@Kuschki Deine Erfahungsberichte in allen Ehren, aber da sieht man eben nunmal das Problem fehlgeschlagener Integration.
In Frankreich sieht man dieses Phänomen der Ghettoisierung ja auch sehr deutlich. Das heisst: man nimmt auf, integriert aber nicht. Man lässt die Menschen so nebenher leben, ohne, dass sie wirklich Bestandteil der Gesellschaft sind. Man überlässt sie sich selbst.
Das ist genau bei den ab den 1960er Jahren eingewanderten Gastarbeitern aus der Türkei geschehen. Sie schufen sich eine Parallelgesellschaft, aber nicht, weil sie es unbedingt so wollten, sondern weil sie keine andere Möglichkeit hatten, als sich nur mit Ihresgleichen auseinanderzusetzen. Man wollte sie ja eigentlich nicht. Bzw. nur ihre Arbeitsleistung - alles Andere war nebensächlich.
Und hier heisst es jetzt: besser machen! Sprachkurse, Förderung, Eingliederung ins Berufsleben bzw. Schule und Studium. Wertevermittlung der westlichen Welt und dennoch die Möglchkeit offen halten, dass sie ihre Religion ausleben, sich Traditionen bewahren können.
Ich kenne einen Deutschlehrer für Migranten aus Syrien. Die sind alle willig, wollen arbeiten, wollen deutsch lernen. Sie sehen, dass man sich um sie kümmert, sie kurzzeitig an die Hand nimmt, um sich hier zurecht zu finden. Und das verursacht bei diesen Menschen ein ganz anderes, positives Gefühl mit / zu unserem Land, unseren Menschen. Fremdenhass hingegen, Pauschalisierungen, wirken dem Integrationsprozess entgegen. Sie verärgern, isolieren und frustrieren und genau dies, zeigt sich dann anhand dieses gesellschaftlichen Zwiespalts, den du beschreibst.