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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

2.313 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Russland ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 17:14
Zitat von WaldWald schrieb:Die Amis werden sich noch wundern, wenn das,, Reich der Mitte'' den Geldhahn zudreht. Die passen schon auf, dass die USA nicht zu frech werden. Aber eines muss man ihnen lassen, sie haben den Kalten Krieg 2.0., wieder entflammen lassen.
Oh Oh.. versuch nicht noch mehr gefährliches Halbwissen zu generieren bzgl Staatsanleihen und Finanzierung.


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 17:19
Mit Diplomatie könnte man viel erreichen. Wenn man wollte! Frau Merkel spricht Putins Muttersprache und umgekehrt. Dennoch gibt es weniger diplomatischen Ausgleich als zu H. Kohls Zeiten um 1990. Ich verlange ja nicht viel, weniger als man im Jahre 2000 hatte, nur mit zum Teil anderen/ zusätzlichen Fähigkeiten. Invasive Kriegsspiele möchte ich, sofern möglich, vermeiden. Warum aber sollte man einem Bürgerkriegsland zuschauen und Däumchen drehen und gehe im eigenem Land zur Kirche und lasse mich in christl. Nächstenliebe belehren!? ;) Nur, wenn ich, du nicht ich weiss, ein US Bashing betreibe, sollte man ganz vorsichtig sein. Denn selbst Verteidigen, können wir uns seit 2010 gar nicht mehr als noch im Jahre 2000.... Eigene Munition herstellen, können wir nur bedingt. Eigene Produktionslinien für Flugzeuge haben wir nicht mehr in De um komplette Flugzeuge zu bauen. Siehe die Ausführungen von User Wald, wenn man schon andere Länder mit Waffen versorgt könnte man auch unsere Truppe ausrüsten. Natürlich könnte man. Aber bedarf es Politiker/ innen die Ausrüstung und Diplomatie wollen.. Und beides haben wir nur nur noch bedingt. Deswegen ist die Betitelung Frau Merkels als Friedenskanzlerin, ein bisschen weit her geholt. ;) Da hat Helmut dann bisschen besser geschafft. Sorry für den langen Text.


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 17:23
@Fedaykin
Die USA befindet sich im Schulden Ranking unter den Top 15. Schau mal wo Russland und die Chinesen so stehen.


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 17:37
Zitat von WaldWald schrieb:Die USA befindet sich im Schulden Ranking unter den Top 15. Schau mal wo Russland und die Chinesen so stehen.
Und? Was sagt das jetzt ohne Kontext aus?


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 17:38
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Mit Diplomatie könnte man viel erreichen. Wenn man wollte! Frau Merkel spricht Putins Muttersprache und umgekehrt. Dennoch gibt es weniger diplomatischen Ausgleich als zu H. Kohls Zeiten um 1990.
Diplomatie funktioniert nur wenn man ein gemeinsames ideologisches Fundament hat.
Nach dem Zerfall der Soviet Union hat Russland eine Weile gebracht bis es eine neue nationale Ideologie gefunden hat. Sie kam aber dann mit Putin und sie extrem rechts-nationalistisch und dreht sich um eine oligarchisch Organisierte Führerdiktatur.

Russland ist nicht mehr kommunistisch, dafür jetzt ultranationalistisch und anti-liberal.
Ehrlich gesagt haben sich sich damit ideologisch noch weiter vom Westen entfernt als sie es zu Soviet Union Zeiten eh schon waren.

Was willst du da noch großartig an Diplomatie machen?
Die Russen sehen Dinge wie Demokratie und Menschenrechte als einen Angriff auf ihre Souveränität an.
Alle Werte auf denen unsere Gesellschaft basiert lehnen sie ab.

Die USA unter Trump waren Russland schon näher. Oligarchisch, anti-liberal, anti-demokratisch.
Aber Trump wurde halt wieder abgewählt.

Es ist immer schwierig zu sagen was die russische Bevölkerung tatsächlich will. Viele Russen glauben bspw. nicht an Gott, sind aber Mitglied in der ultrakonservativen russisch-orthodoxen Kirche, weil sie die Mitgliedschaft als Teil der russischen Identität sehen. (Eine Identität die Putin maßgeblich über die letzten 30 Jahre konstruiert hat, zu Soviet Union Zeiten war Religion staatlich noch nicht erwünscht.)

Ich mein, dass ihr Land von Oligarchen ausgebeutet wird gefällt denen wohl auch nicht, aber liberale und demokratische Werte sind trotzdem sind so weit verbreitet in Russland. Hass auf Minderheiten, vor allem Rassenhass, überwieg dann doch im Vergleich zum Hass auf die Oligarchen die sie knechten. Typisches Stockholm-Syndrom.




Deutschland und Russland haben einfach keine Überschneidungen beim Wertefundament.
Deutschland und die USA hingegen haben da schon Überschneidungen. Zumindest solange die USA nicht von einem Irren wie Trump regiert werden.

Viel interessanter finde ich die Frage nach den Überschneidungen zwischen Deutschland und China.
Es ist nicht einfach einen Überblick über politische Strömungen in China zu erhalten. Es gibt ja nur ein Partei die ihre Machtkämpfe intern austrägt. Niemand weiß wirklich wieviele liberale Kräfte, kommunistische Kräfte, oligarchische Kräfte usw. da in der Partei wirken.
Im Gegensatz zu Russland handelt China aber pragmatisch und rational und ist deshalb berechenbarer und ein konstruktiverer Diskussionspartner.(was nicht heißt, dass China weniger gefährlich ist) China ist tatsächlich ein Staat. Russlands Regierung hingegen ist mehr eine mafiöse Struktur, die das Land als Geisel hält und einfach so viele Kohle wie geht raus zieht.


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23.03.2021 um 17:41
@Fedaykin
Die brauchen für ihre Projekte Geld und zwar von anderen Ländern. Die sind eigentlich pleite und daher ein Sicherheitsrisiko, hat man recht deutlich am Ex Präsidenten gesehen, wo das hin gehen wird.


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 17:44
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Deutschland und Russland haben einfach keine Überschneidungen beim Wertefundament.
Deutschland und die USA hingegen haben da schon Überschneidungen.
Aha und wo sollen die Überschneidungen liegen bzw. nicht?


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 18:06
Zitat von WaldWald schrieb:Die brauchen für ihre Projekte Geld und zwar von anderen Ländern. Die sind eigentlich pleite und daher ein Sicherheitsrisiko, hat man recht deutlich am Ex Präsidenten gesehen, wo das hin gehen wird.
Wieso brauchen sie das von anderen ländern?


MW-GO672 nation ZG 20180821130954


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 18:27
Zitat von frivolfrivol schrieb:Aha und wo sollen die Überschneidungen liegen bzw. nicht?
Ich beantworte das immer am liebsten mit einem Verweis auf Kyrill. Der Moskauer Patriarch Kyrill der russisch Orthodoxen Kirche sagte 2005, dass der fundamentale Gegensatz unserer Epoche, die Opposition von liberal-gesellschaftlichen Werten auf der einen Seite und den Werten von nationaler, kultureller und religiöser Identität auf der anderen Seite ist.
(Anderson, J, J. 2016)

Liberal-gesellschaftliche Werte sind Dinge wie Demokratie, individuelle Rechte, Menschenrechte, Rechtsstaalichkeit, Freiheitswerte usw.

Russland hingegen steht für die Werte nationaler, kultureller und religiöser Identität. Also kollektivistische Werte die höher wiegen als individuelle Rechte Einzelner.

Ein anderer Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche formulierte es so:
„multiconfessionality, multiparty systems, separation of powers, competition, administrative conflicts—all that the present political system takes such pride in—are symptoms of spiritual unhealthiness. The very existence of pluralistic democracy is none other than a direct result of sin“[/quote]

Übersetzt: "Glaubensfreiheit, Mehrparteiensysteme, Gewaltenteilung, Wettbewerb, Administrative Konflikte - all diese Dinge auf die die derzeitige politische Systeme so stolz sind - sind Symptome spiritueller Krankheit. Die bloße Existenz plurlaistischer Demokratie ist nicht anderes als das direkte Resultat von Sünde."

Dem Ganzen liegt ein unterschiedliches Wahrheitsverständnis zu Grunde. Wer annimmt, dass es absolute Wahrheiten und einen vollkommen richtigen Zustand gibt, der sieht Kompromisse und demokratische Prozesse natürlich als Hinterniss um zur absoluten Wahrheit bzw. zum perfekten Zustand zu kommen. Stattdessen ist das Ziel die Macht jemandem zu geben der die absolute Wahrheit kennt. (bspw. ein Herrscher von Gottes Gnaden wie in der Monarchie oder ein "tugendhafter" Führer wie im Faschismus)

Aber wer absolute Wahrheiten ablehnt und Gesellschaften als Verbund von Individuuen mit legitimen oder widersprüchlichen Einzelinteressen sieht, der sieht demokratische Prozesse als legitime Methode um eine gerechte Abwägung von Interessen erziehlen.

Deutschland und die USA sind keine liberalen Musterstaaten, aber sie haben zumindest den Anspruch liberal, demokratisch und rechtsstaatlich zu sein. Russland hat diesen Anspruch nicht.
Zitat von WaldWald schrieb:Die brauchen für ihre Projekte Geld und zwar von anderen Ländern. Die sind eigentlich pleite und daher ein Sicherheitsrisiko, hat man recht deutlich am Ex Präsidenten gesehen, wo das hin gehen wird.
Die USA sind kein Haushalt. Sie geben ihre Währung selbst aus. Die können gar nicht pleite gehen, da sie einfach die Geldmenge erhöhen können, wenn sie wollen.

Lange Zeit war in der Wirtschaftswissenschaft die Ansicht verbreitet, dass Defizite, bzw. "Schulden machen" nicht gut ist.
Allerdings gab es nie eine wissenschaftliche Begründung für diese Behauptung und inzwischen ist sie von den relevanten ökonomischen Beratern in den USA verworfen worden.

Natürlich kann der Staat nicht einfach Geld ausgeben wie er Lustig ist, aber das Defizit("die schwarze Null") ist ein unerheblicher Maßstab.
Das Einzige worauf ein Staat mit eigener Währung beim Geld ausgegeben achten muss ist die Inflation.

Und ehrlich gesagt scheint die Inflation seit über 10 Jahren schon nicht mehr auf Veränderungen der Geldmenge zu reagieren.
Und das hat die Leute in den USA jetzt ermutigt viel zu investieren: 2.2 Billionen Cares Act (Das war noch Trump), 1.9 Billionen Covid-Paket, 3 Billionen Infrastrukturpaket geplant.

1 Billion = 1000 Milliarden = 1 Million Millionen
Das sind astronomische Mengen an Geld die das aus dem Nichts genommen und in den Markt gesteckt werden.


Im New Yorker war kürzlich ein sehr guter Artikel über eine Debatte zwischen den beiden Ökonomen Paul Krugman(Wirtschaftsnobelpreisträger) und Larry Summers(Berater von Bill Clinton und Obama).
https://www.newyorker.com/news/annals-of-populism/larry-summers-versus-the-stimulus

Hier krachen quasi alte Sichtweisen und neue Sichtweisen zu staatlichen Investitionen und Schuldenaufnahmen aufeinander.
Summers vertritt die alten Sichtweisen die sich gegen umfangreiche staatliche Investitionen aussprechen.
Krugmann vertritt die "neue" Sichtweise, die wieder umfangreiche staatliche Investitionen im Rahmen antizyklischer Konjunkturprogramme gutheißt.


Es gibt einige ökonomische Argumente, die erklären warum neue Schulen kein Problem sind. Bspw. das Buch "The deficit myth" von der Ökonomin Stephanie Kelton: https://www.publicaffairsbooks.com/titles/stephanie-kelton/the-deficit-myth/9781541736184/

Oder "Mission Economy" von Mariana Mazzucato https://marianamazzucato.com/books/mission-economy

Über die letzten 5 Jahre haben derartige Perspektiven im akademischen Bereich die Überhand gewonnen und jetzt schlägt sich das langsam auch in der Politikberatung nieder. Bidens Administration ist bspw. von Beratern umgeben, die diese neuen Perspektiven vertreten.


Einige Ökonomen haben in den letzten Monaten Thesen geäussert zu beschränkten Inflationen. Normalerweise würde man annehmen, dass eine Erhöhung der Geldmenge ohne Steigerung realen Gegenwertes den Wert des Geldes sinken lässt = Inflation.
Es gibt mehr Geld, aber muss man auch mehr ausgeben um das selbe zu bekommen.

Der Trend lässt sich aber nicht erkennen in unseren Konsumklimaindizes.
Ausser an der Börse... Wir haben eine Inflation, die auf die Finanzmärkte beschränkt ist. Die Folge sind steigende Kurse. Da viel Geld da ist und investiert wird steigen Aktienwerte immer höher ohne, dass irgendein realer Gegenwert existiert, der diese Kurse rechtfertigt. Viele steigen sogar obwohl durch Corona reale Gegenwerte wie Umsatz oder Gewinn sinken.

Ob und welche Konsequenzen das haben könnte weiß man nicht sicher.
Im Grunde haben wir eine solche Inflation in den Kapitalmärkten aber schon seit den Rettungspaketen nach der Finanzkrise 2008.
Die letzten 10 Jahre waren Wachstum auf Pump.


Also Schulden sind für Individuen natürlich schlecht. Aber für Staaten sind Schulden kein Problem, solange die Wirtschaft läuft.
Gesundsparen funktioniert nicht. Also muss man Geld ausgeben, neue Schulden aufnehmen, wenn man Fortschritte machen will.


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23.03.2021 um 19:32
@1.21Gigawatt
Geiler Name.. ;) Nun, Russland ist unser indirekter Nachbar und nicht China. Russland, beliefert uns seit jeher mit Energie/ Rohstoffe, weniger China. In China lassen wir unsere Produkte herstellen, früher, war es die DDR! Wir haben mehr Überschneidungen mit Russland als sie vermuten, denn ganz ohne russische Energie würde einiges stillstehen, zumindest in Deutschland. Russland berührt unmittelbar unsere Sicherheit. Wir müssen mit Russland auskommen ob ich es Persönlich gut finde oder nicht spielt keine Rolle. Deutschland ist in der Mitte Europas und näher an Russland als die USA. Dennoch sind die USA unsere engsten Verbündeten. Dennoch hat H. Kohl es verstanden zwischen den Mächten zu vermitteln. Und wie müssen in Europa, in der EU unseren Weg gehen, dazu benötigen wir vor allem funktionierendes Militär. Damit Deutschland nicht übermäßig, abhängig von anderen ist. Nur so gelingt ein halbwegs "Sicheres Europa".


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 19:43
@Fedaykin
O.k., verstehe die Amis haben das Finanzsystem in der Hand, aber der Dialog fehlt. Es wird gedroht und die Gegenseite verschließt sich. Das bringt nichts... Das westliche System ist zumindest momentan nicht übertragbar.


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23.03.2021 um 19:55
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Allerdings gab es nie eine wissenschaftliche Begründung für diese Behauptung und inzwischen ist sie von den relevanten ökonomischen Beratern in den USA verworfen worden.
Jein... Natürlich gibt es es schuldengrenzen.. Denn irgendwann kann die inflation zuschlagen. Ebenso ändert sich der aussenwert der Währung


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 20:00
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:weniger diplomatischen Ausgleich als zu H. Kohls Zeiten um 1990. Ich
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Russland berührt unmittelbar unsere Sicherheit. Wir müssen mit Russland auskommen ob ich es Persönlich gut finde oder nicht spielt keine Rolle. Deutschland ist in der Mitte Europas und näher an Russland als die USA. Dennoch sind die USA unsere engsten Verbündeten. Dennoch hat H. Kohl es verstanden zwischen den Mächten zu vermitteln. Und wie müssen in Europa, in der EU unseren Weg gehen, dazu benötigen wir vor allem funktionierendes Militär.
Evtl müssen die Russen mal was oder soll man sich deren Niveau anpassen.. dann müsste man nur afd wählen .

Wir haben keinen Stress mit Russland oder wo ist deine Sicherheit betroffen? Seh hier noch keine Panzer lang fahren.

Erst vermitteln wollen um dann ne schlagkräftige Armee zusammen zu stellen , das ist genau der Humor auf den putin steht. So wirds kaum laufen


HelplessSlimAsiaticlesserfreshwaterclam-


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23.03.2021 um 20:02
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Geiler Name.. ;) Nun, Russland ist unser indirekter Nachbar und nicht China. Russland, beliefert uns seit jeher mit Energie/ Rohstoffe, weniger China. In China lassen wir unsere Produkte herstellen, früher, war es die DDR! Wir haben mehr Überschneidungen mit Russland als sie vermuten, denn ganz ohne russische Energie würde einiges stillstehen, zumindest in Deutschland. Russland berührt
Schau mal auf die Zahlen wer wie wichtig ist.

Ja Russland liefert Erdgas.... Und wenn sie das nicht machen wartet der globale lng Markt einzuspringen auch wenn die BRD selbst noch nicht über Termins verfügt für das hypothetische Szenario


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23.03.2021 um 20:38
@Jedimindtricks
Der Wowa und die Kanzlerin verstehen sich den Umständen entsprechend gut, er hat ihr immerhin Blumen, im Gegensatz zu Trump geschenkt. Der hatte nur eine Kalte Schulter für sie übrig. Er weiss, dass er die meisten Gasvorkommen hat, was auch A. M. und die Industrie sehr attraktiv finden. Die Russen sind keine Bedrohung, sie sind ein Handelspartner.


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23.03.2021 um 20:47
Zitat von parabolparabol schrieb:Es war der Sturz eines terroristischen Regimes. Weder wude der Irak annektiert noch wurden die irakischen Ölquellen amerikanisiert.
Was kein legitimer Grund war, jedenfalls nach Völkerrecht, ob der Irak dabei annektiert wurde oder nicht ist dabei auch nicht wirklich relevant. Es gibt im Völkerrecht keinen Freifahrtschein um Staatsformen die einem nicht gefallen zu ersetzen oder zu entfernen.


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23.03.2021 um 20:49
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ich beantworte das immer am liebsten mit einem Verweis auf Kyrill. Der Moskauer Patriarch Kyrill der russisch Orthodoxen Kirche sagte 2005, dass der fundamentale Gegensatz unserer Epoche, die Opposition von liberal-gesellschaftlichen Werten auf der einen Seite und den Werten von nationaler, kultureller und religiöser Identität auf der anderen Seite ist.
In Russland im 19.Jhrh. gabs bereits den Gegensatz zwischen den "Westlern" und den "Panslawisten", die Moskau als Hauptstadt aller Slawen sahen.
Daraus hat der Kreml dann eine Führungrolle Moskaus im Ostblock gemacht.
Der Kreml würde gern diese Traditionen wiederbeleben, sowohl die Ostblock- als auch die zaristische Tradition.
Ausserdem sieht man sich in Moskau als Hüter der konservativen Werte, unter den Konservativen weltweit will man ebenfalls eine Führungsrolle einnehmen.


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Ein sicheres Europa mit den USA oder mit Russland?

23.03.2021 um 21:03
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Da jetzt beide Gebiete defacto unter der Kontrolle Russlands stehen, ist der Grund zur Ablehnung passe und beide Länder können in die NATO.
Das wäre nur der Fall wenn beide Länder formal auf diese Gebiete verzichten würden, ansonsten liegt ein ungelöster Konflikt vor und ich glaube damit sind sie erstmal dauerhaft aus der NATO raus. Solange es in der Ostukraine aber noch Krieg gibt, muss die Ukraine eh noch länger warten, außer sie verzichtet auch auf dieses Gebiet.


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23.03.2021 um 21:28
Zitat von tomkyletomkyle schrieb:Invasive Kriegsspiele möchte ich, sofern möglich, vermeiden. Warum aber sollte man einem Bürgerkriegsland zuschauen und Däumchen drehen und gehe im eigenem Land zur Kirche und lasse mich in christl. Nächstenliebe belehren!
Weil es in der Realität halt nicht getan ist mit dem Militär einzugreifen und alles ist so wie wir es uns wünschen, hat nicht im Irak geklappt und da waren es die USA, nicht in Afghanistan wieder einmal die USA, in Libyen ok wieder ein wenig USA, warum glaubst du unsere Soldaten hätten dort mehr erreicht, wenn es die militärisch am besten ausgestattete Nation nicht hinkriegt und in allen drei Beispielen komplett versagt hat. Stattdessen nutzen z.B. Italien und Griechenland ihr Militär um Flüchtlinge abzudrängen und Seenotrettung zu behindern, absolut vorbildlich... und in Libyen hofiert Frankreich den nächsten Diktator und in Ägypten hat man auch schnell weggesehen als sich ein Diktator wieder ins Amt gesetzt hat. Da kann man in der Flüchtlingsfrage ohne Militär deutlich mehr Nächstenliebe zeigen ohne einen einzigen Soldaten.


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23.03.2021 um 21:31
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ich beantworte das immer am liebsten mit einem Verweis auf Kyrill. Der Moskauer Patriarch Kyrill der russisch Orthodoxen Kirche sagte 2005, dass der fundamentale Gegensatz unserer Epoche, die Opposition von liberal-gesellschaftlichen Werten auf der einen Seite und den Werten von nationaler, kultureller und religiöser Identität auf der anderen Seite ist.
(Anderson, J, J. 2016)

Liberal-gesellschaftliche Werte sind Dinge wie Demokratie, individuelle Rechte, Menschenrechte, Rechtsstaalichkeit, Freiheitswerte usw.

Russland hingegen steht für die Werte nationaler, kultureller und religiöser Identität. Also kollektivistische Werte die höher wiegen als individuelle Rechte Einzelner.
Du implizierst dem Kyrill jetzt aber, indem du liberal-gesellschaftliche Werte definierst, das die auf der anderen Seite nicht dabei wären.

Was der Kyrill hier beschreibt, ist nicht Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, sondern das die konservativen, zu denen ich Kyrill mal zähle, an Werten wie nationale, kulturelle und religiöse Identität festhalten. Während das für moderne liberale nicht mehr so wichtig ist.

Also es für ihn und andere Konservative wichtig ist, sich über die Nation und Kultur und Religion zu definieren und sich entsprechend von anderen abzugrenzen.

Ich kann nichts verwerfliches daran erkennen.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ein anderer Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche formulierte es so:

Übersetzt: "Glaubensfreiheit, Mehrparteiensysteme, Gewaltenteilung, Wettbewerb, Administrative Konflikte - all diese Dinge auf die die derzeitige politische Systeme so stolz sind - sind Symptome spiritueller Krankheit. Die bloße Existenz plurlaistischer Demokratie ist nicht anderes als das direkte Resultat von Sünde."
Gut das ist nun auf die Demokratie und Mehrparteiensystem gemünzt, kommt wahrscheinlich noch aus Zeiten des Kommunismus, weil da gab es auch nur eine Partei. Weiß aber nicht ob dieser Kirchenmann sich überhaupt über die Parteien äußern sollte und ob der irgendwas zu sagen hat, außerhalb seiner Kirche?
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Deutschland und die USA sind keine liberalen Musterstaaten, aber sie haben zumindest den Anspruch liberal, demokratisch und rechtsstaatlich zu sein. Russland hat diesen Anspruch nicht.
Ich glaube diesen Anspruch hat Russland genauso. Auch wenn Putin versucht seine Konkurrenz klein zu halten. Das ist ähnlich wie in der Türkei unter autokratischen Präsidenten geht es anders zu, aber Anspruch einer freiheitlich demokratischen Grundordnung haben die auch. Wenn der ehemalige Präsident der USA plötzlich glaubt was er will und Fakten nicht mehr zählen, das ist ein ähnliches Problem.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Die USA sind kein Haushalt. Sie geben ihre Währung selbst aus. Die können gar nicht pleite gehen, da sie einfach die Geldmenge erhöhen können, wenn sie wollen.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Das sind astronomische Mengen an Geld die das aus dem Nichts genommen und in den Markt gesteckt werden.
Das ist alles Kreditgeld. Solange die Investoren glauben, das die USA weiter erfolgreich sind, solange ist das Geld auch etwas Wert. Das Geld wird für Investitionen in Infrastruktur, Corona usw verwendet, damit man später, in einem Jahr bei Corona, in 10 Jahren bei Infrastruktur usw. weiter erfolgreich wirtschaften und sogar wachsen kann. d.h. diese Investitionen rentieren sich und drum wird das gemacht. Europa macht das übrigens genauso.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Da viel Geld da ist und investiert wird steigen Aktienwerte immer höher ohne, dass irgendein realer Gegenwert existiert, der diese Kurse rechtfertigt. Viele steigen sogar obwohl durch Corona reale Gegenwerte wie Umsatz oder Gewinn sinken.
An der Börse ist es wieder anders. Da bestimmt den Wert einer Aktie das Angebot und Nachfrage. Wenn viele ein Aktie kaufen wollen, dann steigt der Preis und wenn viele verkaufen wollen dann fällt der Preis. Aber es ist immer nur eine Wette. Ich wette drauf, das ein Aktie steigen wird in Zukunft und deshalb kaufe ich die. Hatte ich recht, dann kann ich später mit Gewinn verkaufen. Wenn nicht dann habe ich Verlust. Wenn eine Firma erfolgreich ist, dann wollen auch mehr Leute die Aktien kaufen und deshalb steigt der Preis. Bei Corona ist es so, das die Firma zwar aktuell schlechtere Zahlen hat, wegen Corona, aber in einem Jahr ist Corona dann Geschichte und die Firma wirtschaftet wieder normal. Das heißt die Aktienkäufer wetten nicht darauf, das die Firma während Corona jetzt höhere Umsätze macht, sondern nach Corona in der Zukunft.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ob und welche Konsequenzen das haben könnte weiß man nicht sicher.
Im Grunde haben wir eine solche Inflation in den Kapitalmärkten aber schon seit den Rettungspaketen nach der Finanzkrise 2008.
Die letzten 10 Jahre waren Wachstum auf Pump.
Die einzige Konsequenz für Investoren kann sein, das ihre Investition richtig war und in 10 Jahren sie ihre Aktien mit Gewinn verkaufen können. Oder das ihre Wette falsch war und am Ende verkaufen sie mit Verlust. Die Investoren wetten alle gegeneinander, d.h. der eine verkauft die Aktie, weil er denkt das die noch weiter fällt. Und ein anderer Investor kauft die Aktie, weil er denkt das die wieder steigt.

Wenn eine Inflation im Kapitalmarkt, also eine Börsenblase entsteht, dann bedeutet das, ein Teil der Investoren hat die Aktien überbewertet und dachte die steigen immer weiter und hat deshalb gekauft auch zu hohen Preisen. Investoren A haben jetzt die vermeintlich wertvollen Aktien und die Investoren B haben das Geld von A. Wenn die Blase später platzt, bedeutet das einige Investoren von A glauben nicht mehr, das die Aktien weiter steigen und verkaufen. Investoren B sagen, wir kaufen die Aktien gerne zurück, aber nur zum deutlich niedrigeren Preis. Durch den niedrigeren Preis fallen die Aktienkurse und nun versuchen alle Investoren A ihre fallenden Aktien loszuwerden. Wodurch der Preis der Aktie abstürzen kann. Am Ende haben dann Investoren B wieder alle Aktien zurückgekauft, aber zum günstigeren Preis als ursprünglich verkauft. d.h. sie haben alle Aktien und ein Teil des Geldes von Investoren A behalten. B wurde reicher und A wurde ärmer. Dann beginnt das Spiel von neuem. In Wirklichkeit gibt es natürlich sehr viele Spieler und nicht nur A und B, aber das zeigt das Prinzip.


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