Leitet Merkel das Ende der CDU ein?
07.01.2017 um 19:21@eckhart
Danke dir.
Wirklich sehr interessant, wenn auch leider sehr ausschweifend. Aber bei solch einem komplexen Thema geht das auch nicht anders.
Ich sags ja - die Wagenknecht hat in meinen Augen voll den Durchblick - hochintelligent diese Frau.
Hier mal das was ich als das Beste ansehe, weil der Artikel so lang ist:
Danke dir.
Wirklich sehr interessant, wenn auch leider sehr ausschweifend. Aber bei solch einem komplexen Thema geht das auch nicht anders.
Ich sags ja - die Wagenknecht hat in meinen Augen voll den Durchblick - hochintelligent diese Frau.
Hier mal das was ich als das Beste ansehe, weil der Artikel so lang ist:
Aber auch in Deutschland konzentrierten die einhundert größten Unternehmen mehr Umsatz und erst recht mehr Gewinn auf sich als all die vielen hunderttausenden kleinen und mittleren Firmen zusammen. Und auch hier gilt: Ob Stahl oder Chemie, ob Automobilbau, Pharmazie oder Elektrotechnik, ob Einzelhandel oder Transport, es sind wenige Konzerne, die die wichtigen Märkte unter ihren Fittichen haben.wie wahr.
Mit den in der Mainstream-Ökonomie vermittelten Lehrbuchmodellen von offenen Märkten und freiem Wettbewerb hat das wenig zu tun, mit dem von Marx vor 150 Jahren vorausgesagten Trend allerdings sehr viel.
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Wie liest sich diese Voraussage heute, 150 Jahre später? Dass wachsende Konzentration in wichtigen Branchen und eigentumsrechtliche Verflechtungen tendenziell die Preise erhöhen und die Innovationskraft schädigen, dafür gibt es viele Indikatoren.
Aber die wachsende Konzentration führt nicht nur zu höheren Preisen. Auch um die Innovationsfähigkeit unserer Wirtschaft ist es längst nicht so gut bestellt, wie viele meinen. Der Pay-Pal-Gründer und Internet-Milliardär Peter Thiel schreibt zu Recht: "Die Smartphones, die uns daran hindern, unsere Umgebung wahrzunehmen, lenken uns auch von der Tatsache ab, dass diese Umgebung sonderbar alt ist. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben nur Computer und Kommunikation nennenswerte Fortschritte gemacht."
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Welche großen Probleme dringend gelöst werden müssten, liegt auf der Hand. Wir brauchen Kreislaufproduktion statt Wegwerfwirtschaft, wenn wir unseren Wohlstand ohne Kollaps unserer natürlichen Umwelt halten und andere Länder zu ihm aufschließen möchten. Und der Klimawandel fordert den schnellen Umstieg auf neue Energiequellen. Aber was geschieht real? Unsere Mobilität beruht unverändert auf dem gleichen Verbrennungsmotor, der im 19. Jahrhundert erfunden wurde. Statt zu forschen, wie der giftige Ausstoß minimiert werden kann, investieren VW und Co. lieber in eine ausgeklügelte Software, um die Tester in die Irre zu führen. Wir schicken Raumsonden auf den Mars, aber nötige Speicher für grünen Strom fehlen oder sind extrem teuer. Unsere Müllberge wachsen auch deshalb immer schneller, weil viele Produkte bewusst so hergestellt werden, dass sie schnell verschleißen und sich schlecht oder überhaupt nicht reparieren lassen.
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Marx betont, dass mit der Überwindung des Kapitalismus das individuelle Eigentum nicht infrage gestellt, sondern abgesichert wird, und zwar gerade aufgrund der veränderten Gestaltung des Wirtschaftseigentums. Das Recht auf Eigentum soll den individuellen Lebensbereich schützen, aber nicht länger gesellschaftliche Machtstellungen begründen. Neue Formen des Wirtschaftseigentums sollten zu Anstrengung, Kreativität und Leistung motivieren, aber nicht länger individuelle Bereicherung auf Kosten anderer ermöglichen. Ideen zu entwickeln, wie vernünftiges Wirtschaftseigentum, das diese Kriterien erfüllt, aussehen kann, überlässt Marx uns. Wir sollten seine Herausforderung annehmen.