Lambach schrieb:Würde mich jetzt echt interessieren, wenn wir schon jemanden da haben, der quasi an der Quelle sitzt: Trump hält sich größtenteils an seine Wahlversprechen und ist mehr oder weniger genauso ein Rüpel wie vorher. Warum also schämen sie sich nun fremd?
nein, er hält sich nicht größtenteils an seine Wahlversprechen, das kann er ja noch garnicht. Er hat noch keine Jobs generiert, das kann man nicht in vier-acht Wochen. Die Börse hat ein Hoch, aber schon vor Trump, die Arbeitslosenzahlen gehen runter, auch schon vor Trump begonnen. Er hat Zusagen erhalten, aber auch das ist erstmal nur für die Stimmung gut. Es gibt keine Verträge zwischen den USA und den Firmen, also hat er auch hier erstmal nichts (kann er auch nicht).
Für seine Versprechen, braucht er natürlich auch Zeit, daran liegt es auch nicht. Als Beispiel die Mauer -> da kann er nur 50% garantieren, wenn überhaupt. Mexiko wird das Ding nicht zahlen, und was Strafzölle betrifft - weiss der durschnittliche Ami auch durch nachdenken, das er dann zahlt.
Das andere sind definitiv seine Twitterausfälle und verbalen Dünnschiss den er zu oft von sich gibt. Die Meinung die ich derzeit immer wieder am Telefon höre ist: Der Soll jetzt mal ruhig sein und Politik betreiben die länger ist als 255 Zeichen. Sein Konflikt mit der Presse interessiert nicht, die Presse schafft keine Arbeitsplätze oder schließt Exportverträge ab. Sein Umgang mit Veteranen kommt immer wieder schlecht an (also Beispiel seine Rede auf dem Flugzeugträger, das Problem hatten auch Obama und Bush). Sein Versprechen das er in den ersten hundert Tagen keine Zeit zum Golfspielen hat, kommt schlecht an. Er geht hier fast jedes Wochenende zum Golfen in sein Ressort nach Florida und nennt es das Winter-White House. Jeder würde es verstehen wenn er nach New York fliegt zu seiner Frau und seinem Sohn und dem Rest seiner Familie. Das stört die Leute, da kommen sie sich ein Stück weit verarscht vor. In der Geschäftswelt nennt sich das Softskills...
Der Tenor vieler Trumpwähler ist also: Fresse halten und arbeiten anstelle von sich mit jedem Anlegen und Twittern.
dann gibt es noch den Tenor der Patrioten: so lange Stars and Stripes wehen - wird alles gut. da merkt man wirklich das die jungs nichts interessiert ausser dem Satz: "Amerika First".
Ich war ja bei den Wahlen Vorort. und es war wirklich am nächsten Tag ein unwirkliches Gefühl bei den Wählern. Die Freude hielt sich in Grenzen. "Klar ich hab Trump gewählt, ob es gut war - bin ich mir nicht sicher".
das hat sich dann der Gewinnerrede und den ersten paar Tagen zur Zufriedenheit gelegt - aber er ist immer noch bzw. immer wieder im Wahlkampfmodus und das wollen die Leute nicht, sie wollen keinen Kleinkrieg mit Presse oder Demokraten, sie wollen eine vernünftige Politik.
Davon abgesehen kann man in der demokratischen Politik nicht alle seine Wahlkampfversprechen einlösen, da man immer noch in einer Demokratie ist.
Ironischerweise ist meine Firma auch in Bowling Green ansässig - man erinnere sich an das Bowling Green Massakre... das kam nicht gut an, das Thema war selbst lokal nicht so ein Gesprächsstoff wie Trump/Conway es daraus gemacht haben.
Trump muss umschwenken und ruhiger werden, dann kann er es noch packen. So wie die letzten Wochen - allerdings nicht.