@Optimist Du erinnerst dich noch an unsere letzten Gespräche in diesem Thread?
Was mich die Tage bewegt oder wo die deutsche Politik echt Mist baut ist in Bezug auf die Kinder diverser Flüchtlingsgruppen. Aus den Balkanstaaten etwa.
Wir haben wohl das Phänomen, dass Menschen im Winter zu uns nach D kommen und Asyl beantragen, sich dann im beginnenden Sommer oder vor allem kurz vor dem erwarteten Brief zur Abschiebung das Geld zur freiwilligen Rückkehr in das Heimatland auszahlen lassen, um den Sommer über in ihrem Heimatland zu verbringen. Und im Winter kommen sie dann einfach wieder. Wie oft sie das tatsächlich tun wäre mal echt interessant zu erfahren. Manche Kinder haben bestimmt schon mehr Städte in D gesehen als wahrscheinlich du und ich zusammen. Dementsprechend sprechen sie ja auch deutsch. Man kann sich gut mit ihnen auf deutsch unterhalten.
Weißte, da haste dann Kinder, die schon sehr lange keine Schule mehr von innen gesehen haben, mit 12 nicht richtig lesen und schreiben können, die nie irgendwo wirklich Halt, Struktur und Heimat kennen gelernt haben. Die deutsche Asylpolitik ist da zweierlei schief, man lässt solche Frechheiten durchgehen. Und man treibt Kinder systematisch in die Perspektivlosigkeit. Würde man die Eltern quasi zwingen, in ihrem Heimatland zu bleiben, vielleicht hätten die Kinder da wenigstens den Hauch einer Chance etwas aus ihrem Leben zu machen.
Das tragische ist, dass sich das ja im Sozialverhalten stellenweise widerspiegelt. Du hast Kinder, aus Familien die Kriegs-und politische Flüchtlinge sind, die allerlei psychische und sonstige Probleme mitbringen. Bei manchen kannste was reparieren, bei anderen wiederum nicht oder kaum.Zumindest aber müsste der Versuch was zu reparieren schnell geschehen. Aber wenn keine Kriegs-Flucht oder sonstige Traumata vorliegt? Dann haste Kinder, die echt sich so entwickeln, dass sie das soziale Gewissen für den Gegenüber verlieren. Einander wirklich rabiat angehen, kein oder kaum Respekt vor fremdem Eigentum haben. Weil ihr Leben einfach nicht strukturiert ist, sie sind nie gebunden an einen Ort, die Familie besteht anscheinend öfter aus den Eltern sowie 5-10 Kindern.
Solange aber in Bundesländern wie Baden-Württemberg die Landeserstaufnahme fast schon so strickt gehandhabt wird, wird das aber nix mit dem eingehen bzw. wenigstens ein bisschen versuchen was zu reparieren. Bei uns in der Flüchtlingsunterkunft ist es die Tage so, dass die politischen sowie die Verwaltungvorgaben die Helferschaft quasi erdrücken. Neue ehrenamtliche Helfer/innen dürfen einmal bei der Kinderbetreuung mitmachen und kriegen dann Hausverbot, bis sie etwa ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Nun, es gibt aber auch Vorschriften, mit wievielen Personen man wieviele Kinder betreut. Das wurde vorgebracht und da heißt es, ja, dann machen se halt mal nix an Angebot. Du hast jetzt zum Beispiel Projekte von Leuten, die von außen kommen. Bieten sie vielleicht 3x an pro Woche. Also die Bürokratie schiebt da wahrscheinlich einiges auf oder vertreibt Leute. Solche Formalia wie polizeiliches Führungszeugnis sind wichtig, aber es sollte nicht potentielle Leute abschrecken, die ja die professionelle Sozialarbeit ersetzen.
"Der Gesetzgeber schreibt vor [...] Beennden Sie Ihre Betreuungsangebote, solange die Formalia nicht geklärt sind oder wollen sie, dass ich das Gesetz breche?"
Da noch als Ehrenamtliche irgendwas machen zu wollen erfordert echt Kampfgeist, am Telefon und per E-Mail mit den untergeordneten Behörden der Landesregierung verhandeln und sich durchsetzen zu wollen.
Aber eine Sache ist anscheinend sowas wie "positiv": Die Eltern machen was mit dem Geld aus Deutschland. Sie investieren es (hab ich mir sagen lassen) in Grundstücke zum Beispiel in ihren Heimatländern. Vielleicht würden Grüne sagen, so leistet Deutschland mindestens seinen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufbau der Länder.