Entlassung für Hass-Posts

@Nerok

Was genau steht in diesem Arbeitsvertrag denn drin?
Dass der Chef dich kündigen kann, wenn du auf FB eine Meinung vertrittst, die er nicht für akzeptabel hälst :ask:

Nerok schrieb:Ganz ehrlich..warum sind hier soviele so Überrascht darüber das ein Arbeitnehmer gekündigt werden kann wenn er gegen den Arbeitsvertrag, die Unternehmenscharta verstößt oder das Ansehen des Unternehmens in der Öffentlichkeit beschädigt?

Weil du, als Privatbüger, der du nicht ausschließlich als Arbeitschmensch gesehen wirst nicht mit einem Unternehmen in Verbdinung gebracht werden kannst, wenn du auf FB sagst, dass du Schwarze scheiße findest.

Erklär mir mal, wie man das Profil von "Hannelise liebt GrüneFrösche-XXX <333" mit ihrer Arbeitsstelle in Verbindung bringen will, sofern sie diese dort nicht selber angibt?

Eben, garnicht.
Das Argument was du bringst ist also aus der Luft gegriffen.

@Zerox
In dem Fall funktioniert das nicht, das ist klar. Es gibt aber genug Knallköpfe die diese Meinung unter ihrem richtigen Namen veröffentlichen.

@Lilith101
Ja, natürlich die gibt es.
Aber selbst da bleibt dann immernoch die Frage, wie Mensch auf die Idee kommt, dass Mensch XYZ direkt mit seiner Arbeitsstelle in Verbindung gebracht wird?

Solange diese Menschen nicht zu Straftaten aufrufen, sollen sie doch sagen was sie wollen?

@Zerox

Guck dir mal an wegen was du alles gekündigt werden kannst:

http://arbeits-abc.de/50-kuendigungsgruende-im-arbeitsrecht/

Im besonderen:

27. strafbare Handlungen, die während der Arbeitszeit begangen werden, oder auch Straftaten, die außerhalb des Arbeitsverhältnisses verübt werden und die persönliche Eignung des Mitarbeiters in Frage stellen (Urteil des BAG 1997)
30. ausländerfeindliche, rechtsradikale oder rassistische Meinungsäußerung, die eine ausländerfeindliche Stimmung im Betrieb erzeugen oder verstärken können (Urteil des BAG 1999)
40. besonders schwer wiegende Fälle von Ausländerfeindlichkeit (Urteil des BAG 1996)

@Zerox
In einem kleinen Dorf z.B. wo jeder jeden kennt, wird sich das relativ schnell rumsprechen. Und man wird wissen wo derjenige arbeitet (manche geben es sogar in ihrem Profil an).
Nur zum Verständnis: Du würdest es also in Ordung finden, wenn jemand von der Ausländerbehörde auf Facebook oder sonst wo Ausländerfeindliche Postings postet?

@Nerok
Danke für den Link.

Aber bei diesem Punkt hier:
30. ausländerfeindliche, rechtsradikale oder rassistische Meinungsäußerung, die eine ausländerfeindliche Stimmung im Betrieb erzeugen oder verstärken können (Urteil des BAG 1999)

Nun, da gibt es nun einmal das Problem, dass man selbst in migrantenkritische Äußerungen einfach irgendwelche rechtsradikalen Hintergründe hineininterpretieren kann, denn die Nazi-Keule wird heutzutage viel zu oft benutzt und zwar meistens in völlig falschem Kontext.
Das ist dann einfach eine Frage der Auslegung und der Willkür des Arbeitgebers.


@Lilith101
Nein, würde ich nicht in Ordnung finden, weiß auch nicht wieso du nun zu dieser Annahme kommst.

Zerox schrieb:Die Meinung, Interessen und Anschauungen des Arbeitsgebers entscheiden dann, ob du deinen Job behalten darfst oder nicht, tolle Idee... nicht.

Wir müssen ja nun nicht nur von Riesenkonzernen ausgehen, sondern es gibt ja auch eine Menge Firmen, mit wenig Mitarbeitern - Kanzleien, Restaurants, Einzelhändler etc etc.

Wenn ich nun als Chef einer kleinen Kanzlei merke, das meine Gehilfin rechtsradikal wäre, würde ich mit Ihr nicht tagtäglich zusammen arbeiten wollen und würde ihr kündigen.

@cejar
Ich verstehe das zwar, aber wenn es dein bester, absolut unersätzlicher Mitarbeiter ist?
Dann kündigst du ihn, weil er sich möglicherweise unter Alkoholsuff seinen 'besorgten-Bürger-Frust' von der Seele geschrieben hat?

@cejar @Lilith101 @Nerok
Über welche Aussagen reden wir überhaupt?
Ist "Mein Nachbar ist Türke und der betet mir zu laut" schon rassistisch?

@Zerox

Jau, auch wenn es mein bester Mann wäre, könnte ich mit jemandem, den ich verachte, nicht zusammenarbeiten.

@Zerox

Zerox schrieb:Über welche Aussagen reden wir überhaupt?

- 6 jährige Mädchen mit einem Flammenwerfer anzuzünden
- aushungern lassen, damit mehr in den Ofen passen
- in einer Moschee einsperren und in die Luft sprengen
- Rostock-Lichtenhagen reloaded
- „Irgendwann wird es eh so kommen dass man hinz und kunz aufnehmen muss. dank meiner medizinischen Ausbildung wird bei mir keiner überleben.“

Unterscheiden sich nur ganz unmaßgeblich von

Zerox schrieb:Mein Nachbar ist Türke und der betet mir zu laut

@Kc

Oder haltet ihr es für zu weitgehend, solche Äußerungen den Arbeitgebern zu melden und damit für die Kündigung der Betreffenden zu sorgen?

Bin ich dagegen. Für mich grenzt das schon an Denunziantentum, wie es das im Dritten Reich gab.

@Fierna
Es war klar, dass jetzt irgendjemand kommen und genau die Aussagen vorlegen muss, die zu Straftaten aufrufen und nichts mit den migrantenkritischen Äußerungen zu tun haben, die ich meinte.

Lächerlich.

Edit:
Wenn du einen Menschen aufgrund seiner Meinung kündigst und ihn deswgeen vom Staat abhängig machst, dann ist es nicht verwunderlich wenn du Öl aufs Feuer seines Hassses gießt.

@Zerox

Im Startpost steht:

volksverhetzenden Beiträgen, Hassbekundungen, Gewalt- und Mordphantasien sowie Drohungen

Das sind nunmal Straftaten.

Da stellt man sich schon die Frage, warum Leute dann hier anfangen von kritischen Äußerungen zu sprechen und erst mal "Nazikeule" schreien.
Gestern wurde sich hier bspw zusammenfantasiert, man wolle rechtspolitische Menschen aufgrund ihrer Meinung prinzipiell entlassen und dagegen argumentierte man dann.
Es hat schon was von Realtivererei, nicht?

Zerox schrieb:Wenn du einen Menschen aufgrund seiner Meinung kündigst und ihn deswgeen vom Staat abhängig machst, dann ist es nicht verwunderlich wenn du Öl aufs Feuer seines Hassses gießt.

+1

Zerox schrieb:Wenn du einen Menschen aufgrund seiner Meinung kündigst und ihn deswgeen vom Staat abhängig machst, dann ist es nicht verwunderlich wenn du Öl aufs Feuer seines Hassses gießt.

Dann soll der Dummbatz sich vorher seinen Arbeitsvertrag durchlesen und sein Gehirn vor dem Posten von Strafrechtlich relevanter Scheisse mal nicht auf Sparflamme laufen lassen.

Seit wann ist Rassismus und Faschismus eine Meinung, hmm? Es ist ein VERBRECHEN und wenn jemand so Nazizeug ins Netz postet hat er eine harte Strafe verdient!

@Nerok

Das Argument ist eh vollkommen nichtig. Da können wir den Paragraphen bzgl Volksverhetzung auch gleich abschaffen, nicht, dass sich noch wer wegen der Strafe radikalisiert.

@Venom

Ja, echt schlau. Eine Geldstrafe würde reichen und net, daß man den Leuten die Existenzgrundlage entzieht. Glaubst du wirklich, daß man damit Situationen entschärft? Ganz im Gegenteil. Solche Leute radikalisieren sich dann noch mehr und schmeißen in ihrer Wut dann eben ein paar Molotov Cocktails auf Asylantenheime.

@El_Gato
Darüber hätte der Blöde vorher nachdenken sollen. Es wäre auch nicht schlecht wenn die Asylantenheime mehr Schutz bekommen würden. Und sollte es vorkommen, dass der Blödi Molotov Cocktails auf Asylantenheime schmeißt, dann gehört er ins Gefängnis und zwar nicht für paar Wochen, sondern um einiges länger.

@Venom

Tut man im Eifer des Gefechts aber nicht immer. Sowas ist menschlich und den Leuten wegen ein paar dämlicher Kommentare auf Facebook oder sonstwo den Job zu nehmen ist kontraproduktiv. Und wer will überhaupt mit Sicherheit sagen, daß es wirklich auch die Person war, der der Account gehört? Könnte auch nur ein blöder Scherz des kleinen Bruders, Sohnes oder sonstwem gewesen sein, der mit der betreffenden Person zusammen lebt.
Es gibt da einen Grundsatz, der für einen Rechtsstaat heilig sein sollte - In dubio pro reo. Im Zweifel für den Angeklagten.