KillingTime schrieb:Wenn da Fehler drin sind, irgendwas nicht plausibel ist, dann fällt mir das früher oder später auf und ich revidiere.
Ich denke, dass Du einen grundsätzlichen Denkfehler begehst (mal abgesehen, von dem Umstand, dem Heiseforum etwas intellektuelles abgewinnen zu wollen
:) ):
Du bemisst der bloßen Plausibilität Beweiskraft zu. Da heißt, Du hältst eine Geschichte grundsätzlich für wahr,wenn sie plausibel ist (oder klingt) und wenn diese Plausibilität nicht erschüttert werden kann (z.B. weil Du die Geschichte anpasst, um unter Betrachtung der neuen Erkenntnisse, die Plausibilität wieder herzustellen).
Aber das ist ein dramatischer Fehler. Einzig das Fehlen von Plausibilität ist ein Indiz für die Unwahrheit einer Geschichte. Der Umkehrschluss ist aber unzulässig. Bestehende Plausibilität ist höchstens ein Indiz für die Kreativität oder logische Kompetenz des Geschichtenerfinders. Aber keineswegs für die Wahrheit der Geschichte.
Diesen Fehler findet man sehr häufig, gerade wenn eine Geschichte sozusagen rückwärts entwickelt wird. Also wenn das Ergebnis fest steht und dieses Ergebnis begründet wird. Ein solches Vorgehen funktioniert, wenn der Geschichtenerzähler klug genug ist, wird er für nahezu jedes Ergebnis eine plausible, in sich absolut stimmige Herleitung finden.
Jeder gute fantastische Roman funktioniert so. Diese Geschichten sind im Idealfall absolut stimmig. Nur sind sie nicht wahr.
Wenn Du also weiterhin Deine Argumentation auf diesen Umstand stützt, kannst Du höchstens Deine Fähigkeit zu komplexen Überlegungen belegen, Du wirst jedoch der Wahrheit keinen einzigen Schritt näher kommen.