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Das europäische Mittelalter - Fragen, Antworten, Diskussionen
15.04.2016 um 11:15@Grymnir
Wenn man aber etwas weiter in der Zeit zurückschaut, z.B. in das 5. und 6. Jahrhundert, dann stellt man fest, dass heidnische Herrscher aus machtpoltischen Gründen von sich aus zum Christentum konvertiert sind (und damit die Bevölkerung gleich mit). Hier kann man den Merowinger-König Chlodwig I. nennen. Der war zwar kein überzeugter Christ, konnte sich aber durch das Bündnis mit dem Christentum resp. Papst mehr Macht erschließen.
Ähnliches gilt für die Normannen, die zunächst als Wikinger und Heiden das heutige Frankreich geplündert hatten, sich unter Rollo dann mit dem franz. König auf einen Friedensvertrag einigten und anschließend zum Christentum konvertierten. Auch hier wurde dem heidnischen Glaube seitens den Heiden mehr oder weniger freiwillig entsagt - zugunsten von Macht und Land.
Letztlich sind aber auch Teile der alten germanischen oder nordgermanischen Traditionen in das Christentum mit eingeflossen, denn selbstverständlich haben die Bekehrten ihre alten Lebensweisen und Riten nicht ad-hoch begraben, sondern führten sie anfangs sogar unbeirrt weiter (wie zu Zeiten Chlodigs I.). Letztlich wird das eine langsame Entwicklung gewesen sein, sodass sich das Christentum in Mittel- und Nordeuropa als eine eigene Form als Ergebnis der alten Traditionen und dem Einfluss der Religion manifestiert hat.
Wikipedia: Chlodwig I.#Christianisierung
Wikipedia: Rollo (Normandie)
Wikipedia: Normannen
@Fedaykin
@Grymnir
Möglicherweise waren die monotheistischen Religionen zumindest in diesen Formen ordnender als die noch gleichzeitig bestehenden, heidnischen Glaubensrichtungen. Insbesondere das Bestehen mächtiger und fester Institutionen war ja ein Ordnungsfaktor. Aber das wird es alleine auch nicht sein. Vielleicht waren die christlichen Herrscher einfach die besseren Politiker. :S
Grymnir schrieb:Da hast du nicht unrecht, aber hätte keine Christianisierung stattgefunden, hätten die Nordmänner ihre Sagen und Mythen früher oder später auch aufgeschrieben.Man muss dazu aber sagen, dass die Christianisierung nicht überall mit dem Schwert aufgezwungen wurde. Auf die alten Sachsen trifft das definitiv zu. Karl der Große hat mehrere Exempel statuiert und letztlich mit massiver Gewalt dafür gesorgt, dass die Sachsen zum Christentum konvertieren.
Wenn man aber etwas weiter in der Zeit zurückschaut, z.B. in das 5. und 6. Jahrhundert, dann stellt man fest, dass heidnische Herrscher aus machtpoltischen Gründen von sich aus zum Christentum konvertiert sind (und damit die Bevölkerung gleich mit). Hier kann man den Merowinger-König Chlodwig I. nennen. Der war zwar kein überzeugter Christ, konnte sich aber durch das Bündnis mit dem Christentum resp. Papst mehr Macht erschließen.
Ähnliches gilt für die Normannen, die zunächst als Wikinger und Heiden das heutige Frankreich geplündert hatten, sich unter Rollo dann mit dem franz. König auf einen Friedensvertrag einigten und anschließend zum Christentum konvertierten. Auch hier wurde dem heidnischen Glaube seitens den Heiden mehr oder weniger freiwillig entsagt - zugunsten von Macht und Land.
Letztlich sind aber auch Teile der alten germanischen oder nordgermanischen Traditionen in das Christentum mit eingeflossen, denn selbstverständlich haben die Bekehrten ihre alten Lebensweisen und Riten nicht ad-hoch begraben, sondern führten sie anfangs sogar unbeirrt weiter (wie zu Zeiten Chlodigs I.). Letztlich wird das eine langsame Entwicklung gewesen sein, sodass sich das Christentum in Mittel- und Nordeuropa als eine eigene Form als Ergebnis der alten Traditionen und dem Einfluss der Religion manifestiert hat.
Wikipedia: Chlodwig I.#Christianisierung
Wikipedia: Rollo (Normandie)
Wikipedia: Normannen
@Fedaykin
@Grymnir
Grymnir schrieb:Es ist nämlich fast überall auf dder Welt so gewesen, daß die polytheistischen Religionen langsam durch monotheistische abgelöst wurdenJa, das ist wohl ein Phänomen des Okzident. Dazu gibt es lange und breite religionssoziologische Ausführungen, z.B. von Max Weber. Aber das ist alles schon länger her bei mir.
Möglicherweise waren die monotheistischen Religionen zumindest in diesen Formen ordnender als die noch gleichzeitig bestehenden, heidnischen Glaubensrichtungen. Insbesondere das Bestehen mächtiger und fester Institutionen war ja ein Ordnungsfaktor. Aber das wird es alleine auch nicht sein. Vielleicht waren die christlichen Herrscher einfach die besseren Politiker. :S