Gerade in der Welt gelesen:
Welt am Sonntag: Saudi-Arabien nimmt keine Flüchtlinge auf, will aber 200 neue Moscheen in Deutschland finanzieren. Ist das hilfreich?
Özdemir: Klares Nein. Das ist ein Okkupationsversuch, gegen den wir klar Stellung beziehen müssen. Diese Form der Hilfe ist unerwünscht. Wir brauchen in Deutschland einen Islam, der sich auf der Basis unserer Verfassung frei entwickeln kann.Wow, schau' einer an, würde ich das wieder sagen, schon wäre ich wieder ein Ziel für selbstgerechte Denunzianten, die meinen, sich als besonders aufgeklärte und gute Menschen profilieren zu müssen und die Welt nur in ihr "Rechts und Nicht-Rechts" einteilen zu müssen meinen. Klar, Saudi-Arabien nimmt wie viele andere Golfstaaten kaum Flüchtlinge auf, hat aber Syrien mitdestabilisiert und will aber als Ersatz in Deutschland 200 Moscheen ihrer Art erbauen lassen, um auf den islamischen Zuwachs hier Einfluss durch ihren sunnitisch-wahhabitischen Islam nehmen zu können. Viele Europäer und gerade die Deutschen haben es verlernt, strategisch in Einflussnahme zu denken, aber der Traum vieler im Orient, endlich Europa okkupieren zu können, was man nie schaffte (Mal wurde man vor Frankreich gestoppt, mal vor Wien) scheint noch immer nicht erloschen, wo auch Islamwissenschaftler wie Bernard Lewis drauf hinweisen, dass bestimmte islamistische Kreise es heute eben durch geistliche Einflussnahme und Massenzuwanderung ihrer Art versuchen. Ob es klappen wird, ihre Art des Islams weiter verbreiten zu können, sei mal dahingestellt; auch auf Deutsche nehmen sie allerdings Einfluss, Konvertiten sprechen da Bände. Nur eines sollte Özdemir wie viele andere erkennen: Ein Islam, der unserer Form des GG entspricht, ist kaum denkbar, da er sein eigenes Gesetz hat. Um das verstehen zu können, muss man sich allerdings erstmal mit dem Islam auseinandersetzen, dann wird man erkennen, warum der Iran, Saudi-Arabien, andere Golfstaaten, Muslimbrüder in Ägypten und so weiter so sehr auf ihre Scharia beharren.
Amnesty International hat die geringe Bereitschaft reicher Länder zur Aufnahme syrischer Flüchtlinge kritisiert. Nur etwa 65 000 der 3,8 Millionen Heimatvertriebenen seien ausserhalb des Nahen Ostens, meist in Europa, aufgenommen worden.
Die «klägliche Anzahl an Aufnahmeplätzen», welche die internationale Staatengemeinschaft angeboten habe, sei «wirklich schockierend».
Als ganz besonders «beschämend» rügte die Menschenrechtsorganisation das Verhalten der reichen arabischen Golfstaaten.
Diese würden trotz gemeinsamer Sprache und Religion überhaupt keine Flüchtlinge aufnehmen und es zulassen, dass Syriens Nachbarländer Türkei, Libanon, Jordanien, Irak sowie Ägypten weiterhin die Hauptlast tragen müssten.
Auch die Vereinten Nationen haben die nicht vorhandene Bereitschaft der arabischen Golfstaaten zur Aufnahme von Flüchtlinge schon mehrfach angeprangert. Es blieb jedoch bei freundlichen Ermahnungen, denen bis heute keine Taten folgen. Flüchtlinge aus Syrien und anderen Staaten waren und sind auf der Arabischen Halbinsel unerwünscht. Denn sie könnten die reichen Golfstaaten destabilisieren, das zerbrechliche Gleichgewicht der regierenden Dynastien stören.
Natürlich sind diese Sorgen berechtigt. Das sieht man im Libanon, wo mehr als 1,3 Millionen Flüchtlinge aus Syrien für wachsenden Unmut in der Bevölkerung sorgen. Denn unter den Heimatvertriebenen sind auch solche Syrer, die sich von den Terrormilizen des «Islamischen Staats» anwerben liessen und schon an Bombenanschlägen beteiligt gewesen waren.
Das soll sich in Staaten wie Saudi-Arabien und Kuwait oder dem Emirat Qatar, das wegen der Fussballweltmeisterschaft an anhaltender Friedhofsruhe interessiert ist, nicht wiederholen.Weiterlesen hier:
http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/oelstaaten-wollen-keine-fluechtlinge-aufnehmen-weil-sie-instabilitaet-fuerchten-128632321 (Archiv-Version vom 28.08.2015)