Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA
10.10.2020 um 19:48Quiron schrieb:Das musste er ja nicht. Aber er hat ganz bewusst und mit voller Absicht vermieden, Suprematismus und militante rassistische Gruppen zu verurteilen, obwohl er zwei Sätze zuvor noch behauptet hat, das würde ihm keine Probleme bereiten.Ich vermute auch Strategie dahinter, er wollte nicht dahingehend stigmatisiert werden, dass seine Anhänger "nur" Rassisten sind. Gleiches hat vor einem Jahr auch seine Pressesprecherin (Kayleigh McEnany) in einem CNN interview getan, als sie gefragt wurde ob sie hypothetisch einen Präsidenten unterstützen würde der sich als Rassist outet. Sie verweigerte die Antwort und erklärte auch das was ich oben beschrieben habe.
Andererseits steckt m.E. auch ein wenig Kalkül der Trump Gegner dahinter, wenn man sich klar dagegen Ausspricht wird einem vorgeworfen rassistische Anhänger zu haben sprich die Politik die man fährt muss demensprechend rassistisch sein. Fast schon eine Suggestivfrage, keiner würde sich öffentlich für Rassismus aussprechen (auch wenn er es ist) das wäre ja politischer Selbstmord. Indem Trump die "Proud Boys" nannte ist er aber trotzdem ins Fettnäpfchen getreten.
Quiron schrieb:Daran ändert auch nicht, dass Trump am nächsten Tag nicht wissen wollte, wer die Proud Boys sind. Das diente nur dem Zweck, den Harmlosen zu mimen und die anhungslose Öffentlichkeit ein weiteres Mal zu blenden. Und das wissen die Rassisten. Er hat auch dann vermieden, sie ausdrücklich und ohne Einschränkung zu verurteilen.In den USA ist ja nicht mal der KKK verboten, alleine das ist schon ein starkes Stück. M.E. fehlt in diesem Land allgemein die Sensibilisierung in der Hinsicht. Wäre bei uns undenkbar.
Quiron schrieb:Aber seine Botschaft hat er an den Mann gebracht. Nicht nur an die "Proud Boys", sondern an alle militanten Rassisten da draußen. Und die haben seine Botschaft nur allzu willig vernommen. Die stehen jetzt bereit, am Wahltag und darüber hinaus, den Absichten Trumps dienlich zu sein, wenn es darum geht, eine für ihn verlorene Wahl zu untergraben.Das ist mir zu Verschwörungstheorie lastig, in den USA gab es eigentlich immer wiedermal ein paar militante Idioten welche sich Unabhängig erklären wollten, wurden aber immer relativ schnell aus dem Verkehr gezogen. Dem Land geht es auch allgemein zuwenig schlecht als das man grosse Aufstände erwarten müsste denke ich.