Darf man die Vergangenheit leugnen
10.04.2005 um 13:58Verstimmungen zwischen China und Japan
Japan hat bei der chinesischen Regierung gegen die anti-japanischen Demonstrationen protestiert, bei denen es am Samstag in Peking zu Ausschreitungen gekommen war. Der chinesische Botschafter wurde ins Außenministerium in Tokio einbestellt. Medien zitierten den chinesischen Botschafter, Wang Yi, im Anschluss daran mit den Worten, die chinesische Regierung billige keine gewaltsamen Aktionen.
Chinas Regierung forderte die Demonstranten indessen zur "Ruhe und Besonnenheit" auf. Die antijapanischen Proteste in China dauerten am Sonntag an. Die Pekinger Kommunalverwaltung berichtete, dass sich 3000 bis 4000 Menschen vor dem japanischen Konsulat versammelt hätten. Mehrere tausend Menschen demonstrierten zudem in den südchinesischen Städten Kanton und Shenzhen. Auch in Schanghai gab es vor dem japanischen Konsulat Protestaktionen.
Die Demonstranten hatten am Samstag die japanische Botschaft und die Residenz des Botschafters in Peking mit Steinen, Flaschen und Getränkedosen beworfen. Auch Scheiben gingen dabei zu Bruch. Zwei japanische Studenten wurden am Samstag in einem Restaurant der Hafenstadt von Chinesen verprügelt und mussten im Krankenhaus ambulant behandelt werden, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete.
Bedauern bekundet
Der japanische Vize-Außenminister Shotaro Yachi hatte protestiert und China aufgefordert, die Sicherheitsmaßnahmen um die japanische Botschaft und die Residenz des Botschafters in Peking zu verstärken. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach von mehr als 10.000 Demonstranten. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo schätzte die Zahl auf bis zu 20.000.
Laut Kyodo hat China das Werfen von Steinen zwar bedauert, jedoch die Demonstranten nicht am Bewerfen der Botschaft und Residenz gehindert. Der chinesische Vize-Außenminister Qiao Zonghuai habe sein "Bedauern" bekundet, nachdem Japans Botschafter in China zuvor protestiert habe.
Verbrechen verharmlost
Hintergrund der Ausschreitungen in Peking ist das Erscheinen eines japanischen Schulbuchs. Darin werden nach Ansicht der Demonstranten die japanischen Verbrechen an Chinesen im Zweiten Weltkrieg verharmlost.
Das Leben geht weiter bloß kein Stress die Zeit ohne mich bekommt ihr auch weg ;)