Flüchtlinge und Migration allgemein

@canales
Mir geht es um die Definition von links, und ob staatliche Alimentierung eine linke Wunschvorstellung ist, was ich eigentlich nicht so sehe.

Nerok schrieb:Schonmal was von Asymetrischer Kriegsführung gehört?
Eine Terrororganisation ist so ziemlich der Schlimmste Feind den eine reguläre Armee haben kann.

Die Städte wo gekämpft wird, sind völlig im Eimer …. Bodentruppen mit Unterstützung von Helikopter no problemo …
Grenzen dicht machen und das Land aufbauen …
Jetzt passiert nichts, man sieht zu und verdient kräftig an Waffenlieferungen.

@z3001x
Nunja, wenn links mehr Staat heißt und weniger liberale Ökonomie, dann dürfte das mit der Alimentierung schon hinkommen...

@canales

canales schrieb: Sowas hörte man auch zu Beginn in Vietnam oder Afghanistan...

Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Vietkong massiv von den Russen unterstützt wurden und die Mudschaheddin von den USA, es waren ähnlich wie Korea, was in Deiner Aufzählung noch fehlt, Stellvertreterkriege.
Das was danach in Afghanistan falsch lief und läuft, war und ist ja eigentlich kein militärisches Problem, sondern ein wirtschaftlich-kulturelles.

canales schrieb: Ist immer die Frage mit wieviel Manpower da operiert wird...

Da hast Du allerdings recht. Ich habe mich zum Beispiel schon immer gefragt, wie man auf den Gedanken kommen konnte mit ca. 4000-5000 Bundeswehrsoldaten den gesamten Norden Afghanistans befrieden zu können. Es erinnerte mich von Anfang an, an die gescheiterte alliierte Landung 42 in Dieppe, die auch gründlich in die Hose ging.
Sowas muss man entweder richtig machen, oder es besser ganz sein lassen.

@Wolfshaag
läuft in Syrien nicht auch ein Stellvertreterkrieg, zumindest zu Beginn hatte man ja den Eindruck. Wenn nun Russland massiv eingreifen sollte, dann sollte zumindest eine Duldung der Stellvertreter vorhanden sein.
Mir wäre eine breite Koalition lieber als Alleingänge...allerdings müsste man sich erst mal auf die Ziele einigen.

@canales
Zumindest besteht die Gefahr, dass es dort zu einem solchen Stellvertreterkrieg kommt. Bzw. zu zwei Kriegen, die erstaunlicherweise auf ein und demselben Schlachtfeld ausgetragen würden. Ein Stellvertreterkrieg für und gegen Assad und ein Krieg gegen den IS.

canales schrieb:dann sollte zumindest eine Duldung der Stellvertreter vorhanden sein.
Mir wäre eine breite Koalition lieber als Alleingänge...allerdings müsste man sich erst mal auf die Ziele einigen

Amerika hat bereits Russland gedroht also hier ist doch der Willen bekannt und unter der Führung der Nato wird sicherlich Russland nicht mitmischen .. warum auch, ging doch alles in die Hose.

canales schrieb:Wenn nun Russland massiv eingreifen sollte, dann sollte zumindest eine Duldung der Stellvertreter vorhanden sein.

Ist es nicht am wahrscheinlichsten, dass wenn Russland und Iran eingreifen, dass das insgeheim von den USA geduldet wird?

Solche Bilder sind doch schon allein ein Anreiz, hierherzukommen.
Die Flüchtlinge vergleichen doch auch die Reaktionen der Staaten auf die Flüchtlinge und positiver als in Deutschland geht es doch kaum noch.




Wenn man das dann mit solchen Bildern vergleicht:

@Wolfshaag
Eben, deshalb sollten die Ziele geklärt werden...außerdem spielen ja noch die sunnitischen arabischen Staaten und der Iran mit.

Mal sehen wie das wird, wenn sich über syrischem Luftraum die verschieden Jagdbomber oder Jäger begegnen...

@spielmitmir
Ohne Bodentruppen ist das äußerst schwierig...

@Moses77
Leider ja aber am Kernproblem „Krieg“ in Syrien will man nicht ran … insofern kommen mehr viel mehr …

@z3001x

z3001x schrieb: Ist es nicht am wahrscheinlichsten, dass wenn Russland und Iran eingreifen, dass das insgeheim von den USA geduldet wird?

Russland vielleicht, auch wenn ich das nicht glaube. Aber auf gar keinen Fall wird der Iran dort wirklich mit regulären Truppen auftauchen, denn das würde sofort die Israelis auf den Plan rufen, die sich ja bisher erstaunlich ruhig verhalten, wahrscheinlich auf Ansage aus den USA.

canales schrieb: Eben, deshalb sollten die Ziele geklärt werden...außerdem spielen ja noch die sunnitischen arabischen Staaten und der Iran mit.

Richtig.

canales schrieb:
Mal sehen wie das wird, wenn sich über syrischem Luftraum die verschieden Jagdbomber oder Jäger begegnen...

Ja, das könnte "lustig" werden.

canales schrieb:Ohne Bodentruppen ist das äußerst schwierig...

ohne geht nicht ...
Und danach müssen die ganzen Aufbaumassennahmen ergriffen werden. Aber will man das ? oder will man das Land ausbluten lassen bis man sich bedient und dann eingreift ….

Michaela Spritzendorfer-Ehrenhauser war gemeinsam mit Klaus Kufner und Ilse Lahofer in der Nacht von 09. auf 10. September im Flüchtlingslager Röszke 1, um Hilfsgüter zu liefern.
Sie hat erschütternde Fotos und Bilder mitgebracht. Einzelne Menschen versuchen in Kontakt zu treten und halten Pässe oder Schilder mit Telefonnummern und Namen von vermissten (ein Vater sucht seinen 14-jährigen Sohn, der von der Polizei mitgenommen wurde) in die Kamera, in der Hoffnung, dass die Welt nicht wegsieht und ihm hilft! Das Lager existiert seit rund 3 Jahren, seit Anfang Juli hat der Flüchtlingsstrom stark zugenommen. Innerhalb von 3 Monaten war es im Lager offensichtlich nicht möglich eine Essensausgabe menschengerecht zu organisieren.

Das Chaos in Ungarn ist eine Schande, da werden Menschen voneinander getrennt, die ganze Reise bis dahin zusammen einigermassen unbeschadet überstanden haben, und grausam behandelt,es ist grauslich.

In DE , Schweden etc. werden sie eher wie Menschen behandelt, obschon es auch dort wie überall es noch hässliche Anspucker oder nach Menschen tretende und verbal entgleisende empathielose Mitbürger gibt.

Das Asylverfahren

In der Aufnahmeeinrichtung können die Flüchtlinge nun ihren Asylantrag an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellen. Durchschnittlich dauert das Verfahren derzeit etwas über fünf Monate, teilte das Bundesamt jüngst mit. Ein Drittel aller Anträge wird gar nicht inhaltlich geprüft, sondern aus formalen Gründen abgewiesen – etwa, weil nach der Dublin-Verordnung ein anderer Staat zuständig ist. Wenn inhaltlich geprüft wird, liegt die Anerkennungsquote bei rund 50 Prozent.

Entscheidend ist die mündliche Anhörung, in der der Flüchtling die Gründe für seinen Asylantrag vorträgt. Hauptsächlich auf dieser Grundlage wird der Antrag abgelehnt oder bewilligt. Es gibt drei Arten von Schutz: "klassisches" Asyl für politisch Verfolgte; Asyl nach der Genfer Konvention aus Furcht vor Verfolgung wegen Rasse, Religion, Nationalität; oder der subsidiäre Schutz, wenn dem Flüchtling "ernsthafter Schaden" in seinem Heimatland droht. Dieser Schutz gilt zunächst für ein Jahr, kann allerdings verlängert werden.

http://web.de/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/fluechtlingskrise-typische-asylbewerbers-ankunft-deutschland-30907958

lilit schrieb:Das Chaos in Ungarn ist eine Schande, da werden Menschen voneinander getrennt, die ganze Reise bis dahin zusammen einigermassen unbeschadet überstanden haben, und grausam behandelt,es ist grauslich.

Liegt wohl dort an der politischen Führung und sicherlich auch an der Hilflosigkeit mal ein gescheites Gesetzt innerhalb Europa zu verankern …. aber das ist das letzte was dort im Moment abgeht, da stimme ich dir zu.

@Moses77

Dazu kommen noch Schlepperbanden, die falsche Versprechungen bspw. in sozialen Netzwerken machen. Da hat sich mittlerweile schon das auswärtige Amt eingeschaltet. Kein Wunder, dass alle nach Deutschland wollen.

Übrigens gab es mal wieder eine böse Szene: Die Flüchtlinge leben im Dreck, leiden Hunger und werden schlecht medizinisch versorgt: Laut Human Rights Watch ist die Situation in Ungarns Camps katastrophal. Ein Video zeigt nun, wie Polizisten Brötchen und Wasserflaschen in eine Flüchtlingsmenge werfen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-human-rights-watch-kritisiert-ungarns-grenzlager-a-1052533.html

Die Menschen werden dort wie Tiere gefüttert und allgemein auch so behandelt.

@spielmitmir

spielmitmir schrieb:Leider ja aber am Kernproblem „Krieg“ in Syrien will man nicht ran … insofern kommen mehr viel mehr …

Das kann man ja im Syrienthread diskutieren.
Hier ist es ja eher ein Chat, wo man nicht mehr hinterherkommt.

Aber du hast schon Recht, das Kernproblem sind die Zustände in den Herkunftsländern, die überhaupt erst eine Flucht aus dem Heimatland für jemanden denkbar machen.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Die Menschen werden dort wie Tiere gefüttert und allgemein auch so behandelt.

Die einen übertreiben es mit den "europäischen Werten" und begraben die Flüchtlinge fast unter ihrer Hilfsbereitschaft und Spenden, wieder andere scheißen gleich ganz auf solche Werte und behandeln die Flüchtlinge wie Aussätzige.

Schon allein wegen dieser völlig unterschiedlichen Einstellungen der Menschen in den verschiedenen Ländern Europas gegenüber den Flüchtlingen wird es nie so etwas wie eine faire Verteilung der Flüchtlinge oder einheitliche Standards für deren Unterbringung geben können.

@Moses77

Naja, wenn das die nächsten Monate und Jahre so weitergeht, dann ist Deutschland irgendwann auch kein Land mehr, in das man flüchten möchte.

Wolfshaag schrieb:Nur vergisst Du, dass Assad keine Bedrohung seiner Nachbarländer war und auch keine Bedrohung für den Weltfrieden

das stimmt schon..obwohl Assad war auch am Libanon krieg 2006 beteiligt und bezeichnete Israel als feind aber er hat den syrischen Bürger Krieg zu verantworten aus dessen die IS entstanden ist . naja eigentlich bezog ich mich ja auf die verstärkten flüchtlingströme und die hat er dort in gang gesetzt.

lilit schrieb:Die Rebellengruppen die von Anfang an Bewaffnung und Aggression gegen alvatische, christliche Dörfer, moderate Oppositionelle etc. vorangetrieben haben wurden aber dermassen gefördert und Aleppo wurde durch viele Bomben von islamischer Front etc. zerstört, Stadt geteilt.

also am anfang kämpften Bürger-Rebellen für ihr land und tatsächlich auch für demokratische werte ,natürlich gab es auch radikale Gruppen wie die nusra front aber es gab ein Zeitpunkt wo das starke bündniss der moderaten freien syrischen Armee die wende bringen konnte wenn sie von uns mehr unterstützung gekriegt hätten. da dies nicht geschah wurden diese langsam zerieben und die menschen radikalisierten sich zunehmend und manche wechselten dann auch die fronten zur islamischen bewegung die ja vom Ausland unterstützt wurde und deswegen am ende als letzte hoffnung im widerstand gegen Assad gesehen wurde. somit expandierte dies und was daraus wurde ist bekannt.


das perfide ist die politiker hier benutzten früh als entschuldigung der nicht unterstützung des widerstands das es sich auch um islamische extremisten handelte was aber zu dem verpassten zeitpunkt im wesentlichen noch gar noch nicht der fall war -> self-fulfilling prophecy

ist aber nicht neu das Europa öfters lieber monatelang debattiert anstatt zu handeln.nur diesmal gabs keiner im weissen Haus der hier drecksarbeit machen wollte und so schauten alle nur zu ud nun spüren wir die konsequenzen .ironischerweise hat man in lybien bei ghaddafi gehandelt der für uns die afrikanischenflüchtlinge aufhielt und da haben wir leider auch nur halbherzig interveniert und deswegen konnten da sich ebenso radikale islamische gruppen das vakuum schliessen . vom irak fang ich gar nicht erst an.der fehler beann bereits als 1920 grossbritannien dieses gebilde erschuf was ganze volksgruppen trennte und daraus nicht nur das kurdenproblem entstand .

wir sind doch auch Auslöser für das ganze Chaos. selbst wenn wir handeln ist es meist kurzsichtig und unüberdacht da öfters ganz andere motive als stabilisierung der wahre grund dafür ist.

@smokingun

smokingun schrieb:das perfide ist die politiker hier benutzten früh als entschuldigung der nicht unterstützung des widerstands das es sich auch um islamische extremisten handelte was aber zu dem verpassten zeitpunkt im wesentlichen noch gar noch nicht der fall war -> self-fulfilling prophecy

Das Perfide war das positive lösung für Syrien gar nie auf politischen Plan stand und anstatt gordneten Umsturz, resp. Abwahlen, Neuwahlen, Zeit und Tat,
wurde rein nur auf Absetzung Assad plädiert, obschon innerhalb Diktatur durchaus gute und Übernahmswürdige Ansätze gab, wie Bildungs-Gesundheitssystem, etc.,
Dass Syrien die Chance verloren hat, mit interner Revolte Umbrüchen und Lockerungen und Reformen zu bewirken , verdanken wir Amerika, arabischen Staaten, Türkei..

Mit Assad wird bis heute nicht direkt gesprochen, weil die meisten arabischen Staaten, die Türkei, viele im Westen seinen Sturz einst zur ersten Bedingung gemacht haben.

http://www.sueddeutsche.de/politik/syrien-krieg-reden-mit-assad-1.2641873