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Brexit und danach?

9.632 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

29.03.2017 um 10:50
Ich hoffe nicht das die Briten mit ihrer Rosinenpickerei durchkommem, wenn sie aus der EU wollen, dann richtig....


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Brexit und danach?

29.03.2017 um 12:01
@Flatterwesen
ich gehe mal davon aus, daß dies die Finanzminister der großen Netto-Zahler auch so sehen werden. Und ich glaube auch nicht, daß die einzelnen Regierungen es sich erlauben können, den Brexiteers Zucker in den Hintern zu blasen beim Austritt, dann ist die EU bald Geschichte, weil dann jeder 'raus und vorher noch mal schnell mit dem Schaufelbagger in die Schatzkiste greifen will.


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Brexit und danach?

29.03.2017 um 14:35
"Nordirland hätte plötzlich eine EU-Außengrenze"  Schottland auch!

"Die britische Regierung reicht heute ganz offiziell ihren Austritt aus der EU in Brüssel ein. Der unübersehbare Wunsch der britischen Regierung nach einem sogenannt "harten" Brexit, ohne Binnenmarkt und Zollunion, schafft eine neue Außengrenze der EU: Zwischen der britischen Provinz Nordirland und der Republik Irland, die EU-Mitglied bleibt."

http://www.deutschlandfunk.de/brexit-nordirland-haette-ploetzlich-eine-eu-aussengrenze.795.de.html?dram:article_id=382514


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Brexit und danach?

29.03.2017 um 20:36
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Ich hoffe nicht das die Briten mit ihrer Rosinenpickerei durchkommem, wenn sie aus der EU wollen, dann richtig....
Es sieht nicht so aus, Merkel und andere bleiben dabei: Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen erst, wenn die Scheidung vollzogen ist:

https://www.theguardian.com/politics/2017/mar/29/angela-merkel-rejects-one-of-theresa-mays-key-brexit-demands

Damit wird's bitter, das sogenannte train crash Brexit Szenario.

Die Firmen müssen sich überlegen: should I stay or should I go. Maximal könnte es eine Übergangslösung geben, die der EU-Vollmitgliedschaft allerdings recht nahe kommen dürfte, in allen Rechten und Pflichten.


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Brexit und danach?

29.03.2017 um 22:27
Oh, 'key brexit demands' ... 
Stellt die May auch noch Forderungen? Und was macht sie, wenn den Forderungen nicht nachgekommen wird? Bläst sie den Brexit ab, den sonst keiner will? ;)

Irgendwie hat sie kein Druckmittel ...


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egaht ehemaliges Mitglied

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Brexit und danach?

29.03.2017 um 22:36
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:12 Mrd Euro sind keine Unlösbare Summen für die Reste EU.
@Fedaykin
und wer soll die anteilig zahlen, die griechen oder die portugiesen ??
die griechen und protugiesen, zahlen ihren teil.
den sie sich vorher bei uns geliehen haben.


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Brexit und danach?

29.03.2017 um 23:00
@Issomad

In England wird es in den Medien ständig so dargestellt, dass es so gut wie sicher ist, dass England innerhalb der zwei Jahre zu "einem Deal" kommen wird, der dann voraussichtlich auch für England günstig ist.

Es wird da auch kaum Widerspruch geduldet. Das liegt wohl teilweise daran, dass man die Verhandlung von Cameron als zu schwach eingeschätzt hat.

Das könnte ein böses Erwachen geben.

Welche Druckmittel? Nun, May(hem) droht in dem Austrittsbrief, leicht diplomatisch verklausuliert, mit teilweisem Rückzug Englands aus der Verteidigung Europas und der Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit (Terror).

Ansonsten argumentiert man damit, dass es im Interesse Europas sei, die Bedingungen für Handel usw. weitgehend so zu lassen. Die europäische Position wird wenig wahrgenommen (der Guardian ist die kritsche Ausnahme). Sonst wolle man die Verhandlungen einseitig beenden (No deal is better than a bad deal).

Kritische Stimmen werden mit dem Argument zurückgedrängt, dadurch schwäche man die eigene Verhandlungsposition.


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29.03.2017 um 23:06
12 Mrd gilt allenfalls für 2014, der Durchschnitt in den Jahren davor lag eher bei 9 Mrd

https://www.welt.de/wirtschaft/article156357030/So-viel-zahlen-die-Briten-wirklich-an-die-EU.html

Man liest in anderen Statisken aber auch andere Zahlen, eher so bei 5-6 Mrd.


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Brexit und danach?

30.03.2017 um 00:01
Hier sind die Kernpunkte des Schreibens verständlich zusammen gefasst:

https://www.theguardian.com/politics/ng-interactive/2017/mar/29/theresa-may-article-50-letter-annotated

Jetzt müsste man nur noch wissen, warum kein umfangreiches Handelsabkommen auch eine Schwächung bei der inneren Sicherheit (Terror) für Europa bedeutet.


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30.03.2017 um 08:27
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Welche Druckmittel? Nun, May(hem) droht in dem Austrittsbrief, leicht diplomatisch verklausuliert, mit teilweisem Rückzug Englands aus der Verteidigung Europas und der Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit (Terror).
Was eigentlich den Briten auch nicht wirklich nützt.


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Brexit und danach?

30.03.2017 um 11:43
Oha,
wisst ihr wer oder was Lloyd's of London ist?
Der Anfang von Lloyd’s war ein Kaffeehaus, welches von einem gewissen Edward Lloyd (erstmals erwähnt in einer Anzeige in der London Gazette vom 18. Februar 1688)[1] zuerst in der Londoner Tower Street, dann in der Lombard Street geführt wurde. Wie andere Kaffeehäuser wurde Lloyd’s zum Treffpunkt von Geschäftsleuten, darunter solchen, die bereit waren, Risiken im Bereich der Schifffahrt abzudecken. Es wurde zur Gepflogenheit, einen Versicherungsgeber im Kaffeehaus zu suchen, da dort mehr als ein Anbieter zu finden war. Dies wurde umso attraktiver, als 1720 durch Rechtevergabe ein faktisches Monopol im Bereich der Versicherungsunternehmen entstand und so private Versicherungsgeber eine wichtige Alternative wurden. Edward Lloyd starb 1713, das Kaffeehaus bestand unter dem Namen Lloyd’s weiter.
Wikipedia: Lloyd’s of London

Das war einmal...dank Brexit.....
Der Versicherungsmarkt Lloyd's of London will seine EU-Zentrale in Brüssel ansiedeln. Die belgische Hauptstadt sei deswegen ausgewählt worden, weil dort ein günstiges Regelwerk gelte und weil sie zentral in Europa liege, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der neue Standort solle ab Januar 2019 in Betrieb sein. „Es ist wichtig, dass wir dem Markt und den Kunden eine effiziente Lösung bieten, damit das Geschäft ohne Unterbrechung weiterlaufen kann, wenn Großbritannien die EU verlässt“, sagte Lloyd's-Chefin Inga Beale am Donnerstag.

Lloyd's of London hate wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass Finanzdienstleister nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union einen Standort in der EU benötigen, um weiterhin Zugang zum europäischen Markt zu haben. Beale plädierte für eine Vereinbarung, die auch nach dem erfolgten EU-Austritt des Landes Geschäfte unter bestmöglichen Bedingungen ermöglicht. Dies sei „nicht nur für die Londoner City, sondern für ganz Europa wichtig“, sagte sie. 2015 nahm der Versicherungsmarkt etwa 11 Prozent seiner Prämien in der EU ein.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/brexit/versicherungsmarkt-lloyd-s-of-london-zieht-nach-bruessel-14949277.html


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30.03.2017 um 11:58
@querdenkerSZ

Letztlich wird "nur" das EU-Geschäft ausgelagert, immerhin 11% der Prämien.


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30.03.2017 um 12:00
@Anaximander
die Banken gehen ja auch nicht komplett weg sondern lagern nur Teile aus.....


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Brexit und danach?

30.03.2017 um 12:05
@querdenkerSZ

Bei den Banken könnte sich sogar ein Kompromiss abzeichnen, darüber war im Guardian viel zu lesen. Ein kompletter Wegfall der Passporting Rechte könnte für den finanziell durchaus etwas angeschlagenen Euroraum Nachteile bedeuten. Letztlich will bestimmte Geschäfte auch einfach kein Mensch haben, denn wenn die Bank pleite geht, haftet am Ende der Staat bzw. Steuerzahler.


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30.03.2017 um 12:15
Gegen Island gab es schon auf die Mütze:

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Brexit und danach?

31.03.2017 um 13:04
Auch Donald Tusk stellt stellvertretend für die EU Regierungschefs klar:
- keine Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen, bevor nicht der Rahmen des Austritts geklärt ist, dazu zählen insbesondere finanzielle Restverpflichtungen (ein Freihandelsabkommen ist in zwei Jahren nicht zu realisieren)
- Eine Übergangslösungen nur bei voller Akzeptanz der damit verbundenen Pflichten, sowohl EG Rechtssprechung als auch die vier Freiheiten

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/brexit/brexit-eu-ratspraesident-tusk-stellt-sich-gegen-theresa-may-14950862.html

Das steht im scharfen Gegensatz zu der innerbritischen Debatte, bei der es als so gut wie ausgemacht galt, dass ein umfangreiches Freihandelsabkommen, bei dem im Kern England die Privilegien behalten kann in den Bereichen, wo es sich das wünscht, innerhalb der zwei Jahre zu vereinbaren sein wird. Und dass in zwei Jahren die EG Rechtssprechung und die Freizügigkeit wegfallen werden.

Gleichermaßen steht es im Gegensatz sowohl zu May(hem)'s Austrittsbrief als auch ihren beiden programmatischen Reden.

Bei den gegenwärtigen Positionen würde das bedeuten, WTO Regeln nach zwei Jahren, kein Freihandelsabommen, also ein hard Brexit (train crash Brexit). Darauf wiederum hat die britische Regierung die Bevölkerung unzureichend vorbereitet.

Werden sich die Argumente derjenigen durchsetzen, die sagen, es ist dann besser, den Verhandlungstisch zu verlassen, da "sie uns mehr brauchen als wir sie"? Was geschieht, wenn klar wird, dass die EU dann nicht angekrochen kommen wird? Der Fall wurde bislang noch nicht bedacht, niemand scheint zu glauben, er könnte eintreten.


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Brexit und danach?

31.03.2017 um 16:23
Gibraltar ist auch nicht zu vergessen, Spanien will es zurück:

https://www.theguardian.com/world/2017/mar/31/future-of-gibraltar-at-stake-in-brexit-negotiations

Und Spanien ist EU Land.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Brexit und danach?

31.03.2017 um 16:31
@Anaximander

Zu deiner Teamaufstellung:

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, das die Steuerzecke Juncker irgendwas ausrichten kann, wenn als Alternative das United Kingom als Steuerdumpingland im Kommen ist? Gerade der Luxemburger. Ha, ha ha, hi, hi, hi, hi. Der Mann ist eine Lachnummer, genauso wie Hollande.

Desweiteren hat sich heute Siemens zu ihren britischen Standorten bekannt, zumal das fallende Pfund ein lukratives Gesschäft für die Industrie zu versprechen scheint, ( will damit sagen, Frau Merkel wird wenig sagen) denn die britischen Schulen und Ausbildungen sind immer noch besser als die polnischen Schulen. Bemerkenswert deswegen, weil der Europaweltmeister das Subventionsempfängerland Polen ist und das immer noch nach fast 10 Jahren in der EU und Polen hat Tusk fallen lassen. 


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Brexit und danach?

31.03.2017 um 16:35
@Bauli

Spätestens mit der Einwechslung von Coolbein Siegtorson für den angeschlagenen Hollande wird das Aus in Europa besiegelt sein.


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31.03.2017 um 16:42
@Bauli 

Wäre schön wenn du das alles auch mal belegst. Insbesondere das mit den Schulen. Meines Wissens entstehen gerade in Polen so viele neue Tech-Standorte wie sonst kaum wo in der EU. Kann mir auch schwerlich vorstellen, dass ausgerechnet nach dem Brexit hier GB besonders attraktiv werden sollte. Schwacher Pfund im Billiglohnsektor ohne EU Fördermittel für die Unis und Forschungsgelder? Äußerst zweifelhaft...


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