@klausbaerbel
Reimar Horten hat ab 1948 in Argentinien weiterhin Flugzeuge entwickelt und gebaut.
cejar schrieb:War die ME 262 nicht an sich eine Wunderwaffe?
Zu den erheblichen technischen Problemen der Me 262, die mehr Opfer unter den Piloten forderten als allierte Waffen, empfehle ich "Strahljäger Me 262 im Einsatz. Alle Geschwader, Gruppen und Kommandos" von Manfred Jurleit (Motorbuch 1995).
Es ist übrigens nicht so, dass nun deutsche Techniker an Genialität ihren ausländischen Kollegen überlegen gewesen wären. Fakt ist, dass sich im Bereich der Rüstungsindustrie eine Menge Leute tummelten, die es vorzogen, am warmen Ofen "kriegswichtige Projekte" zu entwickeln, statt sich an der Ostfront den Arsch wahlweise abzufrieren oder abschiessen zu lassen, was ja durchaus verständlich ist. Dass unter der Flut von "revolutionären Ideen" natürlich auch die eine oder andere realisierbare war, ändert nichts an der Tatsache, dass sehr viele der sogenannten "Wunderwaffen" ein Fall für die Rundablage waren.
Im Gegensatz dazu zog man es auf der Gegenseite vor, statt Arbeitszeit und Material für zweifelhafte Vorhaben zu verschwenden, sich auf bewährte Technik zu konzentrieren.
Was allerdings bei aller Technik-Verehrung gern ausser Acht gelassen wird, ist die Tatsache, dass die "Wunderwaffen-Programme", ob nun Strahlflugzeuge oder Raketenwaffen, zehntausende von Zwangsarbeitern das Leben kosteten. Dieser Preis des "Fortschritts" wird auch von vielen "Historikern" gern unterschlagen.
Darüber hinaus kostete der Einsatz von unausgereifter Luftfahrttechnik Dutzende fähiger Piloten das Leben. Konstrukteure wie Messerschmitt, Lippisch oder Tank sind da buchstäblich über Leichen gegangen, um ihren eigenen Ehrgeiz zu befriedigen und ihren Ruhm zu mehren. Ihr Vermögen, das nur nebenbei, natürlich auch.