@eckhart Holla, was man alles aus so einem Text machen kann, wenn man nur "mit sich zieht" und "ziemlich gleichbedeutend" ignoriert.
Das Problem ist die glorifizierung des Neuen was dann automatisch eine Abneigung gegen das Etablierte mit sich zieht was so ziemlich gleichbedeutend ist mit Deutschfeindlichkeit.Drei Worte getauscht. Den Originalsatz hast du ausdrücklich gelobt - folglich müsstest du die übertragene Projektion ebenfalls unterschreiben, denn es wurden ja nur die Begriffe geändert, nicht die Grundsatzidee.
@Issomad Issomad schrieb:Du kannst stolz sein auf was du willst, aber rational gesehen macht es keinen Sinn, auf etwas stolz zu sein, was fremde Menschen geschaffen haben und auf das du keinen Einfluss hattest ...
Wer hat das denn bitte festgelegt? Seit Anbeginn der dokumentierten Menschheitsgeschichte sind wir Menschen stolz auf unsere Kinder, Eltern oder sonstige Personen gewesen für Leistungen, auf die wir keinen Einfluss hatten. Wenn DU mit diesem Begriff nur das Gefühl der Selbstzufriedenheit wegen eigener Leistungen beschreibst ist das deine Sache - aber rational gesehen ist deine Definition nicht für die restliche Menschheit verbindlich.
Issomad schrieb:Kultur hat sich über die Jahrhunderte auch ständig verändert. Es kamen immer fremde Einflüsse rein und ein Teil der 'alten' Kultur ist verschwunden, weil sie nicht mehr zeitgemäß war. Das ist kein unnatürlicher Prozess ...
Und sie hat sich über all diese Jahrhunderte zu dem entwickelt, was wir heute kennen...weil es durch all die Generationen hindurch auch ständig Skepsis gegenüber Neuem und damit eine Kraft gegen Veränderungen gab. Konservativismus ist also so alt wie die Kultur selbst! Und angesichts so mancher Schnapsidee hat sich das öfter positiv auf unsere Entwicklung niedergeschlagen, als dieses Forum zählen könnte. Schon alleine so einige politischen Einwürfe der Grünen in den vergangenen 25 Jahren reichen aus, um diese Feststellung zu unterstreichen.
@1.21Gigawatt 1.21Gigawatt schrieb:Und nochmal: Niemand will Kultur abschaffen. Kultur unlag immer und wird immer stetigem Wandel unterliegen, das ist ganz natürlich. Das was wir heute haben ist das Ergebniss von tausenden Jahren kulturellem Wandel, warum sollten wir jetzt einen Punkt machen? Haben wir wirklich die Arroganz und Kühnheit zu meinen jetzt sei der Höhepunkt erreicht und alle weiteren Änderungen wären zwangsläufig negativ? Also ich nicht.
Sowas behauptet auch definitiv kein einziger Konservativer...es ist eine freie Suggestion deinerseits um den vermeintlichen Standpunkt deiner "Gegenpartei" ad absurdum zu führen. Wenn es den Konservativen um Werte und Traditionen geht meinen sie ganz sicher nicht die Unumstößlichkeit der StVO, einschließlich der erlaubten 50km/h vor der Grundschule in Unterober-Berg.
Das heißt aber nicht, daß kein Protest erlaubt sein darf, wenn aus der Mode des "Gender-Unsinns" heraus Ideen auf den Tisch gelegt werden, die vorsehen Vorschulkinder im Kindergarten gezielt entgegen dem Geschlechter-Klischee zu erziehen.
1.21Gigawatt schrieb:Wenn du nicht verstehen willst was ich geschrieben hab ist das nicht mein Problem.
Für mich wirkt das eher so, als hättest du Blödsinn geschrieben und versuchst das jetzt schleichend übers Hintertürchen zu relativieren. Im Zweifelsfall haben dich natürlich alle einfach nur völlig falsch verstanden. Darum nochmal für dich die Gegendarstellung:
Das Problem ist die glorifizierung des Neuen was dann automatisch eine Abneigung gegen das Etablierte mit sich zieht was so ziemlich gleichbedeutend ist mit Deutschfeindlichkeit.Unterschreibst du das so? Es sind nur drei Begriffe verändert...es bleibt die gleiche Grundaussage.
1.21Gigawatt schrieb:Warum ist man dann gegen Zuwanderung, Anglizismen etc?
Wer sagt denn, daß alle Konservative gegen Zuwanderung seien? Unter Kohl fand eine der größten Einwanderungswellen in unserer Geschichte statt...und die Merkel-Regierung hat nicht viel an der Regelung der Rot-Grünen Schröder-Regierung gedreht. Das ist abermals eine plumpe Unterstellung von dir um deine Darstellung plausibler zu machen.
1.21Gigawatt schrieb:Niemand attackiert das Recht von Leute zum Beispiele ihr Brauchtum fortzusetzen oder ihren Dialekt zu reden, aber auch diese Leute haben nicht das Recht neuen Einflüssen zu gehen.
Das ist doch ein Witz, oder? Ein paar wenige Beiträge weiter oben unterstellst du diesen "Glorifizierern der eigenen Kultur" noch pauschal (!) Fremdenfeindlichkeit:
eckhart schrieb:Das Problem ist die glorifizierung des Status Quo was dann automatisch eine Abneigung gegen Veränderung mit sich zieht was so ziemlich gleichbedeutend ist mit Fremdenfeindlichkeit.
Damit kriminalisierst du Kulturbewusstsein und machst diese Menschen gesellschaftlich unmöglich. Und jetzt...eine Seite später, leugnest du jegliche Feindseligkeit gegen diese Personengruppe.
1.21Gigawatt schrieb:Sie müssen sie natürlich nicht annehmen bzw. übernehmen, aber sie müssen damit leben.
Das klingt fast so, als ob jede Idee der Veränderung durch sich selbst die Überlegenheit gegenüber dem Bewährten beweist und damit unaufhaltsam ist.
1.21Gigawatt schrieb:Wenn die Werte-Konservativen so eine "Leben und leben lassen"-Einstellung hätten, wieso marschieren sie dann gegen "Überfremdung", zünden Flüchtlingsheime an und regen sich am Stammtisch über die vielen Moslems auf "die auch noch die Frechheit besitzen Moscheen bauen zu wollen."
Weil das nur in deiner Fantasie passiert...und ich bin nicht dein Arzt und kann dich dazu nicht beraten. Die Behauptung, daß Werte-Konservative für diese Straftaten verantwortlich seien ist etwa auf dem Niveau der Verallgemeinerung, Moslems seien alle radikale Islamisten. Wobei ich mich inzwischen daran gewöhnt habe, daß sich ausgerechnet die Kritiker dieser Anti-Islampolemik an jenem Populismus bedienen, den sie kritisieren. Das "Böse" ist halt auch nur böse, wenn es von den Falschen gemacht wird. :o/