@Realo Lieber spät als nie, war zwei Wochen weg ...
Falsch, man wird nicht nur als Mensch geboren, sondern als Staatsbürger eines Landes. Und die kulturelle Einbindung und Prägung beginnt schon im Mutterleib durch das Hören der Sprache und Musik um die Mutter herum. Sofort ab der Geburt herrscht natürlich kultureller Dauerbeschuss, das Baby wächst regelrecht in die Kultur hinein.
Wie oft soll ich es noch sagen, bei einem deutschen Neonazi stellt sich die Frage nach der Integration (im kulturellen Sinn) gar nicht, ein Deutscher ist automatisch integriert, einfach weil er Deutscher ist. Er mag kriminell und ein Idiot sein, aber er braucht sich kulturell nicht erst zu integrieren. Die Frage nach der Integration stellt sich nur bei Leuten mit Migrationshintergrund.
Ich habe in der Tat nichts gegen die Leitkultur, da ich nichts von Multi-Kulti halte. Religionsfreiheit etc. steht ja auch nur deshalb in den Verfassungen vieler Länder, weil sich dieses Problem, das wir heute z. B. mit dem Islam haben, damals noch gar nicht stellte. Es ist leicht, Multi-Kulti in einer Verfassung zuzusichern, solange praktisch niemand dieses Recht auch in Anspruch nimmt. Genau deshalb fragen sich z. B. auch immer mehr Amis, ob man Englisch und Christentum in die Verfassung aufnehmen sollte.
Wissenschaftlich gibt es keine Menschenrassen, aber dennoch ist der Begriff nach wie vor gebräuchlich. Das lässt sich auch mit noch so viel PC nicht ändern. Deutsche interessiert es z. B. nicht, ob ein Schwarzer ethnisch gesehen ein Yoruba oder ein Haussa ist, er ist einfach ein Schwarzer im Sinne der schwarzen Rasse. Ich weiß, dass einige das nicht gerne hören ...
Jus sanguinis hat mit den Nazis nichts zu tun, es ist eine uralte Praxis, die eigene Ethnie zu bevorzugen, deshalb z. B. die Beschneidung bei den Juden seit Jahrtausenden. Jus soli in Reinform gibt es selten wenn überhaupt wo, auch in den USA nicht. Die Blutsverwandtschaft spielt fast überall auf der Welt eine wichtige Rolle bzgl. Staatsangehörigkeit, Nationalität, Einwanderung etc.
Als Migrant muss man sich praktisch überall die Staatsangehörigkeit erst verdienen, z. B. durch eine bestimmte Wartezeit, das Bestehen von Prüfungen, etc. Selbst innerhalb der EU hat man nicht das Recht auf die Staatsbürgerschaft in einem anderen EU-Land. Man kann sie nach einigen Jahren beantragen, sie kann aber verweigert werden, wenn das Land keine ausreichende Einbindung in die heimische Gesellschaft erkennen mag.