Groucho schrieb:Das könnte man übrigens schon seit Jahrzehnten sagen, nicht erst seit Trump.
Leider.
@GrouchoGuantanamo, unkontrollierter Schusswaffengebrauch und so viel mehr. Ich weiss.
Im Grunde bin ich sogar dankbar für Trump, weil jetzt Dinge zutage treten, die früher verdeckt waren.
Die Filmwelt, die Musikindustrie mit ihren glitzernden Preisverleihungen, der Starrummel. Da hat man die Oberfläche zu schnell für das ganze Land gehalten.
Im Grunde gibt es eine Lady Gaga nicht, weil das Land liberal ist. Dann würde sich niemand für sie interessieren. Es gibt sie, weil die erzkonservative Seite so stark ist und sie mit ihren Statements genau die jungen Leute anspricht, deren Leben reglementiert wird.
Und im Grunde ist ja Lady Gaga auch keine Freiheitskämpferin, sondern eine Angestellte ihrer Plattenfirma. Die Plattenfirma hat den Markt gesehen und in Lady Gaga eine Künstlerin gefunden, die genau in die Marktlücke passt. Und Frau Germanotta muss sich nicht verbiegen. Sie steht hinter dem was sie sagt.
Trump hat das Land nicht gespalten. Ich denke, die wenigen, die ihn gemacht haben, haben eben auch die Chance gesehen, mit einem hemmungslosen Populisten, der den Alleinunterhalter gibt, Macht zu bekommen.
Hat ja auch wunderbar geklappt.
Ob man sich in Trump verschätzt hat und gewünscht hätte, er gibt sich etwas präsidialer, weiss ich nicht.
Anfangs dachte ich auch, dass Trump selbst von seinem Sieg überrascht war.
Das denke ich schon lange nicht mehr. Ich bin überzeugt, dass Trump gewinnen wollte. Das steckt in seiner DNA. Wenn er irgendwo antritt, MUSS er gewinnen.
In den Vorwahlen rausfliegen wäre für ihn keine gute Werbung gewesen. Dann wäre er ein Verlierer. Und er hat ja (aus seiner Sicht) alles gegeben. Wie auch jetzt. Trump gibt ALLES.
Ich bin sicher, dass hinter Trump eine ausgefuchste Strategie steckt.
Da wurde alles bedacht: Die Verunsicherung der US-Bürger aufgrund der Globalisierung, die Möglichkeiten durch Social Media, die Wirkung von Verschwörungstheorien, die Umbrüche in der Arbeitswelt durch die Digitalisierung, die sich abgehängt fühlenden Wähler, der Abscheu nicht weniger US-Bürger einen "schwarzen" POTUS im Weissen Haus gehabt zu haben.
Man könne die Liste fortsetzen.
Und geholfen hat ja ausserdem noch das spezielle Wahlrecht in den USA. Und das hilft Trump auch jetzt.
Die Unsicherheit jetzt (schafft es Trump nochmal?) ist diesem Wahlrecht zu verdanken.
Andernfalls wäre Trump jetzt schon durchgefallen und könnte sich weitere Auftritte sparen.