungewöhnlich, auch im sogenannten aufgeklärten Westen gibt es ja viele Menschen, die die europäische Demokratie schnell wieder aufgeben würden, wenn man es ihnen nur schmackhaft macht.


melden

Politischer Islam (Islamismus)

12.02.2019 um 10:52
Offenbar führte die Nähe zur Muslimbruderschaft zu Schließung einer muslimischen Kindertagesstätte in Rheinland-Pfalz.
Die einzige muslimische Kindertagesstätte in Rheinland-Pfalz muss nach einem Beschluss des Landesjugendamts schließen. Der Kita-Träger, der Mainzer Moscheeverein Arab Nil Rhein, vertrete Inhalte der islamistischen Muslimbruderschaft und des Salafismus und stehe damit nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes, teilte der Präsident des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung, Detlef Placzek, am Montag in Mainz mit. Es gebe starke Zweifel an der Zuverlässigkeit. Der Vorsitzende des Moscheevereins, Samy El Hagrasy, wies den Vorwurf extremistischer Bestrebungen zurück und kündigte Widerspruch gegen die Entscheidung sowie eine Klage vor dem Verwaltungsgericht an.
https://amp.tagesspiegel.de/politik/islamistische-inhalte-einzige-muslimische-kita-in-rheinland-pfalz-muss-schliessen/23975586.html

Das ist kein Einzelfall, denn vor Kurzem gab es ähnliche Hinweise bei einer Kita in Kassel.
Ende 2018 bewilligte der Magistrat für die Kita Sonnenschein in der Kasseler Nordstadt rund 54.000 Euro. Mit dem Geld will die Stadt die Betreuung von 25 Kindern zwischen drei und sechs Jahren unter der Trägerschaft des Muslimischen Fördervereins für Erziehung, Bildung und Integration (Mebi) fördern.

Nach hr-Recherchen war einer der acht Vereinsgründer der langjährige Imam der vom Landesamt für Verfassungsschutz als "salafistisch beeinflusst“ eingestuften Al Huda Moschee in Kassel. Mebi-Vorsitzender Fatih Erden bestätigt das, erklärt aber, der Imam gehöre inzwischen dem Verein nicht mehr an.
[...]
Wirtschaftlich Begünstigter im Falle einer Auflösung von Mebi ist laut Satzung "Islamic Relief". Die Hilfsorganisation wurde vom Berliner Innensenator 2016 dem Umfeld der radikal-islamischen Muslimbruderschaft zugeordnet. Auch der Moschee-Verein der Al Huda Moschee (Islamisches Zentrum Kassel) begünstigt "Islamic Relief" im Falle einer Auflösung.

Der Kasseler CDU-Fraktionsvorsitzende, Michael von Rüden, verlangt Aufklärung von der Stadt über die finanziellen Zusagen. Er hält es für unerheblich, ob der Imam noch bei Mebi aktiv ist oder nicht. "Man sollte eher nach den Ursachen fragen, warum hat man diesen Salafisten hineingezogen in den Trägerverein dieser Kindertagesstätte,“ sagt er.
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/cdu-will-moegliche-verbindung-von-kasseler-kita-zum-salafismus-pruefen,kita-sonnenschein-100.html (Archiv-Version vom 03.02.2019)
Islamic Relief ist – strukturell und personell – eine Institution im Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft. Laut Verfassungsschutz wird Islamic Relief von der IGD, des deutschen Zweigs der Muslimbrüder, vertreten.[36][37][38][39][40] Nach Angaben des Berliner Senats und der Bundesregierung verfügt der Islamic Relief Deutschland e. V. über Verbindungen zu Organisationen im Umfeld der Muslimbruderschaft (MB).[14] Die „Islamische Gemeinschaft in Deutschland e. V.“ ist die zentrale Organisation von Anhängern der MB in Deutschland. An deren Jahrestreffen im Dezember 2015 war der IRD mit einem Redebeitrag vertreten und war Hauptsponsor, es gebe laut Sigrid Herrmann-Marschall überhaupt kaum ein Ereignis bei Strukturen, die der Muslimbruderschaft zuzuordnen sind, bei dem IRD nicht als Sponsor auftrete.[41]
[...]
Jedes Jahr veröffentlicht die Organisation neben dem Jahresbericht auch einen Finanzbericht und möchte Spendern somit volle Transparenz bieten. Zudem ist sie Mitglied im Deutschen Spendenrat und in der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.[42] Der rbb berichtete darüber, dass die Förderung von IRD zu einer Überprüfung des Auswärtigen Amtes durch den Bundesrechnungshof führte.[43] Das Ergebnis steht noch aus.[44] Die Bundesregierung hat sich demnach bislang grundsätzlich allein auf öffentlich-zugängliche Quellen der Öffentlichkeitsarbeit von IRD und IRW verlassen.[45]
[...]
Islamic Relief wird seitens des israelischen Verteidigungsministeriums vorgeworfen, „Teil des Finanz-Systems der Hamas-Organisation“ zu sein.[48][49] Sowohl Israel als auch die EU und die Vereinigten Staaten stufen die Hamas als Terrororganisation ein.[50][51][52] Die britische Großbank HSBC gab im Jahr 2016 bekannt, ihre Zusammenarbeit mit Islamic Relief im Jahre 2014 beendet zu haben.[53][54] Islamic Relief Deutschland bestreitet die Unterstützung der Hamas[55], eine Beobachterin der islamistischen Szene, Sigrid Herrmann-Marschall[56][57][58] darf dennoch trotz Klage der Organisation weiter behaupten, dass sich die Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland (IRD) und auch die Mutterorganisation aus Großbritannien unter anderem an der Finanzierung der Hamas beteiligen würden.[59] Die Bundesregierung weist auf Unterstützung von Organisationen der Muslimbrüder hin.[60] Die IRD wird vom Bundesrechnungshof geprüft.[61] Die BZ Berlin titulierte die IRD als "Hamas-Unterstützer" und wurde von der IRD zu Veröffentlichung einer Gegendarstellung verpflichtet, die die BZ mit dem Hinweis versah, zur Veröffentlichung der Gegendarstellung unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt nach dem Rundfunkstaatsvertrag verpflichtet zu sein.[62]
Wikipedia: Islamic Relief

"Gemeinnutz" mal anders.


1x zitiertmelden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Politischer Islam (Islamismus)

12.02.2019 um 18:13
Der "politische Islam" klingt ganz so als wären alle anderen Aberglaubensclubs unpolitisch. Das war und ist leider nicht der Fall.


1x zitiertmelden

Politischer Islam (Islamismus)

12.02.2019 um 19:20
Zitat von DoorsDoors schrieb:Der "politische Islam" klingt ganz so als wären alle anderen Aberglaubensclubs unpolitisch
ich dachte, du hast richtig viel Umgang mit Muslimen?
dann müsste dir doch bekannt sein, dass es so ausschaut:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb am 07.12.2016:Islam ist mehr als eine Religion, es ist eine Gesellschaftsordnung, die auch die staatliche Ordnung umfasst. Die Trennung von "Staat und Kirche," wie sie im Europa der Aufklärung propagiert wurde, ist dem Islam komplett fremd.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Offenbar führte die Nähe zur Muslimbruderschaft zu Schließung einer muslimischen Kindertagesstätte in Rheinland-Pfalz.

Die einzige muslimische Kindertagesstätte in Rheinland-Pfalz muss nach einem Beschluss des Landesjugendamts schließen. Der Kita-Träger, der Mainzer Moscheeverein Arab Nil Rhein, vertrete Inhalte der islamistischen Muslimbruderschaft und des Salafismus und stehe damit nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes, teilte der Präsident des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung, Detlef Placzek, am Montag in Mainz mit. Es gebe starke Zweifel an der Zuverlässigkeit. Der Vorsitzende des Moscheevereins, Samy El Hagrasy, wies den Vorwurf extremistischer Bestrebungen zurück und kündigte Widerspruch gegen die Entscheidung sowie eine Klage vor dem Verwaltungsgericht an.
danke @Fierna für diese aktuelle Meldung.
hatte ich heute doch gerade mal rausgesucht, wie der Salafismus in Deutschlland lange an der "langen Leine laufen lernte" - immer wieder unterstützt und gefördert aus Saudi Arabien - und , so wie der genannte Kindergarten, mit monatlich 15.000€ durch die Stadt Mainz

hier der Bericht von 2013 zum Nachlesen: der Kindergarten findet bereits 2013 Erwähnung., betrieben wurde die Kita von der Moschee, die sich für einen Auftritt eines radikalen Prediger etnschied, seit 2009.

was sich damals schon abzeichnete, scheint nun "gerichtsverwertbar" - heißt eine Schließung konnte vorgenommen werden um einer Radikalisierung von Kindern vorzubeugen.
Salafisten auf dem Vormarsch
Ein Mainzer Moscheeverein ließ im Mai Mohammed al Arifi, einen international bekannten Salafistenprediger aus Saudi-Arabien, auftreten. Der Fall sorgt auch deshalb für Aufregung, weil der Verein die erste staatlich geförderte muslimische Kita des Landes betreibt.

Doch nachdem Anfang Mai durch einen Bericht des Deutschlandradios bekannt wurde, dass Mohammed Al Arifi in Mainz war, gibt es in Rheinland-Pfalz eine heftige Diskussion um diesen Auftritt. Denn die Moschee, in der der umstrittene Prediger zu Gast war, betreibt seit 2009 den ersten staatlich anerkannten muslimischen Kindergarten in Mainz.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/salafisten-auf-dem-vormarsch.1001.de.html?dram:article_id=248795


1x zitiertmelden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Politischer Islam (Islamismus)

12.02.2019 um 20:24
Zitat von lawinelawine schrieb:dann müsste dir doch bekannt sein, dass es so ausschaut:
Und eben deshalb sind die meisten aus Ländern wie dem Iran, wo staatlicher Religionsterrorismus herrscht, oder Ländern, in denen Privatterroristen den Islam auf ihre blutigen Fahnen geschrieben haben, abgehauen und erfreuen sich hier einer relativ religionsarmen (nach meinem Geschmack immer noch davon zu sehr geprägten) Gesellschaft.


2x zitiertmelden

Politischer Islam (Islamismus)

12.02.2019 um 20:57
Zitat von DoorsDoors schrieb:Und eben deshalb sind die meisten aus Ländern wie dem Iran....
wäre mir neu, dass die Asylbewerber hauptsächlich aus dem Iran stammen.
wäre mir neu, dass der Iran sunnitische Salafisten in Deutschland/Europa/weltweit unterstützt.
wäre mir neu, dass es weder übervollen Moscheen noch daraus resultierend Moscheenneubauten landauf, landab geben würde.
mir ist Gegenteiliges bekannt:
Moscheen, die aus allen Nähten platzen, Moscheenneubauten, selbst in der ostdeutschen Provinz
und >1000 Männer und Frauen, die gut vernetzt im salafistischen Netzwerken, angeworben von Lies-Koranverteilungen oder in radikal-salafistischen Moschen und Islamkreisen (Fusilet Berlin, DIK Hildesheim u.a) sich dem Dschihad verschrieben haben und zu Kämpfern und Unterstützern des IS wurden
vielleicht liegt deine Heimat bisschen "weit ab vom Schuss" falls du das alles noch nicht mitbekommen haben solltest, hier ein kleiner Einblick (nur "gute" Medien)

bei dir "um die Ecke":
Islam in Lüneburg: Gläubige beten vor der Tür

26. Januar 2016
https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/298156-298156 (Archiv-Version vom 06.12.2018)

von wegen:
Zitat von DoorsDoors schrieb:erfreuen sich hier einer relativ religionsarmen (nach meinem Geschmack immer noch davon zu sehr geprägten) Gesellschaft.
In Moscheen vieler deutscher Städte herrscht akuter Platzmangel.
In Potsdam beten die Muslime in der "Biosphäre", in Hamburg in einer Tiefgarage.
...
In Hamburg leben 150 000 Muslime, die fünfzig Gebetsräume und zwei repräsentative Moscheen zur Verfügung haben. Daniel Abedin, Vorsitzender der Al-Nour-Moschee, hält die Situation in vielen Gebetshäusern für "generell gebetsunwürdig". Seine Gemeinde ist in einer ehemaligen Tiefgarage untergebracht. Am Freitag kommen 2500 Gläubige zum Gebet, so Abedin. "Es gab keinen Millimeter Platz, der nicht genutzt wurde, Schuhe und Taschen lagen auf der Straße, damit kein Platz verschenkt wird." Trotzdem beteten viele auf dem Bürgersteig, die Polizei riegelte die Straße ab, Anwohner und Passanten fühlten sich gestört. "Wir hatten Sorge, dass unser Gebet auf der Straße sogar Ängste schürt", sagt Abedin. Seit fast einem Jahr wird deshalb in zwei Schichten gebetet.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/gebetsraeume-draussen-vor-der-tuer-1.3533103
Paris - Im Streit um muslimische Freitagsgebete auf Straßen im Norden von Paris gibt es eine Einigung. Innenminister Claude Gueant sagte der Tageszeitung „Le Figaro“, man habe eine Übereinkunft mit den muslimischen Vereinigungen getroffen. Den Gläubigen stünden jetzt nahe gelegene Gebetsräume zur Verfügung. In den vergangenen Monaten hatten Muslime ihre Freitagsgebete auf der Straße verrichtet, weil die beiden Moscheen des Stadtteils bei Weitem zu klein waren. Die Straßengebete wurden zugleich ab sofort verboten. Gueant sagte, das Verbot solle nicht nur in Paris, sondern auch in Marseille und Nizza durchgesetzt werden, wo Muslime ebenfalls den öffentlichen Raum für ihre Gebete nutzten.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/muslim-gebet-auf-der-strasse-verboten/4613754.html
„Auch wenn es regnet oder schneit und drinnen kein Platz mehr ist, vollziehen die Menschen im Freien den Gottesdienst“, erzählt Amelal. „Das ist ein Zustand, der uns schon seit Jahren beschäftigt, an dem sich aber nichts ändert.“
Kulturcenter in Halle-Neustadt überfüllt: Platzproblem der Muslime hat sich seit 2015 verschärft
https://www.mz-web.de/halle-saale/es-wird-eng-beim-gebet-moschee-in-halle-neustadt-ist-ueberfuellt-27929676
Die Zahl der Moscheen in Berlin steigt. Wöchentlich wird in 98 islamischen Gebetsräumen und Moscheen in Berlin das Freitagsgebet abgehalten – etwa 20 mehr als noch vor zwölf Jahren. Davon sind sieben Moscheen und 91 zu Gebetsräumen umfunktionierte Räumlichkeiten. „Viele davon befinden sich in Hinterhöfen“, sagte Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus am Montag bei der Vorstellung der Studie „Islamisches Gemeindeleben in Berlin“ im Auftrag der Senatskulturverwaltung. In der Hauptstadt leben schätzungsweise 250.000 bis 300.000 Muslime,
https://www.tagesspiegel.de/berlin/islamisches-gemeindeleben-die-zahl-der-moscheen-in-berlin-steigt/22806924.html

davon neigen auf keinem Fall alle einem politischen Islam nach wahbitschen Verständnis zu.
ich finde nur deine obige Darstellung sehr einseitig!


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Politischer Islam (Islamismus)

13.02.2019 um 08:24
@lawine
Zitat von DoorsDoors schrieb:aus Ländern wie dem Iran, wo staatlicher Religionsterrorismus herrscht, oder Ländern, in denen Privatterroristen den Islam auf ihre blutigen Fahnen geschrieben haben
Wenn schon zitieren, dann bitte vollständig.


melden

Politischer Islam (Islamismus)

14.02.2019 um 13:43
@lawine

Das habe ich auch noch nie verstanden:

Ich kann gut nachvollziehen, dass man Syrien oder Afghanistan als nicht dauerhaft primär lebenswerten Ort ansieht. Daher kann ich die Idee, dort wegzugehen, auch gut nachvollziehen. Nicht gut nachvollziehen kann ich die Idee, Teile dieser Lebensverhältnisse hier wieder aufleben zu lassen. Nicht gut nachvollziehen kann ich ebenfalls die Idee, der 'strenge' Islam habe nichts mit den Lebensverhältnissen vor Ort zu tun gehabt. Von daher halte ich die Idee, der massenhaften Errichtung von Moscheen und Gebetsräumen hier auch für ziemlich fehlgeleitet. Wer Scharia leben will, findet doch genug Orte außerhalb Deutschlands.

Wenn jemand aus beispielsweise Nordkorea unter Gefahren flieht, kann ich das ebenfalls sehr gut verstehen. Wenn derjenige nach seiner Flucht aber einen Hausaltar mit einer Figur von dem Kaukürbis mit der lustigen Frisur namens Kim errichtet, kann ich das nicht mehr verstehen.


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Politischer Islam (Islamismus)

14.02.2019 um 14:11
Schon merkwürdig: Wenn sich Wolgadeutsche, Sudetendeutsche, Donauschwaben oder Siebenbürger Sachsen in Jahrhunderten nicht in ihre Heimatländer Russland, Tschechien, Ungarn oder Rumänien integrierten, sondern an ihrer Parallelgesellschaft mit eigener Sprache, eigenen Medien, eigenen Sitten, Religionen und Gebräuchen festhielten: Dann freut sich der Deutsche hierzulande, dass diese allen Widrigkeiten zum Trotze ihre "nationale und kulturelle Identität" bewahrt haben. Und die unterschiedlichsten Regierungen der BRD subventionieren diese "Parallelgesellschaften" mit unserem Steuergeld.

Tut der aus Afghanistan bis Zimbabwe Zugewanderte gleiches, ist er ein Integrationsverweigerer.


3x zitiertmelden

Politischer Islam (Islamismus)

14.02.2019 um 14:22
Zitat von DoorsDoors schrieb:Parallelgesellschaft mit eigener Sprache, eigenen Medien, eigenen Sitten, Religionen und Gebräuchen festhielten
also in Mallorca haben sich die Deutschen nahtlos integriert. da muss man schon ganz genau schauen und hinhören, um sie zu erkennen ...


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Politischer Islam (Islamismus)

14.02.2019 um 14:26
@Bishamon

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Gern erinnere ich mich eines Partygesprächs in der Hamburger Upperclass. Sinngemäss schilderte eine gutsiutierte Dame ihr Erlebnis im Zweit- oder Dritthaus auf Mallorca so:

"Dann kommt da dieser Klempner wegen der Verstopfung - und dann spricht der nur Spanisch. Kein Deutsch. Nicht mal Englisch. Was glaubt der denn, wo er ist!"

Solchen Menschen wünsche ich die Scheisse bis zum Halse stehend.


melden

Politischer Islam (Islamismus)

14.02.2019 um 14:40
Zitat von DoorsDoors schrieb:Dann freut sich der Deutsche hierzulande, dass diese allen Widrigkeiten zum Trotze ihre "nationale und kulturelle Identität" bewahrt haben. Und die unterschiedlichsten Regierungen der BRD subventionieren diese "Parallelgesellschaften" mit unserem Steuergeld.

Tut der aus Afghanistan bis Zimbabwe Zugewanderte gleiches, ist er ein Integrationsverweigerer.
Vielleicht, weil es nicht das gleiche sein könnte. Wenn die Sudetendeutschen bestimmte Teile ihrer "Kultur" leben würden, die nicht passen, dann gäbe es da auch Probleme. Wenn sie auf Hakenkreuze, SS Uniformen und Rassentheorie stehen würden, wären wohl wenige begeistert sie zu subventionieren.

Wenn der Afghane afghanisch kocht gibts wohl weniger Probleme als wenn er versucht den reinen Islam zu verkünden und Leute zu missionieren oder ähnliches. Aber kann mich da auch täuschen.


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Politischer Islam (Islamismus)

14.02.2019 um 14:43
@epikur

"Der Afghane" hätte schon mal das Problem, dass "der reine Islam" in Afghanistan tödlich verfeindet sunnitisch oder schiitisch sein könnte.


melden

Politischer Islam (Islamismus)

14.02.2019 um 16:43
@Doors
Ist in Afghanistan weniger der Fall , eher im Gegenteil .
Der schiite in Form der mullahs nutzt Gruppierungen alla Taliban und al quaida um den westen zu schwächen etc pp


melden