Brexit und danach?

Als Folge verlegt einer der größten britischen Beerenzüchter die Produktion britischer Beeren nach China (Brexit-bedingtes outsourcing):

One of the biggest growers of berries in the UK is moving part of its business to China because it cannot guarantee it will find enough fruit pickers available to work.

Up to 200 seasonal jobs have gone at Haygrove’s farm in Ledbury, Herefordshire, and some of the company’s raspberry and blueberry-growing will be relocated to Yunnan province in China because of uncertainty over migrant labour due to Brexit.

https://www.theguardian.com/politics/2018/feb/11/british-farmer-moves-fruit-growing-to-china-over-brexit-uncertainty

@Anaximander

Da bin ich mal gespannt, ob das die Verbraucher mitmachen. Denn die Öko-Bewegung ( Organic) hat dort auch Fuss gefasst. Aber nachdem Tesco jetzt Lidl und Aldi wieder die Kunden mit Billigmärkten abjagen will, müssen sie wohl billiger werden, damit sich die Tag und Nacht laufende Kühlung rechnet.

@Bauli

Letztlich wird es auf die Etikettierung ankommen. "Herfordshire's British" zusammen mit großem Union Jack dürften für viele Verbraucher ausreichend sein.

...das Ernte-Problem könnte man so einfach lösen - sowohl im UK wie auch in jedem anderen Land:

- Arbeitslose hinstellen. Wenn sie sich weigern, gibts keine Stütze mehr.
- Knastologen hinstellen. Davon gibts in jedem Land genug.
- Als Konsument ans Erdbeerfeld fahren und selbst ernten. Ist hierzulande ja absolut üblich.

Es könnte alles so einfach sein...

@Grymnir

Ja, mit zwangsarbeit und modernen sklaventum könnte alles sehr einfach sein, genau wie anno dazumal.

Es ist doch im Artikel bereits beschrieben, dass britische Saisonarbeiter nicht länger als einen Tag die körperliche Anstrengung aushalten.

Ist zwar eigentlich off-topic, aber eine interessante Diskussion.

Wie wäre es, wenn Gefängniseinsassen, die Zwangsarbeit verrichten müssen, dafür mehr persönliche Freiheiten bekommen würden? Quasi nach dem Motto, "je mehr Gewinn du der Gesellschaft bringst, desto mehr Freiheit bekommst du zurück".

Der Mainzer Karneval spielt auf die Aussage von Andrea Leadsom an, Theresa May sei für das Amt des Premiers weniger geignet als sie, da Theresa keine Kinder bekommen konnte:

Original anzeigen (0,3 MB)

@Anaximander

Das hat mit Witz nichts mehr zu tun. Das ist geschmacklos, zumal sie ja nicht das Referendum ins Leben gerufen hat. Das hat vielmehr damit zu tun, das die Menschen, die diese Figur kreierten ziemlich unterbelichtet zu sein scheinen, auch die die sie amüsant finden. Ich kenne keine Frau, die mit Diabetis Mutter geworden ist. Pfui.

Aber Mainz ist eh eine Hochburg der roten Primitivlinge.

@Bauli

Eine Meinung habe ich dazu nicht. Bemerkenswert finde ich es schon.

In der Tagesschau hat man es kurz eingeblendet, aber ohne Vollansicht.

Bauli schrieb:Ich kenne keine Frau, die mit Diabetis Mutter geworden ist. Pfui.

Mmh. Ich schon.
Und ich hielt das bis eben auch nicht für außergewöhnlich.

@facepalm
Ich auch.
Kenne mehrere.
Und ist nicht ungewöhnlich.

https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/leben-mit-diabetes/kinderwunsch/index.html

Zitat hieraus:

Früher mussten Frauen mit Diabetes ihren Kinderwunsch oft aufgeben.

... das T. May wohl nicht mehr zu den Jüngsten zählt, kann man wohl kausal davon ausgehen, das es in früheren Jahren für sie nicht möglich war, da sie schon als Kind trotz ihrer zierlichen Figur an Diabetis erkrankt war.

Ich spreche ausdrücklich nicht von Schwangerschaftsdiabetis, sondern generell.

Die Darstellung zeigt einfach, dass Theresa May sich an ihrer Missgeburt, dem Brexit, den alle anderen abstoßend finden, sehr freut, da es "ihr" Brexit ist.

Sie hat den Job gewollt, und muss damit leben.

Die Darstellung ist nicht amüsant gemeint, sie hält den Vorgängen lediglich einen häßlichen, aber wahrheitsgemäßen Spiegel vor.

Nein, ich meine auch keine Schwangerschaftsdiabetes.

Zwischen "Kinderwunsch aufgeben" und "nicht möglich [...] da an Diabetes erkrankt" liegt aber ein himmelweiter Unterschied.
Früher war das gesundheitliche Risiko für Mutter und Kind behandlungsbedingt eben wesentlich höher als heute. Deshalb wurde vielen Frauen abgeraten. Schwanger werden war da eher weniger das Problem.

Und hätte @Anaximander nicht geschrieben, dass es sich auf May bezieht, wäre ich persönlich nicht auf die Idee gekommen es mit May und ihrer Diabetes in Zusammenhang zu bringen.
May ist quasi die "Mutter" des Brexits. Das (zukünftige) Ergebnis davon wurde meiner bescheidenen Meinung nach vortrefflich grafisch aufbereitet.

Man kann es auch so sehen, dass sie nur durch die sonderbaren Umstände, eben durch den Brexit, doch noch ihren Kindheitstraum erfüllen konnte. Daher liebt sie auch den Brexit so sehr.

Ob sie wirklich Kinder gewollt hat, aber keine bekommen konnte, ist für mich überhaupt nicht klar. Ganz offenkundig ist sie eine rücksichtlose Karrierefrau, und die haben es mit Kindern nicht immer so. Für mich sah das nach einer politischen Kaltstellung ihrer damaligen Rivalin Leadsom aus.

Oder man kann es auch so sehen, dass sie den Brexit eigentlich gar nicht haben wollte, da sie vorher bereits ungefähr wusste, wie er geraten würde. Jetzt wo sie den Brexit aber hat, liebt sie ihn dennoch, denn es ist ihr Brexit. Der missratene Brexit ist auch froh, dass er die Theresa hat.

Nicht zuletzt hat der Brexit gewisse Ähnlichkeiten zu Borat Johnston. Zumal in der Eigenwahrnehmung, wenn sein Serotonin-Spiegel wieder mal erhöht ist.

Auf die morgige Rede des Brexit Johnson darf man also nicht gespannt sein.

https://www.theguardian.com/politics/2018/feb/13/boris-johnson-warns-thwarting-brexit-vote-would-be-disastrous

Auch die für später geplante Rede der Theresa wird von der Art sein, dass sie wieder mal keinen Bezug hat zur Realität.

In seiner mit wenig Spannung erwarteten Rede beruhigt Borat Johnson die Gemüter derer, die gegen den Brexit waren: es werde auch weiterhin genauso einfach sein, mit Billigfliegern für Junggesellenabschiede in europäische Altstädte zu reisen und Europäerinnen zu f..., äh "in Liebe zu fallen". Daher würden auch die Remainer nichts vermissen. Ein Vorteil ergebe sich außerdem daraus, dass man die Mehrwertsteuer für Benzin reduzieren kann. Den Erwerb von Kenntnissen in europäischen Sprachen sieht er hingegen als rückläufig an.

https://www.theguardian.com/politics/2018/feb/14/boris-johnson-urges-remainers-recognise-benefits-leaving-eu

Am Samstag will Theresa eine neue Grundsatzrede zur "Road to Brexit" halten.

Anaximander schrieb:Der Mainzer Karneval spielt auf die Aussage von Andrea Leadsom an, Theresa May sei für das Amt des Premiers weniger geignet als sie, da Theresa keine Kinder bekommen konnte:

Der gezeigte Mottowagen ist aber aus dem Düsseldorfer Karneval (von Jaques Tilly) und soll die 'Missgeburt' Brexit darstellen. Schließlich wird beim Brexit nicht das rauskommen, was von der britischen Regierung gewünscht war ...
Da geht es nicht um die persönliche Situation Mays, das ist gar nicht Tillys Stil ...