@El_Gato El_Gato schrieb:Bin ich dagegen. Für mich grenzt das schon an Denunziantentum, wie es das im Dritten Reich gab.
In gewisser Weise kann ich ja verstehen, wenn man allgemein die Ansicht vertritt:
Private Dinge und berufliche Dinge sind zu trennen.
Den Spruch mit dem ,,Denunziantentum wie im Dritten Reich" finde ich jetzt aber schon einen ziemlich krassen Vergleich von dir.
Ist dir klar, dass das damals hieß, Juden, Linke, so genannte Zigeuner und andere, unliebsame Personen wie angebliche ,,Wehrkraftzersetzer" schwersten Haftbedingungen in normalen Gefängnissen oder gar KZ auszusetzen?
Und zwar für NICHTS! Nur für die Eigenschaft, dass sie Juden waren oder gegen Adolf Hitler und seine Nazis?
Das damit zu vergleichen, dass Personen entlassen werden, weil sie sich in Gewaltdrohungen, Morddrohungen, Hassphantasien, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Volksverhetzung ergehen finde ich ziemlich abgefahren von dir.
Hier nochmal zum gucken ein paar Beispiele:
Beitrag von Kc (Seite 6)Ich finde nicht, dass man unter solchen Umständen noch so lapidar sagen kann:,,Ist doch dem seine Privatsache, wenn er ein Faschist ist und Flüchtlinge in KZ stecken will."
Nein, ich glaube, sowas ist dann KEINE Privatsache mehr, zumal die betreffenden Personen das nicht nur im stillen Kämmerlein oder nach 10 Bier auf der Gartenparty mit ihren Kameraden sagen, sondern sich mit diesen Aussagen BEWUSST in die Öffentlichkeit stellen und nach Beifall heischen von sich als Aufpeitscher betätigen!
Es muss klar sein: ,,Meinungsfreiheit" ist weit davon entfernt, alles konsequenzlos sagen zu dürfen was man will, wann man es will.
Und das halte ich auch für gut so, denn Taten und Worte gehen oft Hand in Hand, selbst wenn diejenigen, welche die Worte aussprechen, nicht auch die Handelnden sind, so inspirieren sie jedoch andere zu Taten, stacheln sie auf.
Die mächtigste Waffe der Nationalsozialisten war ihre Propaganda, die Redekünste von Hitler und Joseph Goebbels und Co., die Inszenierungen, das Zukleistern und Einwickeln der Bevölkerung mit Worten und Bildern.
Die zweitmächtigste Waffe waren der dröge, schafsfromme Phlegmatismus und der Hang zum Mitläufertum der Deutschen.
Denen damals kann man EVENTUELL noch zu gute halten, dass sie kein Beispiel für die NS-Zeit hatten, das sie hätte warnen können.
Wir aber, heute, haben genau dieses Beispiel.
Und es sollte allen Menschen eine eingehende, scharfe Warnung sein, nicht einmal im Ansatz wieder etwas wie den NS zuzulassen!
Die auf FB große Töne schwingen sind sicherlich nicht alle auch bereit, ihren Worten Taten folgen zu lassen.
Aber sie schaffen das Klima für die aktiven Täter, sie schaffen das Umfeld, in dem diese sich sicher fühlen mit ihren Taten.
Ein Umfeld, indem dann das Anzünden eines Asylbewerberheims nicht mehr als das gesehen wird, was es ist, ein verachtenswertes Verbrechen aus Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, sondern ,,Notwehr".
Privates und Arbeit sind zwei Dinge, aber nicht völlig unabhängig voneinander.
Wenn jemand privat SM-Parties schmeisst, schön, geht den Boss nichts an.
Wenn jemand privat Barbypuppen sammelt, von mir aus, geht den Boss auch nichts an und die Kollegen.
Wenn jemand ins legale Bordell geht, auch nicht.
Aber wenn jemand Gewalt-, Hass- und Mordphantasien, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus öffentlich ausschüttet, dann geht das alle was an.