@235 Komm' mal runter. Findest du das eigentlich nicht unredlich, Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen? Ich schrieb doch:
libertarian schrieb:Es waren also Schiiten, die ihre Lehre mithin noch weiter verarbeitet haben.
Ich habe nirgends gesagt, dass sie selbst alle Schiiten waren. Und du bestätigt doch genau das, was ich geschrieben habe mit dem, was du gerade als Quelle zitierst bezüglich der Abbasiden-Kalifen, die sunnitische Kalifen waren.
In der Zeit der Abbasiden-Kalifen Al-Ma'mun (813-833), al-Mu'tasim bi-'llāh (833-842) und al-Wāthiq bi-'llāh (842-847) erfreute sich die Muʿtazila höchster herrscherlicher Protektion. Mehrere bekannte Muʿtaziliten wurden in dieser Zeit an den abbasidischen Hof berufen, darunter auch Abū l-Hudhail und an-Nazzām.[26] Gegen die vom Hof unterstützte muʿtazilitische Theologie stellte sich sehr bald die sunnitische Geistlichkeit, deren Hauptargument die unveränderliche Befolgung der Tradition und ihre ständige Nachahmung war.Es gibt auch unter Sunniten selbst Streit. Das widerspricht auch keineswegs dem, dass die Mutazila Hadith anerkannte. Sie lehnten nur sowohl die blinde Befolgung des Qur'an als auch die blinde Befolgung der Hadith ab. Es ging damals um den Disput darum, ob der Qur'an erschaffen und damit veränderlich und in den Kontext der Zeit zu stellen ist (Mutaziliten) oder ob er unerschaffen und damit unveränderlich und nicht in einen Kontext der Zeit zu stellen ist (Klassische vier Rechtsschulen des heutigen Sunnismus). Auch ging es darum: Ist die Vernunft höher als der Glaube oder der Glaube höher als die Vernunft und ist die Nachahmung (Taqlid) besser oder die eigene Rechtsfindung und Relativierung von Qur'an und Sunnah (Idschithad). Ich habe dir doch gezeigt, dass die Mutaziliten die manche Hadith als authentisch ansahen und damit eben
nicht alle ablehnten. Der Disput verlief nicht darum, ob Hadith allgemein abzulehnen wären, sondern wie man mit den Hadith umgeht, und übrigens auch, wie man mit dem Qur'an umgeht.