Tote und Verletzte bei Schüssen in Münchner Einkaufszentrum

@Izaya
Wenn Du Dich einen Tag vor deinem Tod, "Klaus-Bärbel" nennst und vorher "Maria Callas" geheissen hast, bist Du offiziell schon Klaus-Bärbel, nur weiss das dann quasi niemand. Also Name kommt von "Nennen" und nennen tun Dich die anderen. D.h. ein alter Name wirkt erst einmal eine Weile nach. Daher das Ganze.
Letztendlich ist es egal. Wenn man den Namen nicht instrumentalisiert. Aber genau das geschieht ja. Sonst wären die spröden Fakten dazu alles was es zu wissen gibt.

Izaya schrieb:Naja, er hat die deutsche Staatsbürgerschaft und hieß zum Zeitpunkt seines Todes David.....

Und er hatte die iranische Staatsbürgerschaft. Und war unter dem Namen Ali bekannter als als David.
Kann man genau so sagen.
Zu Hitler:
Neben dem Geburtstag: Er sah sich auch als Arier, eben weil Iraner (Iraner heisst afaics ursprünglich "Arier")

@Trash43
Eine Zeitung druckt doch auch normalerweise, in solchen Fällen, keine Spitznamen. Es geht um den offiziellen Namen und der ist David.

Trash43 schrieb:Und er hatte die iranische Staatsbürgerschaft

gut, stimmt auch wieder.
Aber jemanden, der in Deutschland aufgewachsen ist, die deutsche Staatsbürgerschaft hat und sich selber als Deutschen bezeichnet Iraner nennen.......

@Nerok
Ja, aber nur die F.A.Z. weiß es, aus "Sicherheitskreisen".
Naja, wird schon seine Richtigkeit haben..... hoffe ich einfach mal :D

Izaya schrieb:Aber jemanden, der in Deutschland aufgewachsen ist, die deutsche Staatsbürgerschaft hat und sich selber als Deutschen bezeichnet Iraner nennen.......

Solange man nicht die Gedanken der Leute manipulieren kann ist man das, was andere in einen sehen. So ist er für die einen der Deutsch-Iraner David und für die Anderen der Iraner Ali. Ehr das letztere, weil man nicht möchte das ein Deutscher diese Tat verübt haben soll.

Außerdem ist es bezeichnend für Minderwertigkeitskomplexe seine Identität zu verbergen in dem man sie ändert. Nach Erfahrungen werden solche Menschen auch weniger anerkannt, als welche, die zu ihrer Herkunft stehen. Passt also alles irgendwie zusammen.

@Foss

Foss schrieb:Solange man nicht die Gedanken der Leute manipulieren kann ist man das, was andere in einen sehen.

Sich über andere zu definieren, finde ich falsch. Meine Meinung....

@Foss

Foss schrieb:Außerdem ist es bezeichnend für Minderwertigkeitskomplexe seine Identität zu verbergen in dem man sie ändert.

Du meinst es ist nicht Zeichen einer bestimmten Zugehörigkeit...dann haben die vielen Spätaussiedler also aus Minderwertigkeitskomplexen ihre Namen geändert in den 90ern?

Die Eltern des Münchner Amokläufers David Sonboly bekommen einem Medienbericht zufolge Morddrohungen. Ihm selbst gehe es schlecht und seine Frau weine seit einer Woche, sagte der Vater der "Bild am Sonntag". "Wir bekommen Morddrohungen", fügte er hinzu. "Unser Leben in München ist erledigt."

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/amoklauf-in-muenchen-vater-spricht-von-morddrohungen-gegen-die-familie-a-1105514.html

Und hier übrigens der Grund warum man keine Nachnamen veröffentlichen sollte.
Ekelhafte Idioten die den Eltern jetzt Morddrohungen schicken.


@Foss

Foss schrieb:Außerdem ist es bezeichnend für Minderwertigkeitskomplexe seine Identität zu verbergen in dem man sie ändert.

Den Geburtsnamen ließ der spätere Amoktäter - womöglich als Reaktion auf das Mobbing - in David ändern. Danach wollte er offenbar nicht mehr mit Ali angesprochen werden.

Wenn man wegen seiner Identität massiv gemobbt wird dann ist das ein guter Grund sie zu ändern.

Das die Eltern Morddrohungen bekommen ist wirklich unterste Schublade.
Als ob sie es nicht schwer genug haben.
Diese Menschen die jetzt mit Mord drohen ganz streng bestrafen !

@Nina75
Ich gebe Dir recht - uneingeschränkt.
Aber was ist mit den Opfern?

puntanorte schrieb:Ich gebe Dir recht - uneingeschränkt.
Aber was ist mit den Opfern?

Was soll mit denen sein?
Ich wüsste nicht das sie Morddrohungen bekommen.
Und die Eltern sind genauso Opfer.
Sie haben auch ihr Kind verloren und dazu noch ihre Existenz.

vorallem haben sich ja hier die eltern nichtmal fahrlässigkeit schuldig gemacht.

Sohn war in therapie, und die waffen hat er sich selbst besorgt, nicht vom vater geklaut.

Tja, manche menschen werde ich nie verstehen, die sich einfach sündenböcke suchen müssen.

puntanorte schrieb:Aber was ist mit den Opfern?

Ich verstehe diesen Einwand nicht. Was haben die Opfer des Täters damit zu tun, dass seine Eltern Morddrohungen bekommen? Das solltest Du noch näher ausführen und erklären, warum Du das in der Form in den Raum geworfen hast.

@kleinundgrün
@Nerok
Ich wollte damit ausdrücken, dass ich Reaktionen wie eine Morddrohung verstehen kann (ich spekuliere, dass diese aus dem Umfeld der Opfer des Täters kommen), auch wenn ich sie selbstverständlich nicht in Ordnung finde.
@shionoro
Ja, die Eltern haben ihn in Therapie geschickt und besitzen selbst keine Waffen, das ist richtig.
Wenn ich aber als Eltern
- zulasse, dass mein Kind fast rund um die Uhr am PC Killerspiele spielt oder dies ggf. gar nicht mitbekomme
- nicht mitbekomme, in welche geistige Richtung sich mein Kind entwickelt
- keine weiteren Maßnahmen ergreife, nachdem die Therapie offensichtlich keinen Erfolg hatte oder dies ggf. gar nicht mitbekomme
- nicht mitbekomme, dass mein Kind zwingend erforderliche Medikamente einfach mal so absetzt oder dies ggf. mitbekomme, aber nichts dagegen unternehme
etc. pp., wohlgemerkt bei einem Kind, welches mit mir in der Wohnung zusammen lebt,
ist dies dann fahrlässig im moralischen Sinne? Ich meine wohl. Ja, die Eltern des Täters haben ansatzweise vieles richtig gemacht, z.B. ihn in stationäre Therapie zu schicken. Es hat offensichtlich nicht ausgereicht, sie hätten noch mehr hinschauen müssen, noch mehr miteinander reden müssen. Meine Meinung.

@puntanorte

Das finde ich jetzt einfach unfair.
Soeine beobachtung können eltern nicht gewährleisten.
Dafür müssten sie schon den pc von dem jungen überwachen, und das geht nicht ohne komplett das verhältnis zu ihm zu zerstören.

Depressionen haben auch mit medikamenten ups und downs, und depressionen allein machen keinen amokläufer.

Viele patienten können ihrer familie gegenüber eien gute fassade waren, und die wahnhaften gedanken kommen erst sehr plötzlich raus.

Die Eltern trifft hier aller warscheinlichkeit nach keine schuld.

Und killerspiele? Ich bitte dich, ein großer teil der jungs in dem alter hängt im zimmer rum und zockt den ganzen tag.

@shionoro
Ich gebe mich geschlagen, auch wenn ich zum Teil eine andere Auffassung vertrete. Grausam ist es allemal, für alle.
Besten Gruß.

puntanorte schrieb:Ich wollte damit ausdrücken, dass ich Reaktionen wie eine Morddrohung verstehen kann

Puh, schwierige Auffassung. Ich weiß nicht, ob man Menschen zugestehen sollte, erlittenes Unrecht durch weiteres Unrecht zu kompensieren.
Das wäre, wie wenn es verständlich wäre, dass ich Dich schlage, weil ein anderer mich geschlagen hat. Das mag zwar meinen Frust verringern, geschlagen worden zu sein. Aber insgesamt wäre es ausgesprochen unsozial.

Mal ne Frage.
Habe gerade mit einem Kollegen über den Amoklauf gesprochen und er hat mir ein Bild gezeigt auf dem ersichtlich ist, dass der Tathergang der Aufgrund Zeugenaussagen rekonstruiert wurde so nicht stimmen kann.
Die Abendzeitung hat "den Weg des Amokläufers" gezeichnet und der ist definitiv falsch. Weil er auf einem anderen Parkdeck war als in der Karte eingezeichnet.

War das hier oder an anderer Stelle schon mal Thema? Habe dazu nix gefunden.

Original anzeigen (0,2 MB)

Wenn der Mörder also auf dem eingezeichneten Weg gesehen wurde kann es fast nicht sein, dass es ein Einzeltäter war.
Oder haben sich die Augenzeugen in der Hektik einfach geirrt?
Interessant wäre noch, wenn man auf der Karte sehen könnte wo er gemordet hat.
So weit ich raus gelesen habe, gab es Opfer vor dem Saturn. So weit würde der Weg also stimmen. Aber ab da ist da definitiv was falsch.

So, jetzt habe ich den Post verfasst und die Lösung selbst gefunden. DIe Süddeutsche hat ne ganz andere Karte, die auf den ersten Blick so stimmen kann.
Ich schicke den Post jetzt trotzdem ab, vielleicht interessiert es ja jemanden :)

@Deepthroat23

Der täter war ja nicht maskiert. Ich denke, wenn zeugen da wirklich jemand anderen gesehen hätten, dann hätte zumindest einer von ihnen das gesagt.

Selbst bei einer fluchtsituation waren da so viele menschen, dass irgendwer sein gesicht gesehen haben muss.

@shionoro

Ja klar, wie gesagt, der zweite Weg ist ja schlüssig, die Frage hat sich also ohnehin erledigt.

@kleinundgrün
Das es nicht richtig ist, darüber sind wir uns einig. In der Theorie klingt alles immer einfach. Ich selbst bin - Gott sei Dank - noch nie in die Situation geraten, einen nahen Angehörigen (oder auch fernen) oder Freund durch Gewalt verloren zu haben.
Aber ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass man dann solche Gedanken hegt. Ich würde mich da nicht ausschließen wollen/können. Ich finde dies im "richtigen Leben" nachvollziehbar, dass man seiner Wut über die Ereignisse in wüsten Drohungen Luft macht. Ich spreche hier nicht von irgendeiner Tatausführung, aber die Drohungen kann ich rein menschlich verstehen. Um so mehr ist nun für die Angehörigen die psychologische "Nachbetreuung" gefragt, für alle Opfer, sowohl auf Opfer- als auch auf Täterseite. Aber das findet ja statt, wie man hört und liest. Gut so.
Können wir uns darauf einigen?

@shionoro
Tja, Schuld ist so ein großes Wort, wen trifft schon Schuld. Es ist immer irgend eine Art von Unvermögen, Nachlässigkeit, sonstiges. Wir kennen das alle aus dem eigenen Leben, meine ich. Ich sage mal: Verantwortung.

shionoro schrieb:Depressionen haben auch mit medikamenten ups und downs, und depressionen allein machen keinen amokläufer. Viele patienten können ihrer familie gegenüber eien gute fassade waren, und die wahnhaften gedanken kommen erst sehr plötzlich raus.

Das weiß ich selbst aus meinem unmittelbaren familiären Umfeld nur zu gut, das kannst Du mir glauben. Aber darauf achten, dass die Medikamente eingenommen werden, kann man in einem Haushalt doch schon oder nicht?

Dafür müssten sie schon den pc von dem jungen überwachen, und das geht nicht ohne komplett das verhältnis zu ihm zu zerstören. Und killerspiele? Ich bitte dich, ein großer teil der jungs in dem alter hängt im zimmer rum und zockt den ganzen tag.

Und gesprochen wird gar nicht mehr miteinander? Z.B. bei gemeinsamen Mahlzeiten? Dabei würde man auch die Richtung mitbekommen, in welche sich das Kind entwickelt.
Zusammen mit dem Freund des Täters aus München-Laim und der Internet-Bekanntschaft aus BW, welcher ebenfalls einen Amoklauf plante, sind wir nun schon bei 3 bekannten konkreten Fällen, wo sich der Alltag der Kinder so gestaltet hat, dass sie über einen längeren Zeitraum täglich stundenlang vor dem PC gehockt sind, ohne dass auch nur ein Elternteil mitbekommen hat, was die da treiben. Wenn das normal sein soll, na dann: Herzlichen Glückwunsch! Ich persönlich hätte schon ein Problem damit, wenn mein Kind den ganzen lieben langen Tag Solitär spielt. Die beiden Jugendlichen sind nun in der Psychatrie untergebracht, weil aus Sicht der (verschiedenen) Jugendämter von ihnen eine Gefahr ausgeht. Das gibt ja wohl schon zu denken.
Nein, ich bleibe dabei: Verantwortung der Eltern!
Es alles nicht gewusst zu haben, befreit nicht und ist schnell und einfach gesagt. Meine Meinung.