@lawinelawine schrieb:ich habe Teile! der von dir angesprochenen community im schulischen Bereich erlebt und kann deine Aussagen für einen Teil derer nur bestätigen.
bei der Konfliktlösung gibt es deutliche Unterschiede in den Kulturen.
um es platt zu sagen:
Diskussionskultur ./. Faustrecht
wir können doch über alles reden ./. der machomäßige Junge hat recht und im Zweifel holt er personelle Verstärkung
Ja. Also es wäre halt schön, wenn sich das Sozialverhalten vieler ändern würde oder das mal thematisiert wird. Und ich bin so frei zu sagen, die Moscheegemeinden in Deutschland sollten intensiver und drängender darauf angesprochen werden, dass so manche ihrer jugendlichen Mitglieder ein sehr, sehr schlechtes Sozialverhalten mitbringen. Also die Religion mal thematisiert, weil eben mit den Moscheegemeinden ja ein Ansprechpartner existiert. Da treffen sich Eltern, Imame und sonstige, die Einfluss auf ihre Jugendlichen haben.Und wie du selbst erwähnst, ein Konflikt muss nicht IMMER mit Schlägerei geschlichtet werden oder enden. An sich ist es ja in Deutschland USUS, das Kindern und Jugendlichen beizubringen.
Ich für meinen Teil hab auch deutsche Mitschüler erlebt, die ekelhaft waren. Ich hatte einen Mitschüler namens Marius, echt bescheuert der Junge. Er hat mich versucht zu mobben, aber das hat sich so verlaufen. Wir haben uns geschlagen usw., aber nie wirklich gewalttätig. Bei Deutschen habe ich das Gefühl, ist die Art der Respektlosigkeit auch nicht so ausgeprägt. Konflikte werden tatsächlich mehr über Worte geschlichtet, wenn mal nicht, dann reicht ein Kampf. Aus Lust und Laune Faustkämpfe hab ich bei deutschen Jugendlichen auch noch nie gesehen. Also dass gesagt wird, komm lass schlagen. Also wirklich total ohne Grund einander körperlich echt angehen.
Wenn ich mit
@KillingTime im Jahr 2016 eine Schule in einem sozial etwas heruntergekommenen Viertel besuche (oder kann wahrscheinlich auch woanders sein, muss kein sozialschwaches Viertel sein), kann es sein, dass deutsche Kinder vielleicht uns beschimpfen oder so etwas. Aber so manch anderes Klientel rotzt uns an oder sind mit ihrer Wortwahl massiv respektlos. Man ist unter Schock, weil man sowas noch nie erlebt hat. Kennt sowas kaum. Auch die Aggression. An diesem Punkt kann "multikulti" durchaus gescheitert sein, KillingTime. Migrantische Jugendliche, die massiv pöbeln, körperlich angehen etc. durchaus ohne Grund, au weia.
Ich hab etwas ähnliches in Berlin- Hohenschönhausen erlebt. Ich war mit einer Reisegruppe auf Studienfahrt. Wir saßen im Bus vor diesem ehemaligen Stasi-Gefängnis, bereit zur Abfahrt. Jugendliche haben draußen angefangen so ein bisschen Krawall zu machen, haben Müll auf den Bus geworfen, Stinkefinger gezeigt und beleidigt, einfach so. Wir saßen doch nur im Bus. Die waren selber ne Gruppe wie ne Schulklasse oder so, die das ehemalige Gefängnis besucht haben. Also ich meine, sie hatten eigentlich besseres zu tun.
Ich bringe halt jetzt mal so ein sehr, sehr schlechtes Sozialverhalten in Zusammenhang mit gescheiterter Integrationsleistung bzw. sie hatten Eltern, deren Integration so schief gelaufen ist, dass sie ihren Kindern kein gutes Vorbild sein konnten oder wollten. Man muss Herkunft oder Religion nicht thematisieren, für was denn. Aber so manches Verhalten, wo soll man ansetzen. Bei der "Mehrheitsgesellschaft?" Bei der migrantischen Elterngeneration?
Wir müssen uns auch bei Ali David S. fragen, an welchem Punkt die Eltern gescheitert sind. Der Iran ist ja schon als sehr konservatives Land( um es nett auszudrücken) bekannt. Ali David hat sich aber wohl assimiliert in die deutsche Gesellschaft, deren Tendenz ja nicht gerade wie bekannt in Richtung Konservatismus geht, sondern in die linksliberale Richtung. Vielleicht hat Ali David S. den Konservatismus der Herkunftskultur seiner Eltern auch verwechselt mit deutschem Konservativsmus. Er wurde möglicherweise wie im Iran üblich konservativ erzogen, kennt kaum was anderes, und ist sich treu geblieben, nur, dass er ein deutscher Konservativer sein wollte. Was aber nicht passt, weil der Iran ist halt was anderes als Deutschland.